Was ich hier lese ist so dermaßen 'Bayernhass'-verbrähmt, dass es schon fast schmerzt. Objektivität? Null.
Klinsmann ist kein Trainer? Was ist denn ein Trainer? Was ist denn das Anforderungsprofil an einen Trainer? Er ist der Verantwortliche im sportlichen Bereich und soll die Mannschaft zu Höchstleistungen führen. Er ist der Manager im direkten sportlichen Bereich und kein Hütchenaufsteller. Er muss organisatorisch planen und bei einem Verein wie den Bayern oder eben auch der Nationalmannschaft gibt es einen solch großen finanziellen Hintergrund, dass er eben nicht mal selbst die Trainingsleitung übernehmen muss.
Bayern verspricht sich von ihm, dass er seine Richtlinienkompetenz im sportlichen Bereich ausspielt und die richtigen Mitarbeiter engagiert. Das hat bei der Nationalmannschaft geklappt - warum sollte es im Tagesgeschäft nicht auch funktionieren. Klinsmann wird immer auf den Motivator' reduziert - ich denke, gerade das hatte nahezu gar keinen Wert. Wenn ich bei seinen Ansprachen etwa Ballack beobachtete, kam es mir vor, als wären ihm diese 'american-style'-Ansprachen nicht weniger peinlich als sie es mir (Sommermärchen) waren.
Wenn man sich mal an den Zustand der Nationalmannschaft zu seiner Übernahme erinnert, weiß man, dass er vieles richtig gemacht. Er ist vielleicht (das kann ich schlecht beurteilen) nicht der große Taktiker - wenn er aber jemanden kennt, der ihm diese Teilarbeit abnimmt und gut macht , hat er exakt das geschafft, was die Bayern von ihm erwarten.
Bayern hat sich für eine deutsche Mannschaft eine unglaubliche Substanz zusammenkekauft - seine Arbeit in M;üchen ist nicht halb so schwer wie sie damals in der Nationalmannschaft war. Wenn er scheitert, dann an seiner großen Stärke - er lässt sich nicht verbiegen. Nach ein paar Niederlagen wird das aber vor allem Rummenigge versuchen - da bricht dann auch leicht das nicht Verbiegbare einfach durch.