ZitatAlles anzeigenFCK kämpft TuS Koblenz mit 2:1 nieder - Uwe Rapolder imponiert als fairer Verlierer
Kraftakt auf dem Betzenberg: Der 1. FC Kaiserslautern stoppte seine Talfahrt mit großem Kampf und wenig Fußball beim 2:1 (1:1)-Derbysieg gegen TuS Koblenz.
Für den Siegtreffer sorgte Anel Dzaka, gestern Abend Kapitän. Der von TuS Koblenz gekommene Routinier traf nach klugen Rückpass von Josh Simpson aus 18 Metern (68. Minute) zum 2:1. „Für Anel freue ich mich, und das ist ehrlich gemeint. Er ist ein guter Junge", sagte TuS-Trainer Uwe Rapolder und anerkannte fair: „Das 2:1 ist sicher nicht unverdient, für uns aber auch unglücklich." Dzaka, der von den TuS-Fans mit Pfiffen begrüßt wurde, betonte: „Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Koblenz. Aber jetzt bin ich einfach froh für unsere Mannschaft und unsere Fans, dass wir die Niederlagenserie gestoppt haben."
Der FCK begann - wie so oft - energisch. Und er ging - wie zuletzt gegen Fürth - früh in Führung. Und er gab erneut ganz schnell die Spielkontrolle aus der Hand. Ein Gegentor brachte den nicht in Optimal-Besetzung agierenden FCK aus dem Takt. Das Nervenkostüm ist nicht eben stabil, dazu kommt ein Untergrund, der geradezu verleitet, hoch zu spielen.
Erik Jendrisek schoss den FCK in der 16. Minute mit seinem zehnten Saisontreffer in Führung. Nach einem Demai-Freistoß hatte Srdjan Lakic per Kopf verlängert und den Luftkampf gegen Lomic gewonnen, Jendrisek schaltete schneller als Du-Ri Cha. „Die Verletzungen spüre ich nicht mehr, aber die vier Wochen Pause", sagte der kampfstarke und fleißige Torjäger Lakic.
Drei Minuten nach dem Lauterer 1:0 aber jubelte Koblenz: Nach Hornig-Foul am emsigen Njazi Kuqi setzte Marko Lomic, der Spezialist für ruhende Bälle, das Spielgerät aus 18 Metern an die Latte, der Ball prallte auf den Boden, sprang Torwart Luis Robles an den Rücken und von dort ins Netz. „Das war sehr unglücklich für mich, aber es war ein super Freistoß", bekannte Robles.
Auffällig, wie sehr der Gegentreffer die Lauterer verunsicherte. Spielaufbau fand fortan lange nicht mehr statt. Immer wieder wurden die Bälle nur in die Luft gedroschen, wo sich Lakic tüchtig mühte. Der gut gestartete Anel Dzaka rannte dem Spiel lange vergeblich nach. Schlimm der Rückpass von Neuzugang Dario Damjanovic auf Robles, der aus seinem Tor eilte, schlecht abschlug, den Fernschuss wehrte Moussa Ouattara ab. Auffällig in der Folge die Unsicherheiten Ouattaras. Unkonzentriert ist er auf der Suche nach seiner Form. In der Zusammenarbeit mit Neu-Kollege Damjanovic scheint es vor allem auch ein Kommunikationsproblem zu geben.
Töricht Dzakas Ellenbogenschlag im Luftkampf mit Goran Sukalo (39.). „Ich will nie absichtlich schlagen, aber das passiert eben auch mal, wenn man in den Zweikampf geht", beteuerte der Ex-Koblenzer später. Den fälligen Freistoß des überragenden Lomic meisterte Robles. Kurz vor der Pause dann hatte Simpson nach feiner Vorarbeit des überzeugenden Aimen Demai die große Chance zum Siegtor vertan. „Das war schade, der Ball ist versprungen, so habe ich ihn nicht richtig getroffen", sagte Simpson.
Der Zug von FCK-Trainer Milan Sasic, die „Kampfmaschine" Hornig als rechten Verteidiger zu bringen, ging auf: Hornig kämpfte Zoltan Stieber aus dem Spiel. „Wir wussten, dass er zuletzt sehr gefährlich war, oft in der ,Elf des Tages" stand, wollten gezielt gegen ihn arbeiten", sagte der Südpfälzer Hornig. Links verteidigte Florian Dick, schaltete Emmanuel Krontiris aus, leistete sich nach seinen Ballgewinnen aber einfach zu viele Ballverluste.
„Die Sonne wird nicht nur draußen wieder scheinen, sondern auch für den FCK", sagte Trainer Sasic, der in Lakic eine Trumpfkarte ausspielen konnte. Der zeigte nach dem 2:1, als er auch mal flach angespielt wurde, welche Qualitäten er besitzt. Sein Arbeitspensum war riesig.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Robles - Hornig, Ouattara, Damjanovic, Dick - Demai - Sam (64. Paljic), Dzaka, Simpson - Lakic (90. + 2 Hesse), Jendrisek (90. +1 Fuchs)
TuS Koblenz: Yelldell - Cha, Hartmann, Bajic, Lomic - Ziehl, Sukalo - Krontiris (72. Maletic), Stieber (82. Taylor) - Vata (70. Djokaj), Kuqi
Tore: 1:0 Jendrisek (16.), 1:1 Lomic (19.), 2:1 Dzaka (68.) - Gelbe Karten: Ouattara (5/4), Dick (5/3), Paljic (5) - Sukalo - Beste Spieler: Demai, Lakic, Hornig, Robles - Lomic, Bajic, Sukalo - Zuschauer: 32.196 - Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf).
ZitatAlles anzeigenLuis Robles: 2,5
Manuel Hornig: 3
Moussa Ouattara: 4
Dario Damjanovic: 3,5
Florian Dick: 3,5
Aimen Demai: 2,5
Sidney Sam: 4
Anel Dzaka: 3,5
Josh Simpson: 3,5
Srdjan Lakic: 2,5
Erik Jendrisek: 3
Paljic: -
Fuchs: -
Hesse: -
ZitatAlles anzeigenSchüsse: 11 - 8
Schüsse aufs Tor: 3 - 2
Abgeblockte Schüsse: 4 - 1
Ecken: 5 - 5
Flanken: 11 - 22
Ballbesitz in %: 39 - 61
Gewonnene Zweikämpfe in %: 38 - 62
Gelungene Pässe in %: 49 - 64
Fouls: 32 - 20
Abseits: 5 - 6
Meiste Schüsse: Dick 3 - Lomic, Ziehl je 3
Meiste Vorlagen: Simpson 3 - Djokaj, Vata, Ziehl je 1
Meiste Ballkontakte: Simpson 56 - Lomic 120
Meiste Fouls: Lakic 11 - Sukalo 6.
Quelle : Die Rheinpfalz