ZitatAlles anzeigenMoussa Ouattara beschenkt Straßenkinder
Das Trikot des 1. FC Kaiserslautern darf Moussa Ouattara nicht mehr tragen. Ausgemustert aus dem Lizenzspielerkader, trainiert er mit dem Regionalliga-Team. Die jüngste Länderspielreise nutzte der Nationalspieler von Burkina Faso einmal mehr, um Straßenkinder in einer Fußballschule in seiner Heimat zu beschenken – auch mit FCK-Trikots.
W a g a d u g u wird sie ausgesprochen, die Hauptstadt von Burkina Faso in Westafrika. Welch ein Name. Ein Klang wie eine Melodie, doch auch irgendwie weit entfernt, irgendwo am Ende der Welt. Ouagadougou, die Millionenstadt des bitterarmen Landes am Rande der Sahelzone.
Hier in diesem Winkel Afrikas hat Fußball diese einzigartige magische, politische und soziale Bedeutung wie sonst nirgends auf dem schwarzen Kontinent. Fußball wird dort zelebriert, gefeiert: Ein Spiel der Nationalmannschaft von Burkina Faso – den Etalons (übersetzt, die Hengste) – gleicht einem gigantischen Familienfest. Zwar haben sie das Ticket nach Südafrika durch zwei Niederlagen gegen die Elfenbeinküste verpasst, aber als Gruppen-Zweiter fahren sie nach dem Sieg am Wochenende gegen Malawi nun stolz nach Angola zum Afrikacup. Sechs der Nationalspieler stehen in Deutschland in Lohn und Brot: Patrick Zoundi bei Fortuna Düsseldorf, Jonathan Pitroipa beim Hamburger SV, Allhassane Ouedraogo bei TuS Koblenz, Aristide Bancé beim FSV Mainz 05, Wilfried Sanou beim 1. FC Köln und Moussa Ouattara beim 1. FC Kaiserslautern.
Der Lauterer ist wie seine anderen „deutschen” Kollegen in Burkina Faso ein Star. Ouattara, mit Spitznamen „Bouffe-tout”, der Allesesser, zahlt auch zurück: Den Kickern einer Fußballschule für Straßenkinder überreichte er neben Säcken mit Reis und Schuhen auch Trikots vom 1. FC Kaiserslautern. „Ich will anderen jungen Spielern helfen. Schließlich war ich selbst auf einer Fußballschule und habe davon profitiert’, sagt Ouattara.
Seit 1. Juli 2006 steht er beim FCK unter Vertrag. Als polnischer Meister kam er damals, von Wolfgang Wolf verpflichtet, in die Pfalz. In Kjetil Rekdals Amtszeit fiel der Afrikaner in Ungnade, bei Milan Sasic war er gesetzt. Am 18. Mai 2008 bei der legendären Nicht-Abstiegsfeier wurde der unerschrockene Kämpfer wie ein Held gefeiert. Im Sommer aber hat ihm Trainer Marco Kurz eröffnet, nicht mehr mit ihm zu planen. Ouattaras Vertrag endet am 30. Juni 2010.
Quelle: Die Rheinpfalz