25. März 2009 - Die Rheinpfalz : Entscheidung auf Testat-Basis

  • Mich wundert es, dass an dieser Stelle so wenig diskutiert wird und ich wage mal zu behaupten, dass nur wenige damit gerechnet haben, dass wir immer noch so eng am Abgrund stehen.


    Aus meiner Sicht hat die Stadt überhaupt keine andere Möglichkeit, als der Mietminderung zuzustimmen. Denn klar ist: Keine Mietminderung = Insolvenz. Auch die Stadiongesellschaft wäre nicht mehr tragbar und man hätte den Klotz Betzenberg ohne Mieter. Eine Ablehnung bzgl. der Mietminderung ist mit der Übernahme der gesamten Schulden vom Betzenberg verbunden (knapp 70 Millionen, kann das sein?) Jedoch dürfte aber auch klar sein, dass eine solche Mietminderung langfristig gesehen kein gelungenes Konzept darstellen kann, obwohl man sich jetzt schon sicher sein kann, dass diese Diskussion im kommenden Jahr ebenfalls geführt wird.


    Das heißt quasi auch, es müssen Alternativen her: Stadionname verkaufen, Investor ranziehen, Spielort wechseln und als Mieter des Betzenbergs aus dem Vertrag aussteigen. Andererseits, was sind schon 1,4 Millionen Mietminderung in der Relation zu den über 600 Millionen Euro Schulden der Stadt?


    Ebenfalls bedrückend finde ich, dass beinahe die gesamten Einnahmen (ca. 90 %) aus den Heimspielen für den Mietzins drauf gegangen. Das heißt doch auch gleichzeitig, dass gar keine Schulden getilgt werden können.


    Interessant finde ich es auch, dass der Aufstieg der 2. Mannschaft zumindest aus wirtschaftlicher Sicht überdacht werden muss, da ein Mehraufwand an Kosten in Höhe von 250.000 Euro entstehen könnte. Da stell ich mir die Frage, ob die 3. Profiliga richtig durchdacht wurde - natürlich steigen die Kosten in den höheren Ligen, aber die Einnahmen in der Regel doch auch?!


    Zitat

    Ich möchte mal wissen, wie Kuntz der Stadt die 500.000 für den lustlosen Amateurtraber rechtfertigt......


    Klare Sache: Kuntz möchte die Mietminderung, um sein sportliches Konzept umsetzen zu können. Man kann getrost davon ausgehen, dass dieses sportliche Konzept vorsieht, so schnell wie nur möglich aufzusteigen und sich in der ersten Liga zu etablieren, um erst dann vernünftig wirtschaften zu können.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Mich wundert es, dass an dieser Stelle so wenig diskutiert wird und ich wage mal zu behaupten, dass nur wenige damit gerechnet haben, dass wir immer noch so eng am Abgrund stehen.


    Ich glaube eher, dass dies jetzt nichts Neues ist und schon mehr als einmal diskutiert wurde. Das die 2. aufsteigen kann und man nun darüber nachdenkt, dass das finanziell nicht die beste Lösung ist, ist für mich das einzig Neue.


    Mietminderung durch die Stadt ist zwingend erforderlich (für beide Seiten), da es keine Alternative für das Stadion gibt. Man hofft halt irgendwann einmal die Schulden zu tilgen. Wenn die finanziellen Mittel fehlen für einen möglichen Aufstieg, wird die Stadt auf dem Stadion sitzen bleiben und der FCK wird keine Schuldentilgung machen können. Solange wir in der 2. Liga spielen, wird sich hier die Ausgangslage nicht verändern. Nächstes Jahr kommt der nächste Antrag an die Stadt, mit den gleichen Voraussetzungen und mit dem wahrscheinlich gleichen Ergebnis, wenn wir denn nicht doch noch aufsteigen.


    Den Großsponsor, der einen Zweitligisten sponsern möchte, sehe ich nicht. Meiner Meinung nach, hängt alles an der Liga ab. Wobei bei Aufstieg die Probleme auch nicht weg sind, aber nicht so gravierend wie jetzt. Man würde zumindest mal Licht im Tunnel sehen.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Da stell ich mir die Frage, ob die 3. Profiliga richtig durchdacht wurde - natürlich steigen die Kosten in den höheren Ligen, aber die Einnahmen in der Regel doch auch?!


    das ist normalerweise auch so, aber die Reservemannschaften der Profivereine partizipieren nicht an den TV-Geldern, das wird nur unter den 1. Mannschaften verteilt.

  • Zitat

    "Im Schwarzbuch, in dem der Bund der Steuerzahler jährlich Fälle öffentlicher Steuergeldverschwendungen aufzeigt, steht auch das Lauterer Fußballstadion (Foto) auf kritischem Prüfstand. „


    „Schon der vom Land forcierte Ausbau zum WM-Stadion geriet zum Fiasko, als die Kosten von ursprünglich geplanten 48,3 Millionen auf 72 Millionen Euro gestiegen sind.“


    "Damit die Stadt Kaiserslautern als Stadionbesitzerin nicht den alleinigen Schaden trägt, schießt das Land auch 2009 wieder 575 000 Euro zu. Kaiserlautern hatte laut Schwarzbuch sogar 933 000 Euro aus Mainz gefordert."


    Nicht schlecht, oder ?

  • Nicht schlecht, oder ?


    Die WM war schon toll. Für fünf Spiele Schulden für die Ewigkeit. Gut, die Stadt wurde hergerichtet. Hat aber auch nicht viel gebracht, oder strömen die Touristen immer noch in Massen nach Kaiserslautern?

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Die Frage, die ich mir stelle ist folgende: Hat das Land 72 Mio auf den Tisch gelegt und gesagt bitte baut ein Stadion? Sicher nicht, das läuft alles über Bürgschaften, Zins und Zinseszinsenaufbau, usw. Klar, nichts neues, so läufts ja immer in diesem Land.

  • Ich dachte in diesem Forum gehts um den FCK und nicht um das Land Rheinland-Pfalz? ?(

    „Wir sind in der Bundesliga angekommen.” (Lautern-Trainer Marco Kurz nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie)