Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Jahresrückblick (2/2): Endlich rollt der Zug


    Jahresrückblick (2/2): Endlich rollt der Zug

    Vorbei mit Pleiten, Pech und Pannen, vorbei mit miesepetriger Stimmung. Seit Saisonbeginn ist vieles anders beim FCK. Teil II unseres Jahresrückblicks.


    Im gestrigen ersten Teil unseres Jahresrückblicks stand neben der Rückschau auf die Monate Januar bis Juni 2021 auch die Erkenntnis im Fokus, dass sich manche Dinge auf dem Betze nie ändern werden. Pleiten, Pech und Pannen eben. "Nichts erreicht, nur verhindert", lautete die schmerzhafte Erkenntnis, die als Überschrift der vergangenen Saison über dem 1. FC Kaiserlautern ragte. All das sollte sich mit Beginn der vierten Drittligaspielzeit endlich ändern. Hier folgen die Highlights der Monate Juli bis Dezember. So viel sei gesagt: Es war mal wieder einiges los beim pfälzischen Traditionsclub.

    Auf ein Neues

    In seiner nun vierten Drittligaspielzeit durfte der 1. FC Kaiserslautern zum vierten Mal mit einem Heimspiel in die neue Saison starten. Mit dem Zweitligaabsteiger aus Braunschweig kam auch gleich ein ganz dickes Brett auf die Mannschaft von Marco Antwerpen zu. Über 10.000 Zuschauer hechelten auf den Betzenberg, um sich vor Ort ein Bild der neu zusammengestellten FCK-Mannschaft zu machen. Enttäuscht wurden sie dabei zumindest nicht. Eine aufopferungsvoll kämpfendes Team und ein Unentschieden der besseren Art nährten die Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonverlauf. Aber der FCK wäre nicht der FCK, wenn aus dem Vorjahr ausreichend Lehren gezogen worden wären. Das Gegenteil war einmal mehr der Fall. Die obligatorische Kaffeefahrt ins Emsland nach Meppen ließ schon wieder die ersten Skeptiker auf den Plan treten. Und die Folgewochen sollten diese in ihren düsteren Vorhersagen zudem noch bestärken.


    Schon nach zwei Spieltagen stellte die Bild erleichtert fest, dass der FCK wieder im Tabellenkeller steckt und dass es „so nichts mit dem Angriff auf die 2. Liga wird“. Dass Antwerpen nach diesem Spiel ebenfalls deutliche Worte für seine Mannschaft fand, ließ bei den Herren im Springer-Konzern die Herzen endgültig höher schlagen. Endlich würde man wieder hetzen, aufwiegeln und Öl ins Feuer gießen können. Was für ein gelungener Start in die neue Spielzeit!

    Die Höllenfahrt der Teufel

    Zum Verdruss der FCK-Anhänger sollte nun tatsächlich eine Talfahrt einsetzen, die scheinbar nicht zu stoppen war. Plötzlich standen wieder Themen im Mittelpunkt, die man eigentlich hinter sich zu haben schien. Fehlende Einstellung, mangelnder Wille, miserabler Teamgeist – kurzum, sämtliche Charaktereigenschaften, die ein ambitioniertes Team mitbringen sollte, wurden den Roten Teufeln in dieser Phase der Saison abgesprochen. Dazu wurde den Kaderplanern vorgeworfen, den Abgang von Marvin Pourié nicht adäquat ersetzt zu haben, was sich an der bis dahin erfolgten Torausbeute ablesen ließ. Und auch die Tatsache, dass die Lautrer nach Abschluss des dritten Spieltags die zweitschlechteste Defensive der Liga auf dem Platz hatten, verhieß nichts Gutes. Alles in allem waren die Roten Teufel schon früh in der Saison wieder dort angelangt, wo sie im Vorjahr viel zu lange festhingen: am Tabellenende!


    Nicht nur die fast schon dramatische Personalsituation bereitete zu dieser Zeit große Sorgen rund um den Betzenberg. Auch dass die Fans der Mannschaft nach und nach den Rücken kehrten, besorgte die Gemüter. Selbstredend, dass die Frustrationsgrenze der Anhänger allmählich erreicht war. Selbst die blitzsaubere Heimbilanz unter Marco Antwerpen, der bis dahin noch nach keinem Heimspiel mit leeren Händen dastand, konnte das teilweise desaströse Auftreten in der Fremde nicht beschönigen. Die Folge war ein bis dahin noch nie da gewesener Fan-Schwund. Nachdem der Klassiker gegen 1860 München nur noch 8.900 Zuschauer anlockte, war im Heimspiel gegen Zwickau der Tiefpunkt erreicht. Gerade einmal 7.150 Besucher sorgten für einen Minusrekord. Noch nie pilgerten weniger Menschen zu einem Pflichtspiel des FCK ins Fritz-Walter-Stadion. Wie gut, dass die Zwickauer zu Gast waren, die im Laufe der Vorrunde eine weitere „Minus-Bestmarke“ aufstellen sollten und sich so langsam an das Desinteresse gewöhnen konnten. Beim Spiel der Westsachsen bei Türkgücü München lockten sie gerade einmal 388 Zuschauer aus der warmen Stube ins Olympiastadion. Ob das nun dem glanzvollen Namen der Gastmannschaft oder der Münchner Traditionself geschuldet war, blieb ungeklärt.

    Hurra, hurra, die Waldhöfer war'n da

    Und wenn du denkst, es geht nichts mehr, gibt der Spielplan ein Derby her! Und zwar eines, das Einzug in die Geschichte haben sollte. Die Barackler aus Mannheim gaben sich zum Südwest-Gipfel die Ehre am Lautrer Betzenberg. Insgesamt vier Mal zückte Schiedsrichter Florian Heft, der selbiges in diesem Spiel viel zu oft aus der Hand gab und dazu vollkommen überfordert schien, die rote Karte. Jochen Kientz, damals noch mit Mitspracherecht beim Waldhof, durfte nach seinem fast oscarreifen Auftritt auf Mannheimer Seite die restliche Partie von der Tribüne aus verfolgen. Gleiches Schicksal traf die Lautrer Spieler Redondo und Senger sowie Teammanager Dick. Neun gegen elf, David gegen Goliath oder die Wiedergeburt des FCK – es bleibt jedem selbst überlassen, den passenden Superlativ für dieses Derby zu wählen.


    Eine aufopferungsvoll kämpfende (Rest-)Mannschaft rettete gegen den Aufstiegsaspiranten, gespickt mit Drittligastars wie „Ich-trete-auf-alles-was-sich-bewegt-Höger“ oder „Trainer-ich-treffe-das Tor-nicht-Schnatterer“, ein Unentschieden. Sowohl Team als auch Umfeld sind sich heute noch sicher, dass dieses Remis bei Weitem mehr wert war als diesen einen Punkt, der gutgeschrieben werden konnte. Dieses Derby sendete ein Signal an alle Beteiligten und zeigte auf, was möglich ist, wenn einer für den anderen da ist. Dann kann es ein Team wie das des FCK mit jedem drittklassigem Gegner aufnehmen. Und die Mannschaft blieb den Beweis auch nicht schuldig. Sie fegte fortan durch die Liga wie bisher noch nie. Egal ob Aufsteiger oder Mitfavorit – die Roten Teufel punkteten gnadenlos effizient und schienen plötzlich unbezwingbar zu sein. Im gesamten September kassierte die Hintermannschaft um Matheo Raab genau ein Gegentor - und stellte plötzlich die beste Defensve der Liga.


    Nicht nur die Mannschaft hatte sich hinterfragt, auch das Trainerteam stellte seine bisherigen Entscheidungen für sich zur Diskussion. Das Ergebnis war die Rückkehr zum Erfolgssystem aus dem Endspurt des Vorjahres. Die Dreier- bzw. im Bedarfsfall Fünferkette stabilisierte das fragile Defensivgebilde schlagartig. Und nun war der Weg geebnet, um den Anschluss ans Mittelfeld und im weiteren Verlauf der Vorrunde gar an die Spitzengruppe herzustellen.

    Högschde Disziplin, (fast) maximaler Erfolg

    Die Top-Elf von Marco Antwerpen hatte sich also gefunden und funktionierte im Kollektiv wie ein Uhrwerk. Wer sollte diesen FCK überhaupt noch stoppen können? Die Antwort war gar nicht so fern. Um genau zu sein lagen zwischen dem FCK und der bitteren Wahrheit genau 84 Kilometer. Die muss man zurücklegen, um von Kaiserlautern nach Mechtersheim zu gelangen. Der Lautrer Höhenflug wurde im Verbandspokal bei den Vorderpfälzern Anfang Oktober jäh gestoppt. Nur einen Tag nach Antwerpens 50. Geburtstag hielt sein Team offenbar nur wenig davon, den Coach zu beschenken. Die auf sechs Positionen veränderte Startelf brachte dafür eine andere Erkenntnis: Der zweite Anzug beim FCK passt noch nicht, das Leistungsgefälle ist zu groß. Mittlerweile weiß man verschiedene Äußerungen des Lautrer Trainers aber zu deuten. Unmittelbar nach dem Pokal-Aus attestierte er gerade den Spielern aus der zweiten Reihe zu wenig Bemühungen, um sich aufzudrängen. Die anstehende Länderspielpause kam ein weiteres Mal in diesem Jahr also äußerst gelegen. Die Blamage von Mechtersheim galt es aufzuarbeiten und der Trend im Ligaspielbetrieb sollte aufrecht erhalten bleiben. Und genau das gelang. Das Uhrwerk, das kurz ins Stocken geriet, lief wieder wie geschmiert. Selbst eine überraschende Punktspielniederlage wie die gegen Würzburg konnte die Roten Teufel nicht aus der Bahn werfen. Warum auch? Wichtig war, wie Ergebnisse zu Stande kommen. Und im Hinblick auf die so oft zitierten Betze-Tugenden konnte man den Roten Teufeln zu dieser Zeit absolut keinen Vorwurf machen.

