25. März 2009 - Die Rheinpfalz : Entscheidung auf Testat-Basis

Zitat

Der Stadtrat wird am Montag über den neuerlichen Antrag des 1. FC Kaiserslautern auf Minderung der Stadionmiete befinden. Das hat gestern Abend bei einer SPD-Veranstaltung in der Reihe „Lautrer Dialog" Oberbürgermeister Klaus Weichel erklärt.

Wie wiederholt berichtet, hat der FCK bei der Stadiongesellschaft einen Antrag auf eine Reduzierung der Miete von 3,2 auf 1,8 Millionen Euro für die kommende Spielzeit gestellt. Zwei Mal hat der Stadtrat einem solchen Anliegen bereits Rechnung getragen.

Weichel betonte, dass die Entscheidung über die Mietminderung keine Bauchentscheidung werde. Vielmehr werde sie auf der Basis des Testats eines Wirtschaftsprüfers getroffen, der im Auftrag der Stadiongesellschaft in die Bücher des Vereins geschaut hat.

Grundsätzlich plädierte der Oberbürgermeister für eine Unterstützung des 1. FC Kaiserslautern. Weichel verwies auf die Bedeutung des Vereins für die Stadt in vielfältiger Weise. Der Wohlfahrtseffekt, der mit der Existenz des Vereins einhergehe, sei „der Schweiß der Edlen wert, sich Gedanken zu machen, wie man dem FCK hilft", sagte der Oberbürgermeister.

FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz unterstrich auf der gut besuchten Veranstaltung im Fritz-Walter-Stadion die Notwendigkeit einer Mietminderung, um fortbestehen und sich weiterentwickeln zu können. Der wirtschaftliche Rahmen sei weiterhin extrem bedrückend. Sollte der FCK die Mietminderung nicht eingeräumt bekommen, würde der Verein die Lizenz für die nächste Spielzeit nicht bekommen. Kuntz erklärte, dass der FCK den Antrag auf Mietnachlass immer wieder stellen werde, solange er in der Zweiten Fußball-Bundesliga spiele.

Der Mainzer Innen-Staatssekretär Roger Lewentz unterstützte die Stadt bei ihrer Entscheidung über die Stadionmiete mit dem mehrfachen grundsätzlichen Hinweis, dass das Land an der Seite der Stadt stehe.

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Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.71
Datum: Mittwoch, den 25. März 2009
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '4800431'
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Zitat von FCK-Quaterback

und wieder einmal wird deutlich, dass der Verein in der 2. Liga wirtschaftlich nicht gesunden kann. Jedes Jahr 2. Liga bringt uns dem Abgrund näher.

aufsteigen und dann alle Kräfte bündeln um die Klasse zu halten. Das wäre das beste was passieren kann.

Nun ja, aber selbst das stellt sich als schwierig heraus, da die Stadionmiete vorerst auch in Liga 1 gekürzt werden müsste. Betrachtet man die Schulden der Stadt KL, so scheint dies nicht selbstverständlich zu sein. Langfristig gesehen wird nur ein Aufstieg in Liga 1, verbunden mit einem Großinvestor die Lösung des Problems sein können.

Wobei an dieser Stelle klar kalkuliert werden muss, ob der schnellstmögliche Aufstieg in Liga 1 sinnvoll ist. Es war ja davon die Rede, dass Ausgaben, Spielergehälter und Erfolgsprämien im Falle eines Aufstiegs deutlich steigen würden - hier müsste man natürlich die höheren Kosten in Relation zu den TV-Einnahmen kennen.

Mir war nicht bewusst, dass es finanziell immer noch so mies aussieht - der Druck auf die Mannschaft dürfte damit wohl eher nicht geringer werden.

Zusätzlich noch der Artikel von fck.de:

Zitat

Am Dienstagabend, 24. März 2009, fand in den gastronomischen Räumlichkeiten des Fritz-Walter-Stadions im Rahmen des "Lautrer Dialogs" eine Podiumsdiskussion der SPD Kaiserslautern zum Thema "Kaiserslautern und Fußball - Wirtschaftsfaktor und Herzblut" statt. Neben dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz nahmen daran Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel und Staatssekretär Roger Lewentz von der Landesregierung in Mainz teil. Die Leitung des Gesprächs hatte SWR-Moderator Holger Wienpahl inne.

Vor rund 150 Zuhörern wurde intensiv über das Thema Stadionmiete und die vom FCK beantragte Mietminderung, über die am Montag im Stadtrat beraten werden soll, diskutiert. Stefan Kuntz betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahme, da momentan 95 Prozent der Einnahmen aus dem FCK-Ticketing direkt in den Stadionbetrieb fließen. Bei Koblenz beträgt der Prozentsatz lediglich 15%, bei Mainz 20% und beim FC Bayern München rund 30%.

Seit Stefan Kuntz und Dr. Johannes Ohlinger im Vorstand des FCK tätig sind, sind alle Anstrengungen darauf gerichtet, den Verein wirtschaftlich zu gesunden. Der Aufstieg in die erste Liga ist Teil eines Dreijahresplans. Darum wurde der Kader im Winter auch nicht mit teuren Spielern verstärkt, sondern es wurden bei den Neuverpflichtungen sogar finanzielle Einsparungen im Grundgehalt vorgenommen. Darüber hinaus wurden Stadt und "Lautrer" auch durch die "Herzblut"-Kampagne wieder zusammengebracht und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Kooperationen mit der TU Kaiserslautern oder dem Frauenhofer-Institut wurden geschlossen, um lokales Know-How im Sinne des FCK noch besser auszunutzen.

Um den Fortbestand des FCK in der derzeitigen Form zu gewährleisten ist trotzdem eine Reduzierung der Miete von 3,2 auf 1,8 Millionen Euro für die kommende Spielzeit und solange der Verein in der zweiten Liga spielt, notwendig. Bereits zweimal hat der Stadtrat diesem Anliegen Rechnung getragen, trotzdem erwartet Oberbürgermeister am Montag eine emotionale Diskussion. "Das wird mit Sicherheit keine Bauchentscheidung", ist er überzeugt. Maßgeblich für die Entscheidung wird vor allem das Testat des eingesetzten Wirtschaftsprüfers sein, der im Auftrag der Stadiongesellschaft einen genauen Blick in die Bücher des Vereins geworfen hat.

Der Oberbürgermeister unterstrich die unverzichtbare Bedeutung, die der FCK für die Stadt und Region habe. Besonders wirtschaftlich profitieren Stadt und Land vom Club: Immerhin zahlte der 1. FC Kaiserslautern in den letzten sechzehn Jahren 176 Millionen Euro an Steuern, war ständiger Arbeitgeber für weit mehr als 100 Angestellte und natürlich für die Stadt Kaiserslautern auch ein touristisches Zugpferd. Aufgrund dieser und vieler anderer Gründe plädierte der Oberbürgermeister grundsätzlich für eine Unterstützung des Clubs. "Schließlich ist uns der FCK lieb und teuer", nahm er es mit Humor, wünschte sich aber auch, dass die Roten Teufel bald wieder in der ersten Bundesliga zu finden sein werden, damit man sich in Zukunft nicht mehr mit dieser Frage beschäftigen muss. Staatssekretär Lewentz versicherte, dass auch das Land Rheinland-Pfalz in dieser Angelegenheit weiter hinter der Stadt steht und sie auch zukünftig unterstützen wird.

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Quelle : 1. FCK