Beiträge von Michael

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK: Neuer Aufsichtsrat und ein Darlehen für den e.V.


    FCK: Neuer Aufsichtsrat und ein Darlehen für den e.V.

    Über 2.300 Mitglieder haben die erste virtuelle Jahreshauptversammlung verfolgt. Es wurden wieder einmal wichtige Entscheidungen getroffen und Zukunftsweichen gestellt.


    Erstmals in der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern fand die Jahreshauptversammlung im virtuellen Format statt. Anders als bei den Veranstaltungen in der Fanhalle Nord ging es 'online' deutlich weniger dramatisch und emotional zu. Durch die wochenlange und intensive Vorbereitung zahlreicher Mitarbeitenden bot der FCK eine sehr proffesionelle und mehr als gelungene Darbietung. Im Folgenden ein Überblick über den gestrigen Abend und eine dazugehörige kurze Presseschau.

    1.) Neuer FCK-Aufsichtsrat und finanzielle Hilfe für den e.V.

    Technisch lief nicht alles immer komplett glatt, aber insgesamt war die virtuelle Jahreshauptversammlung in der Umsetzung erfolgreich. Mehr als 2300 Mitglieder waren in der Spitze dabei und konnten für Wortmeldungen zugeschaltet werden, wenn es auch öfter etwas dauerte, bis das funktionierte. Die Abstimmungen konnten ohne sichtbare Probleme virtuell stattfinden. Und in einer dieser Abstimmungen wurde der wichtigste Punkt der Jahreshauptversammlung des 1.FC Kaiserslautern geklärt: Die Wahl zum neuen Aufsichtsrat.


    Ein neues Gesicht im Aufsichtsrat - Merk nur auf Platz 4


    Die vier amtierenden Aufsichtsräte wurden wieder gewählt, ein klares Zeichen für das Vertrauen der FCK-Mitglieder. Christian Bettinger, der fünfte Aufsichtsrat, hatte sich nicht wieder zur Wahl gestellt. Die meisten Stimmen erhielt Martin Weimer (1871), vor dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Keßler (1845). Ein bisher unbekanntes Gesicht landete auf Platz drei: Bernhard Koblischeck bekam 1717 Stimmen. Der gebürtige Pfälzer war selbst aktiver Fußballer, stand laut eigener Aussage bereits als Jugendlicher in der Westkurve des FCK und gehört aktuell der Führung der Deutschen Telekom AG an. Er hat viel Erfahrung, saß schon in anderen Aufsichtsratsgremien und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den 1.FC Kaiserslautern wieder zu einem "Großen und Ganzen" machen. Erst hinter Koblischeck, an vierter Stelle, wurde Dr. Markus Merk mit nur zwei Stimmen weniger gewählt (1715). Noch bei der Ergänzungswahl im Dezember hatte er die meisten Stimmen bekommen. (...)


    Neuer FCK-Aufsichtsrat und finanzielle Hilfe für den e.V. (SWR)

    2.) Kontinuietät im Aufsichtsrat

    Am Freitagabend fand auf dem Betzenberg die nachzuholende Jahreshauptversammlung 2020 statt. Aufgrund der geltenden Coronabeschränkungen wurde die JHV erstmals ausschließlich als virtuelle Mitgliederversammlung durchgeführt, die als Livestream an alle teilnehmenden Mitglieder übertragen wurde. Der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Keßler eröffnete die Jahreshauptversammlung pünktlich um 18.00 Uhr, zu diesem Zeitpunkt waren 1.506 stimmberechtigte Mitglieder in der Versammlung zugeschaltet. Nach den begrüßenden Worten von Rainer Keßler erklärte Vereinsmanager Jonas Bohrmann die Besonderheiten der virtuellen Versammlung und erklärte ausführlich die organisatorische Umsetzung von Wortbeiträgen und Abstimmungen.


    Es folgte die Abstimmung zum ersten Antrag. Dieser behandelte einen geforderten Ausschluss eines Mitarbeiters der BILD-Zeitung von der Mitgliederversammlung. Anlass dafür war die Berichterstattung der vergangenen Monate. Dem Antrag wurde mit 1.579 Ja-Stimmen (81,2% der abgegeben Stimmen) stattgegeben. (...)