    November Rain

    Auf fast schon furchterregende Art spielen die Roten Teufel ihre immer wiederkehrenden Derbys in der dritten Liga herunter. Noch kein einziges wurde verloren. Weder im Ur-Derby gegen den Waldhof noch im kleinen Derby gegen Saarbrücken gingen die Lautrer bisher als Verlierer vom Platz. Und diese Serie hielt auch im November bei dem Auswärtsspiel beim FCS. Für die blau-schwarzen Provinzkicker aus dem Saarland ist der Besuch des FCK regelmäßig das Spiel des Jahres. Das wollte auch Klaus Bouillon unterstreichen. Der CDU-Politiker und zuständige Minister für Inneres und Sport warnte vor „zwei Sonderzügen voller Chaoten“, die da aus Kaiserslautern ins Saarland pendeln sollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass die besagten Chaoten gar nicht in den Zügen saßen. Sie standen am Bahnhof, später am Stadion und trugen die Farben des FCS. Die Fans aus Kaiserslautern wollten einfach nur ihre Mannschaft unterstützen und Stimmung machen. Und die war bombig. Spätestens nach Redondos 2:0 war klar, dass der größte sportliche Erfolg des FCS der letzten Jahre die Pokalsaison 2019/20 bleiben sollte.


    Wie auch der Rest der Republik wurde der FCK im November ebenfalls von der Corona-Welle erfasst. Gleichzeitig grassierte ein Grippevirus im Kader der Roten Teufel, wodurch Marco Antwerpen und sein Team vor große Herausforderungen gestellt wurden. Buchstäblich mit dem letzten Aufgebot musste das Heimspiel gegen Wehen-Wiesbaden angegangen werden. Unter anderem saß mit Hikmet Ciftci ein Spieler auf der Bank, der erst wenige Tage vor der Begegnung nach einer fast dreimonatigen Verletzungspause erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Und dennoch strotzten die Roten Teufel voller Selbstbewusstsein und wollten natürlich auch aus diesem Spiel drei Punkte mitnehmen. Und es funktionierte. Nach großem Kampf und viel Leidenschaft. Der FCK im Spätherbst 2021 trägt dieses Siegergen mittlerweile in sich. Wer oder was ist schon „Mia san mia“? „De Deiwel soll Dich hole!“ heißt die neue Marschrichtung.

    Oh Du Fröhliche

    Denkbar schlecht begann die Vorweihnachtszeit am Betzenberg. Am dritten Dezember verstarb mit Horst Eckel der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Das tags darauf stattfindende Heimspiel gegen Viktoria Köln bot tausenden Fans die Möglichkeit, sich von der FCK-Legende zu verabschieden. Bestes Fritz-Walter-Wetter zeugte davon, dass die „54er“ wieder vereint waren und gab diesem Spiel einen ganz besonderen Rahmen. Dass die Lautrer mit einem deutlichen Heimsieg nun endgültig den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen konnten, war für den Moment jedoch nur eine Randnotiz.


    Weniger als Randnotiz wurde der Rücktritt von Markus Merk wahrgenommen. Es glich einem Paukenschlag, als der ehemalige Weltschiedsrichter nur drei Tage vor dem Weihnachtsfest seinen Rückzug vom FCK bekannt gab. Er sei 2019 angetreten, um mitzuhelfen, den FCK sowohl sportlich als auch finanziell zu sanieren und zu stabilisieren. Diese Ziele sähe er nun als erreicht an und wolle sich fortan wieder anderen Themen außerhalb des Vereins widmen, so die Rücktrittsbegründung von Merk. Gemutmaßt wird jedoch auch, dass er sich als Beirat zu sehr in sportliche und operative Themen eingemischt habe, was ihm letztlich auch vorgeworfen wurde. Die Wahrheit liegt vermutlich einmal mehr irgendwo zwischen all den Mutmaßungen. Fakt ist jedoch, dass der FCK in der Merk'schen Amtszeit einen neuen Weg eingeschlagen hat und wieder vor einer Zukunft steht. Allein dafür gebührt ihm und seinen Mitstreitern die Anerkennung aller, die es gut meinen mit den Roten Teufeln.


    Zum Vorrundenabschluss vertrat Frank Döpper beim Gastspiel bei Türkgücü München seinen hin und wieder etwas hitzköpfigen Chef. Auf sein Fazit zur Vorrunde des FCK angesprochen entgegenete der Co-Trainer: „Wir hatten einen schwierigen Saisonstart, aber auch da nur ein Spiel, das richtig schlecht war, nämlich das in Berlin. Aber auch wenn es in der Öffentlichkeit vielleicht anders angekommen ist: Alle Entscheidungsträger im Verein haben in dieser Zeit die Ruhe behalten. Wir hatten komplette Rückendeckung und für uns war es nur eine Frage der Zeit, bis die Arbeit mit der im Sommer punktuell verbesserten Mannschaft Früchte trägt. Nach dem Spiel gegen Mannheim ging dann die Reise los. Es hat eben etwas länger gedauert, als wir alle gedacht haben. Aber wir wussten, dass die Mannschaft Qualität hat. Und jetzt fährt der Zug!". Besser lassen sich die letzten Wochen und Monate eigentlich nicht zusammenfassen. Vorsicht an Gleis 2022, der Teufels-Express ist im Anflug!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Jahresrückblick (1/2): Alles wie immer uffm Betze


    Jahresrückblick (1/2): Alles wie immer uffm Betze

    58 Punkte holte der FCK im Jahr 2021. Klingt erstmal nicht schlecht. Aber auch darüber hinaus musste man sich anschnallen, um alle Turbulenzen zu überstehen.


    Kaum ein Jahr spielte mehr mit der Gefühlswelt der FCK-Fans als das vergangene. Hoffnungsvoll gestartet, hart auf dem Boden der Realität aufgeschlagen, Existenzangst, Klassenerhalt, Aufschwung, Euphorie. 2021 brachte alles mit, was man als Westkurvler braucht - oder eben nicht. Aber wäre es nicht auch langweilig, wenn man wie beim FC Bayern nur die Frage stellen müsste, wann man Meister wird und nicht ob? Also lassen wir die Highlights des Jahres 2021 Revue passieren und wollen dabei vor allem einer Frage nachgehen: Wer gewinnt die goldene Bockwurst 2021, um auch im nächsten Jahr seinen Senf dazugeben zu können?

    Eisige Stimmung im Januar

    Kaum im neuen Jahr angekommen, stellten sich altbekannte Probleme ein. Trotz der vielumjubelten Heimkehr des verlorenen Sohns Jean Zimmer und der Verpflichtung von Anas Ouahim schaffte es der Lautrer Coach Jeff Saibene nicht, das Ruder herumzureißen. Der sympathische Trainer der Roten Teufel konnte aus den ersten fünf Partien des Jahres nur drei magere Pünktchen erzielen und schaffte es folglich nicht, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Unter dem Strich viel zu wenig, um die Verantwortlichen des FCK von der Erreichbarkeit der gemeinsamen Ziele zu überzeugen. Eine leichte Amtszeit hatte der gute Jeff auf dem Betzenberg nicht gerade. Zuerst versuchte ihn sein ehemaliger Chef Michael Henke wegzugrätschen und dann ließ sein Team alle im Abstiegskampf so wichtigen Attribute wie Kampfgeist und Wille gänzlich vermissen. Selbst die Bild erkannte nach dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden: Diese blutleere Leistung war eine zuviel!

    Derbysieger, Derbysieger, hey hey!

    Der 01. Februar war rückblickend betrachtet einer der wichtigsten Tage der jüngsten FCK-Geschichte. Mit Felix Götze und Marvin Senger wurden zwei Last-Minute-Transfers eingetütet, die sich als überlebenswichtig herausstellen sollten. Dazu konnte mit Marco Antwerpen und Frank Döpper ein neues Trainerteam verpflichtet werden, das genau das verkörperte, was rund um den Betzenberg seit Jahren so schmerzlich vermisst wurde. Seitdem stehen zwei Mentalitätsmonster an der Außenlinie, die dieses Kämpfergen nach leichten Anfangsschwierigkeiten glücklicherweise auch auf die Mannschaft übertragen konnten. Zum Einstand der beiden spielte eine wie ausgewechselt wirkende Mannschaft die Waldhöfer an die Wand und feierte einen hochverdienten Derbysieg. Während der kicker „Lautern wie verwandelt“ und ein Team, das „mit viel Mut und Leidenschaft auftrat“ sah, registrierte der SWR vor allem, dass es dem FCK in Corona-Zeiten „an Mindest-Abstand und Mindest-Anstand“ fehlen würde. Schade eigentlich, dass eine selbsternannte Spaßbremse des lokalen ARD-Senders nicht die Bedeutung dieses Sieges erkennen konnte und den 1. FC Kaiserslautern an sich „als fragwürdig und blamabel“ einstufte. Bei aller berechtigter Kritik bezüglich einzelner Verletzungen von Corona-Richtlinien war der Kollege des SWR wohl zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.

    Einmal Hölle und zurück

    Dass die Gesetze der Schwerkraft auch für Marco Antwerpen gelten wurde sehr schnell klar. Jeder, der den FCK nach dem Spiel in Mannheim schon wieder auf einem Höhenflug in bessere Zeiten sah, erlebte eine recht heftige Landung. Fünf sieglose Spiele folgten dem Erfolg auf dem Waldhof. Und spätestens nach der Niederlage in Magdeburg schien der FCK am Ende zu sein. Sieben Punkte lagen die Roten Teufel nach diesem 29. Spieltag hinter dem 16. Platz, den seinerzeit der KFC Uerdingen innehatte, zurück. Aber nicht nur der Abstand zum rettenden Ufer bereitete Sorgen. Das teilweise desolate „Auswärtsgesicht“ der Roten Teufel und die verunsicherten Auftritte auf dem Betzenberg ließen bei den Anhängern die Alarmglocken schrillen. An den berühmten Turnaround glaubten nur noch die wenigsten. Frank Döpper, der als Co-Trainer seinen in Magdeburg gesperrten Chefcoach vertrat, attestierte der Mannschaft „viel zu wenig zu tun“, um im Abstiegskampf bestehen zu können. Jean Zimmer vermutete wohl bereits direkt nach Spielende, wie Marco Antwerpen die anstehende Länderspielpause zu nutzen gedachte. „Es liegen zwei lange Wochen vor uns, bevor es in der 3. Liga weitergeht“, stellte das Lautrer Urgestein fest und sollte Recht behalten. Dem Vernehmen nach folgten zwei sehr laufintensive Wochen, in denen der FCK-Trainer den Grundstein für die spätere Aufholjagd legte.


