ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Eine Last fällt Milan Sasic, dem Trainer des 1. FC Kaiserslautern, und seinen Spielern von den Schultern. Der 2:1-Sieg im harten, aber fairen Rheinland-Pfalz-Derby gegen die TuS Koblenz beendet die Negativserie der „Roten Teufel". Rückkehrer Srdjan Lakic überzeugt als Vorbereiter.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Eine „Pikanterie" nannte es Uwe Rapolder. Gemeint hat der Trainer der TuS Koblenz damit die Tatsache, dass just sein Ex-Spieler Anel Dzaka mit seinem Tor zum 2:1 (68.) für den 1. FC Kaiserslautern nach guter Vorarbeit des emsigen Josh Simpson dafür gesorgt hat, dass am Freitagabend in der Zweiten Fußball-Bundesliga zwei Serien ihr Ende fanden. Die des FCK, der nach drei Niederlagen in Folge wieder einmal gewann und damit die schon böse grummelnden Dauernörgler vorerst zumindest leiser motzen lässt. Und die seines Ex-Klubs aus Koblenz, der nach vier Siegen am Stück erstmals wieder leer ausging.
„Koblenz hat in den vergangenen vier Partien super Fußball gespielt, mit den besten in der Liga', lobte Dzaka den Verein, für den er von 2004 bis 2008 so erfolgreich spielte und gemeinsam mit dem jetzigen FCK-Trainer Milan Sasic von der Regionalliga in die Zweite Liga aufstieg.
Die im Hinspiel mit 5:0 siegreichen Koblenzer erarbeiteten sich auch auf dem Betzenberg mehr Ballbesitz als die Gastgeber und kamen immer wieder durch die Mitte zu Gelegenheiten. Schließlich aber siegte der Teamgeist der Hausmacht. „Wir haben den Kampf gut angenommen", sagte Dzaka.
Für Rapolder, Sasics Nachfolger bei der TuS, hat die für ein Heimspiel vor großer Kulisse - 32.196 Zuschauer kamen - typische „Dichte" die Waage zugunsten der „Roten Teufel" geneigt. Sein Kollege Sasic meinte: „Wir haben ein klassisches Derby gesehen, ein faires Derby: viel Kampf, aber alles in Grenzen." Hartnäckig gekämpft und beachtlich viel gerackert hat Srdjan Lakic, der wieder genesene FCK-Torjäger, der bei den jüngsten beiden Niederlagen im Sturmzentrum als Schütze und Anspielstation von seinem Team sehr vermisst wurde. Am Freitag gab Lakic den Vorbereiter für das 1:0 seines Sturmpartners (16.).
Der Kroate gewann nach Aimen Demais Freistoßvorlage das Kopfballduell gegen Goran Sukalo, Erik Jendrisek schaltete schneller als Du-Ri Cha und zog mit seinem zehnten Saisontreffer mit Lakic gleich. Dem fleißigen Lakic war sein Trainingsrückstand kaum anzumerken. „Ich habe mich voll darauf konzentriert, 90 Minuten alles zu geben. Es ist auch gut für mich, dass Erik jetzt genau so viele Tore geschossen hat. Das hilft mir", sagte Lakic mit Blick darauf, dass das 20-Tore-Sturmduo für die Gegner damit umso schwerer auszurechnen sei. Das 1:1 nach tollem Freistoß Marko Lomics (19.) wurde später offiziell Abstauber Njazi Kuqi zuerkannt.
Nach der erkämpften Wende meinte Lakic: „Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir wieder in der richtigen Spur sind." Der FCK bleibt als Vierter in Kontakt zu den Aufstiegsrängen. Dass die Lauterer angesichts vieler Fehlpässe und oft mangelhaften Spielaufbaus keinen Schönheitspreis bekommen, war allen Beteiligten gleichgültig.
„Es war wichtig für die Moral, die Serie zu stoppen. In diesem Kontext, nach drei Niederlagen und bei den schlechten Platzverhältnissen, war es nicht einfach, schönen Fußball zu spielen", bekannte der im defensiven Mittelfeld sehr umsichtige Demai. „Aber wir sind wieder auf dem Weg zu der Kompaktheit und dem Teamgeist, die uns vor der Winterpause stark gemacht haben", ergänzte der tunesische Nationalspieler. Dzaka sagte vor der nächsten Aufgabe bei RW Ahlen: „Jetzt müssen wir auch auswärts den Kopf frei kriegen und einfach nur Fußball spielen."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.11
Datum: Sonntag, den 15. März 2009
Seite: Nr.12
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