    Kontinuietät im Aufsichtsrat - JHV 2020 virtuell nachgeholt (1. FC Kaiserslautern)

    3.) Millionen-Darlehen für den e.V.

    Den FCK e.V. unterstützen die Investoren im Gegenzug mit einem Darlehen in Höhe von 1,05 Millionen Euro. Mit dem Geld, das zu einem späteren Zeitpunkt in Eigenkapital umgewandelt werden soll, kann die nächste Schuldenrate bei Finanzdienstleister Quattrex bezahlt werden. Zudem ist der Verein durch das Darlehen nun zum Ende des Jahres abgesichert.


    Eine gute Nachricht für den FCK, schließlich beträgt der Schuldenberg des e.V. zum Stichtag im Januar 2021 rund 6,2 Millionen Euro – allein in der vergangenen Saison wurde ein Minus von 5,37 Millionen Euro verbucht. Das lag zum Großteil aber an den Verlusten aus der insolventen FCK-Kapitalgesellschaft, da die Gläubiger ein sogenanntes Durchgriffsrecht in Höhe von knapp vier Millionen Euro durchsetzen konnten. Die Kapitalgesellschaft ist durch das Insolvenzverfahren derweil schuldenfrei. (...)


    Aufsichtsrat gewählt – Millionen-Darlehen für den e.V. (Liga3-Online)

    4.) Liveblog: Der JHV-Abend in der Rückschau

    Die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern haben bei der digitalen Jahreshauptversammlung am späten Freitagabend den neue Aufsichtsrat gekürt. Direkt ins fünfköpfige Gremium sind gewählt: Martin Weimer (1871 Stimmen), Rainer Keßler (1845), Bernhard Koblischeck (1717), Markus Merk (1715) und Fritz Fuchs (1066). Neu im Gremium ist Koblischeck. Weimer, Keßler, Merk und Fuchs bleiben im Amt. Nachrücker/Ersatzkandidaten sind Johannes B. Remy (762), Valentin Helou (358) und Carsten Krick (209). Auf Platz neun landete Udo Zender (66). Die Amstzeit ist auf drei Jahre angelegt. (...)


    Liveblog: Neuer Aufsichtsrat gewählt (Rheinpfalz)

    Entlastung der Aufsichtsräte für das GJ 2019-2020:


    Jürgen Kind (entlastet)
    Fritz Fuchs (entlastet)
    Jörg E. Wilhelm (entlastet)
    Jochen Grotepaß (nicht entlastet)
    Paul Wüst (entlastet)
    Bruno Otter (entlastet)
    Patrick Banf (nicht entlastet)
    Markus Merk (entlastet)
    Martin Weimer (entlastet)
    Martin Wagner (entlastet)
    Rainer Keßler (entlastet)

    Um den e.V. zu entschulden, braucht es finanzielles Kapital. Dieses soll anteilig durch die Unterstützung der 'Saar-Pfalz-Invest GmbH' eingenommen werden. Im Gegenzug sollen die Sitze im Beirat von 20 auf 10% Anteile sinken.


    Auf diese Weise würden die im letzten eingestiegenen Investoren nicht nur einen, sondern zwei Sitze im FCK-Beirat einnehmen. Dafür braucht es jedoch vorab eine Satzungsänderung.

    Brisante Mitgliederversammlung

    Doch pünktlich zur virtuellen Mitgliederversammlung am Freitagabend droht mal wieder Ungemach am Betzenberg. Dies berichtet zumindest die Sport Bild. Dem Blatt würden Dokumente vorliegen, die eine neue wirtschaftlich besorgniserregende Situation belegen. Hauptgrund sei ein aufgeblähter Luxus-Kader, der viel kostet, aber sportlich die vor dieser Saison ausgegebenen Ziele nicht erfüllt hat. Nur vier Siege in 25 Spielen - es droht die Regionalliga. Zudem plante der FCK demnach mit Ticket­einnahmen von 1,27 Millionen Euro. Bis Ende November nahm der Klub allerdings nur 215.665 Euro ein, 214.320 weniger als bis dahin geplant. Weil seitdem Geisterspiele laufen, wird am Saisonende etwa eine Million Euro fehlen. Dazu kommt: Der Hauptverein, der 1. FC Kaiserslautern e.V. habe Stand Dezember 2020 über fünf Millionen Euro Schulden. Soeren Oliver Voigt, Geschäftsführer Finanzen, wollte sich auf SPORT1-Nachfrage nicht zur finanziellen Lage äußern. (...)