    Was beim FCK in diesen Wochen aber natürlich auch nicht fehlen durfte waren die ständigen Unruhen im Umfeld. Neben ersten Überlegungen der Geschäftsführung, wie der FCK in der Regionalliga überleben könnte, sah sich der ehemalige Sportdirektor Boris Notzon dazu berufen in einem Brief auf Missstände, die er erkannt haben will, anklagend hinzuweisen. Die gerade erst gewählten Aufsichtsratsmitglieder Koblischeck und Weimer traten zurück und statt den Vertrag von Fitnesstrainer Bastian Becker einfach elegant zum Saisonende auslaufen zu lassen, wurde dieser medienwirksam von seinen Aufgaben freigestellt. Auf den ersten Blick also nichts Neues rund um den FCK.


    Und wenn es rund um den Betzenberg schon nicht läuft, darf einer natürlich nicht fehlen. Mario Basler wurde bei SWR Sport eine Plattform geboten, um seinen geballten Wortschatz raushauen zu können – und er ließ sich natürlich nicht zwei Mal bitten. Der Mann, der sich selbst so gern reden hört, stellte einmal mehr unter Beweis, dass er in wenigen Minuten mehr Unsinn erzählen kann als Dieter Nuhr in einer ganzen Show, wobei Letztgenannter dies mit Absicht tut und damit sein Geld verdient. Stammtisch-Mario knallte einen Spruch nach dem anderen in sein Mikro, beleidigte dabei so ziemlich den kompletten FCK und versuchte dabei noch spontan und lustig zu wirken. Schade eigentlich, dass es der SWR zuließ, kurzfristig auf Boulevardniveau zu sinken.

    Es lebt!

    Nach der Ligapause konnte die Mannschaft nach der Schmach von Magdeburg nun zeigen, dass sie zu Unrecht als charakterlos und schwierig dargestellt wurde. Die Grundlagen, um in der dritten Liga doch noch die Kurve zu bekommen, wurden in den zwei vorangegangenen Wochen gelegt. An der spielerischen Veranlagung hatte ohnehin nie jemand gezweifelt. Es war also alles angerichtet für einen furiosen Endspurt. Was nun noch fehlte waren Ergebnisse. Und die ließ die Mannschaft folgen. Der FCK war tatsächlich wieder da und startete nun eine Aufholjagd wie sie keiner mehr für möglich gehalten hätte. Das Team von Marco Antwerpen zeigte plötzlich ein völlig anderes Gesicht. Es kratzte, kämpfte und biss. Und so erzwangen sich die Roten Teufel auch wieder etwas Spielglück, dass in dieser Phase der Saison hin und wieder nötig war, um im Flow zu bleiben. Im gesamten April blieb die Mannschaft in sechs Spielen ungeschlagen und hamsterte in dieser Zeit zwölf Punkte. Nach dem 3:2-Heimsieg gegen Unterhaching verließen die Roten Teufel am 34. Spieltag erstmals seit langem wieder die Abstiegsplätze und ein tiefes Durchatmen durchzog die Pfalz.


    Eine besondere Genugtuung stellte dabei der Derbysieg am 32. Spieltag dar. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken hielt es der ein oder andere Saarländer für angebracht, am Trainingsplatz 4 des Fritz-Walter-Stadions einen Sarg und mehrere Holzaufsteller mit dem Slogan "17.04.2021 - Tod und Hass dem FCK" zu hinterlassen. Dazu wurde noch ein Plakat angebracht auf dem "Schutt & Asche - Fritz Walter schämt sich für eure große Klappe - Anti KL“ zu lesen war. Bravo, das habt ihr ganz toll hinbekommen, liebe FCSler. Nur solltet ihr bei künftigen Aktionen versuchen, keine Schreibfehler auf den Plakaten zu haben. So ein offenbar nachträglich eingefügtes „W“ bei „Fritz Walter“ sieht nicht gerade nach organisierter Kriminalität aus.

    Tanz in den Mai

    Dem goldenen April folgte ein beruhigender Mai. In den verbleibenden vier Spielen ließ die Mannschaft fünf weitere Punkte folgen und sicherte sich bereits einen Spieltag vor Saisonende den letztlich verdienten Klassenerhalt. So fand eine Saison, die eher zum Vergessen geeignet war, doch noch ein versöhnliches Ende. Der Jubel rund um den Betzenberg und innerhalb der Mannschaft erinnerte zwar fast an erfolgreiche Zeiten, war aber letztlich nur der Erleichterung die sich breit machte geschuldet. Denn unter'm Strich blieb von den großspurigen Zielen die zu Beginn der Saison ausgerufen wurden nichts mehr, was man sich hätte noch schönreden können. Wobei man ehrlich bleiben muss: Die Schönredner haben den Betzenberg in dieser Saison bzw. unmittelbar danach auch verlassen (müssen). Sie wurden ausgetauscht gegen Fachkompetenz, Teamgeist und Einsatzwille. Genau die Attribute, die man beim FCK sehen will und mit denen man in der dritten Liga bestehen kann.


    Eine gewisse Konstanz hegten offenbar die Unparteiischen gegenüber dem FCK. Auch in der schlechtesten Spielzeit der Vereinsgeschichte mussten die Lautrer die meisten Fehlentscheidungen gegen sich hinnehmen. Insgesamt 16 Mal legten die Schiedsrichter das Spielgeschehen fälschlicherweise zu Ungunsten der Lautrer aus. Das miserable Abschneiden in der Abschlusstabelle mit dieser Statistik zu begründen, ginge allerdings deutlich zu weit. Genauso häufig wie die Roten Teufel wurde nämlich auch der FC Ingolstadt benachteiligt – und die stiegen schließlich in die zweite Liga auf.

    Einmal ausmisten bitte

    Die blauen Augen der abgelaufenen Saison begannen gerade erst zu verheilen, als schon die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit aufgenommen wurden. Zehn Spieler verließen den FCK. Die einen weil sie wollten, die anderen weil sie mussten. Acht Spieler hingegen stießen neu zu den Roten Teufeln. Und dazu schaffte Thomas Hengen das für unmöglich Gehaltene möglich zu machen. Jean Zimmer und Daniel Hanslik konnten fest verpflichtet werden und die Leihverträge von Götze und Senger wurden zudem um eine weitere Spielzeit verlängert. Zum gefühlt zehnten Mal in den letzten zehn Jahren war zu Rundenbeginn also eine völlig andere Mannschaft als bei der Saisoneröffnung im Vorjahr zu erwarten. Aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Das Duo Antwerpen/Hengen hatte sich im Endspurt der Spielzeit 2020/21 einen Kredit erarbeitet und ließ im Umfeld des FCK erste Zuversicht im Hinblick auf die folgende Saison aufkommen. Die automatische Vertragsverlängerung vom Lautrer Übungsleiter ließ zudem die Hoffnung auf einkehrende Kontinuität aufkommen. Der Mann, der den Turnaround geschafft hat, passte offenbar wie die Faust auf's Auge zum FCK.


    Ebenfalls voller Zuversicht startete der FCK in den Verkauf seiner Dauerkarten. Die Corona-Situation ließ erstmals seit langem wieder auf gut gefüllte Stadien hoffen und auch die Politik ließ durchblicken, dass mit entsprechenden Lockerungen gerechnet werden durfte. Das Faustpfand der Roten Teufel, nämlich seine unerschütterlichen Fans, durfte endlich wieder seine Kutten und Schals richten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann der Berg wieder rufen würde.


    Der zweite Teil unseres Jahres-Rückblicks mit den Monaten Juli bis Dezember erscheint am morgigen Dienstag.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Von Pontius zu Spekulatius


    Roundhouse-Kick: Von Pontius zu Spekulatius

    Ho ho ho. Kurz vor Weihnachten beglückt euch eine letzte und pickepackevolle Ausgabe unseres Wochen-Rückblicks. Mit im Weihnachtssack der Hashtag der Woche: #eswareinmal.


    Typischerweise wird der Dezember meist genutzt, um auf Vergangenes zurückzuschauen. Ein eingetragener Verein auf seine Altlasten, ein fast gescheitertes Talent auf seine bisherige Laufbahn, ein Coach auf eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen und ein Urgestein auf seine Anfänge und Highlights im FCK-Trikot. Alles über den Hashtag der Woche #eswareinmal und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Kein strukturelles Defizit, dafür ein heftiger Schuldenberg: Der kicker war vom Verlauf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des FCK positiv überrascht. "Gegen 23 Uhr verließ jeder Funktionär die Versammlung mit dem Amt inne, mit dem er auch um 18 Uhr in den Abend gestartet war. Ein Novum mit Blick auf die jüngere Vergangenheit", stellte das Fachmagazin fest und berichtete zudem über die Schuldenlast, die dem e.V. derzeit schwer zu schaffen macht. Insgesamt stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 6,5 Millionen Euro zu Buche, wovon ca. 2,4 Millionen schon im kommenden Jahr aufzubringen sind. Zum einen werden Mitte des Jahres die Rückzahlungen der Fananleihe fällig, zum anderen erwartet der Finanzdienstleister Quattrex die Erstattung von 400.000 Euro. Dank der Unterstützung der regionalen Investorengruppe können die kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten jedoch fristgerecht bedient werden und die Existenz des Muttervereins ist somit gesichert. "Dem e.V. ist es gelungen, kurzfristige Verbindlichkeiten in mittel- und langfristige umzuschulden", führte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tobias Frey aus. Das als Überbrückung angedachte Darlehen der Saar-Pfalz-Invest GmbH soll 2025 mit der Veräußerung von KGaA-Aktien, die sich in e.V.-Besitz befinden und aus steuerlichen Gründen vorher nicht umgewandelt werden können, ausgeglichen werden.


    Schuldentilgung gesichert: Investorengruppe hilft FCK e.V.


    2. "Da geht mir einer ab": Der bisherige Saisonverlauf des FCK könnte auch als Spiegelbild der Karriere von Renè Klingenburg dienen. Hoffnungsvoll gestartet, durch eigene Fehlentscheidungen einige Bruchlandungen erlebt, die Kurve rechtzeitig bekommen, um mit viel Zuversicht Richtung 2022 zu schauen. Der Lautrer Mittelfeldspieler gab letzten Sonntag bei SWR Sport Einblicke in seine bisherige Profilaufbahn und gab auch unumwunden zu, nicht alles richtig gemacht zu haben. Nach der Meisterschaft mit der Schalker A-Jugend und dem daraus resultierenden Profivertrag bei den Königsblauen folgte eine schwere Zeit für den Fußballer Klingenburg. "Ich war extrem kaputt im Kopf. Ich weiß nicht, wieso und warum. Ich hätte damals gerne einen guten Freund gehabt, der mir gesagt hätte: 'Junge, was machst du da für eine Scheiße? Gehe um 1 Uhr nachts lieber mal nach Hause anstatt weiterzuziehen.' Ich bin einen sehr steinigen Weg gegangen", resümierte der gebürtige Oberhausener. Bei seiner siebten Station im deutschen Fußball seit 2014 fühlt er sich nun endlich in der Lage, doch noch einmal sein "Bad-Boy-Image" abzulegen und mit dem FCK durchzustarten. Und sollte die Rückrunde erfolgreich verlaufen, würden sicher alle FCK-Fans liebend gern das Feierbiest, das tief in Klingenburg drinsteckt, zum Vorschein kommen sehen.


