ZitatAlles anzeigenFussball: FCK verliert Verfolgerduell auf dem Aachener Tivoli nach großem Kampf mit 0:1
AACHEN
(osp/zkk). Alemannia Aachen träumt wieder vom Aufstieg, der 1. FC Kaiserslautern träumt noch: Mit dem 1:0 (0:0)-Krimisieg auf dem ausverkauften Tivoli zog die Alemannia in der Zweiten Fußball-Bundesliga nach Punkten mit den Roten Teufeln gleich.
Die Entscheidung besiegelte Florian Müller kurz nach einer wackeren Rettungstat des starken Alexander Bugera (66.). Den „goldenen" Schuss hatte Aimen Demai unglücklich abgefälscht. „Aimen trifft keine Schuld, er hat den Ball ans Bein bekommen, er kann nichts machen", sagte der gute FCK-Torwart Luis Robles. „Tragisch, in dieser Phase solch ein Tor zu bekommen", klagte FCK-Interimstrainer Alois Schwartz nach dem rassigen Kampfspiel. Glück, dass Pekka Lagerbloms Treffer nicht anerkannt wurde - das war kein Abseits (55.). Pech: In der 80. Minute kratzte Jerome Polenz einen Simpson-Kopfball von der Linie. Verbissen, schnell und mit englischer Härte - so begegneten sich Hausmacht Alemannia und der gleichfalls ersatzgeschwächte FCK. Die Roten Teufel hatten anfangs einige Probleme, die Patrick Milchraum am linken Aachener Flügel heraufbeschwor. Er stellte Fabian Müller mehrere Rätsel, die dieser nicht lösen konnte, so dass sich der erneut nicht nur körperlich herausragende, sondern auch leistungsmäßig hervorragende Martin Amedick immer wieder als Hilfspolizist aus dem Zentrum herausgelockt sah. Dort hatte er Torjäger Benjamin Auer in Schach zu halten. Abgesehen von einer brandgefährlichen Direktabnahme, die knapp über das Tor Robles" zischte, war Aachens Wunderknabe Lewis Holtby bei Aimen Demai meist in sicherer Obhut. Sehr abgeklärt erledigte Demai, der Vertreter des Vertreters, den Part in der Innenverteidigung. „Wir standen gut, haben Aachen das Leben schwer gemacht. Sehr schade, dass so eine Kleinigkeit wie ein unglücklich abgefälschter Ball am Ende entschieden hat", äußerte Demai, der sich in den nächsten Tagen erklären will, ob er seinen auslaufenden Vertrag erneuert oder ob er wechselt. „Diese
Entscheidung hat nichts mit dem Aufstieg oder Nicht-Aufstieg zu", beteuerte der tunesische Nationalspieler.
Gestern am Tivoli hatte sich FCK-Trainer Alois Schwartz nach Kai Hesses schwachem Auftritt gegen Augsburg zur Ein-Mann-Sturm-Variante mit Erik Jendrisek und zwei schnellen Außen (Dick, Simpson) durchgerungen. Dazwischen war mit Wirbelsturm-Auftrag der flinke Sidney Sam unterwegs - und der wusste mit Ideen und zwei gefährlichen Flanken vor der Pause Akzente zu setzen. Daraus resultierten zwei Kopfballchancen, die Erik Jendrisek aber vergab (22., 44.). Sam war fast immer anspielbereit,
viel unterwegs. Ein Junge mit Perspektive.
„Der letzte Ball in die Spitze kam oft zu spät", analysierte Alois Schwartz das erfolglose Anrennen. Nach dem Rückstand boten sich der Alemannia Räume. Klasse, wie Luis Robles Szukalas Kopfball und Auers Nachschuss parierte (77.). Zwei Minuten vor dem Ende tauchte Auer allein vor Robles auf und donnerte den Ball an den Pfosten. „Wir müssen jetzt am Mittwoch die Ergebnisse der Konkurrenten sehen", betonte FCK-Kapitän Axel Bellinghausen, „aber wir haben letztes Jahr selber am besten
gelernt: Solange etwas theoretisch machbar ist, sollte man es in der Praxis nicht abhaken!"
SO SPIELTEN SIE
Alemannia
Aachen: Stuckmann - Polenz, Szukala Casper (73. Vukovic), Achenbach - Lehmann, Lagerblom - Florian Müller, Milchraum (73. Junglas) - Holtby (90. Seitz), Auer
1.FC Kaiserslautern:
Robles - Fabian Müller (77. Fuchs), Amedick, Demai, Bugera - Bilek, Bellinghausen (77. Paljic) - Dick, Sam, Simpson (86. Hornig) - Jendrisek
Tor:
1:0 Florian Müller (66.) - Gelbe Karten: Auer (5/3) - Sam (4), Fabian Müller - Beste Spieler: Milchraum, Lehmann, Szukala - Amedick, Bugera, Robles - Zuschauer: 21.200 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Fleischer (Sigmertshausen).
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.110
Datum: Mittwoch, den 13. Mai 2009
Seite: Nr.10
"Deep-Link"-Referenznummer: '4991656'
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