Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: No war, please peace!


    Roundhouse-Kick: No war, please peace!

    Impfskandale, verlorene Squash-Duelle und Antwerpens neue besonnene Art. Mehr über den Hashtag der Woche #nowar und was sonst noch wichtig war: Unser Roundhouse-Kick.


    Der Hashtag der Woche: #nowar. Es gibt Zeiten, in denen rückt der Fußball in den Hintergrund. Mitten auf unserem Kontinent herrscht Krieg – näher als wir uns das alle je hätten vorstellen können. Ein Despot hat jahrelang auf dieses Ereignis hingearbeitet und stürzt nun durch einen Angriffskrieg die Ukraine in Leid und Elend. Die Weltgemeinschaft hält hingegen zusammen. Auch die Bundesrepublik Deutschland ist über ihren Schatten gesprungen und hat dem Eintauchen des Brandenburger Tores in die ukrainischen Nationalfarben tatsächlich Taten folgen lassen. Über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Isolation soll Russland zum Einlenken bewegt werden. Ein schwieriges Thema, von dem sich nur schwer die Brücken zum Sport schlagen lassen. Nichtsdestotrotz sollten wir alle einem Wladimir Putin nicht die Macht geben, komplett über unser Leben und unser Denken zu bestimmen. Deshalb beleuchten wir auch heute, was in der letzten Woche rund um den FCK wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.


    1. Mitglied schafft Zukunft: Der 1. FC Kaiserslautern startete mit dem Heimspiel gegen Verl die Aktion „Mitglied schafft Zukunft“. Der FCK, der mit derzeit ca. 17.000 Vereinsmitgliedern sehr breit aufgestellt ist, möchte sich so positionieren, dass auch die Zukunft positiv gestaltet werden kann. Der Verein ist sich der Treue seiner Mitglieder bewusst. Trotz Umständen wie beispielsweise einer Corona-Pandemie sind die Mitgliederzahlen konstant hoch geblieben, was nicht als selbstverständlich erachtet wird. „Mit unserer aktuellen Kampagne unter dem Motto „Mitglied schafft Zukunft“ wollen wir aufzeigen, was unseren Verein so besonders macht und ihm diese außergewöhnliche Strahlkraft verleiht – nämlich die Menschen bzw. Mitglieder. Wir wollen Menschen in den Vordergrund stellen, die diesen Club tagtäglich leben und lieben, und die Erinnerungen schaffen und somit die Zukunft des Vereins aktiv mitgestalten. Menschen, die ihre eigene persönliche Geschichte mit ihrem Verein schreiben. Die Zukunft des 1. FC Kaiserslautern soll noch stärker werden und deshalb benötigen wir jeden! Schon jetzt ein herzliches Dankeschön an alle bestehenden und zukünftigen Mitglieder für ihre Treue – die zukünftig auch wieder verstärkt belohnt werden soll. Eine Mitgliedschaft ist das Fundament und die Basis des Vereins – für eine erfolgreiche Zukunft des FCK“, erklärt Vorstandsmitglied Gero Scira. Neben zahlreichen Vorteilen, die man als Mitglied genießen könne, stelle eine Mitgliedschaft beim FCK auch ein klares Bekenntnis zum Verein, der für die Mitglieder auch immer ein Stück weit Familie und Heimat bedeute – vollkommen unabhängig vom Wohnort, dar. Also, ran an den Speck!


    Mitglied schafft Zukunft - die Mitgliederkampage


    2. Woran hat et jelegen? Die Sportbild knöpfte sich in ihrer letzten Ausgabe den FCK vor und stellte treffend fest: "Endlich wird in Kaisersautern wieder gejubelt". Als Schlüssel zum Erfolg wurden unter anderem die drei Abwehrriesen Kraus, Tomiak und Winkler, die alle ein Mindestmaß von 1,90m mitbringen, aufgeführt. Aber auch die neue Herangehensweise von Marco Antwerpen wurde als ein Teil des Erfolgsrezepts ausgemacht. So habe er nach einem Gespräch mit Vereinsverantwortlichen sowohl seine hochemotionale Art als auch seine wohl vorhandene Sturheit im Umgang mit einzelnen Spielern etwas überdacht und angepasst. Lobende Worte fand das Sportmagazin zudem für Thomas Hengen. Kluge Transfers wie der von Wunderlich oder zuletzt Boyd hätten dem FCK gutgetan und weitergebracht. Dass die Lautrer überhaupt die Möglichkeit gehabt hätten, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, sei den regionalen Investoren der Saar-Pfalz-Invest (SPI) zu verdanken. Von diesen sei nicht nur ein finanzieller Neuanfang ermöglicht worden, auch der Mutterverein sei von der Insolvenz bewahrt worden. Thomas Hengen brachte es gegenüber Sportbild wohl auf den Punkt: „Weil wir letzte Saison diese Drucksituation, in der es auch um Arbeitsplätze ging, überstanden haben, ist der Verein dieses Jahr enger zusammengewachsen.“


    Deutschlands beste Abwehr: Darum ist Lautern wieder gut


    3. Autsch, das tut weh: Markus Anfang, ehemaliger Mittelfeldmotor des FCK, wurde zu einer Geldstrafe von 36.000 Euro verdonnert. Im November letzten Jahres fiel auf, dass der damalige Coach von Werder Bremen die grandiose Idee hatte, ein gefälschtes Impfzertifikat zu nutzen. Nach anfänglichem Dementi gaben er und sein Co-Trainer zu Beginn des Jahres jedoch zu, dass die Vorwürfe wohl doch nicht ganz so haltlos waren, wie zunächst behauptet. Die Konsequenzen hatten es in sich: Die Bremer werden jetzt von Ole Werner trainiert, der DFB hat das Trainerduo für ein Jahr gesperrt und dazu eine Geldstrafe von 20.000 Euro verhängt. In Anbetracht der Möglichkeit einer Haftstrafe fand das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren nun ein glimpfliches Ende für Markus Anfang. Der Strafbefehl, der den 47-jährigen erreichte, verdonnerte ihn „nur“ zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 400 Euro. Oder wie Franck Ribéry sagen würde: Einmal medium rare mit Pommes!


    Impfpass-Skandal: Anfang muss 36.000 Euro zahlen


    4. The Transformer: Konrad Fünfstück, Ex-Coach des FCK, stellte sich in einem Interview den Fragen von transfermarkt.de. Der mittlerweile 41-jährige Fußballlehrer ist derzeit für die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen zuständig und nimmt mit dieser ab Mitte März an der Aufstiegsrunde zur dritten Liga teil. Als verantwortlicher Cheftrainer einer ersten Mannschaft war Fünfstück nach seiner Lautrer Zeit noch beim FC Wil in der Schweiz tätig. Ansonsten bevorzugte er stets Engagements im Nachwuchsbereich. Der Franke hat sich der Talentförderung verschrieben und kann inzwischen auf 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Konrad Fünfstück legt laut eigener Aussage besonderen Wert darauf, dass seine Nachwuchsspieler einen kontinuierlichen und positiven Reifeprozess durchlaufen. Er sieht in jedem Trainer eine Art Schmied, der den Spielern hilft, ihr persönliches Rüstzeug zu entwickeln, sie stetig zu verbessern, so dass sie im Wettbewerb bestehen und erfolgreich sein können. „Beim 1. FC Kaiserslautern übernahm ich einen Traditionsverein in der 2. Bundesliga kurz vor den Abstiegsplätzen und konnte dort mit meinem Assistenztrainer Marco Grimm eine verunsicherte Mannschaft sicher und souverän durch die Liga führen. Uns trennten am Ende lediglich drei Punkte von den Top-6 der 2. Liga. Erfreulich ist im Nachhinein zudem, dass die jungen U23-Spieler aus unserem damaligen Profi-Kader wie Robin Koch, Robert Glatzel oder Julian Pollersbeck zu dieser Zeit ihre Profikarriere starteten“, blickt er auf seine Zeit in der Pfalz zurück. Seine Tätigkeit beim FCK endete, weil sich der Verein nach der Spielzeit 2015/16 neu aufstellen und im Zuge dessen auch einen neuen Coach verpflichten wollte. Vielleicht findet Fünfstück ja nun wieder den Weg zurück in den Profifußball.


