Freitod - letzter Ausweg oder feiger Rueckzug?

  • Das "Verhalten" der Vereinsführung macht mich sprachlos. Ähnlich sprachlos, wie diese Führung nach dem Waldhofspiel auftrat, aber das gehört hier nicht her.

    Mich überrascht es nicht! Ein User hat mir irgendwann einmal :respekt: "gezollt" vor Mißtrauen - in einer anderen Sache -
    gegenüber SK -, aber, a) die Umwelt prägt, b) die Erfahrungen lehren und, und...
    Was ich nicht sehe, glaube ich - in der Regel - nicht, diese (bittere) Erfahrung habe ich gesammelt.
    Wer - beispielsweise - den Politikern noch was glaubt, der ist... Hat dies etwas mit Mißtrauen zu tun, nach
    all´ den Erfahrungen, die wir mit ihnen "erleben" durften?
    Ich finde die Reaktion des FCK in Person des Bochumers Gruber nur armselig. Da hilft auch nichts, wenn man
    nachträglich noch etwas relativ Belangloses nachschiebt. Und nebenbei, der "Haus u. Hof-Sender" des FCK
    hat meines Wissens noch keine Silbe über den Tod von R. Enke verloren.


    Edit:


    Habe ich schon vor längerer Zeit - schon lange vor dem Waldhof-Spiel geschrieben - warum stellt sich SK nicht
    mal dahin und versucht, die Leute zu beruhigen/befrieden? Warum zeigt er - als SPD´ler :) - nicht klare Kante?

    Einmal editiert, zuletzt von Number_Ten ()

  • Bei allem gebotenen Respekt: ich kann das Faß, das man hier aufmacht, nicht mehr nachvollziehen. Da wird halbwegs Stefan Kuntz in Frage gestellt (nur die Rücktrittsforderung fehlt noch), weil er sich nicht vor die Kameras stellt und auf Trauer macht, der SWR hätte auch noch keinen Beitrag gebracht (was genau hat ein Regionalsender da für eine Pflicht ? Der hundertste Beitrag mit genau dem gleichen Inhalt?).


    Lediglich die Frage nach der Staatstrauer fehlt noch, aber ich bin sicher, die kommt auch noch.



    Mensch Leute, ein Fußballer ist gestorben. So was passiert. Die Umstände sind tragisch. Aber auch das passiert.


    Ich versteh wirklich und wahrhaftig nicht, weshalb immer bei Prominenten so ein Fass aufgemacht wird.


    Von dem Toten zwischen Koblenz und Andernach, der sich vorgestern auf die gleiche Art das Leben nahm, hab ich bis heute noch nicht einmal eine Randnotiz in der lokalen Zeitung gelesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Westkurvenveteran ()

  • Moin,



    diese Diskussion ist müßig und überflüssig. Sie kann bei jedem "prominenten" Tod geführt werden, geht aber mMn total an der eigentlichen Sache vorbei. Wenn jemand stirbt, den man "kannte", fühlt man sich mehr betroffen. Das heißt doch noch lange nicht, dass einem alle anderen egal sind. Diese Interpretation hat wenig Grundlage.


    Es ist doch logisch WKV. Auch wenn Menschen jemanden "nur" medial kennen, ergibt sich eine emotionale Bindung. Sobald diese da ist, ist man eben persönlich betroffen. Das passiert eben weniger bei Menschen, die man nicht kannte bzw. noch nie gesehen hat. Diese Tatsache darf man aber niemanden zum Vorwurf machen und Mensch sollte sich hüten so etwas zu kritisieren. Das heißt ja noch lange nicht, dass die anderen vielen armen Menschen, die sterben, niemanden interessieren - man kennt sie einfach nicht. Das ist eine Unterstellung und zudem, weiß ich nicht, ob es Sinn macht, Menschenschicksale und Grad der Trauer gegeneinander abzuwägen. Das ist in so einem Fall nicht möglich, absurd und auch nicht nötig. Die Betroffenheit und Bestürzung ist groß und die ist größtenteils nicht gespielt und sollte respektiert werden. Ohne Vergleiche, ohne Diskussionen, ohne Seitenhiebe - leben und leben lassen - auch in der Trauer.



    Gruß

    sàwàddee kráb

  • 1. Bestürzung, Betroffenheit, Gedanken an die Familie


    2. Nachdenken über die Strukturen dieses Unglücks - die Krankheit, der Suizid als Ausweg - die Erkenntnis, daß bei derart gefährdeten Menschen die vorgetäuschte Normalität nach Außen eine Zeit der größten Gefährdung ist - im Internet gestöbert, immer noch voller Betroffenheit


    3. Gemischte Gefühle stellten sich ein bei den Vorgängen in Hannover - z. B. Pressekonferenz: ich war nicht sicher in der Bewertung


    4. Seither, auch bei Reaktionen hier bei uns zur FCK-Reaktion oder Nicht-Reaktion und aller Meinungen hierzu eher völliges Unverständnis zur absurden Einforderung von Trauerbekundungen