    Der "Bad Boy" ist zurück in der Spur: René Klingenburg fühlt sich wohl beim FCK


    3. Achtung an Gleis 4: Kurz vor der Partie bei Eintracht Braunschweig bat das Onlineportal DFB.de Marco Antwerpen zum Interview. Der FCK-Coach zeigte sich vom bisherigen Saisonverlauf mit den Roten Teufeln wenig überrascht. „Wir analysieren unsere Situation stetig. Auch, als wir den Saisonstart in den Sand gesetzt haben, hatten wir immer die Überzeugung, dass wir uns aus der Lage befreien können. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und uns mit hohem Aufwand kontinuierlich nach oben gearbeitet“, antwortete er auf die Frage, ob er schon die Zeit finden konnte, die Entwicklung vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsaspiranten Revue passieren zu lassen. Und auch die gut funktionierende Teamarbeit im Trainerstab hob der Chefcoach hervor. Gerade die Chemie zwischen ihm und Frank Döpper, mit dem er schon bei Fortuna Köln und Preußen Münster gemeinsam als Spieler auf dem Platz stand, scheint zu stimmen. Alles in allem darf im Umfeld also durchaus etwas geträumt werden. Laut Antwerpen nämlich ist „aktuell alles stimmig“ beim FCK. Oder wie sein Co-Trainer nach dem Spiel in München sagte: „Der Zug rollt!".


    Marco Antwerpen: "Aktuell ist alles stimmig"


    4. Einmal Lautrer, immer Lautrer: Florian Dick, für den der FCK der englischste Verein Deutschlands ist, stellte sich letzte Woche den Fragen von Treffpunkt Betze. Mit 24 Jahren wechselte der gebürtige Badenser damals vom KSC zum FCK und avancierte schnell zum Publikumsliebling. Bis auf ein kurzes Gastspiel in Bielefeld ist er seitdem ein fester Bestandteil des FCK. Angesprochen auf den emotionalsten Moment seiner Karriere, fiel Dick spontan das Relegationsrückspiel gegen Hoffenheim ein. “Wir hatten das Spiel verloren und waren natürlich total enttäuscht. Als wir in die Kurve gingen, wurden wir dennoch mehr als eine Stunde lang von unseren Fans gefeiert. Gefühlt ging keiner der Fans früher nach Hause. Das war für mich sehr prägend“, lässt "Dick-Dick-Dick", für den eine schöne Grätsche an der Außenlinie auch etwas Magisches haben kann, durchblicken. Offenbar ist 2008 etwas zusammengewachsen, was zusammengehört.


    Florian Dick: “Der Betze ist Religion”


    5. Martinsumzug aus Aachen: Alemannia Aachen hat dem Arbeitsmarkt die Arbeitskraft von Martin Bader, dem einst relativ erfolgreichen Sportdirektor des 1. FC Nürnberg, wieder zur Verfügung gestellt. Der Reserveoffizier der Bundeswehr verfügt über reichlich Erfahrung und dank seinem jüngsten Engagement nun über Kenntnisse aus den vier oberen deutschen Spielklassen. Seiner Beschäftigung in Nürnberg, in der er die Bundesliga kennenlernen durfte, folgten weitere Anstellungen in Hannover (2. Bundesliga), beim FCK, zunächst zweite dann dritte Liga, und zuletzt eben in Aachen, wo er die Nachfolge eines Thomas Hengen antreten durfte. Sein Ziel war es „den Verein mit großer Strahlkraft in umfassender Verantwortung weiterzuentwickeln“. Überraschenderweise verpflichtete er dieses Mal nicht Michael Frontzeck als Heilsbringer, aber mit Patrick Helmes sollte es wenigstens ein anderer Ex-Nationalspieler sein, der etwas Glanz in die Domstadt bringt. Warum sich die Alemannen zur Freistellung entschieden haben, ist nicht bekannt. Aber Fakt ist, Bader übernahm die Aachener auf Platz 12 der Regionalliga West und „führte“ sie auf Platz 18. Eine reine Erfolgsgeschichte liest sich anders.


    Abberufung von Geschäftsführer Martin Bader


    6. Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich: Die Auslosung des Achtelfinales der Champions League verwirrte am vergangenen Montag sogar die Expertenwelt. Der UEFA unterlief nicht nur ein Fehler, eine ganze Fehlerkette durfte bewundert werden. Zunächst wurde Manchester United dem FC Villareal zugelost. Laut UEFA-Reglement war diese Paarung aber ausgeschlossen, weil beide Clubs schon in der Gruppenphase aufeinandertrafen. Als Atlético Madrid dann als nächster Gruppenzweiter gezogen wurde, wurde Manchester United als möglicher Gegner jedoch fälschlicherweise ausgeschlossen. Stattdessen war der FC Liverpool mit im Topf, der wiederum schon in der Gruppenphase gegen Atlético spielte. Die UEFA, pfiffig wie sie ist, sprach im Anschluss von „technischen Problemen mit der Software eines externen Dienstleisters“. Aber auch die Tatsache, dass man schnell einen anderen Schuldigen finden konnte half nichts - die Auslosung musste wiederholt werden. Wenn Tante Lieschen die Weihnachtstombola des Obst- und Gartenbauvereins auf die Beine stellt, dürfte diese weitaus besser organisiert sein.


    Champions League: Auslosung in zwei Akten und die Folgen


    Quelle: Treffpunkt Betze

    leider gibts keine brauchbaren bilder vom 1:2


    ich bin mir relativ sicher,dass sich sliskovic beim anschlusstreffer im abseits befindet.

    beim abspiel ist sliskovic vorm ball und kein lautrer ist noch dahinter

    Auf Anhieb habe ich das genauso eingeschätzt und war mir ziemlich sicher, dass Sliskovic im Abseits stand. Nachdem ich mehrfach die Wiederholung gesehen habe, glaube ich aber, dass Sliskovic erst nach dem Abspiel einläuft und im entscheidenden Moment gerade noch so auf gleicher Höhe oder sogar hinter dem Ball war. Aber egal wie, es hat am Ende ja gereicht :)

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Teamwork makes Dreamwork


    Roundhouse-Kick: Teamwork makes Dreamwork

    Fehlentscheidungen, strittige Gelbsperren und eine Einladung zum "dinner for two". Alles über den Hashtag der Woche #geilesteam und was sonst noch wichtig war. Unser etwas anderer Rückblick.


    Die Vorrunde der Saison 2021/22 ist für den FCK seit Freitag beendet. Sie bietet gleichzeitig gute Gründe dem neuen Jahr mit einer ordentlichen Portion Optimismus entgegenzufiebern. Die Roten Teufel haben im Kalenderjahr 2021 aus bisher 40 Partien 57 Punkte mitnehmen können. Zudem steht der Jahresabschluss in Braunschweig noch bevor und könnte diese Statistik sogar noch etwas aufpolieren. Von der Existenz-Rettung zu Beginn des Jahres hin zur Mannschaft der Stunde im Spätherbst war es aber ein steiniger Weg. Alles über den Hashtag der Woche #geilesteam und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Schiri, der hat schon gelb! Babak Rafati, ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, analysiert für das Portal liga-3-online wöchentlich die Spiele der dritten Liga und arbeitet dabei die strittigen Szenen der einzelnen Partien auf. Nun, da sich die Liga in Richtung Saisonhalbzeit bewegt hat, nahm die Redaktion eine tabellarische Auswertung der bisherigen Rafati-Analysen vor. Das Ergebnis überrascht den eingefleischten FCK-Fan nur bedingt. Kein Verein musste mehr Fehlentscheidungen gegen sich hinnehmen als der FCK. Satte acht Benachteiligungen dokumentierte Rafati in der bisherigen Hinrunde. Und in diesem Ranking fehlt auch noch das Spiel bei Türkgücü München mit dem "flying elbow" von Mergim Mavraj gegen Daniel Hanslik. Liebe Schiedsrichter, achtet doch einfach auf die Lautrer Fankurve. Wenn die Zuschauer dort einen Elfmeter fordern, dann ist das so. Man hilft ja schließlich wo man kann.


    Dritte Liga: Auswertung der strittigen Szenen


    2. Dinner for two: Was haben Halle, Magdeburg, Waldhof und Köln gemeinsam? Gegen alle vier Gegner sah der Lautrer Coach Marco Antwerpen im Laufe der Hinrunde die gelbe Karte. Einerseits könnte man daraus schlussfolgern, dass Antwerpen dringend daran arbeiten sollte, seine Zündschnur nicht ganz so kurz daher kommen zu lassen. Andererseits lässt sich genauso gut die Frage stellen, warum denn jedes Wort direkt auf die Goldwaage gelegt wird. Natürlich darf im Umgang mit den Unparteiischen eine gewisse Grenze nicht überschritten werden. Aber bei einem emotionsgeladenen Sport wie Fußball gehört doch auch der ein oder andere Gefühlsausbruch dazu und könnte ein Stück weit mehr toleriert werden. Gerade die Trainer stehen an der Seitenlinie unter einem enormen Druck und sind oftmals zum Zuschauen verdammt, wenn möglicherweise um ihre eigene Existenz gespielt oder eben gepfiffen wird. Vielleicht sollte der DFB, der so furchtbar gern sanktioniert, seine eigene Marschrichtung an dieser Stelle etwas überdenken. Antwerpen wird es allerdings nicht mehr helfen. Beim Gastspiel in München war er gesperrt und das kostet ihn, wie Thomas Hengen bei Magenta Sport verriet, ein Abendessen mit seinem Sportdirektor. Guten Appetit!