    Fünfstück über Talentförderung: „Sollten uns davon freimachen, alles zu negativ zu sehen“


    5. Mario Party bei Türkgücü: Super-Mario ist zurück! Der Ex-Lautrer fand irgendwann zwischen den Dreharbeiten zu Buschis Sechserkette und Promi Big Brother tatsächlich etwas Zeit, um ein Squash-Match zu bestreiten. Aber natürlich kann ein solches Spiel nicht ganz ohne selbstproduzierte Nebengeräusche stattfinden. Schließlich ist der letzte TV-Auftritt schon fast ein halbes Jahr her und noch nicht einmal beim Dschungel-Camp stand der Lautsprecher aus Neustadt im Aufgebot. Ein Umstand, der der extrovertierten Plaudertasche vermutlich nicht sonderlich gelegen kommen dürfte. Also bot er seinem Squash-Partner, der Mitglied des SC Türkgücü Osnabrück ist, eine Wette an: Sollte er, die Lichtgestalt des deutschen Fußballs, das Spiel verlieren, würde er von seinem Olymp heruntersteigen und den Club der Kreisliga C als Trainer übernehmen! Das Match nahm also seinen Lauf und Basler unterlag seinem Kontrahenten. Dass diese Niederlage durchaus gern in Kauf genommen wurde, kann nur vermutet werden. Aber Fakt ist, dass es der Ex-Nationalspieler so immerhin kurzfristig mal wieder in die Schlagzeilen geschafft hat. Samet Sakinmaz, der Sportdirektor des Kreisligisten bestätigte dem Kicker, dass Basler das Amt für anderthalb Jahre übernehmen werde. In Anbetracht der laut transfermarkt.de durchschnittlichen Verweildauer von 0,75 Jahren des Trainers Basler bei seinen bisherigen Vereinen und einer Punkteausbeute von 1,12 Zählern pro Partie dürfte die angedachte Beschäftigungszeit des rauch- und trinkfesten Wahl-Osnabrückers beim ambitionierten Kreisligaclub jedoch sehr optimistisch betrachtet werden.


    Nach Wette: Mario Basler neuer Trainer von Kreisligist Türkgücü Osnabrück


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Annerschdwu is annerschd


    Häämspiel: Annerschdwu is annerschd

    In der heutigen Ausgabe: Horst Schömbs wilde 28 Jahre mit den Roten Teufeln. Und: Lauterns neue Leichtigkeit des Seins. All das und noch viel mehr in der Häämspiel Kolumne #22.


    Es war bestimmt nicht das beste Spiel, das der FCK in dieser Saison absolvierte. Aber der Punkt in Mannheim dürfte einer der wertvollsten sein, den die Roten Teufel bisher eingefahren haben. Er unterstreicht nämlich die Tatsache, dass es selbst einer Spitzenmannschaft, über die die Waldhöfer nun mal verfügen, verdammt schwerfällt, gegen Antwerpens Mannschaft ein Tor zu erzielen - selbst wenn diese eher einen ihrer schlechten Tage hat. Erkenntnisse, die natürlich auch den übrigen Konkurrenten nicht verborgen bleiben und allmählich zu etwas Frustration führen dürften. Während der FCK nahezu optimal in das Kalenderjahr 2022 gestartet ist, stottert bei allen anderen Spitzenmannschaften, die Magdeburger einmal nicht mitgerechnet, der Motor nämlich teilweise gewaltig.

    Fußball ist wie eine Frikadelle – man weiß nie, was drin ist

    Lediglich der VfL Osnabrück kommt mit 13 Punkten aus sieben Spielen an die Lautrer Ausbeute von 14 Zählern aus sechs Partien einigermaßen heran. Zudem war die Hoffnung sicher groß, dass die Roten Teufel in den beiden vergangenen Begegnungen Federn lassen würden, aber den Gefallen taten die Mannen rund um Kapitän Zuck der Konkurrenz dann doch nicht. Ganz im Gegenteil. Im Heimspiel gegen den derzeit scheinbar übermächtigen Tabellenführer aus Magdeburg kamen die Lautrer nach zwei Rückständen zurück und bewiesen echte Nehmerqualitäten. Auch Rückschläge, wie beispielsweise ein verschossener Elfmeter, konnten das Team nicht aus der Bahn werfen. Der Lohn war ein mehr als verdienter Punkt, mit dem es sich auch gut leben ließ.


    Beim Derby in Mannheim hingegen zeigte die Elf von Marco Antwerpen ein anderes Gesicht. Im Vertrauen auf eine stabile Defensive überließen die Roten Teufel den Waldhöfern weitestgehend das Spiel und versuchten lediglich hin und wieder eigene Offensivaktionen gezielt nach vorn zu tragen und abzuschließen. Leider fehlte bei diesen Bemühungen jedoch das Glück. Aber es gibt Unentschieden, die man gern mitnimmt. Der Abstand zu den Verfolgern wurde gehalten, die Serie unbesiegter Spiele ausgebaut und das Selbstbewusstsein weiter gestärkt. Der FCK ist auf dem besten Weg, die alte Fußballweisheit "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften" zu untermauern. Allerdings gilt es nun, die Spannung hochzuhalten. Die kommenden Aufgaben werden nicht einfacher.


    Bevor die beiden ganz schweren Auswärtsaufgaben bei den 60ern und in Osnabrück anstehen, kommt morgen der SC Verl auf den Betzenberg. Für einen Aufstiegsaspiranten vermeintlich also eine Pflichtaufgabe. Aber der Überraschungssiebte der Vorsaison sollte nicht unterschätzt werden. Zum einen sind die Ostwestfalen in Anbetracht ihrer tabellarischen Situation fast schon zum Punkten verdammt, zum anderen ist das Gastspiel in Kaiserslautern die erste Begegnung, die unter die Verantwortung des neuen Coaches Michél Kniat fällt. Die Verantwortlichen der Verler versprechen sich natürlich vom neuen Trainergespann frische Impulse, die die Mannschaft wachrütteln und zurück in die Erfolgsspur bringen sollen. Allerdings dürfen sie damit gern noch eine Woche warten und dann so richtig loslegen. Zum Beispiel gegen Mannheim, Osnabrück oder Saarbrücken.

    Du bist erst alt, wenn Du getrennt von Deinen Zähnen schläfst

    Horst Schömbs feierte am Dienstag seinen 65. Geburtstag. Als mittlerweile etwas älterer Anhänger der Roten Teufel kann ich mich gut an seine Anfänge auf dem Betzenberg erinnern. Nachdem Udo Scholz 1994 den FCK verlassen hatte, war klar, dass sein Nachfolger ein schweres Erbe anzutreten hat. Scholz genoss als die Stimme vom Betzenberg und als Einheizer der Westkurve schließlich Kultstatus. Legendäre Spiele wie das 7:4 gegen Bayern München oder das 5:0 gegen Real Madrid bringt man auch Jahrzehnte danach noch unweigerlich mit der Stimme des gebürtigen Lüdenscheiders in Verbindung. Es schien unmöglich, den Erfinder des Stadion-Evergreens „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ nach seinem Wechsel zu den Mannheimer Adlern ersetzen zu können.


    Doch dann kam der 12. März 1994. Der SC Freiburg war beim FCK zu Gast, ein etwas schlaksig wirkender Mann schnappte sich das Mikrofon und erhob zum ersten Mal seine Stimme auf dem Betzenberg. Horst Schömbs hieß „der Neue“ und arbeitete damals noch parallel als Stadionsprecher für Mainz 05, was jedoch kein Problem war. Die 05er spielten seinerzeit regelmäßig gegen den Abstieg aus der zweiten Liga und der FCK war etabliertes Bundesligamitglied – Zeiten ändern sich. Das Team um Norbert Thines hatte die Scholz-Nachfolge auf jeden Fall mit Bedacht geregelt. Jeder Versuch, eine Rampensau wie Udo Scholz zu kopieren wäre gnadenlos gescheitert. Also fiel die Wahl auf den FCK-Fan aus Ingelheim, der bereits erste Erfahrungen in Wiesbaden und eben beim FSV gesammelt hatte.


    Horst Schömbs, der spätere Direktor der Volksbank in Mainz, verstand es von Anfang an, die Fans des FCK in jedem Spiel auf seine eigene Art und Weise mitzunehmen. In einem Interview mit dem „Pfalz-Echo“ sagte er einst: „Ich bin Stadionsprecher mit der Energie, die ich geben kann, aber auch mit der Fairness, Gäste als Gäste zu behandeln. Aber unsere Fans behandle ich natürlich ganz besonders! Das ist klar! Ich gehe mit ihnen emotional ganz anders um – das braucht Kaiserslautern! Kaiserslautern braucht Emotion, Kaiserslautern ist Emotion!“. Seine besondere Art, die er auch immer wieder im Zusammenhang mit Benefizveranstaltungen oder als Botschafter der „Betze-Engel“ unter Beweis stellt, hat ihn zum absoluten Unikat beim FCK werden lassen. Herzlichen Glückwunsch zum Halbrunden, lieber Horst, und hoffentlich auf viele weitere Jahre am Betze-Mikro!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Tarzans Rückkehr und das Ende der Montagsspiele


    Roundhouse-Kick: Tarzans Rückkehr und das Ende der Montagsspiele

    Die letzte Woche hatte es in sich: Vom Schnorres und den Montagsspielen - vom Ehrmann zum Wegmann. Hier unser neuester Roundhouse-Kick.


