ZitatAlles anzeigenIst es nicht unglaublich, dass an diesem Wochenende wirklich alle relevanten Spiele der Zweiten Fußball-Bundesliga so gelaufen sind, dass der 1. FC Kaiserslautern wieder voll im Geschäft ist?! Die „Roten Teufel" gewinnen, dann verliert erst Aachen, danach noch Mainz, während sich Nürnberg und Fürth mit einem Unentschieden gegenseitig bremsen. „Die anderen haben positiv für uns gespielt", sagte Interimstrainer Alois Schwartz gestern sehr entspannt mit Blick auf das heutige Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen.
Ganz unaufgeregt und besonnen sprach der Für-Vier-Spiele-Nachfolger des entlassenen Milan Sasic über die zurückliegende Partie gegen Augsburg und die schwere Aufgabe auf dem Aachener Tivoli. Schwartz macht eine wirklich gute Figur in der Rolle des Cheftrainers. Seine Analyse am Freitagabend nach dem 1:0-Heimsieg hatte Hand und Fuß. Und wer den 42-Jährigen schon längere Zeit als Trainer der Regionalliga-Mannschaft des FCK kennt, konnte dabei auch mit Freude feststellen, dass weiterhin Alois Schwartz drin ist, wo Alois Schwartz draufsteht. Auch wenn die Liga eine höhere ist. „Es wird überall Fußball gespielt, ob in der Regionalliga oder in der Zweiten Bundesliga", sagt der Fußballlehrer lapidar.
Interessant war es, den FCK-Coach am Freitagabend während des Spiels gegen Augsburg an der Seitenlinie zu beobachten. Von der ersten Minute an war Schwartz präsent, tauchte immer wieder am Spielfeldrand auf, um Anweisungen zu geben, und vor allem feuerte er seine Truppe ständig mit vehementem Klatschen an. Und in seiner linken Hand - natürlich: die obligatorische Wasserflasche. Der Mann braucht bei Spielen etwas in der Hand. Und zwischendurch wird die Flasche immer mal aufgedreht, ein kleiner Schluck genommen, wieder zugedreht, aber nicht weggestellt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren seine Hände rund fünf Minuten lang leer. Aber als Schwartz gerade nach einer Anweisung vom Spielfeldrand wieder zur Bank laufen wollte, fiel ihm offenbar das fehlende Etwas auf, abrupt drehte er um, ging zum Wasserkasten und sicherte sich eine neue Flasche, die fortan fest mit der Hand verankert war.
Beim gestrigen Pressegespräch mit Blick auf das heutige Spiel beeindruckte Alois Schwartz wie schon vor dem Augsburg-Match mit Kenntnissen des Kontrahenten bis ins kleinste Detail. Der FCK-Trainer wusste zu jeder Position der gegnerischen Mannschaft etwas zu sagen. So sieht eine professionelle Vorbereitung aus! Alois Schwartz hat seine Hausaufgaben gemacht. Jetzt muss er „nur" noch die Mannschaft richtig einstellen. Damit die Spannung im Aufstiegskampf erhalten bleibt.
Steffen Gall
Quelle : Die Rheinpfalz