    Kaiserslautern in München ohne gesperrten Trainer Antwerpen


    3. Einer für alle, alle für einen: Matheo Raab stand letzte Woche liga-3-online Rede und Antwort. Auf das derzeitige Erfolgsrezept des FCK angesprochen, hob der Torwart die mannschaftliche Geschlossenheit hervor. "Das gesamte Konstrukt innerhalb der Mannschaft ist so aufgebaut, dass sich jeder für jeden einsetzt. Obwohl uns in den vergangenen Wochen immer wieder Stützen weggebrochen sind, haben es die Spieler aus der zweiten Reihe mindestens genauso gut gemacht", ließ der noch 22-jährige seine Interviewpartner wissen. Dieser Teamspirit verleitet aber offenbar nicht dazu in der Intensität zurückzuschalten. So sieht Raab seine eigene Konstanz unter anderem in dem tagtäglichen Konkurrenzkampf mit Avdo Spahic begründet. In den Trainingseinheiten ginge es unter den beiden ehrgeizigen Keepern sehr wohl zur Sache, neben dem Platz verstehe man sich aber bestens. Offenbar spielen beim FCK also leistungssteigernde Mittel der legalen Art eine große Rolle.


    Matheo Raab: "Konkurrenzkampf treibt uns gegenseitig an"


    4. Die beste Hinrunde aller Zeiten – in Liga drei: Mit dem Sieg bei Türkgücü München fuhren die Lautrer ihre Saisonpunkte 30, 31 und 32 ein. So viele Zähler holten die Roten Teufel bisher noch nie in einer Drittliga-Hinrunde. Der Lohn ist die Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, die mit dem letzten Spiel des Jahres in Braunschweig sogar noch weiter verkürzt werden könnte. Diese Zahlen allein lassen grundsätzlich schon hoffen. Betrachtet man aber nur die Bilanz der letzten zwölf Spiele, darf sogar ein bisschen geträumt werden. Seit dem geschichtsträchtigen Derby gegen Mannheim holten die Roten Teufel 27 Punkte und mauserten sich so vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsaspiranten. Natürlich halten sich alle Protagonisten dezent zurück, wenn sie auf einen möglichen Aufstieg angesprochen werden. Über die eigene Leistungsfähigkeit und wohin der Weg führen könnte, ist man sich aber durchaus im Klaren. Hendrick Zuck verriet gegenüber dem SWR, dass „aufsteigen das Geilste ist, was es gibt“ - an gleicher Stelle legte der Routinier vor einigen Tagen nach. "Ich habe in der Vorbereitung schon gemerkt, dass wir ein geiles Team sind", führt der gebürtige Saarländer aus und mahnt gleichzeitig, dass „weiter Gas gegeben werden müsse“. Der Erfolg gibt dem Vizekapitän Recht.


    So jubelt der FCK über den perfekten Hinrunden-Abschluss


    5. Die Wampe von Giesing auf dem Abstellgleis: Mit einem Paukenschlag eröffneten die Münchner Löwen die letzte Woche. Dem Kult-60er der letzten Jahre, Sascha Mölders, wurde mitgeteilt, dass er für die letzten Spiele des Jahres nicht nominiert werden würde. Stattdessen sollte „Mr. Schwerfallzieher“, wie ihn die Kollegen der 11Freunde-Redaktion einst tauften, an seinem Fitnesszustand arbeiten. Günther Gorenzel, selbst unter Beschuss stehender Sportchef der Löwen weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Maßnahme keine Suspendierung darstellt und Mölders seine Freistellung dahingehend „fehlinterpretiert“ habe. Die Spekulationen zum Wampen-Aus schießen jetzt natürlich ins Kraut. Von Beleidigungen und Drohungen gegenüber jüngeren Spielern bis hin zur Verweigerung von angeordneten Maßnahmen stehen viele Vorwürfe im Raum. Sascha Mölders hingegen äußert sich nicht. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Angreifer nicht selbst das Denkmal einreißt, dass er sich in den letzten Jahren bei den Löwen aufgebaut hat.


    Abschied oder Neustart? Wie geht es für Sascha Mölders weiter?


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Wenn die Zeit endet, beginnt die Ewigkeit


    Roundhouse-Kick: Wenn die Zeit endet, beginnt die Ewigkeit

    Die Welt des Fußballsports bot in der vergangenen Woche jede Menge Kuriositäten. Alles über den Hashtag der Woche #horsteckel und was sonst noch wichtig war. Unser etwas anderer Rückblick.


    Schwermut machte sich am vergangenen Freitag über dem Betzenberg breit. Mit Horst Eckel verstarb der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Jeder, der ihn persönlich kannte oder kennen lernen durfte, schilderte es als Privileg sich mit dem Menschen Horst Eckel ausgetauscht zu haben. Bundestrainer Hansi Flick beispielsweise bescheinigte ihm eine ansteckende Warmherzigkeit und ein außergewöhnliches soziales Engagement. Wir alle betrauern den Verlust von Horst Eckel natürlich sehr - dennoch bedeutet Trauer nicht gleichzeitig traurig zu sein. Im Gegenteil, wir sollten froh sein. Froh, dass uns ein Mensch wie Horst Eckel bereichert hat und es uns vergönnt war, ihn zu Lebzeiten ein Stück weit begleiten zu dürfen. Alles über den Hashtag der Woche #horsteckel und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Das Leben endet, die Erinnerung nicht: Letzte Woche feierten wir ihn an gleicher Stelle noch als lebende Legende, am Freitag jedoch folgte der „Windhund“ dem Ruf seines Freundes Fritz Walter und komplettiert nun wieder die Helden von Bern. Er war ein außergewöhnlicher Mensch und verkörperte die typischen Tugenden der 54er Weltmeister. Mit seinem Gesicht verbindet man Grundwerte wie Bescheidenheit, Bodenständigkeit, Fairplay und Disziplin. Laut eigener Aussage hielt er es für ein Geschenk jahrelang mit einem so großartigen Fußballer wie Fritz Walter in einer Mannschaft zusammenspielen zu dürfen. Tiefe, fest verwurzelte Freundschaften waren ihm wichtiger als ein dickes Bankkonto, das er sich durch einen Vereinswechsel ohne Zweifel hätte zulegen können. Der strikte Nichtraucher verließ seine Heimat Vogelbach aber nur ungern, weshalb es ihn letztlich auch immer wieder in die Heimat zurückzog. Sein zu Hause war die Westpfalz und hier lebte er bis zu seinem Tod. Laut Dagmar Eckel sei ihr Vater ganz sanft eingeschlafen, es sei nun einfach seine Zeit gewesen. Horst Eckel durfte 89 Jahre alt werden und inspirierte uns alle mit seinem Lebenswerk. Ruhe in Frieden, lieber Horst!


    Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Horst Eckel


    2. Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept: Interessante Einblicke gönnte uns Hendrick Zuck im Rahmen des SWR Sport Podcasts „Nur der FCK“. Offenbar stellen sich nicht nur Fans die Frage, warum zahlreiche Neuzugänge mit teils erhebliche Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch Marco Antwerpen hat diese Frage in den vergangenen Wochen zum teaminternen Thema gemacht. Die Ergebnisse verriet Zuck verständlicherweise nicht. Was intern besprochen wird, sollte schließlich auch intern bleiben - wir sind ja nicht beim FC Hollywood. Vermutungen dürfen aber durchaus angestellt werden. Ist es die hohe Erwartungshaltung des Umfelds? Ist es die Tradition, die möglicherweise zentnerschwer auf den Schultern lastet? Sind es die Begebenheiten und Rahmenbedingungen, die ein Club wie der FCK - also beispielsweise professionelle Trainingsbedingungen oder ein riesiges WM-Stadion - mit sich bringt? Oder ist es eine Mischung aus allem? Fakt ist, dass Antwerpen seine Spieler zur Lösungsfindung aufforderte und auch selbst bereit ist, sich zu hinterfragen. Eine Eigenschaft, der Zuck, der immerhin auch unter Christian Streich oder Torsten Lieberknecht trainiert hat, größten Respekt entgegenbringt. Welche Lösungen sich die Mannschaft auch überlegt hat, sie scheinen zu funktionieren. Zuck zumindest sieht eine Mannschaft zusammenwachsen, die einen enormen Teamspirit entwickelt und gemeinsam einiges erreichen kann.


    Hendrick Zuck: "Aufsteigen ist das Geilste, was es gibt"


    3. Ein tropischer Wirbelsturm über Berlin: Der „Big City Club“ hat die Reißleine gezogen. Mit dem ehemaligen FCK-Trainer Tayfun Korkut sitzt ab sofort der sechste Trainer innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre auf der Bank von Hertha BSC Berlin. Zum Glück hat Lars Windhorst anständig in die alte Dame investiert. Die ganzen Abfindungen zahlen sich nunmal nicht allein. Aber mit Fredi Bobic verfügt der Hauptstadtclub mittlerweile über einen alten Fuchs als Geschäftsführer. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern erhielt Korkut nämlich nur einen Vertrag bis zum Saisonende. Verantwortungsvoller und vorausschauender kann man fast nicht planen. Bei dem Berliner Verschleiß an Übungsleitern dürfte die Suche nach einem Nachfolger von Korkut schließlich demnächst schon wieder starten.


    Prag­matik statt Gla­mour


    4. Mit FCK-Power raus aus dem Chaos: Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds wählte am Samstag ein neues Präsidium. Miriam Welte wurde hierbei zur Vizepräsidentin gewählt. Die 2019 mit der goldenen FCK-Vereinsnadel ausgezeichnete Bahnradsportlerin konnte 377 Stimmen auf sich vereinen. Herzlichen Glückwunsch an die mehrfache Welt- und Europameisterin sowie Olympiasiegerin von 2012. Mit den vorgezogenen Neuwahlen soll beim DOSB ein "grundsätzlicher Neuanfang ermöglicht werden", hieß es im Sommer dieses Jahres. Es gibt sicher einfachere Aufgaben als in diesen Zeiten beim zerstrittenen Sportbund Verantwortung zu übernehmen. Umso mehr gilt es, Miriam Welte beide Daumen für eine erfolgreiche Amtszeit zu drücken.


    Miriam Welte zur Vizepräsidentin gewählt


    5. Ein Trainer is nich ein Idiot, ein Trainer seh, was passieren in Platz: Fußball ist letztlich immer ein Ergebnissport. Dass dieser Grundsatz für alle Bereiche gilt musste Peter Neustädter in der letzten Woche schmerzlich erfahren. Nach zuletzt nur zwei Punkten aus sieben Spielen reagierten die Verantwortlichen des FCK und stellten den U17-Coach frei. Nach rund der Hälfte der Saison stehen die Roten Teufel mit dem Rücken zu Wand - der Abstieg droht. Neustdätdters Nachfolger, der 26-jährige Max Bergemann-Gorski, soll nun die Talfahrt der jungen Talente in der B-Junioren-Bundesliga stoppen. Viel Erfolg!


