ZitatAlles anzeigen3:1-Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen - Viele Chancen vertan - Bugera als Top-Vorbereiter
Der 1. FC Kaiserslautern besetzt einen Spitzenplatz im Bundesliga-Unterhaus, aber er ist noch keine wirkliche Spitzenmannschaft. Sonst hätte die Elf von Trainer Marco Kurz gestern Abend gegen Rot-Weiß Oberhausen nicht nur 3:1 (2:0) gewonnen.
13:3-Chancen, 13:2-Ecken - aber nach Ronny Königs Kopfballtreffer - nach Stoppelkamp-Ecke und einem gewonnen Luftkampf gegen Martin Amedick erzielt - wackelten die bis dato so dominanten Lauterer gar kurzzeitig (74.). Erik Jendrisek hatte auf der Linie gestanden, den Ball aber nicht erreicht.
Glück, dass Markus Heppke nach einem gewonnenen Laufduell gegen Alexander Bugera nur den Pfosten traf (83.). „Wir wurden zu spät mutig", erkannte RWO-Trainer Jürgen Luginger nach den 90 Minuten.
Der FCK zeigte vom Anpfiff weg, wer Herr im Hause ist. Mit schneidigem Zweikampfverhalten sorgten Georges Mandjeck und der für Bastian Schulz nominierte, sehr kopfballstarke Jiri Bilek für deutliche Hoheit des FCK im Mittelfeld. Über die Außen - Florian Dick mit großer Dynamik und Dragan Paljic mit viel Spielwitz über rechts, der abgeklärte Alexander Bugera und der manchesmal zu verspielte Sidney Sam über links - entfachten die Roten Teufel immensen Druck. Imponierend das Pressing, für das in vorderster Linie Erik Jendrisek und vor allem Adam Nemec verantwortlich zeichneten.
In all das eifrige Bemühen platzte in der 10. Minute nach einem abgewehrten Eckball Bugeras ein Konter, der um ein Haar den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte: Oliver Petersch setzte sich an der Mittellinie gegen Erik Jendrisek durch, die FCK-Defensive war blank, Stoppelkamp durch, doch er setzte den Ball knapp am langen Eck vorbei. Glück für die Elf von Trainer Marco Kurz. „Geht der Ball rein, kann so ein Spiel ganz anders laufen", haderte dessen Kollege Luginger.
Fünf Minuten später aber wurde gefeiert, wurde Nemec für seine grätschende Einsatzfreude und sein tolles Arbeitspensum in allen Stockwerken belohnt: Torwart Sören Pirson, zuvor hellwach gegen Jendrisek nach gutem Paljic-Pass klärend, wehrte einen kernigen Mandjeck-Schuss nur kurz ab, Nemec staubte geistesgegenwärtig ab. Das 1:0 - sein dritter Saisontreffer. „Adam hat ein Klasse-Spiel gemacht", lobte Marco Kurz den wuchtigen Angreifer. Er hatte auch am 2:0 seine Aktie. Bugeras siebten Eckstoß, von links serviert, verlängerte Nemec per Kopf, Martin Amedick drückte die Kugel per Kopf ins Netz. Das war schon das dritte Saisontor des Kapitäns. „Alex hat die Standards super gebracht", frohlockte Amedick, der mit zwei weiteren Chancen scheiterte. In der 38. Minute strich sein Kopfball knapp vorbei, in der 54. Minute reagierte Pirson fantastisch, parierte den Kopfball. In der 62. Minute aber war der Schlussmann machtlos: Bugeras zehnten Eckball, von rechts getreten, wuchtete Rodnei mit Flugkopfball in die Maschen - 3:0. Auch für ihn Saisontor Nummer drei! „Bei den Standards da haben wir schon unsere Waffen, mit Rodnei eine zusätzliche", schwärmte Bugera. Ihn wurmte, dass hernach nicht konsequent auf Torjagd gegangen wurde. „Da muss man hungriger sein", forderte der Routinier, erleichtert, dass nach seinem Fehler nichts passierte, Joker Heppke nur Aluminium traf.
