ZitatAlles anzeigenBei der Beantwortung der Torwartfrage beim 1. FC Kaiserslautern kann Marco Kurz keinen Fehler machen. Die Rivalen Tobias Sippel, Kevin Trapp und Luis Robles sind ausgezeichnete Torhüter. Vieles spricht für Tobi Sippel.
Von Horst Konzok
Sippel, Robles oder Trapp? Trapp, Robles oder Sippel? Die Torwartfrage beim 1. FC Kaiserslautern wird vor dem Zweitliga-Start am Samstag (13 Uhr) gegen Greuther Fürth geklärt. Im DFB-Pokalspiel hatte Kevin Trapp den Vorzug vor Robles erhalten, hielt fehlerfrei und erntete großes Lob von seinem Trainer. Der Ausbildungsplan aber sieht Trapp als Nummer 1 in der Regionalliga-Mannschaft vor. So spricht vieles für den in 40 Zweitligaspielen erfahrenen Sippel. So schwärmte Marco Kurz letzte Woche mehrfach: „Tobi ist in einer super Verfassung!"
Sippel ist 21. Er ist einer der Helden des 18. Mai 2008. Ohne seine Taten wäre der FCK damals abgestiegen. Nach einem Auf und Ab in der letzten Saison will sich der Torwart den durch einen Armbruch verlorenen Stammplatz nun zurückerobern. Nach der U21-EM, die der gelernte Bäcker als dritter Keeper erlebte, verzichtete er auf Urlaub und stieg beim FCK sofort ins Training ein. Das gefiel dem Trainer. „Super Einstellung", attestierte Kurz. Klare Signale ...
Luis Robles, nach der Berufung ins US-Nationalteam erst spät in die Vorbereitung im Klub eingestiegen, dürfte das Nachsehen haben. Trotz der guten Form, die der 25-Jährige, der 20 Zweitligaspiele bestritten hat, im Test gegen Eintracht Frankfurt bewies. Ein „Luxusproblem" nennt der Coach die Lösung der Torwartfrage. Eine schöne Qual der Wahl.
„Für den Moment und die spezielle Situation hier in Braunschweig schien uns das die richtige Entscheidung. Kevin hat die gesamte Vorbereitung mitgemacht und gut gespielt", argumentiert Kurz, der Trapp beim 1:0 (0:0)-Sieg „sehr abgeklärt" spielen sah. So ist er eben, der 19-Jährige, der seinen Vertrag beim FCK bis 2013 verlängert hat. 1,90 Meter groß ist der U19-Nationaltorwart, der größte der drei Lauterer Konkurrenten. Sippel misst 1,84 Meter, Robles ist einen Zentimeter größer.
„Ich bin super glücklich, dass ich gut gehalten habe und wir weiter gekommen sind", sagte Kevin Trapp nach dem Erfolg in Braunschweig. Mit seiner Ausstrahlung und Klasse, tollen Reflexen und erstklassigem Erfassen der Situation war er der entscheidende Rückhalt.
„Kevin ist sehr gut aufgetreten. Er war da, wo er sein musste. Er hatte sich die Chance durch seine gute Vorbereitung verdient", anerkannte Martin Amedick, der neue Kapitän.
„Wir wussten ja, dass das ein heißer Tanz in Braunschweig wird. Nach der Roten Karte haben wir uns in der Halbzeit in der Kabine noch einmal eingeschworen, uns gesagt: Jetzt erst recht", erzählte Trapp nach dem Pokal-Krimi.
Natürlich weiß Marco Kurz, dass seine Mannschaft am Samstag gegen Fürth anders als in Braunschweig agieren, das Spiel machen muss. Die Abwehrkette steht zunächst mit Florian Dick, Amedick, Rodnei, der Dario Damjanovic erst einmal verdrängt hat, und Alexander Bugera. In Braunschweig funktionierte die Doppel-Sechs mit Herz und Leidenschaft: Georges Mandjeck und Bastian Schulz waren stark in der Balleroberung und funktionierten nach der Pause auch als Schaltzentrale besser. Die Flügelzange aber hat trotz allen Eifers nicht gegriffen. Sidney Sam hatte ein Effektivitätsproblem, Ivo Ilicevic agierte verbessert, sah aber Rot. Neues Spiel, neues Glück?
In der Spitze ist Adam Nemec, dessen Ablöse nach Insiderinformationen bei „nur" etwa 100.000 Euro lag, weiter erste Wahl. Um den Platz an seiner Seite konkurriert sein Landsmann Erik Jendrisek mit Kai Hesse. Nicht auszuschließen, dass Srdjan Lakic als Joker dabei sein kann.
Quelle : Die Rheinpfalz