    Trainerwechsel im Lautrer Nachwuchsleistungszentrum


    6. „Zwayerlei“ Maß beim DFB? Jude Bellingham platzte nach dem verlorenen Spitzenspiel gegen den FC Bayern der Kragen. "Du gibst einem Schiedsrichter, der schon vorher mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du", äußerte der Brite beim norwegischen Fernsehsender „Viaplay“. Was der englische Nationalspieler damit sagen will ist offensichtlich. Zwayer war unmittelbar in den „Hoyzer-Skandal“ verwickelt und es gilt als nachgewiesen, dass auch er in mindestens einem Fall als Linienrichter Schmiergeld angenommen hat, um unliebsame Entscheidungen gegen einen bevorzugten Club zu vermeiden. „Sein“ Schiedsrichter damals war eben jener Robert Hoyzer. Aber scheinbar geriet der DFB seinetwegen in arge Nöte. Die Vorwürfe gegen Zwayer erhärteten sich erst kurz vor dem Sommermärchen 2006 und waren zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht zu gebrauchen. Also gaben die „Unter-den-Teppich-Kehrer“ in Frankfurt alles und vertuschten die Sachlage rund um den Berliner Schiedsrichter. Erst 2014 wurden dessen Verfehlungen aufgedeckt, aber dennoch nie richtig aufgearbeitet. Wundert man sich jetzt tatsächlich, dass einem diese Personalie ständig auf die Füße fällt?


    Anzeige gegen Bellingham - BVB reagiert


    7. Ballon d´Murmeltiertag: Lionel Messi hat letzte Woche zum siebten Mal in seiner Karriere den Ballon d'Or gewonnen. In anderen Worten: "Laaaaaaangweilig"! Betrachtet man die Siegerliste der letzten Jahre scheint irgendwo bei France Football, der Fachzeitschrift, die die Trophäe vergibt, eine Schallplatte zu hängen. Seit 2008 gab es genau drei Preisträger. Eben jener Lionel Messi, ein Herr namens Ronaldo und 2018 schlich sich ein einziges Mal Luka Modric unter die Gewinner. Es ist zu demnach zu vermuten, dass man als Spieler in Spanien oder wenigstens in Frankreich sein Geld verdienen muss, um in die engere Auswahl zu kommen. Nicht wenige Stimmen sahen dieses Jahr die polnische Tormaschine Robert Lewandowski vorne. Aber seien wir ehrlich: Dass bei der Preisvergabe des Ballon d'Or etwas nicht stimmt, wissen wir doch spätestens seit 1998 als der - oh welch Überraschung - Franzose und zugegebenermaßen frischgebackene Weltmeister Zinédine Zidane den Vorzug vor Harry Koch erhielt.


    Messi gewinnt Ballon d'Or vor Lewandowski


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Der Tanz der Teufel


    Häämspiel: Der Tanz der Teufel

    Häämspiel-Ausgabe #18: Johan Cruyff und Marco Antwerpen. Frisurentechnisch liegen beide weit auseinander. Fußballerisch verbindet sie jedoch die Leidenschaft zum Schach.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Wieder einmal konnten der „Nullinger-Serie“ zwei Spiele hinzugefügt werden. Weder die Offensivreihe von Wehen Wiesbaden noch die der Dortmunder Borussia konnten gegen den FCK ein Tor erzielen. In Anbetracht dessen, dass in beiden Spielen Stammkeeper Raab durch Ersatzmann Spahic ersetzt werden musste, spricht auf den ersten Blick natürlich vieles dafür, dass Marco Antwerpen auf der Torhüter-Position ein echtes Luxusproblem hat. Dass dem so ist, hat der Lautrer Trainer auch schon mehrfach bestätigt. Allerdings macht man es sich zu einfach, wenn man die Defensivbilanz nur am Leistungsvermögen der Torhüter festmacht.


    Fußball ist wie Schach – nur ohne Würfel


    Johan Cruyff, einer der besten Fußballer seiner Zeit, richtete die von ihm trainierten Teams mit einer ganz simplen Grundtaktik aus: "In meinen Mannschaften ist der Torwart der erste Stürmer und der Stürmer der erste Verteidiger“. Schaut man sich die Spiele des FCK in den vergangenen Wochen an, kommt man nicht umhin festzustellen, dass Johan Cruyff es irgendwie geschafft haben muss, von Marco Antwerpen abzukupfern. Vermutlich dürfte der Cruyffsche Dolorian mitsamt vollgeladenem Fluxkompensator demnächst irgendwo am Betzenberg gesichtet werden. "Das Spielfeld wird stets eng bei Ballverlust und weit geöffnet, sobald man selbst die balltreibende Kraft ist“ oder „Fußball ist ein Fehlerspiel. Wer weniger davon macht, gewinnt", sind weitere Zitate des Niederländers, deren Ursprünge ja augenscheinlich in der Lautrer Gegenwart liegen müssen.


    Das von Antwerpen favorisierte 3-5-2 bringt mit den richtigen Spielertypen nämlich genau die genannten Vorteile mit sich. Mit Hanslik und zuletzt Redondo verfügt der Lautrer Coach über zwei sehr laufstarke Stürmer, die unmittelbar nach Ballverlust bereits versuchen den Spielaufbau des Gegners zu unterbinden. Den dahinter agierenden zentralen Mittelfeldspielern Wunderlich, Götze und Ritter fällt es so relativ leicht, die Räume zuzulaufen und Anspielstationen zu blockieren. Und die langen Bälle, die dann oft geschlagen werden müssen, werden von den drei Türmen Winkler, Hippe und Tomiak oder von einem der gegebenenfalls eingerückten Außenspielern Zuck beziehungsweise Hercher abgelaufen oder wegverteidigt. Das, was dann noch durchkommt, wird von Spahic entschärft. Nach eigenem Ballgewinn wird versucht, das Spiel breitzumachen und von hinten aufzuziehen. Die technisch und läuferisch starken Außenspieler sowie die drei Kreativköpfe in der Zentrale schaffen es so regelmäßig die Stürmer in aussichtsreiche Positionen zu bringen. Nun muss nur noch das Runde häufiger ins Eckige.


    Wir singen, wir tanzen auf (fast) jedem Fußballplatz


    Die größte Stärke liegt momentan aber in der Breite des Kaders und in der Tatsache, dass auch die Spieler aus der zweiten Reihe sichtlich bemüht sind ihre Chance zu nutzen, wenn sie sich denn bietet. Das war leider nicht immer so - und auch noch bis zum Verbandspokalspiel in Mechtersheim ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Offensichtlich hat Marco Antwerpen nach diesem Spiel aber einmal mehr die richtigen Worte gefunden und nun wohl alle Spieler endgültig erreicht. Verfügt der Lautrer Trainer wieder über seinen kompletten Kader, hat er nach aktuellem Stand der Dinge mehr als nur ein Luxusproblem. Wohl dem, der das in der dritten Liga von sich behaupten kann.


    Zum letzten Heimspiel des Jahres begrüßt der 1. FC Kaiserslautern morgen Viktoria Köln auf dem Betzenberg. Vor wenigen Wochen hätte man noch von einer Pflichtaufgabe gesprochen. Die Domstädter starteten ganz miserabel in die Saison und fanden überhaupt nicht zu ihrem Spiel. Absoluter Tiefpunkt war ein 0:1 am neunten Spieltag beim bis dahin sieglosen Tabellenletzten aus Havelse. Nicht zuletzt der Abgang von Mike Wunderlich zum FCK schien an der Misere Schuld zu sein. Der Neu-Lautrer brachte es in der vergangenen Spielzeit immerhin auf 18 Scorerpunkte und fehlte der Viktoria zu Saisonbeginn an allen Ecken und Enden.


    Trotz der Pleitenserie hielten die Kölner jedoch an ihrem Trainer Olaf Janßen fest und schafften als Team den Turnaround. Seit der Niederlage beim Schlusslicht aus Niedersachsen holten die Viktorianer satte 17 Punkte aus acht Spielen und konnten den Anschluss an das Ligamittelfeld mittlerweile herstellen. Es wird also nicht nur eine große Wiedersehensparty mit Timmy Thiele auf der einen und Mike Wunderlich auf der anderen Seite, es treffen die aktuell wohl formstärksten Teams der Liga aufeinander.


    Jede Seite hat zwei Medaillen


    Mit dem letzten Heimspiel des Jahres verabschiedet sich auch diese Kolumne in die Winterpause. Seit Mitte Februar darf ich mich vor jedem Heimspiel mit den Themen die mich als Fan umtreiben auf Treffpunkt Betze etwas austoben. War ich anfangs selbst sehr skeptisch, ob die Themenlage rund um den FCK ein solches Format überhaupt zuließe, wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Der damals drohende finanzielle Kollaps und die sportliche Misere riefen fast im Tagesrhythmus irgendwelche Kritiker auf den Plan, die in mehr oder weniger seriösen Blättern etwas zum FCK zu sagen hatten. Mario Basler beispielsweise ließ scheinbar keine Gelegenheit aus, in guter bayrischer Stammtischmanier munter auf seinen Ex-Verein draufzuhauen. Die BILD-Zeitung lässt sich in solchen Zeiten natürlich auch nicht lumpen und deckte regelmäßig „neue Sensationsgeschichtchen“ rund um den Betzenberg auf.