    5. Geplante Trauerfeier im Stadion, 50 000 Fans, Politiker usw. - die Reaktion der Medien (sozusagen als gäbe nichts weiter auf der Welt)


    6. Als ein Mensch mit Erfahrung in Trauer und Verlust bin ich nur noch entsetzt über dies alles - Rückzug aus der Beobachtung


    so in etwa liefen meine Gedanken durch dieses tragische Ereignis

    2 Mal editiert, zuletzt von sandberg ()

  • Ich finde die Reaktion des FCK in Person des Bochumers Gruber nur armselig. Da hilft auch nichts, wenn man
    nachträglich noch etwas relativ Belangloses nachschiebt. Und nebenbei, der "Haus u. Hof-Sender" des FCK
    hat meines Wissens noch keine Silbe über den Tod von R. Enke verloren.

    Dann lest die Bildzeitung da wird bestimmt haarklein über den traurigen Vorfall berichtet. Den FCK als armselig zu bezeichnen, weil er nicht genug auf seiner HP über den Freitod berichtet, ist wohl der Hammer.

  • 5. Geplante Trauerfeier im Stadion, 50 000 Fans, Politiker usw. - die Reaktion der Medien (sozusagen als gäbe nichts weiter auf der Welt)

    er wird hier zu einem mythos gemacht,was er sicher
    nie sein wollte.


    als nächstes wird die pharmaindustrie aufspringen,um
    ihre antidepressiva ,besser an den mann zu bringen.

  • @WKV und das besagte aufgemachte Fass:


    das ist absolut richtig! ich kanns echt bald nicht mehr hoeren. wenn der herr maier mueller schmitt sich das leben nimmt kraeht kein hahn danach, wenn ein promi das zeitliche segnet gibt es fast kein halten mehr, wird fast der erdball angehalten vor schreck! alle sind bestuerzt. irgendwo muss auch mal schluss sein mit dem uebertreiben....


  • er wird hier zu einem mythos gemacht,was er sicher nie sein wollte.

    Seltsamerweise von den Zeitungen und Medien die ihm aus dem Tor der Natinalmannschraft schreiben wollten.

  • Selbstmord kann man NIEMALS als feig bezeichnen... Ich kanns mir einfach nicht vorstellen, was in einem Menschen im innerliche abgeht.
    Es gehört sehr viel MUT dazu diesen Schritt zu gehen...
    Man muss sich vor Augen halten, wenn der Selbstmord nicht funktioniert: Man ist sein lebenlang ein Krüppel. Und es gibt bestimmt sehr viele Fälle, wo der Selbstmord nicht geklappt hat. Man muss nicht unbedingt sterben, wenn man sich eine Kugel in den Kopf jagt, die Schlaftabeltten das Hirn zerstören oder bei einem Bahnunglück dir beide Beine abgrissen werden. Gott, schon der Gedanke ist Wahnsinn...
    Wir können in meinen Augen darüber nur wenig diskutieren, weil wir keine Ahnung davon haben, wie es in einem Menschen aussieht, der so etwas schreckliches Macht.
    In meinen Augen gehört da sehr viel Mut dazu, diesen SChritt zu machen und uns steht es irgndwie nicht zu, darüber zu diskutieren ob es ein feiger Rückzug ist oder nicht.

  • Dann lest die Bildzeitung da wird bestimmt haarklein über den traurigen Vorfall berichtet. Den FCK als armselig zu bezeichnen, weil er nicht genug auf seiner HP über den Freitod berichtet, ist wohl der Hammer.

    1.Ich habe das Gefühl, dass du nicht verstanden hast, worum es mri/uns geht. Ich woll kein Heldentum, die Berichterstattung, die große Feier, das alles finde ich total übertrieben und passt auch nicht zu Enke.
    Aber, eine kurze Notiz des Vereins, "Flagge zeigen", einfach mal auch schreiben, dass man traurig ist, da wäre unserem Verein kein Zacken aus der Krone gebrochen. Und mit Heroisierung hat das auch nichts zu tun.
    2. Keiner hat geschrieben, dass der Verein armselig ist (ok, mir kommt das schon in den Kopf, wenn ich an das SVW-Spiel denke).
    3. Geschätzter WKV, deine Polemik hier versteh ich nicht. Keiner fordert Staatstrauer. Ich kannte den Toten von Koblenz nicht. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Enke kannte ich medial, er war für mich und für viele andere ein sympathischer Sportsmann, weil er nie ein Faß aufgemacht hat. Fußballdeutschland und seine Fans sind oft zerstritten, zum Teil verfeindet. Aber so ein Vorfall "vereint" und da hätte der FCK auch ein kleiner Teil sein können. Aber ich lass dir gerne deine Meinung, du mir meine aber auch.

    Die müssen denken: 'Scheiße, heute spielen wir gegen Kaiserslautern'. Die müssen wissen: Hier brennt die Bude." (C. Hemlein.)