    Quelle: https://www.sport1.de/fussball…ammlung-was-wird-aus-merk

    JHV: Antrag zum Ausschluss der Bild-Zeitung


    Morgen abend ist JHV bei unserem Krisenclub aus der Pfalz. In den letzten Monaten hat ein Presseorgan und besonders ein Journalist dazu beigetragen, das viel Schmutz über den FCK und seine Protagonisten ausgeschüttet wurde. Der Verein hat leider sehr spät reagiert, aber er hat! Wir setzen als Mitglieder noch einen nach, denn wir denken, dass dieser Mitarbeiter des Springer Konzerns nicht mehr über den FCK berichten sollte und auch seine geBILDeten Kollegen etwas mehr Demut lernen und Etikette erwerben!

    Deshalb haben wir einen Geschäftsordnungsantrag formuliert:


    Antrag zur Geschäftsordnung / Verfahrensantrag
    anlässlich der Jahreshauptversammlung des 1.FC Kaiserslautern e.V.
    am 26.02.2021


    Sehr geehrte Vorstände, liebe weitere Gremien unseres FCK, wir als Unterzeichner beantragen den Ausschluss von Herrn Ulrich Schauberger, Journalist der BILDZeitung, bzw. die Rücknahme seiner Akkreditierung für die oben genannte Veranstaltung des 1.FCK.


    Der Ausschluss soll begründet sein durch das in den vergangenen Monaten nicht weiter zitatfähige Verhalten Herrn Schaubergers bei der Berichterstattung über den Verein, seine Funktionäre, die Lizenzspielerabteilung und die Kapitalgesellschaft, sowie weitere Angestellte, Sponsoren, mögliche Investoren und Gönner aller eventuellen Vereinstöchter und Rechtsableger, welches in mehreren Fällen den Verdacht der üblen Nachrede oder Verleumdung vermuten ließ.
    Herr Schauberger hat hierbei nachweislich Unwahrheiten und Falschmeldungen über den 1.FC Kaiserslautern und seine Angestellten vorsätzlich und wider besseres Wissen verbreitet, die oben genannten Personenkreise diffamiert und diskreditiert und damit gegen jeden Berufsethos als Journalist verstoßen. Es ist somit – auch im Rahmen unseres Hausrechts im Stadion, das den Namen des Ehrenspielführers der Nationalmannschaft trägt und seine Werte symbolisiert – unsere Ansicht, dass die allgemeine Aufrechterhaltung der Pressefreiheit nicht bedroht ist, wenn einzelne Journalisten, die nachweislich dem 1.FCK einen öffentlich wirksamen Schaden zugefügt haben, von der Berichterstattung ausgeschlossen sind.


    Wir sehen die Pressefreiheit als eines der höchsten Rechtgüter in unserem Land an, aber gleichermaßen ist es Aufgabe eines Journalisten wahrheitsgemäß und gegebenenfalls auch investigativ, jedoch stets respektvoll und unparteiisch zu berichten. Herr Schauberger hat alle diese Attitüden vermissen lassen und wurde hierfür auch bereits vom 1. FC Kaiserslautern und dessen Gremien zu Recht gewiesen und öffentlich korrigiert (u.a. in der Pressemitteilung vom 13.01.2021). Aufgrund der mehrfachen Wiederholung seiner Angriffe auf die Integrität des 1.FCK ist eine weitere Zusammenarbeit mit ihm für uns als Mitglieder nicht weiter wünschenswert und sollte tunlichst unterlassen werden.