    Ich kam mit meinen Recherchen teilweise gar nicht mehr hinterher und hatte jederzeit ohne große Mühe genügend Themen, über die ich schreiben konnte. Glücklicherweise war es mir aber auch vergönnt, den Aufschwung des FCK begleiten zu dürfen. Dabei konnte ich feststellen, dass es deutlich mehr Spaß macht, mich über das „Betze-Bollwerk“ als über die „Auswärts-Pleitegeier“ auszulassen. Hoffentlich hält die positive Phase beim FCK weiter an, damit der Spaßfaktor beim Schreiben auch im nächsten Jahr nicht weniger wird. Wobei, wenn es mies läuft, erzählt Super-Mario ja wieder seine G'schichten aus'm Paulanergarten. Es bleibt also spannend – so oder so.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Mit breiter Brust montags auf die Arbeit gehen"


    "Mit breiter Brust montags auf die Arbeit gehen"

    Alles über den Hashtag der Woche #dukommsthiernichtrein und was rund um den FCK in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften" – dieses abgedroschene Zitat aus der Welt des Sports lässt so manchen FCK-Fan hoffen. Betrachtet man die Abschlusstabellen der vergangenen Drittliga-Spielzeiten steigt diese Hoffnung mit jedem „zu-null-Spiel“ auch zu Recht. In der letzten Saison verfügten beispielsweise weder Dresden noch Rostock über die zielsichersten Stürmer auf dem Platz, aber eben über die besten Abwehrreihen der Liga. Alles über den Hashtag der Woche #dukommsthiernichtrein und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Eine Abwehr aus Granit: Sowohl die Dreier-Abwehrkette als auch Matheo Raab und zuletzt auch Avdo Spahic räumen gnadenlos alles weg. In Dortmund stand bereits zum zehnten Mal in dieser Spielzeit die berühmte Null. Und damit stellt der FCK die beste Defensive aller drei Profiligen Deutschlands. Die Tatsache, dass die BILD-Zeitung, die sonst so gern von "Chaoslautern" schreibt schon die Frage stellt, ob "sich der FCK zum Aufstieg mauert" zeigt, dass defensiv auch der zweite Anzug passt. Denn weder die Grippewelle noch der Corona-Ausbruch und die damit einhergehenden Ausfälle konnten die Roten Teufel ihrer Stärke berauben. Sowohl gegen Wehen-Wiesbaden als auch gegen die zweite Mannschaft der Dortmunder Borussia, bei der immerhin auch das Wunderkind Youssoufa Moukoko im Kader stand, blieb das eigene Tor sauber. Wenn jetzt auch noch offensiv das Runde mit dem Eckigen passt, freuen wir uns schon auf neue geistreiche Wortfindungen aus dem Springer-Universum.


    Der FCK, Boris Tomiak und die Defensive aus Granit


    2. Danke, Waldhof! Jean Zimmer, am Wochenende noch von den Restbeständen einer Grippe außer Gefecht gesetzt, gab vergangene Woche im Gespräch mit dem SWR Einblicke in das Lautrer Innenleben und erklärte die Gründe für die gegenwärtige Euphoriewelle. "Wir sind sehr schwierig in die Saison gestartet. Aber es zeigt sich gerade im Moment, dass wir sehr zusammengewachsen sind. Gerade das Mannheim-Spiel hat uns gezeigt, dass wir auch mit neun Mann extrem gut verteidigen können. Das hat uns Sicherheit in der Defensive gegeben, was extrem wichtig ist", erklärte der Lautrer Mannschaftskapitän dem Lokalsender. Vielleicht hätte er sich gern noch deutlicher bei den Baracklern für die Teambuilding-Maßnahme bedankt, aber der arme Kerl wurde immer wieder von Hustenanfällen heimgesucht und konnte nur auf die wesentlichen Punkte eingehen. Im Anschluss wurde der Fernseher sicherheitshalber desinfiziert. Schließlich möchte man ja als FCK-Fan wieder montags mit breiter Brust zur Arbeit gehen können.


    Jean Zimmer: Sind seit dem Derby gegen Mannheim zusammengewachsen


    3. Der FC Hollywood und das „gute Geld aus Katar“: Ihr kennt Kerstin Ott? Genau! Das ist die, die immer lacht. Dieses Lachen ist Michael Ott - vermutlich nicht verwandt oder verschwägert mit der genannten Interpretin - letzte Woche ziemlich vergangen. Das engagierte Vereinsmitglied des FC Bayern München prangert bereits seit längerer Zeit das Katar-Sponsoring des Deutschen Rekordmeisters an und wollte dies auch im Rahmen der Jahreshauptversammlung zum Thema machen. Aber so einfach ist das wohl nicht. Wo in anderen Vereinssatzungen ganz klar geregelt ist, dass die Mitgliederversammlung das oberste Organ - noch vor Vorständen, Schatzmeistern und sonstigen Funktionsträgern - ist, wischte Präsident Herbert Hainer den Antrag von Ott einfach zur Seite und räumte dem Kritiker noch nicht einmal eine Redezeit in dieser Sache ein. Als dieses hochexplosive Thema dann aber doch noch zur Sprache kam, wurde die Sitzung stattdessen schleunigst unter deutlichen Missfallensbekundungen der anwesenden Vereinsmitglieder beendet. „Für mich war die JHV ein Muster-Beispiel, um zu zeigen, wie sich der Fußball weiter von seinen Fans entfremden kann. Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und vielen seiner Fans bröckelt immer weiter“, sagte Ott daraufhin im Gespräch mit SPORT1. "Das Auftreten der Bosse war ein ziemlicher Offenbarungseid“. Nun ja, im Freistaat ticken die (Rolex-)Uhren halt anders.


    Bayern feige? Verhalten „ein Unding“


    4. Lebende Legenden: Mit Horst Eckel und Miro Klose stehen zwei Ur-Lautrer unter den fünf "Neuzugängen" der Hall of Fame des deutschen Fußballs. „Die Wahl der größten deutschen Fußballpersönlichkeiten in die Hall of Fame ist für die Jury immer wieder eine herausfordernde Aufgabe. Mit den fünf Persönlichkeiten ist uns in diesem Jahr eine Auswahl geglückt, die neben der Abwägung nüchterner Zahlen und Fakten auch emotionale Aspekte berücksichtigt“, sagte Museumsdirektor und Juryvorsitzender Manuel Neukirchner. Neben Eckel und Klose gehören seit diesem Jahr auch Jürgen Kohler, Joachim Streich und Udo Lattek zur Crème de la Crème des deutschen Fußballs. Herzlichen Glückwunsch!


    Eckel, Kohler, Klose, Streich und Lattek in der Hall of Fame


    5. You'll never walk alone, Ronnie: Traurige Nachrichten erreichten den FCK vergangene Woche aus Schweden. Die Lautrer Torwart-Legende Ronnie Hellström ist offenbar unheilbar an Krebs erkrankt. Dazu quält ihn ein Blutgerinsel in der Lunge und bereits im letzten Jahr hätte ihn eine Entzündung einer Darmtasche beinahe das Leben gekostet. Dies bestätigte der ehemalige Keeper der "Tre Kronors“, dem schwedischen Boulevardmagazin "Expressen". Laut eigener Aussage begegne er nun einem Tag nach dem anderen und einer Behandlung nach der nächsten. Wir alle, lieber Ronnie, sind in dieser schweren Zeit bei dir und wünschen dir ganz viel Kraft!


    Ehemaliger FCK-Torhüter Ronnie Hellström schwer erkrankt


    6. Wie schön, dass du geboren bist: Thomas Drescher bestritt in den Jahren 2003 und 2004 18 Spiele für den FCK, er wurde am Mittwoch 43 Jahre alt. Axel Brummer lief zwischen 1979 und 1984 in insgesamt 73 Spielen für die Roten Teufel auf und feierte am Donnerstag seinen 60. Geburtstag. Nur einen Tag jünger ist Reinhard Stumpf. Das Mitglied der 91er-Meisterelf war in 65 Spielen für den FCK aktiv. Markus Hery, der genau einmal für den FCK in der Bundesliga spielte, wurde am Samstag 52 Jahre alt. Der ewig junge Albert Bunjaku (31 Spiele und 13 Tore für den FCK) feiert heute seinen 38. Geburtstag und kann mit Sandro Wagner, der im Seuchenjahr 2012 11 Mal für den FCK auflief, anstoßen. Der Bayer wird heute 34 Jahre alt. Erich Folz, Mitglied der legendären 51er und 53er-Meistermannschaften hätte sich am Donnerstag über seinen 100. Geburtstag freuen können. Leider verstarb der ehemalige Stürmer bereits 1994.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK


    Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #bleibtgesund und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Fußball gilt ja bekanntlich als das "Spiegelbild der Gesellschaft". Dementsprechend wenig verwunderlich ist es, dass auch der Fußballsport von den Debatten rund um die Corona-Pandemie, den dazugehörigen Maßnahmen, Einschränkungen und gar der Bedeutsamkeit der Impfung nicht unberührt bleibt. Die Causa "Kimmich" unterstreicht das und zeigt auf, "wie sensibel die Fußballwelt auf ungeimpfte Akteure in den deutschen Stadien reagiert", schreibt das 11Freunde Magazin. Letzte Woche erwischte es dann auch den FCK. "Uns betrifft das ja genauso wie ganz Deutschland. Wir haben genauso Impfdurchbrüche, wir haben genauso genesene Spieler und genauso Spieler, die noch nicht geimpft sind", stellte Marco Antwerpen vor einigen Tagen trocken und sachlich fest. Und obwohl mehrere Stammkräfte aufgrund von Corona-Infektionen fehlten, trotzten die personell angeschlagenen Roten Teufel jedweden Wiedrigkeiten und beglückten rund 17.000 Zuschauer mit einem verdienten 1:0 Heimsieg. Aber auch abseits des grünen Geläufs im Fritz-Walter-Stadion bot die Fußballwelt in der vergangenen Woche durchaus die ein oder andere Kuriosität.


    1. Der Anfang am Ende: Für wenig positive Schlagzeilen sorgte rund um das vergangene Wochenende der ehemalige Lautrer Markus Anfang und neuerdings auch ehemaliger Cheftrainer des SV Werder Bremen. Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-jährigen wegen des Verdachts der Nutzung eines gefälschten Impfnachweises. Dieser Vorwurf ist nicht nur drastisch, sondern auch ernst. Schließlich drohen in solchen Fällen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Obwohl sich Anfang zunächst vehement gegen die Vorwürfe wehrte, trat er am Samstag dennoch als Trainer des Erstligaabsteigers zurück. "Ich habe aufgrund der inzwischen extrem belastenden Lage für den Verein, die Mannschaft, meine Familie und auch mich selbst entschieden, dass ich meine Aufgabe als Cheftrainer von Werder Bremen mit sofortiger Wirkung beende", lautete das Statement des ehemaligen Mittelfeldspielers, aus dem sich nicht die geringste Selbstkritik oder gar Einsicht herauslesen lässt. Nichts desto trotz gilt auch für Markus Anfang zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Dennoch ergeben sich gegenwärtig nur zwei Möglichkeiten auf der Suche nach der Wahrheit: Entweder erweist sich "die klare Indizienlage" als Irrtum - oder Anfang ist mit einer exorbitanten 'Naivität und Dreistigkeit' gesegnet, die desaströse Auswirkungen auf den gesamten Profispielbetrieb zur Folge haben kann. Die nähere Zukunft wird es uns zeigen.