    Der Hashtag der Woche: #suboptimal. Wie lange eine Minute sein kann, hängt davon ab, auf welcher Seite der Toilettentür man steht! So simpel diese Weisheit auch klingen mag, sie verdeutlicht, wie unterschiedlich Sachverhalte interpretiert werden können. Was als Oberlippenbart begann, endet als optische Ordnungswidrigkeit. Heute noch mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt, morgen schon wieder der Hoffnungsträger im Ausbildungsbereich. Anstatt Meisterfeierlichkeiten ging es in die Berge. Einst als Gelddruckmaschine gefeiert, nun als „fanunfreundlich“ verteufelt. Falsche Entscheidungen gehören zum Alltag, wie das Betzelied zu einem Heimspiel. Alles, was in der letzten Woche wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.


    1. Der Schnorres muss weg: Kevin Kraus ist ohne wenn und aber ein Drittliga-Urgestein beim pfälzischen Traditionsverein. Seit 2018 schnürt der ehemalige Heidenheimer die Schuhe für die Lautrer und hat in dieser Zeit 114 Ligaspiele absolviert. Dass bei dieser Bilanz auch viele Höhen und Tiefen erlebt werden ist klar. Im SWR Podcast „Nur der FCK“ berichtet Kraus, was die Roten Teufel in dieser Saison so stark macht. Der 29-jährige Defensivspieler sieht den Schlüssel zum Erfolg wie viele andere auch in der Vorrundenbegegnung gegen Mannheim. Nachdem mit neun Mann die berühmte Null gehalten werden konnte, sei diese Geilheit sein eigenes Tor zu verteidigen entstanden, so glaubt er. Der FCK hat einen guten Lauf. Aber ob es am Ende für den ganz großen Wurf reicht, sei teamintern derzeit kein großes Thema: "Klar guckt man hier und da mal auf die Tabelle und weiß, dass man auf Platz 2 steht. Aber wir tun gut daran, dass wir von Spiel zu Spiel denken. Das ist zwar eine Floskel, aber das ist das Beste in der Situation. Wir wissen natürlich auch, wenn wir unsere Spiele gewinnen, sind wir nicht mehr von Platz 2 wegzudenken". Wegzudenken wäre für viele Fans der Oberlippenbart des gebürtigen Hessen. Im Derby setzte er ihn bewusst aufs Spiel. Bei einem Sieg sei der Schnorres Geschichte, erklärte er sich mit dem Vorschlag eines Fans einverstanden. Machen wir es kurz: Es ist doppelt schade, dass Terrence Boyd den Ball völlig freistehend auf die A6 ballerte!


    Beim Derbysieg gegen Waldhof wird der Bart abrasiert!


    2. Ehrmann – keiner macht uns mehr an: Es ist durch Gerry Ehrmann zu massiven, substantiellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen gegenüber dem Trainerteam gekommen. Zum Schutz der betroffenen Personen und für die Gewährung eines zielgerichteten Trainings- und Spielbetriebs sah sich die Vereinsführung zum Handeln gezwungen“, so lauteten im Februar 2020 die Worte einer Stellungnahme des FCK. Nun, zwei Jahre später, stellten die Roten Teufel ihren neuen Torwart-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum vor: Gerry Ehrmann! Man hat sich zwar zu Beginn des letzten Jahres außergerichtlich einigen können und war sich mit beiden Parteien "darüber einig, dass sie in ihren Handlungen und Bewertungen zum damaligen Zeitpunkt über das Ziel hinausgeschossen sind", aber als neutraler Beobachter wirkt die neueste Entscheidung zumindest seltsam. Wenn die Clubverantwortlichen dem 62-jährigen nun ihre Nachwuchstorhüter anvertrauen, müssen sie, um im richtigen Wortlaut zu bleiben, bei der Bewertung der Vorkommnisse von 2020 massiv über das Ziel hinausgeschossen sein und überreagiert haben. Warum Ehrmann dann aber nach der Einigung nicht vollständig rehabilitiert und wieder als Torwarttrainer im Profibereich eingesetzt wurde, ist schleierhaft. Wie dem auch sei, er ist und bleibt eine Ikone am Betzenberg und es tut gut, dass er wieder zurück ist. "Gerry Ehrmann verfügt bekanntermaßen über einen riesigen Erfahrungsschatz und hat in seiner jahrelangen Arbeit beim FCK immer wieder unter Beweis gestellt, dass er ein gutes Händchen für Torwarttalente hat und diesen die nötigen Werte vermitteln kann, die sie weiterentwickeln und aufs Profigeschäft vorbereiten", erklärt Uwe Scherr, der sportliche Leiter des NLZ, zu der Personalie. Welcome back, Gerry!


    Zwei Jahre nach Trennung: Ehrmann kehrt zum FCK zurück


    3. Wäre, wäre - Fahradkette: Uwe Wegmann feierte seinen größten sportlichen Erfolg einst mit dem 1. FC Kaiserslautern. Der mittlerweile 58 Jahre alte Stürmer stand 1996 mit den Roten Teufeln im DFB-Pokalfinale gegen den Karlsruher SC und konnte gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden nach dem 1:0-Sieg den Pott in die Berliner Abendluft strecken. 1997, nach dem direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga, verließ der ehemalige Bochumer den FCK trotz zwölfmonatiger Restlaufzeit seines Vertrages jedoch und schloss sich dem FC Lugano an. Die darauffolgende Sensationsmeisterschaft ließ er sich so leider entgehen. „So etwas weiß man vorher nie. Ich habe ehrlich nie meinen Wechsel in die Schweiz bereut. Ich habe die Möglichkeit bekommen, als Spielertrainer zu arbeiten, habe mir über Jahre in der Schweiz einen Namen gemacht, hatte viel Spaß und war recht erfolgreich“, sagt er offenbar sehr zufrieden und trotz des verpassten Titels. Mittlerweile hat es den gebürtigen Allgäuer wieder in seine Heimat, zu der sein Kontakt auch als Profi nie abgerissen war, zurückverschlagen. Und natürlich konnte er auch nach seinem Karriereende seiner großen Leidenschaft Fußball nicht abschwören. Wegmann betreibt in Burgberg eine Fußballschule und gibt dort den Kids seine Erfahrungen aus 240 Bundesliga- und 116 Zweitligaspielen weiter. Das Thema „vorzeitige Beendigung von Vertragsverhältnissen“ sollte er jedoch besser außen vor lassen. Da scheint ihm das richtige Näschen etwas zu fehlen.


    Nach dem Rampenlicht: So lebt Ex-Fußball-Profi Uwe Wegmann aus Burgberg heute


    4. We don't like mondays: Am 18. Oktober 1993 ging es los. An diesem Tag endete der 12. Spieltag der zweiten Liga mit dem Spiel St. Pauli gegen Bochum – an einem Montag! Es war seinerzeit ein Novum. Die ursprüngliche Idee dazu entstand beim Deutschen Sport-Fernsehen (DSF) und wurde vom DFB sehr schnell für gut befunden. Mit der Austragung des Topspiels der zweiten Liga am bisher einzigen fußballfreien Wochentag ließ sich schließlich gutes Geld verdienen - und die nörgelnden Fans würden sich schon daran gewöhnen. Also wurden solche Brüllerspiele wie Schweinfurt gegen Ahlen oder Fortuna Köln gegen Jena kurzerhand zum Topspiel erklärt. Und die Kasse sollte klingeln. Und weil das Modell so wunderbar funktionierte, während sowohl DFL als auch DFB ihre Basis gekonnt ignorierten und nur noch mit dem Teleskop wahrnehmen konnten, wurden Montagsspiele nun auch fester Bestandteil der ersten und der dritten Liga. Fanfreundliche Anstoßzeiten oder Entfernungen interessierten schon lange niemanden mehr in den oberen Etagen. Der Pöbel sollte zahlen, wieder brav in seiner Fankurve verschwinden und anständig Stimmung machen. Nur so lässt sich das Produkt gut verkaufen und der Rubel rollt. Womit in Zeiten von Goldsteaks und Transfers jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke aber niemand gerechnet hat, war das Aufbegehren der Fans. Im Laufe der Jahre machten immer mehr Gruppierungen mobil und untermauerten ihr Anliegen mit verschiedenen Aktionen. In der ganzen Republik wehten Banner in den Fanblöcken und es wurde immer wieder zum Boykott der Montagsspiele aufgerufen. Und steter Tropfen höhlt jeden Stein. Auch den der realitätsfremden und sturen Fußballbosse Deutschlands. Zunächst wurde in der ersten und zweiten Bundesliga mit Beginn der aktuellen Saison auf die Ansetzung weiterer Montagsspiele verzichtet und diesem Beispiel folgen ab der Spielzeit 2023/24 auch die Planer der dritten Liga. Vielen Dank an alle, die mit ihrem Protest dazu beigetragen haben!