„In den ersten 75 Minuten haben wir sehr kompakt gestanden, nur eine Chance zugelassen. Dann haben wir versäumt, das 4:0 nachzulegen", befand Amedick. Die Chancen waren da, aber Jendrisek, Nemec und der eingewechselte Srdjan Lakic vergaben. „Ich werde auch wieder meine Tore machen, ganz sicher", versprach Lakic.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Paljic (88. Müller), Mandjeck, Bilek, Sam (72. Lakic) - Nemec, Jendrisek (90. + 1Pavlovic)
Rot-Weiß Oberhausen: Pirson - Pappas, Miletic, Schlieter, Schmidtgal - Petersch (80. Heppke), Reichert, Gordon (55. Schönfeld), Terranova - Stoppelkamp, König
Tore: 1:0 Nemec (15.), 2:0 Amedick (44.), 3:0 Rodnei (62.), 3:1 König (74.) - Gelbe Karten: Schmidtgal (3), Miletic (2) - Beste Spieler: Nemec, Bugera, Rodnei - Pirson - Zuschauer: 26.546 - Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).
Quelle : Die Rheinpfalz
ZitatAlles anzeigenEin kleiner Fleck auf der Ausgehweste
Die Feier mit den Fans war ausgiebig - das ganz große Schützenfest haben die jungen Roten Teufel beim 3:1 (2:0) gegen Oberhausen aber verpasst. „Das Gegentor war ein bisschen ärgerlich", gestand Tobias Sippel, der Torhüter des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern später, „aber wir haben die drei Punkte geholt, haben von Beginn an Druck gemacht - so wir es wollten. Die Chancenverwertung war ein bisschen unser Manko.'
Dass sein ehemaliger Klubkamerad Ronny König die souveräne 3:0-Führung in ein 3:1 verwandelte, beschmutzte Sippels zuvor „weiße Weste". Der Keeper meinte: „Ronny ist 1,90 Meter groß, gegen ihn ist schwer zu verteidigen.' Dennoch überwog bei Sippel und Kollegen die Freude über den hoch verdienten Heimsieg und die Punkte Nummer 25, 26 und 27 im zwölften Ligaspiel, die den zweiten Platz während der Länderspielpause zementieren.
Großen Anteil am Sieg hatte der Spieltag für Spieltag enorm kämpfende und Fußball arbeitende Sturmtank Adam Nemec. Er staubte zum 1:0 gedankenschnell ab, bereitete Martin Amedicks 2:0 prima vor. „Ich habe mich heute richtig gut gefühlt, die ganze Mannschaft hat das Spiel gut unter Kontrolle gebracht", sagte der Slowake, der auch in seiner Analyse das mannschaftsdienliche Pflichtbewusstsein ausstrahlte, das ihn auf dem Platz auszeichnet. „Es freut mich für ihn, es ist ganz wichtig für die Wahrnehmung des Spielers im Umfeld", betonte FCK-Trainer Marco Kurz, „er hat erneut ein Klasse-Spiel gemacht und das auch durch das Tor, die Vorlage und eine tolle läuferische Leistung unterstrichen." Symptomatisch für die kampfbetonte Spielweise Nemecs war eine Szene in der 13. Minute, als er fast von der Spielfeldmitte aus an die Außenlinie sprintete, um einen RWO-Angriff im Keim zu ersticken und den Ball ins Seitenaus zu grätschen.
Beim 2:0 bugsierte Nemec einen schön hereingezirkelten Eckball Alexander Bugeras zum Torschützen Martin Amedick. „Das hat prima gepasst, es war auch eine sehr gute Ecke von Alex", sagte Amedick, der auch das Manko des FCK gestern beim Namen nannte: „Wir hätten die Angriffe in der zweiten Hälfte noch klarer fahren und das 4:0 machen müssen."
Etwas Luft nach oben ist also noch für den Tabellenzweiten. Oder, wie Tobias Sippel augenzwinkernd sagte: „Für die Galerie spielen, das können wir halt noch nicht ..."
Quelle : Die Rheinpfalz