ZitatAlles anzeigenFussball: Verdiente 1:5-Schlappe des FCK bei Hansa Rostock - Aber vier der fünf Gegentreffer umstritten
ROSTOCK (zkk/osp). Hansa Rostock imponiert, Hansa Rostock begeistert vor fast vollem Haus und schießt den einfältigen 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 (2:0) ab. So verdient der Hansa-Sieg ist, so sehr begünstigte Schiedsrichter Norbert Grudzinski mit seinen Entscheidungen die Höhe des Ergebnisses.
Ein Muskelfaserriss kostete Dario Damjanovic den Platz in Lauterns Startelf. So durfte Moussa Ouattara wieder ran, Fabian Müller, der ursprünglich nicht im Kader stand, flog der Mannschaft nach.
Mit zwei weiten Einwürfen Kevin Schönebergs überrumpelte Hansa den Gast: In der 7. Minute verlängerte der indisponierte Ouattara Schönebergs Einwurf, Mario Fillinger nutzte den Freiraum per Kopf zum 1:0. Eine Kopie dessen das 2:0: Nach Schönebergs Einwurf verliert Amedick den Luftkampf gegen Enrico Kern, Torwart Sippel stürzt heraus, greift daneben und Fillinger trifft zum zweiten Mal per Kopf. „Als Torhüter siehst du da blöd aus, ich wollte den Ball mit der Hand wegschlagen, aber er wurde auch noch abgefälscht", zeigte sich Sippel selbstkritisch. „Wir waren auf eine druckvolle Rostocker Anfangsphase eingestellt, wussten, dass wir die ersten 20 Minuten ohne Gegentor überstehen müssen, aber es waren nur sieben ...", ergänzte der FCK-Keeper. Allerdings: Schöneberg hatte beim ersten Einwurf regelwidrig übertreten.
Pech für den zaghaften FCK, dass Josh Simpson in der 40. Minute die Latte traf. Den Nachschuss hätte Kai Hesse, für den angeschlagenen und Gelb-Rot gefährdeten Lakic gekommen, im Tor unterbringen dürfen. Nach der Pause verkürzte Martin Amedick, Lauterns Bester, per Kopf nach Bugera-Freistoß aus allerdings abseitsverdächtiger Position (48.).
Die Hoffnung auf die Wende hielt kurzzeitig Tobias Sippel fest: Nach einem Fehler Ouattaras parierte er toll gegen Fin Bartels. In der 53. Minute hielt Sippel nach Dicks Ausrutscher fantastisch gegen Fillinger, zwei Minuten später entschärfte er einen Freistoß des dynamischen Offensivverteidigers Oczipka, der Sidney Sam abmeldete.
Hansa kaufte dem FCK den Schneid ab, schlug den FCK quasi mit dessen Waffen. Im Mittelfeld sorgten Svärd und Kapitän Retov für die Vorherrschaft. Aimen Demai, angeblich bei Mainz 05 im Gespräch, vermochte die Defensive nie zu ordnen. Anel Dzaka irrte wild und bemüht, aber, von einem Musterpass abgesehen, wirkungslos durch die Gegend. Simpson brachte wenig bis nichts auf die Reihe. Über die Außen Schöneberg und Schindler sowie Fillinger und Oczipka entfachte Hansa Druck. Da schwammen auch Florian Dick und Alexander Bugera mächtig. Erik Jendrisek war bemüht, aber isoliert, zumal Hesse total ausfiel.
Bitter das 3:1 - wieder war die rechte FCK-Seite nicht organisiert, wieder waren die Schwächen Sams im Rückwärtsgang erkennbar, Orestes tankte sich durch, Sippel stürzte übermotiviert heraus, Kern bugsierte die Flanke mit der Hand ins Tor. „Ich dachte, ich könnte ihn noch abgrätschen ...", bekannte Sippel.
Beim 4:1 stand Fin Bartels im Abseits (68.). Zehn Minuten später das 5:1: Der Referee entscheidet bei Amedicks Rettungsversuch und Sippels Aufnahme auf unerlaubten Rückpass auf den Torwart. „Ich weiß nicht, was der Schiedsrichter heute gemacht hat. Martin wollte den Ball wegschlagen, und er ist ihm über den Spann gerutscht ...", sagte Sippel. Den Freistoß Oczipkas meisterte der FCK-Torwart, doch Kern setzte den Nachschuss in die Maschen. „Das ist eine bittere Niederlage. Aber wir haben noch vier Spiele und werden versuchen, das Optimum zu erreichen ...", sagte FCK-Trainer Milan Sasic. „Ein tolles Spiel, tolle Atmosphäre. Wir brauchen noch zwei Siege zum Klassenerhalt", schwärmte Hansa-Trainer Andreas Zachhuber.
So spielten sie
Hansa Rostock: Hahnel - Schöneberg, Bülow, Orestes, Oczipka - Svärd, Retov (82. Buschke) - Schindler, Fillinger (85. Kroos) - Bartels, Kern (79. Lisztes)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Ouattara, Amedick, Bugera - Demai (70. Pinheiro) - Sam, Dzaka, Simpson (62. Paljic) - Lakic (38. Hesse), Jendrisek
Tore: 1:0 Fillinger (7.), 2:0 Fillinger (21.), 2:1 Amedick (48.), 3:1 Kern (56.), 4:1 Bartels (68.), 5:1 Kern (78.) - Gelbe Karten: Dick (5/5), Lakic (5/1), Sam (3), Simpson (2) - Beste Spieler: Fillinger, Schindler, Schöneberg, Oczipka - Amedick - Zuschauer: 27.000 - Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg).
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.101
Datum: Samstag, den 02. Mai 2009
Seite: Nr.9
"Deep-Link"-Referenznummer: '4949133'
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