    Weiterhin bitten wir den Vorstand die sonstigen Vertreter des Presseorgans BILD Zeitung, der Sport BILD oder andere Vertreter des Springer Verlags auf die notwendige Etikette und den Umgang zwischen Journalisten und dem Verein öffentlich hinzuweisen und bei gleichartigen Verstößen auch diese von der Berichterstattung auszuschließen. Die Pressefreiheit ist auch ohne BILD jederzeit durch die Berichterstattung in den regionalen und überregionalen Printmedien, sowie in Funk und Fernsehen gewährleistet. Sollte Herr Schauberger der einzige anwesende Reporter dieser Mediengruppe sein, ist der Antrag damit dennoch aufrecht zu erhalten. Wir hoffen, dieser Antrag wird angenommen und zur Abstimmung gestellt. Wir möchten so auch anderen Vereinen den Mut geben, gegen unwahre Presse und unparteiische Berichterstattung vorzugehen. Auf die Teufel! Los!


    https://www.facebook.com/OldschoolRossoBianco

    Diskussionsthema zum Artikel: "Es ist Heimspiel. Wir wollen offensiv spielen!"


    "Es ist Heimspiel. Wir wollen offensiv spielen!"

    Im Heimspiel gegen den SV Meppen erwartet Marco Antwerpen von seiner Mannschaft intensivere Läufe, mehr Zug zum Tor und natürlich auch mehr Tore.


    Spiel vier unter Marco Antwerpen. Nach vier Punkten aus drei Spielen nimmt der Erwartungsdruck allmählich zu. Die Pfälzer befinden sich mit 25 Punkten aus 25 Spielen noch immer im Abstiegskampf. Betrachtet man die Tabellenstatistiken der vergangenen Drittliga-Jahre, dann scheint die Marke von 45 Punkten der 40er Marke aus der Bundesliga zu entsprechen. Der FCK braucht also noch rund 20 Punkte in den verbliebenen 13 Spielen, um nicht endgültig in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Markus Merk bezeichnete einen Abstieg in die Regionalliga vor wenigen Tagen noch als einen "Super-Gau". Das bedeutet: Sieben Siege aus 13 Spielen - bisher holten die Roten Teufel erst vier. Eine verzwickte Situation.

    Es fehlt noch der Zug zum Tor

    Am Samstag (14 Uhr) empfängt der FCK den SV Meppen auf einem nigelnagelneuen Geläuf. Nach einem mehr als durchwachsenen Start in das neue Jahr holte die Mannschaft von Trainer Torsten Frings zuletzt zwei Siege gegen Haching und Halle. Doch Meppen tut sich vor allem in gegnerischen Stadien schwer. Mit nur elf Punkten aus zwölf Spielen belegt der SVM in der Auwärtstabelle den viertletzten Rang.


    "Wir können in einigen Bereichen definitiv zulegen. Wir brauchen intensivere Läufe zum gegnerischen Tor hin, mehr Zug zum Tor, mehr Flanken zum Tor. Das sind wir jetzt aber angegangen", beschreibt Marco Antwerpen die Trainingsschwerpunkte der letzten Woche. Während die Roten Teufel im Auswärtsspiel gegen Ingolstadt eher über den Ballbesitz versuchten ins Spiel zu kommen, kündigt Antwerpen vor dem Heimspiel gegen Meppen an, "wieder offensiver spielen zu wollen. Es gilt den Fokus auf frühe Ballgewinne zu legen, auf eine gute Passqualität und letztlich natürlich auch Tore".

    Sickingers Ausfall schmerzt

    Carlo Sickinger wird dem FCK für längere Zeit fehlen. Der Mittelfeldspieler zog im letzten Auswärtsspiel einen Muskelbündelriss zu. "Carlo ist variabel einsetzbar und wird uns natürlich fehlen". Wir werden das über den Kader oder über U21-Spieler auffangen", äußert sich der Cheftrainer über den monatelangen Ausfall des 23-jährigen und mögliche Lösungen. Neuzugang Felix Götze befindet sich nach überstandener Adduktorenverletzung im Lauftraining, konnte auch schon wieder mit der Mannschaft trainieren - ob es für einen Kaderplatz im kommenden Heimspiel reicht ist indes fraglich.