    Ende der Montagsspiele: DFB hat die Zeichen der Zeit erkannt


    5. Film im Ohr Marco Menches und Thorsten Heller berichten gemeinsam mit drei weiteren Kollegen für blinde und sehbehinderte Fans bei jedem Heimspiel des FCK, was sich auf dem Rasen zuträgt. Von den Blindenreportern wird nicht mehr verlangt als 90 Minuten absolute Höchstleistung. Sie fungieren für die beeinträchtigen Anhänger als Kamera, die die Bilder des Geschehens in das Ohr ihrer Zuhörer hineinprojizieren. Lange Redepausen dürfen keine entstehen. "Man muss sich das ja vorstellen, derjenige, der sieht, der nimmt ja andere Eindrücke war, das heißt man muss nichts sehen, um am Leben teilnehmen zu können. Der Blinde hat überhaupt nichts, außer das was er hört, fühlt oder schmeckt... von daher sind 3 bis 4 Sekunden Stille fast schon wie ein halber Film, im dem nichts passiert", erklärt Marco Menches. Einer, den die Blindenreporter regelmäßig mit Spielinformationen füttern, ist Pascal Wingen aus Worms. Der junge Mann ist Dauergast und man spürt die Freude, die er an seinem FCK hat. „Mir gefällt es hier. Und das ist wirklich mein zweites Wohnzimmer. Ich war, seit ich drei bin, hier oben. Sogar gegen Bayern“, erzählt er voller Stolz. Toll, dass es rund um den Betzenberg so sozial engagierte Menschen wie Marco Menches und Thorsten Heller gibt, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen.


    Blinde FCK-Fans sind voll dabei mit den Fußballreportern im Fritz-Walter-Stadion


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Sturm der Benz-Baracke!


    Roundhouse-Kick: Sturm der Benz-Baracke!

    Wieder einmal ein pickepackevoller Wochen-Rückblick. Und die Antwort auf die Frage, warum sich Lautrer Dauerkarten für den Waldhof kaufen.


    Der FCK hat seit Jahren einen Lauf. Bis vor etwa einem halben Jahr entwickelte sich dieser zwar langsam, rückwärts und bergab, aber es war ein Lauf! Mittlerweile hat sich die Richtung jedoch grundlegend geändert und die Lautrer bis in die Spitzengruppe der dritten Liga gespült. Die Aufstiegsfrage, so viel ist jetzt schon klar, wird nur über den FCK zu klären sein. Eine Abwehr aus Granit, passende Ergebnisse, glückliche Spieler, zufriedene Zuschauer - Roter Teufel, was willst Du mehr? Alles über #eslaeuft und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.


    1. Nullinger mit Suchtfaktor: Boris Tomiak stellte sich den Fragen von liga3-online.de und plauderte etwas aus dem Nähkästchen. Obwohl er gewohnt zurückhaltend bei der Frage nach Aufstiegsambitionen reagierte, gab er dennoch zu, dass man am Saisonende mit der derzeitigen Tabellensituation durchaus gut leben könnte. „Wenn man nach 24 Spielen auf einem Aufstiegsrang steht, will man diese Platzierung auch über die Zielgerade bringen“, sagte der Abwehrhüne des FCK. Über seinen eigenen Werdegang beim FCK wundert sich der 23-jährige jedoch selbst. Natürlich sei es sein Ziel gewesen, sich bei den Roten Teufeln einen Stammplatz zu erkämpfen. Dass er aber so durchstarten würde, habe er nicht zu träumen gewagt. Und auch auf die Frage, was nicht nur ihn, sondern die ganze Mannschaft in dieser Saison so stark macht, hat er eine plausible Antwort. „Unsere Stärke ist nicht ausschließlich die Verteidigung. Das fängt schon ganz vorne an. Es ist unglaublich, wie sich jeder Einzelne für den Erfolg der Mannschaft den Arsch aufreißt, indem er bis zum Umfallen rennt. Das erkennt man auch daran, wie wir uns bei gewonnenen Zweikämpfen abfeiern. Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel, hinten die Null zu halten, weil wir wissen, dass wir immer in der Lage sind, einen Treffer zu erzielen. Es macht süchtig, die Null hinten halten zu wollen. Diese Einstellung treibt uns immer wieder zu Höchstleistungen an“, verrät uns Tomiak das etwas andere Suchtverhalten rund um den Betzenberg.


    Tomiak: "Unglaublich, wie sich jeder den Arsch aufreißt"


    2. Die bayrische Antwort auf Lionel Messi: Er ist recht unscheinbar, fliegt gern etwas unter dem Radar, aber wenn es zählt ist er da. Alexander Winkler hat sich in seinem zweiten Jahr auf dem Betzenberg zu einer festen Größe entwickelt. Obwohl er im vergangenen Sommer schon abgeschrieben war und ihm maximal Kurzeinsätze als Ergänzungsspieler in Aussicht gestellt wurden, gab der gebürtige Münchner nie auf und wartete geduldig auf seine Chance. Und die wusste er zu nutzen. Der Innenverteidiger ist wahrlich nicht für sein feines Zauberfüßchen bekannt. Er ist eher der Typ Arbeiter, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt. „Ich gebe immer alles. Ich bin ein Kämpfer und einer, der schon mal hinlangt“, verriet er einst als Hachinger dem Radiosender M94.5. Eigenschaften, wie sie auch beim FCK gern gesehen werden. Spätestens seit Antwerpens Systemanpassung ist der Bayer nur noch schwer aus der FCK-Elf wegzudenken. In dieser Saison stand er in 17 Spielen auf dem Platz und hat einen großen Anteil an der besten Defensive der Liga. Und wie einige seiner Mitspieler auch, unterstreicht Winkler den Zusammenhalt in der Mannschaft. "Bei uns stimmt es einfach im Team. Es macht Spaß miteinander. Ausfälle werden sofort kompensiert. Wir haben einen Lauf, den wollen wir weiter so gestalten", sagte er bei SWR Sport und ergänzte, dass er sich sehr gut vorstellen könnte, auch über die aktuelle Saison hinaus beim FCK zu bleiben. Hoffentlich darf er dann erstmals in seiner Karriere Zweitligaluft schnuppern.


    Winkler: "Lautern gehört mit den geilen Fans in eine andere Liga"


    3. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss: Timothy Hanauer lebt gerade seinen Traum. Der 36-jährige Alzeyer, der den TuS Steinbach als Spielertrainer von der B-Klasse bis in die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga führen konnte, ist neuer Co-Trainer von Alexander Bugera, der die U19 des FCK trainiert. Obwohl ihm seine Tätigkeit im Herrenbereich immer sehr viel Spaß bereitet habe, fühle er sich mit seiner neuen Aufgabe im professionellen Jugendbereich nun pudelwohl und wolle dort auch langfristig arbeiten. Der Kontakt zum FCK hat sich wohl ganz pfalztypisch ergeben. Es gibt immer jemanden, der jemanden kennt. Im Falle von Hanauer war das der Präsident des TuS Steinbach. Dessen Sohn spielt in der U17 der Roten Teufel, womit der Kontakt zu Uwe Scherr, dem NLZ-Leiter, schnell hergestellt war. „Es brauchte dann ein Telefonat, ein Probetraining und das Ding war in trockenen Tüchern“, berichtet der neue Mann im FCK-Nachwuchsbereich. Herzlich willkommen und viel Erfolg beim FCK!


    Hanauer fühlt sich beim FCK sauwohl


    4. Unknown Identity: Der Einfallsreichtum der Lautrer Fangemeinde ist hinlänglich bekannt. Da auch das Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim coronabedingt nicht vor vollem Haus stattfinden kann und der Anhängerschaft der Roten Teufel nur 500 Karten zur Verfügung gestellt werden konnten, ist einmal mehr die Kreativität der FCK-Fans gefragt. Natürlich wollen die Waldhöfer ihren Dauerkarteninhabern den Leckerbissen gegen die Lautrer nicht vorenthalten und haben angekündigt, dass alle Besitzer eines Saisontickets ins Carl-Benz-Stadion dürfen und dazu noch die Chance haben, eine weitere Eintrittskarte zu ergattern. Mit was die Ober-Barackler jedoch nicht gerechnet hatten, ist der plötzlich gestiegene Absatz an Rückrunden-Dauerkarten. Einige Fans des FCK sind nämlich gern bereit 80 bis 90 Euro hinzublättern, um ihre Lautrer vor Ort unterstützen zu können und haben entsprechende Tickets bei den Blau-Schwarzen geordert. Nur wenig begeistert zeigen sich jedoch die Waldhöfer von dieser Idee. "Es gibt da klare Absprachen mit den Sicherheitskräften. Sobald Gäste-Fans identifiziert werden, die sich nicht im Gästeblock befinden, werden sie des Stadions verwiesen. So sieht es die Stadionordnung vor", erklärt Pressesprecher Yannik Barwig. Hoffentlich merken die Ordner erst beim 0:1 wo der Barthel den Most holt.


