ZitatAlles anzeigenNeu beim FCK: Ex-Hannoveraner Bastian Schulz sieht Rückschritt als Fortschritt
Von Horst Konzok
Er sieht den Abstieg aus dem Oberhaus in Liga zwei als persönlichen Aufstieg, er möchte den Rückschritt zum Fortschritt nutzen: Bastian Schulz, zwölf Jahre im Trikot von Hannover 96 am Ball, 23 Mal in der Bundesliga im Einsatz, will nach der Lehrzeit nun beim 1. FC Kaiserslautern die Gesellenprüfung bestehen.
„Ich will jetzt den nächsten Schritt machen", begründet der bald 24-Jährige den Abschied aus der Heimatstadt, den Ausstieg aus dem bis 2010 laufenden Vertrag beim Bundesligisten Hannover 96. Die Ankündigung seines bisherigen Trainers Dieter Hecking, fortan nur noch mit einem „Sechser" vor der Abwehr zu planen, beschleunigte den Abnabelungsprozess des Eigengewächses.
„Ich sehe Kaiserslautern nicht als Rückschritt. Das ist ein super Verein, die Stadt ist sehr fußballverrückt. Das ist eine Stadt für Erstliga-Fußball! Dass das wieder so wird, dazu möchte ich meinen Teil beitragen", sagt Bastian Schulz, der seine Rolle zentral vor der Abwehr sieht, entweder in der „Doppel-Sechs" oder auch als alleiniger „Sechser". Schulz, den seine Freunde und seine Kollegen „Basti" nennen, spezifiziert sein Rollenverständnis: „Die Räume zumachen, kreativ sein, aber auf alle Fälle vor der Abwehr ..."
Den Weg nach Kaiserslautern ebneten die Gespräche mit Vorstandschef Kuntz. „Ich hatte verschiedene Angebote und Möglichkeiten. Aber ich hatte sehr gute Gespräche mit Stefan. Er hat sich sehr bemüht, mir sein Konzept vorgelegt, mir gezeigt, wie der Verein strukturiert ist."
Nun freut sich der Mittelfeldmotor auf die neue Heimat, die neue Aufgabe, die Chance, sich einen Stammplatz in der Elf von Trainer Marco Kurz zu erarbeiten. Die Vorfreude stimuliert und motiviert - gerade jetzt, wo schweißtreibende Arbeit angesagt ist. „Die Vorbereitung mag kein Profi. Sie muss aber sein", weiß der Ex-Hannoveraner, der derzeit mit seiner neuen Mannschaft im Trainingslager in Bad Bertrich weilt.
„Das Stadion ist immer voll, da herrscht eine super Stimmung", spricht Bastian Schulz, der beim FCK die Rückennummer 4 erhalten hat, mit Hochachtung von seinem neuen Arbeitsplatz. FCK-Trainer Marco Kurz hat die Personalie Schulz befürwortet, erwartet einiges von dem Neuzugang, dem eine Hauptrolle in einer Schlüsselposition zufällt.
Sehr angetan von dem Neuzugang aus Niedersachsen ist FCK-Boss Stefan Kuntz. Er war Feuer und Flamme, als er hörte, dass „Basti" in Hannover weg wollte. Der Kopfmensch gefällt.
„Er wollte den Tapetenwechsel. Er will bei uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung tun. Mit seiner Spielweise kann er dazu beitragen, dass wir die richtige Mischung im Mittelfeld finden", setzt Kuntz auf die strategische Klasse des Neuzugangs, erhofft sich aber auch spielerisch einen Fortschritt durch Schulz" Kreativität und Vorwärtsdrang.
Der Neue kommt zunächst allein in die Pfalz und will sich gleich nach den beiden Trainingslagern in Bad Bertrich und in Marburg um die passenden „eigenen vier Wände" kümmern. „Wichtig, um sich wohlzufühlen", betont der Jung-Profi, der keine Probleme erwartet, aus der Großstadt Hannover ins eher beschauliche Kaiserslautern zu kommen. „Der Fußball ist die Hauptsache, deshalb vor allem bin ich hier", unterstreicht der Mittelfeld-Rackerer. Und ergänzt lächelnd: „Und Kaiserslautern ist ja auch ein schöner Fleck."
Quelle : Die Rheinpfalz