    Markus Anfang nicht mehr Trainer bei Werder Bremen


    2. Setzt der Christian nicht auf Heintz, ist's die Chance für unsereins? In den letzten Jahren beim 1. FC Köln und beim SC Freiburg zur festen Bundesligagröße gereift, läuft diese Saison für Dominique Heintz bislang eher überschaubar. Gerade einmal 29 Minuten stand er in dieser Bundesligasaison auf dem Spielfeld. Ansonsten pendelt er zwischen Ersatzbank und Tribüne. "Heintzi ist gerade der größte Härtefall im Kader", ließ der Freiburger Sportdirektor Klemens Hartenbach die "Kicker"-Leser in der vergangenen Woche wissen. "Das tut jedem von uns Verantwortlichen am meisten weh, weil er so ein guter Typ ist. Aber so ist der Sport, es geht um sportliche Entscheidungen". Und die sportliche Entscheidung fällt derzeit mit Nico Schlotterbeck auf einen der besten Feldspieler im gesamten Ligavergleich. Vielleicht sollte der Lautrer "Thommy" mal mit dem Freiburger "Heintzi" telefonieren. Im kommenden Sommer läuft dessen Vertrag im Breisgau nämlich aus. Und möglicherweise nicht ganz zufällig äußerte Heintz kürzlich im Gespräch mit Treffpunkt Betze wiederholt seinen Wunsch, eines Tages mal wieder für den FCK auflaufen zu wollen.


    Freiburger Höhenflug: Heintz ist der "größte Härtefall"

    3. Eine Stadt, ein Verein eine Liebe: Vor extrem große Herausforderungen sieht sich der 1. FC Kaiserslautern e.V. gestellt. Die Corona-Pandemie stellt den Stammverein der ausgegliederten Profiabteilung vor die selben Probleme wie viele andere Vereine auch. Laut Tobias Frey, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzendem des FCK e.V., wäre es eine Katastrophe für den Verein, wenn der Breitensport erneut von coronabedingten Einschränkungen getroffen werden würde. "Wir wollen es alle hoffen, dass es nicht so weit kommt. Die Zahlen, die wir aktuell erleben, sind natürlich erschreckend. Jetzt gilt es zu hoffen, dass wir das einigermaßen in den Griff bekommen, um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten", so Frey im SWR-Podcast "Nur der FCK". Doch trotz aller Herausforderungen sei auch großer Verlass auf die Mitglieder des Vereins, der im Gegensatz zu anderen Clubs nicht in seiner Existenz durch Mitgliederschwund bedroht sei. Größere Sorgen bereitet die finanzielle Situation. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens der Aktiengesellschaft übernahm der e.V. einige Altlasten. Zu begleichen gilt es dann auch noch die Auszahlung der Betze-Anleihe II. Pläne und Lösungswege, den Verein auf ein gesundes Fundament zu stellen gibt es wohl - diese sollen aber natürlich zuerst den Mitgliedern im Rahmen der Jahreshauptversammlung vorgestellt werden.


    Finanzen sind die "Hauptbaustelle" des FCK e.V.


    4. 188 Kerzen auf der Torte - die Geburtstage der Woche: Uwe Scherr feierte am Dienstag seinen 55. Geburtstag. Der gebürtige Bayer erzielte sechs Tore in 80 Bundesligaspielen für den FCK und leitet seit 2020 das Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof. In seine aktive Lautrer Zeit fielen der DFB-Pokal-Triumpf 1990 und die darauf folgende Deutsche Meisterschaft 1991. Mehr nationale Titel wollte Scherr offenbar nicht, sonst hätte er seinen Weg 1992 nicht Richtung Schalke eingeschlagen. Dennoch: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


    Seinen 60. Geburtstag hätte Wolfram Wuttke am Mittwoch feiern dürfen. Der vor sechs Jahren viel zu früh verstorbene Edeltechniker schnürte zwischen 1985 und '89 seine Fußballschuhe für den FCK und war bekannt als "Enfant Terrible". Seine Trainer trieb er reihenweise in den Wahnsinn. Für Ernst Happel war er "ein Parasit, der verkauft werden muss" und Jupp Heynckes verdankt ihm seinen Spitznamen "Osram". Beim FCK wurde "Wutti" zum "Fußballgott" und Nationalspieler - bis er völlig überraschend mit Gerd Roggensack aneinander geriet.


    Ebenfalls viel zu früh verstorben ist Reiner Geye im Jahr 2002. Der gebürtige Duisburger bestritt zwischen 1977 und 1986 290 Spiele für die Roten Teufel und erzielte dabei 47 Tore. Der wahrscheinliche Erfinder des Vokuhila übernahm 1988 die Vizepräsidentschaft beim FCK und wurde 1993 der erste Manager des Vereins. Er würde heute 73 Jahre alt werden.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: San Frantschüssko


    Häämspiel: San Frantschüssko

    Im Blickpunkt unserer heutigen Häämspiel-Ausgabe #17: Rücktritte und ihre Verabschiedungen. Aber auch uffem Platz geht es bis Jahresende heiß her.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Eine weitere Länderspielpause ist endlich vorüber. Und deswegen steht wieder 'Betze' auf dem Wochenendprogramm. Wobei ich die Saisonunterbrechung dieses Mal recht lustig fand. Die Denker und Planer des großen DFB wollten Jogi Löw - immerhin Coach der 2014er Weltmeisterelf - offiziell verabschieden. Seit Ende Juni hatte der größte Verband der Welt also Zeit, eine Abschiedsgala auf die Beine zu stellen, die es wert gewesen wäre als solche bezeichnet zu werden. Das Ergebnis war eine zweiminütige Ansprache vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Fußballmacht Liechtenstein in der Weltmetropole Wolfsburg. Genau mein Humor. Man kann zu Jogi Löw stehen wie man will, aber der Mann ist der erfolgreichste Bundestrainer in der Geschichte des DFB und hätte sicher einen anderen Abgang verdient gehabt.

    Nichts kann uns aufhalten! Gar nichts! Mist. Die Kindersicherung

    Aber anstatt sich über verpasste Chancen des DFB zu amüsieren, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Das Team von Marco Antwerpen hat sich nach der furiosen Aufholjagd der letzten Wochen in die obere Tabellenhälfte katapultiert. Betrachtet man jedoch die Tatsache, dass der Relegationsplatz zwar lediglich zwei Punkte, der erste Abstiegsplatz aber auch nur sechs Punkte entfernt ist, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die aktuelle Tabelle maximal eine Momentaufnahme ist. Die dritte Liga ist gewohnt ausgeglichen. Und dennoch haben sich die Roten Teufel selbst in eine komfortable Ausgangssituation gebracht.


    Vor der Winterpause stehen noch vier Hinrundenspiele und die erste Rückrundenbegegnung auf dem Programm. Die Lautrer haben es in den Spielen gegen Wehen Wiesbaden, Dortmund, Köln, Türkgücü und Braunschweig folglich selbst in der Hand, aus welcher Ausgangsposition heraus das Jahr 2022 angegangen werden kann. Weder nach oben noch nach unten scheint etwas unmöglich zu sein. Der größte Irrtum seit der Einladung von Hannibal Lecter zu „Grill den Henssler“ wäre die Annahme, man spiele zwangsläufig bis zum Ende der Saison oben mit. Die Jungs um Jean Zimmer werden Woche für Woche das Maximum aus sich herausholen müssen, um sich nicht ganz schnell wieder im Abstiegskampf wiederzufinden. Aber genießen wir den Moment und hoffen wir, dass der positive Lauf anhält.


    Die Voraussetzungen unter denen das Duell der Tabellennachbarn morgen auf dem Betzenberg stattfindet sind natürlich ganz besondere. Der Corona-Ausbruch beim FCK hat deutliche Lücken im Kader hinterlassen. Neben den sportlichen Hoffnungen, die man unweigerlich mit diesem Spiel verbindet, sollte aber auch nicht auf der Strecke bleiben, dass an alle positiv getesteten Spieler und Personen im Umfeld der Mannschaft die besten Genesungswünsche gehen. Im Anbetracht solcher Ereignisse werden Aufstellungen, Taktiken und Ergebnisse zur Nebensache.

    Wenn Dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila

    Es war ja schon fast langweilig, dass so gar keine Rücktritte mehr im FCK-Umfeld zu verzeichnen waren. Doch nun, acht Monate nachdem Martin Weimer seine Ämter im Beirat und im Aufsichtsrat niedergelegte, ist es endlich wieder soweit. Nach knapp zwei Jahren im Amt als Geschäftsführer der FCK-Management GmbH trennen sich zum Ende des Monats die Wege von Soeren Oliver Voigt und den pfälzischen Traditionsverein. Sofern man den ersten offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken kann, geschah diese Demission in beiderseitigem Einvernehmen und war nicht zuletzt der gesundheitlichen Situation von Voigt geschuldet. Doch an dieser Version der einvernehmlichen Glückseligkeit bestehen berechtigte Zweifel.


    Dass die erste Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung nicht durch den FCK, sondern durch eine Recherche des SWR beim zuständigen Amtsgericht erfolgte, spricht schon ein Stück weit für sich. Völlig nüchtern und emotionsbefreit wurde veröffentlicht, dass Voigt nicht länger in seinem Amt weilt und Thomas Hengen künftig die alleinige Rolle in der Führung der ausgegliederten Kapitalgesellschaft des FCK einnimmt. Schenkt man dann noch den Berichterstattungen Glauben, nach denen Voigt keineswegs gesundheitlich so angeschlagen war, dass diese Probleme ihn zu einer Trennung bewogen hätten, dann verdichten sich allmählich die Anzeichen, dass es hinter den Kulissen einmal mehr mächtig brodelt. Wie der 'Kicker' berichtet waren tatsächlich Differenzen bezüglich der künftigen strategischen Ausrichtung der ausschlaggebende Grund für das Ende des gebürtigen Dortmunders.


    Ich persönlich finde das sehr schade. Hatte ich bei seinen Vorgängern noch den Eindruck, sie hätten ein kaufmännisches Verständnis wie drei Eimer Zement, vermittelte Voigt vom ersten Tag das Gefühl, dass er der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sei. Soeren Oliver Voigt ist so gar kein Lautsprecher. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art leistete er einen ganz großen Beitrag zur Rettung des FCK. Für die Lautrer bleibt zu hoffen, dass schnellstmöglich ein geeigneter Nachfolger gefunden werden kann. Und Voigt bleibt zu wünschen, dass er sich zügig auskuriert und an anderer Stelle einen beruflichen Neuanfang starten kann.


    Quelle: Treffpunkt Betze