SPD - Partei der Mitte oder weit links ?

  • Beim Lesen der morgendlichen Zeitung ist mir der Artikel über das Köpferollen in der SPD ins Auge gestochen. Dort ist ja anscheinend die französische Revolution ausgebrochen.....


    Ausgerechnet Nahles und der Gabriel sollen die SPD führen. Die Nahles ist meiner Meinung nach selbst für LINKSPARTEI ganz weit links.
    Ist das der Weg, den die SPD gehen will ? Wie man Wähler gewinnen will ? Die Linken so bekämpfen ?


    Anscheinend steht uns in Zukunft wieder des öfteren ein Lagerwahlkampf ins Haus.

  • Weiß von Freunden, dass die Nahles während ihrer Studienzeit so ein richtiger "Schlaubi Schlumpf" war, so der Typ: "Herr Lehrer, ich weiß was!"


    Ich kann sie nicht leiden und hoffe die SPD entscheidet sich nicht für die Zwei!

    Einmal editiert, zuletzt von Ramirez ()

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SPD versuchen wird, durch einen Linksruck ihr Heil zu suchen. Da schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man holt verlorene Wähler von der Linkspartei und den Nichtwählern zurück, und gleichzeitig nähert man sich inhaltlich der Linkspartei. Da der SPD wohl bewusst ist, dass ihre einzige Machtperspektive in den nächsten Jahren nur eine Koalition mit den Linken ist, halte ich den Weg für sehr wahrscheinlich. Auch in den Landtagen werden wir in den nächsten 4 Jahren zahlreiche neue Rot-roten Koalitionen erleben, allein um schwarz-gelb im Bundesrat die Mehrheit zu nehmen. Wobei abzuwarten ist, ob dieser Schuss zumindest im Westen nicht nach hinten losgeht.

  • Ist das der Weg, den die SPD gehen will ? Wie man Wähler gewinnen will ? Die Linken so bekämpfen ?


    warum sollte die SPD die Linke bekämpfen und ihre abgewanderte stammkundschaft noch weiter von sich verfremden?


    sie hat doch nur zwei möglichkeiten:


    entweder sie öffnet sich wieder nach links, ohne die mitte aufzugeben, und holt sich von der Linken ein paar prozent zurück. das versucht sie anscheinend grade mit den beiden neuen spitzen.


    oder sie akzeptiert, dass sich ihr linker flügel abgespalten und in ner eigenen partei formiert hat und arbeitet mit der Linken zusammen. dann könnte auf links ne ähnliche konstellation wie bei den C-parteien entstehen: die CDU vertritt die gemässigt-konservative fraktion, während die CSU rechts aussen wütet. die gemässigten profitieren von den stimmen, die die radikalere kleine schwesterpartei an land zieht, und garantieren gleichzeitig, dass die radikalen nie den kanzler stellen werden.


    in beiden fällen kann das ziel allenfalls sein, die führende der drei parteien zu sein, die sich die mitte-links-wählerschaft unternander aufteilen. mit dem alleinvertretungsanspruch ist es vorbei, seit die Grünen zur festen grösse wurden. genauso neurotisch wie die SPD anfangs mit den Grünen umgegangen ist, hat sie's in diesem wahlkampf mit der Linken versucht. das wird sich nach der wahlschlappe ganz schnell legen.


    /edith sagt


    mbit:
    zwei dumme, ein gedanke :rotwein:

    Einmal editiert, zuletzt von kalusha ()

  • Auch in den Landtagen werden wir in den nächsten 4 Jahren zahlreiche neue Rot-roten Koalitionen erleben, allein um schwarz-gelb im Bundesrat die Mehrheit zu nehmen.



    Deshalb wird Platzeck wohl in Brandenburg Rot-Schwarz beenden und die Linke ins Boot holen...


    Nicht nur um auf die Linke zuzugehen ist ein Richtungswechsel aus Sicht der SPD notwendig, sondern vor allem auch um die 2 Mio. SPD-Wähler, die diesmal zu Hause geblieben sind wieder zu mobilisieren. Dafür braucht sie ein klares Profil mit dem sich ihre ehemaligen Stammwähler identifizieren können.


    Aber da wird einige Zeit ins Land ziehen.


  • oder sie akzeptiert, dass sich ihr linker flügel abgespalten und in ner eigenen partei formiert hat und arbeitet mit der Linken zusammen. dann könnte auf links ne ähnliche konstellation wie bei den C-parteien entstehen: die CDU vertritt die gemässigt-konservative fraktion, während die CSU rechts aussen wütet. die gemässigten profitieren von den stimmen, die die radikalere kleine schwesterpartei an land zieht, und garantieren gleichzeitig, dass die radikalen nie den kanzler stellen werden.


    Also auch wenn ich nun wirklich kein Anhänger der CSU bin, aber ob die nun rechts aussen wütet ist schon eine grenzwertige Behauptung. Aber der wesentlichere Unterschied ist, dass die CSU nur in Bayern aktiv ist und nicht landesweit, von daher nicht von einer politischen Aufteilung CDU = Mitte und CSU = rechts geredet werden kann!
    Bei der SPD und der Linken kann so eine Aufteilung aber sehr bald kommen.

  • Also auch wenn ich nun wirklich kein Anhänger der CSU bin, aber ob die nun rechts aussen wütet ist schon eine grenzwertige Behauptung.


    ja, war etwas überspitzt formuliert. :schuldig:
    aber die gemässigte CDU profitiert halt doch davon wenn die weiter rechts angesiedelte CSU bei bestimmten themen mit dem säbel rasselt.
    und richtig, durch die regionale abgrenzung kommen sich die beiden nicht in die quere, was bei SPD und Linken wohl passieren würde.
    dennoch halte ich es auch in Deutschland' für denkbar, dass künftig mehrere parteien die mitte-links-wählerschaft bedienen: sozialdemokraten für die gemässigten, sozialisten für die klassische arbeitnehmerschaft und grüne für die bildungsbürgerliche linke. Deutschland und England sind mW die letzten europäischen länder, wo nur eine partei den spagat von der mitte bis links versucht, in den meisten andern kann man schon länger zwischen Rosa, Rot und Grün wählen.