    Im Überblick: Der aktuelle Teamstatus


    Besonders schwierig hat es unter dem neuen Trainer Stürmer Elias Huth, der im Februar noch kein einziges Mal im Spieltagskader stand. "Als neuer Trainer muss man sich erstmal einen Überblick verschaffen. Wir müssen schauen, wenn uns aktuell im Angriff hilft, wer welche Präsenz hat, wer eventuell in der Lage ist Tore zu erzielen. Da hat Elias Huth natürlich auch eine Chance zu spielen", so Antwerpen über den Stürmer, der im Vergleich zu seiner Spielzeit in Zwickau beim FCK nicht gut anzukommen scheint.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Die Pressekonferenz im Videostream:

    Diskussionsthema zum Artikel: "Ambitionen auf Selbstdarstellung sind fehl am Platz"


    "Ambitionen auf Selbstdarstellung sind fehl am Platz"

    Aufsichtsratswahl: Der Unternehmensberater Udo Zender spricht über Eingriffe in das operative Geschäft und seine verheerenden Folgen für alle Beteiligten.


    Es sind nur noch wenige Tage bis zur Jahreshauptversammlung und der damit verbundenen Neuwahl des 5-köpfigen Aufsichtsrates. Wir haben in diesem Zusammenhang alle Kandidaten kontaktiert und um ein kurzes Gespräch gebeten. Heute geht es weiter mit Udo Zender. Der 55-jährige ist derzeit als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Im Gespräch mit Treffpunkt Betze spricht der in Hasloh bei Hamburg lebende Udo Zender über das Versagen des Aufsichtsrates und über die Notwendigkeit, Konzepte, Pläne und Abläufe systematisch zu kontrollieren und zu messen.


    Treffpunkt Betze: Was sollten die Mitglieder des 1. FC Kaiserslautern über Sie wissen? Welche Kompetenzen bringen Sie ein, die den FCK in seiner gegenwärtigen Situation wirksam unterstützen?


    Udo Zender: Ich bin 55 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Mein erstes Spiel der Fußball-Bundesliga habe ich mit 7 Jahren in Kaiserslautern gesehen, es war das Duell zwischen Kaiserslautern und Mönchengladbach. Über die Jahre hinweg sind dieser Begegnung noch viele weitere gefolgt. Sie müssen wissen, dass ich aus der Nähe von Trier komme.

    Gradlinig, ehrgeizig und leistungsorientiert

    Bei Grohmann Engineering, heute Tesla, habe ich fast 16 Jahre gearbeitet. In den ersten fünf Jahren bei Grohmann als Fertigungsleiter hatte ich sieben Betriebsleiter, bis ich dann selbst für 11 Jahre erfolgreich als Betriebsleiter gearbeitet habe. Nach dieser Tätigkeit habe ich ein Kölner Unternehmen aus der Insolvenz gerettet. Von dort aus bin ich nach Norddeutschland und war dort zeitgleich in zwei Firmen Geschäftsführer. Aus dieser Tätigkeit heraus habe ich mich 2013 selbstständig gemacht und berate bzw. unterstütze heute mittelständige Betriebe bei der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen bis zur Zertifizierung. Ich helfe bei der Umsetzung der DSGVO und in meinem Spezialgebiet der Betriebs- und Prozessoptimierung. Der Beruf passt gut zu meinen Fähigkeiten, denn ich bin ein gradliniger, ehrgeiziger und leistungsorientierter Mensch. Meine größte Herausforderung über die Jahre hinweg war stets das Thema „Mensch im Bereich der Führung“.


    Wenn ein oder das Ziel nicht erreicht wird, hinterfrage ich zuerst die Leistung, die ich selbst erbracht habe, bevor ich den Verantwortlichen die Fakten auf den Tisch lege. Dann ist Schluss mit subjektivem Gequatsche, dann reden wir nur noch über Fakten mit ständiger Kontrolle von geplanten Aufgaben und Ergebnissen. Ab diesem Moment wird zielstrebig an einer Lösung gearbeitet.