    Um beim Derby dabei zu sein: FCK-Fans kaufen Waldhof-Dauerkarten


    5. Kasse bitte: Schlechte Nachrichten hatte der DFB in der letzten Woche für den 1. FC Kaiserslautern. Das Derby in Saarbrücken hatte ein Nachspiel und der FCK wurde zur Zahlung von 35.000 Euro verdonnert. Das Zünden von Böllern, Rauchtöpfen, bengalischen Feuern und Feuerwerksraketen durch seine Fans kommt die Lautrer nun teuer zu stehen. Glücklicherweise gewährt der Deutsche Fußballbund zur Zeit einen Coronarabatt von 25 Prozent, sonst wäre die Rechnung noch dicker ausgefallen. Da der FCK finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist, wäre vielleicht künftig ein etwas kostengünstigerer Support eine Überlegung wert. Dieser kann die Mannschaft genauso pushen und entspannt den Geldbeutel vom Club.


    Wegen Pyrotechnik: FCK-Anhänger kosten Club 35.000 Euro Strafe


    6. Legenden sterben nie: Horst Eckel wäre am vergangenen Dienstag 90 Jahre alt geworden. Die Pfalzbibliothek Kaiserslautern eröffnete aus diesem Anlass ihre Ausstellung "Horst Eckel - Windhund, Mensch und Weltmeister". Die Ausstellung war bereits zwischen 2019 und 2021 im Pfälzischen Sportmuseum Hauenstein zu sehen und kommt nun nach Kaiserslautern. Bei freiem Eintritt soll an den Weltmeister von 1954, der am 03. Dezember des vergangenen Jahres verstorben war, erinnert werden. Bei der Eröffnung der Ausstellung, die noch bis zum 08. April besucht werden kann, war auch Markus Merk zu Gast. Der ehemalige Weltschiedsrichter und Vorstand der Horst-Eckel-Stiftung berichtete von persönlichen Erinnerungen über die FCK-Legende.


    Legende des FCK: Ausstellung über Horst Eckel in Kaiserslautern wird eröffnet


    7. Der Pfälzer Bruder: Der SWR veröffentlichte am vergangenen Montag Ausschnitte aus dem letzten Interview mit Ronnie Hellström. Mitte Januar stand der Schwede den Kollegen Rede und Antwort und schwelgte in Erinnerungen. Er schwärmte von den Fans des FCK, zu denen er stets ein offenes und bodenständiges Verhältnis pflegte und die ihn als Pfälzer Bruder einbürgerten. Er blickte auf schweißtreibende Zeiten unter Trainer Erich Ribbeck zurück. Gleichzeitig verriet er, wie man als Torhüter zu „Abkürzungen“ und etwas Erholung kommen konnte. Er berichtete von Essenseinladungen bei Briegels Oma und dialektbedingten Verständigungsschwierigkeiten. Und er gab eine wahre Liebeserklärung an den FCK ab: „Ich bin so froh, dass ich das alles erlebt habe. Heute sind andere Zeiten, mit dem vielen Geld, dann wechselt man die Vereine … ich war immer in Kaiserslautern, das war immer so und da bin ich sehr stolz drauf". Natürlich wurde er auch auf seine Krebserkrankung und seinen Umgang damit angesprochen. „Klar gibt es Stunden und Zeiten, wo ich nachdenke: Warum soll ich das Scheißding kriegen? Aber damit muss man rechnen, so ist das. Kann man nicht ändern. Jetzt bin ich dran. Ich habe also keine Probleme damit. Ich wollte nur vielleicht einmal nach Lautern wiederkommen, aber wie das aussieht, weiß ich nicht. Das steht in den Sternen“, sagte er und fügte an, dass er es mit den Worten eines alten Freundes aus Morlautern halten würde. In hundert Jahren sei alles vorbei und man solle alles mit Humor nehmen. Das würde auch er tun und seine Erkrankung sei für ihn nicht so hart wie für seine Angehörigen. Aber so sei das Leben. Abschließend wünschte sich Ronnie, dass der FCK es schafft aufzusteigen. Am besten noch in diesem Jahr, wie er hinzufügte. Dieses Interview beweist einmal mehr, dass Hellström ein außergewöhnlicher Mensch war. Wir werden Dich immer vermissen, aber nie vergessen, lieber Ronnie!


    Das letzte Interview des Pfälzer Bruders


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: High Noon am Betze


    Häämspiel: High Noon am Betze

    Ausgabe #21: Beim FCK herrscht aufgrund der Siegesserie totale Langeweile. Kein Theater, keine peinlichen Schlagzeilen. Deswegen gilt ab nun: "Aufstieg und Arsch lecken".


    Erinnert ihr euch noch an die Tabelle nach dem 20. Spieltag? Da lag der FCK zum Jahreswechsel auf Platz sechs mit drei Punkten Rückstand auf Braunschweig und Meppen, die die Plätze zwei und drei innehatten. Nun, aus Lautrer Sicht vier Spiele später, sieht die Welt deutlich anders aus. Magdeburg dreht zwar weiterhin einsam seine Kreise, aber auf den Plätzen dahinter ist mächtig was los. Durch den furiosen Start ins Kalenderjahr 2022 hat sich der FCK auf Platz zwei katapultiert und schon zwei Punkte Vorsprung auf Saarbrücken bzw. vier Zähler auf Braunschweig, Osnabrück und Mannheim erspielt. Der Restart hätte deutlich schlechter laufen können.

    Ein Messer ohne Griff ist wie Lautern ohne Klinge

    Beeindruckend finde ich derzeit vor allem die gefühlte Selbstverständlichkeit, mit der die Roten Teufel punkten. Es scheint in der momentanen Verfassung der Mannschaft ganz egal zu sein, wer verletzt, erkrankt oder quarantänebedingt nicht zur Verfügung steht. Marco Antwerpen schafft es immer wieder eine bis in die Haarspitzen motivierte und spielerisch starke Mannschaft ins Rennen zu schicken. Dass Avdo Spahic weit mehr als eine Nummer zwei ist, ist bestens bekannt. Dass aber ein Spieler wie Klingenburg plötzlich als Innenverteidiger aufläuft und dann so spielt als wäre er nie auf einer anderen Position eingesetzt worden, ist schon bemerkenswert. Gerade bei ihm stellt sich mehr und mehr heraus, dass mit seiner Verpflichtung eine echte Allzweckwaffe den Weg nach Kaiserslautern gefunden hat. Unbestätigten Gerüchten zufolge bemüht sich Klingenburg gerade darum den Personenbeförderungsschein zu beantragen, um im Notfall auch den Busfahrer ersetzen zu können.


    Der 28-jährige ist das beste Beispiel dafür, dass sich beim FCK einiges geändert hat. Leere Versprechungen und inhaltslose Durchhalteparolen sind mittlerweile Geschichte. Nach der Niederlage in Magdeburg war er mächtig angefressen und gab ein denkwürdiges Interview. Er sprach sehr deutlich die seiner Meinung nach vorhandenen Missstände innerhalb der Mannschaft an, nahm seine Mitspieler ohne Umschweife in die Pflicht und stärkte Marco Antwerpen demonstrativ den Rücken. Mit den Worten „Derbysieg und Arsch lecken“ schloss er damals sein Statement ab. Im folgenden Spiel gegen Mannheim konnte zwar kein Dreier eingefahren werden, aber der „neun-gegen-elf-Punkt“ war irgendwie trotzdem ein Derbysieg und dient bis heute als Sinnbild, wozu eine gut funktionierende Mannschaft in der Lage ist. Der weitere Saisonverlauf ist bestens bekannt. Das Team ist zu einer echten Einheit zusammengewachsen und kletterte fast unaufhaltsam in der Tabelle nach oben.

    Schau'n mer mal, dann seng mer scho

    Nun stehen die Wochen der Wahrheit ins Haus. In drei der nächsten vier Spiele geht es gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze. Neben den beiden Auswärtsaufgaben in Mannheim und zwei Wochen später in Osnabrück erwartet der FCK morgen mit dem 1. FC Magdeburg den scheinbar unschlagbaren Tabellenführer auf dem Betzenberg. Allerdings rangieren die Sachsen-Anhaltiner nicht an der Tabellenspitze, weil sie durchweg berauschenden und atemberaubenden Fußball bieten würden. Sie stehen deswegen ganz oben, weil sie die bisher konstanteste Mannschaft mit den wenigsten Fehlern stellen. Ähnlich beständig marschiert derzeit nur ein anderes Team durch die Liga: der 1. FC Kaiserslautern! Nie war es passender von einem Spitzenspiel zu sprechen als vor diesem Aufeinandertreffen. Seit der Vorrundenbegegnung dieser beiden Schwergewichte in der MDCC-Arena konnte der FCM weitere 41 Punkte in 18 Spielen und der FCK derer 40 in 17 Begegnungen sammeln. Im Duell der Drittliga-Superlativen trifft zudem die mit Abstand stabilste Defensive auf die mit nicht weniger Abstand beste Offensive der Liga. Zwischen trister Nullnummer und einem absoluten Spektakel scheint also alles möglich.


