ZitatAlles anzeigenZweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern absolviert nach dem Trainingslager in Bad Bertrich morgen um 16 Uhr im Dahner Schulzentrum gegen eine Dahnertal-Auswahl die erste Testpartie unter der Regie von Trainer Marco Kurz. Eine nette Abwechslung nach schweißtreibenden Einheiten.
VON HORST KONZOK
Gestern, 9.15 Uhr, Sportplatz in Bad Bertrich, dem malerischen Eifelstädtchen: Kurz und seine Assistenten Roger Lutz und Oliver Schäfer bauen den Parcours für das Vormittagstraining auf. Stangen, Hütchen, Hürden. Ausdauertraining ist angesagt. „Vorbereitung, das mag keiner, aber jeder weiß, dass es sein muss", sagt Bastian Schulz, der Neuzugang von Hannover 96.
9.53 Uhr: Der Mannschaftsbus bringt die Roten Teufel, die im Kurhotel Fürstenhof, 2006 WM-Quartier der Schweizer Nationalmannschaft, abgestiegen sind, zum Training. „Optimale Platzverhältnisse, ein kurzer Weg vom Hotel zum Platz", sagt Cheftrainer Marco Kurz zufrieden.
10 Uhr: Kurze Einweisung. Die Arbeit beginnt. Alper Akcam, gerade mit seinem ersten Profivertrag ausgestattet, hat Waden-Probleme. Erste Laufversuche, überwacht von Physiotherapeut Dirk Pagenstecher, stehen an. „Ich weiß noch nicht, wann ich voll einsteigen kann", sagt Akcam.
„Heimkehrer" Marcel Ziemer muss Sonderschichten mit Oliver Schäfer schieben. „Marcel hatte sich in seinem letzten Spiel für Wehen am Großzehengelenk verletzt", nennt Kurz eine Ursache offensichtlich fehlender Fitness. „Bei mir nimmt ein Spieler nur am Mannschaftstraining teil, wenn er im entsprechenden Zustand ist", begründet der Coach das gesonderte Zusatzprogramm des Stürmers. „Da war schon ein bisschen Schlendrian dabei", kritisiert Kurz. Er plant aber mit Ziemer. „Es gibt keine Anfrage für ihn, er ist nach unserem Gespräch auch nicht mehr auf mich zugekommen."
11.30 Uhr: Schweißgebadet drehen die beiden jungen Torhüter Kevin Trapp und Emilio Fioranelli zwei Runden. Fliegen, hechten, springen - und immer wieder feuert ihr Ziehvater, Torwart-Trainer Ehrmann, die Bälle hart aufs Tor. Die Sonne sticht. 28, 30 Grad. „Also, Buben, auch wenn ihr müde seid, spielt trotzdem vernünftig mit. Ist ja auch nicht schlecht, in der Erschöpfung konzentriert zu sein", mahnt „Gerry" Ehrmann vor dem Trainingsspiel.
12.08 Uhr: Das Spiel klingt aus. Das erste Tor gelingt Dragan Paljic. Er gehört zu den Bewerbern um den Platz auf der linken Außenbahn. Dort will auch Danny Fuchs spielen. „Wenn die Auflösung seines Vertrages beim VfL Bochum bestätigt ist, greift sein Zwei-Jahres-Vertrag bei uns", bestätigt FCK-Chef Stefan Kuntz. Er wird laut „Kicker" und DSF auch als neuer Sportchef beim Hamburger SV gehandelt. Kuntz winkt lachend ab: „Es gibt Dinge, gegen die man sich nicht wehren kann."
Getroffen hat auch Mario Klinger nach einem Patzer von Bastian Schulz. Fehler wie diesen bespricht der Trainer gerne noch auf dem Platz. Ruhig, sachlich, aber bestimmt. Er korrigiert, auch das Stellungsspiel des 19-jährigen Neuzugangs Christoph Buchner. Dann folgt oft ein aufmunternder Klaps.
Getroffen hat auch der schnelle und quirlige Sidney Sam - per Elfmeter. „Ich schieß" sie jetzt alle", verkündet der Dribbler in Erinnerung an drei vergebene Strafstöße seiner Kollegen in der vergangenen Spielzeit lachend.
12.30 Uhr: Mit Gymnastik geht die erste von zwei Einheiten zu Ende. „Man muss die Netto-Trainingszeit rechnen, denn es gab ja auch lange Ruhephasen", sagt der Trainer.
Die Ausdauerarbeit wird auch nächste Woche beim Training auf dem Betzenberg noch im Vordergrund stehen. „Die Strecken werden kürzer, die Zeiten schneller", sagt Kurz mit einem Schmunzeln.
Die Arbeit mit seinem Trainerteam, das Zusammenspiel mit dem Funktionsteam, sieht Marco Kurz auch an seinem fünften Arbeitstag noch als „ein Kennenlernen. Ich versuche eine Struktur reinzubringen. Es bedarf seiner Zeit, um uns auf die Abläufe einzustellen. Ich gehe davon aus, dass die anderen auch beobachten, wie meine Arbeitsweise ist. Das ist ein Anpassungsprozess."
Am Sonntag steht in Dahn der erste Test an. Für die Spieler willkommene Abwechslung nach der Schinderei. „Ohne Kondition geht es nicht. Spielen aber macht halt mehr Spaß", sagt Manuel Hornig. „Jedes Testspiel ist, wie jede Trainingseinheit, enorm wichtig und wird von uns entsprechend ernst genommen", betont Trainer Kurz mit Blick auf Dahn. „Wichtig ist, dass die Dinge, die ich vorgebe, umgesetzt werden, dass mit hohem Rhythmus gespielt wird, sich jeder auf seiner Position Sicherheit holt. Das gilt in den Zweikämpfen. Und Tore zu erzielen, hat noch keinem geschadet."
Beim FCK fehlen neben Ziemer auch die verletzten Sascha Kotysch und Srdjan Lakic sowie Erik Jendrisek. Die Torhüter Sippel und Robles sind noch auf Länderspielreisen. Spielen wird Mathias Abel. „Ich habe im Training alles mitgemacht - ohne Probleme", sagt der Abwehrspieler, der sich von seinem dritten Kreuzbandriss erholt zeigt.
DER FCK-GEGNER
Dahnertal-Auswahl: Patrick Arenth (SG Bruchweiler), Jonas Jung (SV Hinterweidenthal) - Jens Keller, Thorsten Asti, Dominik Hirschinger, Patrick Naab, Alexander Memmer (alle TuS Erfweiler), Marc Heinze, Hubert Schertel (beide SF Bundenthal), Jens Hartmann, Timo Burkhart (beide SC Busenberg), Michael Helfrich, Florian Müller, Jochen Staudter (alle SG Bruchweiler), Andreas Stephan, Dominic Kessler (beide FC Fischbach), Florian Ringhof (SV Hinterweidenthal).
Betreuer: Mike Brewer (FC Fischbach).
Quelle : Die Rheinpfalz