    Treffpunkt Betze: Nach der Anstellung von Marco Antwerpen als neuen Cheftrainer ist eine öffentliche Debatte entfacht worden, inwieweit der Aufsichtsrat Einfluss auf das operative Geschäft nehmen darf. Welches Selbstverständnis liegt dem Aufsichtsrat zugrunde? Und welche Position vertreten Sie dabei?


    Udo Zender: Der Aufsichtsrat hat eine sehr wichtige Aufgabe im „System FCK“ und dieses Potenzial wurde und wird noch nicht erkannt. Vor wenigen Tagen bin ich über einen Spox-Artikel [Anm. d. R.: 1. FC Kaiserslautern: Insolvenz, sportlicher Niedergang, umstrittene Trainerwechsel] gestolpert. In den Aussagen, die Dr. Markus Merk dort trifft, erkenne ich genau die Unfähigkeit seines Handelns in der Position als Aufsichtsrat und als Berater im Beirat. Er greift in das operative Geschäft ein, begründet dieses Vorgehen als alternativloses Handeln und übergeht dabei Sportdirektor Boris Notzon. In dem Artikel heißt es: "In entscheidenden Situationen der Verantwortung stellen. Nicht aus Misstrauen, sondern weil uns die Erfahrung gelehrt hat, dass man Menschen vor gewissen Entscheidungen in der Öffentlichkeit schützen muss", begründet Merk bei der Vorstellung des neuen Cheftrainers Marco Antwerpen das Vorgehen, Boris Notzon nicht in die Trainersuche zu involvieren.

    Eingriffe ins operative Geschäft schaden allen Beteiligten

    Er stellt sich in diesem Interview über das ganze System und über alle Verantwortlichen. Möglicherweise wäre es sinnvoller, sich auf einen Posten als Geschäftsführer zu bewerben. In der Funktion als Aufsichtsrat und Berater im Beirat erkenne ich hier jedoch ein komplettes Versagen. Ich bin der Meinung, dass Markus Merk denkt, alle in diesem Verein würden nach seiner Pfeife tanzen. Die Reflexion der eigenen Fehlleistung erkenne ich nicht. Was ich wiederum erkenne ist ein massiver Eingriff in das operative Geschäft - und dieses Vorgehen schadet dem Kontroll- und Steuergremium Aufsichtsrat, den Beratern des Beirats und letztlich auch der Führungsfähigkeit des Geschäftsführer und des Sportdirektors.


    Stellen Sie sich bitte dieses Handeln als einfache Rechenaufgabe vor: Wenn Sie alle Beteiligten, sprich die Kompetenzen des „Unternehmens FCK“, hintereinander aufstellen - inklusive der Mannschaft, die die Siege einfährt - und dann prozentual zusammenzählen, dann kommen Sie exakt auf 100%. Wenn der Aufsichtsrat ganze Strukturen verlässt und überspringt, dann wird weniger Kompetenz aufaddiert und das Ergebnis wird schlechter. Sie schaden damit dem gesamten System und unterbinden professionelles Handeln. Das Ergebnis weniger oder einzelner Personen ist nie so gut wie das Ergebnis einer Mannschaft oder eines Teams.


    Treffpunkt Betze: Das Insolvenzverfahren ist abgeschlossen, die Aktiengesellschaft ist zwar schuldenfrei, der e.V. jedoch mit mehreren Millionen Euro verschuldet. Welche Weichen gilt es aus Ihrer Sicht in den kommenden 12 bis 24 Monaten unbedingt zu stellen? Welche strukturellen Herausforderungen gehen damit einher? Und welche Ideen und Lösungen werden Sie diesbezüglich einbringen?