    Glücklicherweise dürfen auch wieder Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion und die Roten Teufel entsprechend lautstark unterstützen. Zunächst wird die Kapazität zwar noch auf 10.000 Besucher begrenzt sein, wenn die sich aber so ins Zeug legen wie die 1.000 gegen den Halleschen FC, wird für die Magdeburger ein gehöriges Höllenfeuer entfacht. Und dass Antwerpens Jungs gemeinsam mit ihren Fans Berge versetzen können ist hinlänglich bekannt. Jeder Punkt, den die Roten Teufel gegen die Magdeburger ergattern können, ist zunächst als Bonuspunkt zu sehen. Außer dem 1. FC Saarbrücken, der sein Heimspiel gewann, gingen alle anderen Teams aus dem oberen Tabellendrittel bisher nämlich völlig leer gegen den Tabellenführer aus. Nächste Woche in Mannheim sehen die Voraussetzungen da schon anders aus. Allein schon, weil es gegen den Waldhof geht. Und das heißt: Derby-Time!

    Haut der Glöckner einen raus, ist er geil auf viel Applaus

    Nur wenig aus dem Chaos-Spiel im September hat offenbar Waldhof-Coach Patrick Glöckner gelernt. Vor dem Heimspiel der Mannheimer gegen Viktoria Berlin sah sich der Abstiegstrainer des Chemnitzer FC bemüßigt, schon reichlich Öl ins Derbyfeuer zu gießen. „Sie haben erst ein Ligaspiel im neuen Jahr hinter sich gebracht, die anderen sind ausgefallen. Das haben sie damals bei den Unaussprechlichen mit 0:2 verloren“, antwortete er auf die Frage, wie er denn die Berliner einschätzen würde und spielte auf deren Auswärtsspiel beim FCK an. Nach dem unwürdigen Spektakel im Hinspiel, das vor allem vom damaligen Waldhof-Sportdirektor Jochen Kientz so oscarverdächtig inszeniert wurde, hätte man sich für das Rückspiel bei allen Protagonisten etwas mehr Besonnenheit gewünscht. Dass sich nun Glöckner, im Übrigen in Bonn geboren und damit eigentlich völlig frei vom Erzfeinddenken Richtung FCK, im Vorfeld schon zu solchen Aussagen hinreißen lässt, lässt tief blicken. Offenbar ist er bereit, jeden Unsinn zu verzapfen, nur um sich bei den Mannheimer Ultras anzubiedern. Aber eben jedem so, wie er es braucht. Otto Rehhagel brachte es einst auf den Punkt: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz".


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Ronnie forever!


    Roundhouse-Kick: Ronnie forever!

    Die Woche beginnt mit Trauer und Erinnerungen an eine große Legende. Ansonsten gibt es endlich wieder positive Schlagzeiten rund um den Betze. Unser Wochen-Rückblick.


    Hashtag der Woche: #legendensterbennie. Mit Ronnie Hellström verstarb am Sonntag erneut ein ganz Großer der FCK-Geschichte. Nur drei Monate nach Bekanntwerden seiner schweren Erkrankung erlag er dem Kampf gegen den Krebs und schlief im Kreis seiner Familie ein. Was unser Roundhouse-Kick noch zu bieten hat? Die Planungen für die neue Spielzeit dürften auf Hochtouren laufen, immerhin laufen nicht weniger als 15 Verträge im Sommer aus - was auch auf zwei Stützen des Abwehrbollwerks zutrifft. Ein Coach startet durch, aus dem Süden der Republik gibt's warme Worte und ein Koch wird rund. Unser Wochenrückblick.


    1. Vila i frid, Ronnie: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen muss sich die FCK-Familie von einer ihrer ganz großen Legenden verabschieden. Am Sonntagmorgen erlag Ronnie Hellström seiner schweren Erkrankung, die er im November des vergangenen Jahres öffentlich machte. Hellström galt als einer der besten Torhüter, die Schweden jemals hatte. 1974 wurde er mit der schwedischen Nationalmannschaft WM-Fünfter, 1971 und 1978 wurde er in seinem Heimatland zum Fußballer des Jahres gewählt. Für den FCK absolvierte er zwischen 1974 und 1984 266 Bundesliga-Spiele. Mit den Roten Teufeln zog der Torhüter 1976 und 1981 ins DFB-Pokalfinale ein und war Teil der Elf, die 1982 erst im Halbfinale im UEFA-Cup scheiterte. Er war der erste ausländische Bundesliga-Spieler, dem die Ehre eines Abschiedsspiels zuteil wurde. „Mir gefällt die Gegend, mir gefallen die Leute – also bleibe ich hier“, war sein knappes Statement auf die Frage, warum er nicht dem Ruf des großen Geldes folgte und stattdessen den Roten Teufeln die Treue hielt. Hellström war zweifelsohne eine der ganz großen Ikonen in Kaiserslautern und auch in der gesamten Bundesliga. „Lieber Ronnie, wir danken Dir für die Zeit, die wir beim FCK mit Dir verbringen durften. Du warst nicht nur ein außergewöhnlicher Torhüter, sondern hast vor allem als Mensch ganz tiefe Spuren in Kaiserslautern hinterlassen“, twitterte der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag. Vila i frid – Ruhe in Frieden, lieber Ronnie!


    Nachruf: Torhüterlegende Ronnie Hellström verstorben


    2. Raabigramm gefällig? Matheo Raab ist in dieser Saison der große Rückhalt im Kasten der Roten Teufel und einer der Hauptgründe, warum die beste Defensive der Nation momentan aus Kaiserslautern kommt. Mit 615 Spielminuten ohne Gegentor hat er Ende letzten Jahres bereits einen neuen Vereinsrekord aufgestellt und auch 2022 lief für den Schlussmann gut an. Mit 9:0 Toren aus vier Partien starteten die Lautrer in das neue Kalenderjahr und die Herren Raab und Spahic damit erneut eine Miniserie an weißer Westen. Vor immerhin schon wieder 401 Minuten traf mit dem Braunschweiger Jomaine Consbruch der letzte gegnerische Spieler ins Tor der Roten Teufel. Eine Bilanz, die das Selbstvertrauen natürlich steigen und die Brust breiter werden lässt, wie der Torhüter dem SWR verriet. Allerdings läuft der Vertrag des Saubermanns der Liga am Saisonende aus und noch sieht der Torwart wenig Handlungsbedarf. "Wir sind momentan in so einer guten Ausgangsposition und in so einer heißen Phase. Ich will mich auf eine Sache fokussieren und das ist, auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen. Ich will mir momentan einfach keine Gedanken machen, die mich dann im Kopf beeinträchtigen könnten, auf dem Platz 100 Prozent zu geben", ergänzte er beim SWR. Hoffentlich behält der 23-jährige bei den „Schlag-den-Raab“-Bemühungen der Konkurrenz möglichst oft die Oberhand und verhilft dem FCK mit seinen Paraden zum Aufstieg. Als Zweitligist dürfte die Überzeugungsarbeit hinsichtlich eines neuen Vertrags deutlich leichter fallen.


    Matheo Raab: Der Saubermann im FCK-Tor

    3. Baby-Boom am Betzenberg? Philipp Hercher ist ein weiterer Eckpfeiler des derzeitigen FCK-Gebildes, der noch keinen Vertrag für die neue Spielzeit hat. Und ähnlich wie sein Keeper äußert sich auch „Hecke“ im SWR-Podcast „Nur der FCK“ zur aktuellen Situation relativ nichtssagend: "Ich fühle mich wohl in Kaiserslautern, konzentriere mich aber derzeit Woche für Woche auf die Spiele. Sonst könnte ich meine Leistung auch gar nicht so bringen". Er ergänzt jedoch auch, dass er momentan mit großer Freude ein Roter Teufel ist und sich als Teil einer „geilen Truppe“ sieht. Von Anfang an sei er vom Lautrer Konzept überzeugt gewesen und habe deshalb den Weg in die Pfalz und nicht zu höherklassigen Clubs gesucht. Begeistert ist er von den Fans des FCK. "Das ist überragend. Wenn du da auf die Westkurve spielst, schreien die den Ball nach einer Ecke selbst ins Tor, da musst du als Spieler gar nicht mehr viel machen", zeigt sich der Defensivspieler beeindruckt von Lauterns steilster Kurve. Eine leichte Fehleinschätzung bringt er jedoch mit, wenn er auf die Extreme eingeht. „Erst der Hass, wenn es nicht läuft, und jetzt wollen sie gefühlt alle ein Kind von uns", schildert er seine Eindrücke, die man bei aller Sympathie für den Regensburger so jedoch nicht stehen lassen kann. Hass gegenüber der Mannschaft gab es nie. Die treuen Fans des FCK sind aber sehr wohl ein Spiegelbild der Leistungsbereitschaft der Mannschaft. Und wenn die alles gibt, verzeiht der „Westkurvler“ eben auch schnell und ist gern bereit, sein Team wieder mit allem was die Lunge hergibt nach vorn zu peitschen. Ob man daraus direkt den kollektiven Wunsch sinnloser Vermehrung herleiten kann, sei wiederum dahingestellt. Die Fachabteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Westpfalzklinikum würde sich auf jeden Fall bedanken.


