ZitatAlles anzeigenFCK-Torwart Robles mit USA erfolgreich
VON OLIVER SPERK
„Der Sommer war wunderschön für mich", sagt Luis Robles. Erst hat der Torhüter vom Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern seine Freundin Cara geheiratet, dann mit dem Nationalteam der USA beim Confed Cup in Südafrika Silber gewonnen und später beim Gold Cup sein Debüt in der A-Nationalelf gefeiert.
Im letzten Gruppenspiel des US-Teams beim Concacaf Gold Cup in Foxborough/Massachusetts gegen Haiti (2:2) hütete der 25-Jährige aus Sierra Vista, einer 42.000-Einwohner-Stadt in Arizona, erstmals den Kasten der Amerikaner. „Das war eine tolle Erfahrung", sagt der 1,85 Meter große Torwart, „und das alles hat mir großen Appetit auf mehr gemacht für meine Zukunft in der Nationalmannschaft und im Verein." Nächstes Jahr steigt die WM ...
Der Finanzwirtschafts-Bachelor ist zwar zurückhaltend und tritt bescheiden auf. Aber der praktizierende Christ besitzt enormen Ehrgeiz und den starken Willen, schnell viel zu lernen. Stetige Verbesserung seiner Fähigkeiten ist für ihn das tägliche Ziel. Das gilt für Robles jetzt mehr denn je: „Während dieser Wochen mit dem Nationalteam bei den beiden Turnieren in Südafrika und in den USA habe ich gesehen, wie die amerikanischen Top-Torhüter arbeiten, vor allem Tim Howard", sagt Robles, „er arbeitet jeden Tag so hart an sich, macht auch so viele Kraft- und Koordinationsübungen, er ist jetzt mein Vorbild." Howard (30), zuvor in Diensten von Manchester United, spielt seit drei Jahren beim FC Everton in der Premier League.
Mit Troy Perkins im Tor kassierte das US-Team im Gold-Cup-Finale am 26. Juli in New Jersey gegen Mexiko eine herbe 0:5-Niederlage. Vier Wochen zuvor verloren die Amerikaner auch ein Endspiel. Jenes Finale allerdings haben sie völlig überraschend erreicht: das Confed-Cup-Finale gegen Brasilien. In Johannesburg führten die Amerikaner zur Halbzeit sensationell mit 2:0, unterlagen schließlich aber noch mit 2:3. „Die Mannschaft hat in Südafrika ein super Turnier gespielt mit einem großen Sieg im Halbfinale gegen Spanien", sagt Robles euphorisch und seine Augen leuchten dabei. Mit 2:0 besiegte das US-Team in Bloemfontein überraschend den Europameister.
Von den Wochen in Südafrika schwärmt der FCK-Torwart, auch wenn die Nationalspieler das WM-Gastgeberland 2010 aus einer eingeschränkten Sicht erlebt haben. „Unsere Hotels waren aus Sicherheitsgründen immer für andere Besucher gesperrt", erzählt der 25-Jährige, „und wie immer, wenn ein amerikanisches Team unterwegs ist, wurde der Bus von etwa 30 Polizisten abgeschirmt." Von den Transportproblemen in Südafrika haben Robles und Co. auch nichts mitbekommen. Zu den jeweiligen Spielorten sind sie immer mit dem Flugzeug gelangt.
Robles" Position beim FCK allerdings hat die lange Reise mit dem Nationalteam aber wohl geschwächt: Er konnte unter dem neuen Coach Marco Kurz erst Mitte Juli ins Training einsteigen, viel später als seine Konkurrenten Tobias Sippel und Kevin Trapp. So könnte Robles seinen Stammplatz wieder an Sippel verlieren. Trotz seines Super-Sommers.
Quelle : Die Rheinpfalz