    Udo Zender: Durch das Vorgehen der Umstrukturierung und Insolvenz wurde vielen Menschen, Gläubigern, Wettbewerbern und treuen Fans vor den Kopf gestoßen. Hier müssen wir wieder Vertrauen schaffen. An dieser Stelle möchte ich ein weiteres Zitat von Markus Merk aus dem besagten Spox-Artikel anführen: „Es muss nach dem großen wirtschaftlichen Erfolg auch sportlich ein Lauf gestartet werden, um auch mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen“. Ich kann in der Insolvenz keinen Erfolg erkennen und bisher sehe ich auch keinen sportlichen Lauf. Die letzten drei Spiele unter Marco Antwerpen geben jedoch Hoffnung. Aber wie soll sich hier ein zukünftiger Investor fühlen, geschweige denn diejenigen, die 24 Millionen Euro verloren haben.

    Der Aufsichtsrat muss eine neutrale Stelle bleiben

    Herr Merk ist Mitglied beider Aufsichtsräte und auch Mitglied im Beirat. Er macht sich diesen Umstand sogar zum eigenen Nutzen und handelt ohne Kontrolle. Das Kontrollorgan Aufsichtsrat hat in der derzeitigen Konstellation versagt. Die Auswirkungen auf den Verein sind schlicht weg verheerend. Sollte ich in den Aufsichtsrat gewählt werden, so muss es eine Trennung zwischen Aufsichtsrat und Management - also dem operativem Bereich - geben.


    Grundsätzlich muss eine Prüfung erfolgen, inwieweit es möglich ist den Verein und die GmbH & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) mit einem Aufsichtsrat zu besetzen. Diese Mitglieder dürfen dann nicht in einem anderen Organ / einer anderen Position arbeiten bzw. eingesetzt werden. Der Aufsichtsrat muss eine neutrale Stelle sein, der die Arbeit der Vorstände und des Beirates kontrolliert, hinterfragt und die Ergebnisse prüft.


    Aufgrund meiner beruflichen Expertise und Erfahrung verfüge ich über diese Fähigkeiten und kann sie kurzfristig im Aufsichtsrat umsetzen. Im Aufsichtsrat muss die Führung interaktiv agieren und dieses auch zulassen wollen, weil dieses letztlich den Erfolg bestimmt. Jeder im „Unternehmen FCK“ muss und wird sich seinem Verantwortungsbereich in Zukunft stellen müssen, genau das wird kontrolliert. Konzepte, Pläne, Abläufe und die Einhaltung der Instanzen werden hinterfragt, gefordert, messbar gemacht und letztlich auch kontrolliert und wieder miteingebracht. Diese sehr wichtige Aufgabe ist vergleichbar mit Spannung in der Steckdose. Ohne sie funktioniert kein angeschlossenes Gerät.


    Der Aufsichtsrat wird dadurch in Zukunft als Team auftreten. Bevor Herr Merk sein Ansehen weiter ruiniert, sollte man den Fehler der Ämtervermischung beseitigen und ihn dadurch vor seinem eigenen Tun schützen. In den Aufsichtsrat gehören andere Personen, die keine Ambitionen auf Selbstdarstellung haben und brauchen.


    Treffpunkt Betze: Wir bedanken uns für das offene und ehrliche Gespräch und wünschen Ihnen für die Wahl am 26. Februar alles Gute und viel Erfolg!

    Quelle: Treffpunkt Betze


    Ein Hinweis in eigener Sache: Wir haben im Vorfeld der Jahreshauptversammlung alle neun Kandidaten kontaktiert und um die Beantwortung drei standardisierter Fragen gebeten. Sechs Rückmeldungen haben uns erreicht. Deswegen endet an dieser Stelle unsere Vorstellung der Aufsichtsratskandidaten.


    Die weiteren Aufsichtsratskandidaten im Gespräch:

    - Bernhard Koblischeck: "Die Komplexität erfordert einen transparenten und messbaren Plan"

    - Fritz Fuchs: "Nur mit einer sportlichen Philosophie kommen wir da raus"

    - Carsten Krick: "Der FCK muss endlich von seinem hohen Ross"

    - Johannes B. Remy: "Wir müssen uns weniger mit uns selbst beschäftigen"

    - Valentin Helou: "Vertrauen und Nachhaltigkeit im Handeln schaffen"