    Mit Spaß die Welle mit dem FCK weiter reiten


    4. Der Stamm der Antwerpianer: Marco Antwerpen und Frank Döpper sind seit vergangenen Dienstag schon ein Jahr im Amt als Trainerteam des FCK. Beide saßen - ab und an auch abwechselnd - beim FSV Zwickau zum 42. Mal auf der Trainerbank. Der letzte Chef-Coach, der die Roten Teufel öfter an der Seitenlinie betreute, war Kosta Runjaic, der im September 2015 seinen Platz räumen musste. Seitdem versuchten sich acht unterschiedliche Übungsleiter am FCK und scheiterten mehr oder weniger krachend. Und auch Antwerpens Amtszeit in der Pfalz schien zwischenzeitlich nur von kurzer Dauer zu sein. Gerade die ihn jetzt so abfeiernde BILD-Zeitung hatte den Abgesang nach sieben Spielen und der Niederlage in Magdeburg schon angestimmt. Aber beim FCK hat sich einiges geändert – zum Glück! Anstatt blindem Aktionismus herrscht seit dem Engagement von Thomas Hengen offenbar vorausschauendes Handeln. Er schenkte seinem Coach das Vertrauen und dieser lieferte. Gemeinsam mit dem Trainerteam wurde das besonnene Handeln des Sportdirektors gerechtfertigt. In einer furiosen Aufholjagd wurde der Absturz in die Viertklassigkeit vermieden. Der Ruhrpottler impfte seinem Team die klassischen Betze-Tugenden ein, welche er bei Bedarf auch immer wieder boostert, wie es neudeutsch so schön heißt. Und er formte, trotz überschaubarem Saisonstart, innerhalb eines Jahres eine Spitzenmannschaft. Die spärliche Fanmasse gegen Halle feierte Antwerpen kürzlich vor laufenden Kameras und verdeutlichte, dass wir mittlerweile alle irgendwie zu „Antwerpianern“ wurden. Auf viele weitere erfolgreiche Jahre am Betzenberg!


    "Du bist der beste Mann": Antwerpen beim FCK seit einem Jahr im Amt


    5. Ein Herz für Lautrer: Die überregionale Präsentation des FCK durch Mark Forster hat die Roten Teufel auch in die Erinnerung der Süddeutschen Zeitung zurückgerufen. Deren Redakteur Martin Schneider hat sich folglich unmittelbar auf Spurensuche in der jüngeren FCK-Geschichte begeben und einen Überblick über die Geschehnisse seit 2018 gegeben. Zur völligen Überraschung der neutralen Leserschaft merkte er an, dass die Talsohle durchschritten scheint und sich rund um den Betzenberg eine positive Entwicklung eingestellt hat. Abschließend stellt der Journalist jedoch treffend fest, dass langfristig gesehen nur ein Aufstieg den FCK am Leben halten kann. Die Erkenntnis sei nicht neu, neu sei nur, dass eine bessere Zukunft nun möglich erscheine. Recht hat er und es tut der jahrelang geschundenen FCK-Seele gut, auch mal warme Worte über den geliebten Club zu lesen.


    Tatsächlich: Gute Nachrichten vom Betzenberg


    6. Alt bist du erst, wenn der Bürgermeister gratuliert: Georg Koch feierte am vergangenen Donnerstag seinen 50. Geburtstag. Die 1,91 große Schrankwand wechselte im Januar 2000 von Arminia Bielefeld zum FCK und obwohl der Keeper nur dreieinhalb Jahre für die Roten Teufel spielte, erlangte er einen Kultstatus. Nach seinem Wechsel in die Pfalz verdrängte er Andreas Reinke und Uwe Gospodarek und wurde sehr schnell die neue Nummer eins im Lautrer Tor. Insgesamt stand er in 85 Bundesligaspielen im Kasten der Roten Teufel und wusste zu überzeugen. Dass er 2003 weiterziehen musste hatte zwei Ursachen. Zum einen verordnete der damalige Präsident des FCK, René C. Jäggi, dem Club einen Sparkurs und zum anderen war die Nummer zwei hinter Koch mit dem Jungspund Tim Wiese bestens besetzt. Koch zog es nun weiter in die Lausitz, wo er bei Energie Cottbus einen Anschlussvertrag unterzeichnete. Leider wurde der spätere Torhüter von Rapid Wien durch die Explosion eines Böllers im Stadtderby gegen Austria so schwer verletzt, dass er im Jahr 2009 seine Karriere beenden musste. Mittlerweile ist Koch als Scout und Übergangstrainer im Nachwuchsleistungszentrum bei Viktoria Köln beschäftigt. Alles Gute nachträglich, lieber Schorch!


    Schlagartiges Ende einer bewegten Karriere: Zum 50. Geburtstag von Georg Koch


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Häuptling Antwerpix und die Herren der Bälle


    Roundhouse-Kick: Häuptling Antwerpix und die Herren der Bälle

    Die letzte Woche hatte es in sich: Vom stillen Gedenken bis hin zu nackter Freude, Erinnerungen an Asterix und Obelix und Statistiken, die die Welt wirklich braucht.


    Hashtag der Woche: #niemalsvergessen. Mit jedem Jahr werden diejenigen, die uns als Zeitzeugen mit Erfahrungen aus erster Hand über die Gräueltaten des NS-Regimes aufklären können, weniger. Der Fußball leistet glücklicherweise einen wichtigen Beitrag, um dem Vergessen dennoch entgegenzuwirken. Was unser Roundhouse-Kick noch zu bieten hat? Ein Roter Teufel freute sich nach dem Spiel gegen Viktoria Berlin die Klamotten vom Leib, das Lautrer Bollwerk gehört zu europäischen Spitzenklasse, es gab einen Aufruf zum Fremdschämen und ein Ex-Lautrer schaltet nochmal einen Gang zurück, um dann hoffentlich voll durchstarten zu können. Unser Wochenrückblick.


    1. Niemals vergessen: Am vergangenen Donnerstag jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 77. Mal. Das Deutsche Fußballmuseum veröffentlichte aus diesem Anlass und dem damit einhergehenden internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust sein Online-Lexikon „Niemals vergessen“. Das Lexikon ist aus einer Zusammenarbeit von Fußballmuseen aus ganz Deutschland und Vereinsarchiven entstanden. Schon jetzt haben sich 24 Vereine und Gruppen gefunden, die die unterschiedlichsten Biografien unter dem Dach des Deutschen Fußballmuseums zusammentragen und so deren Gedenken fest in der Geschichte verankern. Eine Aktion, die natürlich auch Unterstützung aus Kaiserslautern erhält. „Die Nationalsozialisten löschten nicht nur Leben aus, sondern auch Erinnerungen. Die Konterfeis sportlich erfolgreicher Juden wurden aus Sammelalben entfernt, ihre Namen von Gedenkplatten gekratzt, ihre Gesichter aus Vereinsfotos herausretuschiert und ihre Erfolge aus Rekordlisten gestrichen. Mit dem Online-Lexikon machen wir auf das Schicksal verfemter und ermordeter jüdischer Sportpioniere aufmerksam, die dem Fußball in Deutschland einst wichtige Impulse gaben. Zudem ist es unser Anliegen, ein permanentes Zeichen gegen jede antisemitische und rassistische Tendenz im heutigen Fußball zu setzen“, erklärt Museumsdirektor Manuel Neukirchner.


    Deutsches Fußballmuseum veröffentlicht Online-Lexikon über jüdische Fußballer


    2. Nackte Freude: Bisher war Julian Niehues der klassische Spieler aus der zweiten Reihe. Nicht sonderlich auffällig, hin und wieder im Kader und mit überschaubaren Einsatzzeiten. Und wenn ein Kollektiv so gut funktioniert wie es das des FCK momentan tut, bleibt diesen Backup-Spielern nur das Warten. Das Warten auf diese eine Chance, die sie vielleicht in die Startformation spült und ihnen die Möglichkeit gibt, sich zu zeigen. Für Niehues war der große Moment gegen Viktoria Berlin nun endlich gekommen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Felix Götze belohnte FCK-Coach Marco Antwerpen den Münsteraner Hünen für seinen Trainingsfleiß und schenkte ihm sein Vertrauen gegen die Hauptstädter. Und das Vertrauen des Lautrer Trainers wurde belohnt. Niehues machte einen sehr zuverlässigen Job im defensiven Mittelfeld und betätigte sich mit seinem Treffer zum 1:0 sogar als Dosenöffner der Begegnung, wie die Kollegen des SWR so treffend feststellten. "Ich brauche natürlich noch ein bisschen. Ich bin ein junger Spieler, aber die anderen helfen mir dabei sehr. Und jetzt in so einem Spiel das Tor zu machen, ist natürlich doppelt schön", freute sich der Neuzugang aus Mönchengladbach fast nackt, weil er nahezu sein komplettes Wettkampf-Outfit noch vor dem Gang in die Kabine verschenkte.


    Julian Niehues: Bereit, belohnt, beglückt


    3. Veni, vidi, vici: Die Statistikfreunde von die falsche 9 haben sich die insgesamt 364 Mannschaften aus den drei höchsten Spielklassen in Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich zur Brust genommen. Sie haben ausgewertet, welche 15 Teams die treffsichersten sind und welche selbst kein Scheunentor in Gefahr bringen können. Und natürlich wurde auch untersucht, welche Abwehrreihen sich ihren Namen bisher wirklich verdient und wo die größten Schießbuden regelmäßig Öffnungszeit haben. Offenbar herrscht in ganz Deutschland dauerhaft "Tag der offenen Tür". In ganz Deutschland? Nein! Ein kleiner pfälzischer Drittligist, dessen unbeugsame Teufelskerle (fast) allen Eindringlingen erfolgreich Widerstand leisten, hat es in die Top 15 geschafft. Unter tatkräftiger Mithilfe ihrer Vordermänner rund um Methusalix Wunderlix mussten die Torwächter Raabix und Spahix erst 13 Mal hinter sich greifen. Das entspricht einer Quote von 0,59 Gegentreffern pro Spiel. Im europaweiten Ranking liegen die Männer von Häuptling Antwerpix damit auf Platz 5 und noch vor Clubs wie Manchester City oder dem SSC Neapel. Aber Vorsicht: Die Statistik wurde vor dem Spiel gegen Halle erstellt und könnte sich dementsprechend schon wieder etwas verändert haben. Aber halt nicht zum Nachteil des unbeugsamen Drittligisten.


    Top-5-Nationen-Vergleich: Tore und Gegentore


    4. Narrhallamarsch: Kaum beim FCK angekommen war Terrence Boyd natürlich das Gesprächsthema Nummer eins rund um den Betzenberg. Noch bevor er zum ersten Mal im FCK-Trikot auf dem Platz stand, trat er schon eine Welle der Euphorie los, die man so schon länger nicht mehr bewundern durfte. Aber Boyd ist eben nicht nur der große Hoffnungsträger im Sturmzentrum, er ist vor allem ein sehr bescheidener Teamplayer. Zumindest lässt sich dies aus seinen ersten Statements heraushören. "Ich will die Leute kennenlernen und will mich integrieren. Das Teamgefüge steht und funktioniert, da will ich künftig meinen Teil dazu beitragen", sagte der Nezugang. Er fügte unter anderem an, dass für ihn ein Teil der reibungslosen Integration auch das Kennenlernen der Spitznamen seiner Mitspieler sei, um gemeinsam auf dem Platz mit seinen neuen Kollegen lachen zu können. Leider ließ er auch anklingen, dass er selbst noch keinen Spitznamen hat, was den SWR direkt auf den Plan rief. „Wenn schon Hype, dann richtig“, schienen sich die Macher selbst zu sagen. Und anstatt einen Spieler in Ruhe ankommen und sich einfinden zu lassen, wurde nun noch einer draufgesetzt. In einer mehr oder weniger peinlichen Aktion rief der Lokalsender nämlich via Youtube in bester Boulevard-Manier dazu auf, für Boyd einen Spitznamen zu finden. Und die Kreativität der Teilnehmer kannte keine Grenzen. Von „Der Herr der Bälle – Terrence Boydlin“ bis hin zu „Boyd Spencer – Zwei Füße für ein Halleluja“ wurde so ziemlich jedes miese Wortspiel durchexerziert, um dann bei „Golden Boy“ anzumahnen, dass dies der Bürde wohl doch zu viel wäre. Tja, liebe Kollegen des SWR, es liegt ein schmaler Grat zwischen lustig und peinlich. In eurem aktuellen Fall kann man sagen: Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen!


    "Boom Boom Boyd" - Neuzugang sorgt für Euphorie


    5. Ein Schritt vorwärts, zwei zurück: „Der Wechsel zum SVS ist für mich sportlich ein Schritt nach vorne, ich werde versuchen in der 2. Liga Fuß zu fassen und mich hier durchzusetzen. Ich fühle mich nach wie vor wohl am Hardtwald". Das waren die Worte Carlo Sickingers, als er sich im Sommer letzten Jahres aufmachte, um über Sandhausen - wo er als Jugendspieler schon zwei Jahre verbrachte - die große Fußballwelt kennenzulernen. Auf Grund mangelnder Einsatzzeiten erlitt sein Drang nach fremden Gefilden jedoch einen Dämpfer. Der ehemalige Kapitän der Roten Teufel macht nun zwei Schritte zurück, um wieder Spielpraxis zu sammeln. Er lässt sich bis zum Ende der laufenden Saison an den SV Elversberg verleihen und hofft dort auf eine Rückkehr zu alter Stärke. "Carlo Sickinger verfügt über eine enorme Qualität, er kann innerhalb des Teams eine bedeutende Rolle einnehmen", ist sich SVE-Sportdirektor Ole Book sicher. Die Lücke, die Sickinger im Sandhäuser Kader hinterlässt, wurde übrigens auch schon geschlossen. Ein gewisser Nils Seufert möchte dem SVS auf dem Weg zum Klassenerhalt Hilfe leisten. Einen umfangreichen Erfahrungsschatz beim Kampf um den Zweitliga-Klassenerhalt bringt er ja mit. Beiden Ex-Lautrern wünschen wir natürlich viel Erfolg bei ihren Missionen.


    Elversberg statt Griechenland: Sickinger wechselt zwei Etagen tiefer


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Let the church in the village, please


    Häämspiel: Let the church in the village, please

    In Ausgabe #20 unserer Kolumne herrscht winterlicher Seelen-Frieden. Endlich spukt das Abstiegsgespenst woanders. Endlich bleiben die panischen Last-Minute-Transfers aus.


    Das war ja mal ein Jahresauftakt nach Maß. Den Glauben daran, dass auch der FCK gut aus den Startlöchern kommen kann, hatte die Menschheit ja schon fast verloren. Aber in dieser Saison scheint nichts mehr so zu sein wie in den Jahren zuvor. Wenn man sieht, wie eine Spitzenmannschaft wie der SV Meppen einfach so auf die A6 Richtung Heimat zurückgeballert wird, macht das schon Spaß. In Anbetracht des funktionierenden FCK-Kollektivs lassen sich auch die aktuelle Transferperiode und die teilweise panisch eingefädelten Last-Minute-Transfers der Drittliga-Konkurrenz nahezu entspannt beobachten. Und wenn Thomas Hengen dann trotzdem noch ein absoluter Transferhammer gelingt, lässt dies das Herz des FCK-Fans endgültig höherschlagen. Das fehlende Mosaiksteinchen einer Spitzenmannschaft scheint mit Terrence Boyd nun endlich gefunden. Und dennoch täten wir alle gut daran, den Moment zwar zu genießen, die Erwartungen in die Zukunft aber nicht zu hoch werden zu lassen.

    Ruhe bewahren, machen lassen

    Dass der US-amerikanische Nationalspieler eine absolute Offensivwaffe sein kann, ist unbestritten. Allein in seiner Zeit beim Halleschen FC kann Boyd auf 56 Torbeteiligungen in 85 Spielen zurückblicken. Eine außergewöhnlich gute Quote, die sich auch bei all seinen anderen Stationen in den unterschiedlichsten Ligen durchzieht. Ob der Neuzugang aber auch sofort bei den Roten Teufeln einschlägt, bleibt abzuwarten. Zum einen ist das System der Lautrer nicht auf diesen fast ausschließlich im vordersten Bereich agierenden Zielspieler zugeschnitten - und zum anderen wird Boyd, wie jeder andere neue Spieler auch, seine Eingewöhnungszeit brauchen. Und die sollte ihm zugestanden werden. Auf Anhieb sind selbst von ihm keine Wunderdinge zu erwarten.


    Nichtsdestotrotz sehe ich ihn als die Verstärkung, die der FCK dringend gebraucht hat. Marvin Pourié hat mit seinem Abgang eine Lücke hinterlassen, die bisher nicht geschlossen werden konnte. Schenkt man den Gerüchten die sich um ihn ranken, Glauben, dürfte zwar nicht gerade eine Stimmungskanone verloren gegangen sein, aber der Verlust wog spielerisch eben schwer, was gerade zu Saisonbeginn offenkundig wurde. Die ablösefreie Verpflichtung des damals 21-jährigen Muhammed Kiprit war zu wenig, um einen gestandenen Drittligaprofi zu ersetzen. Und auch auf den Durchbruch von Elias Huth wartete man beim FCK einmal mehr vergeblich.

    „Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei!“

    Also machte das Team von Marco Antwerpen aus der Not eine Tugend. Bei den Roten Teufeln gibt es in dieser Saison bisher keinen klassischen Torjäger. Die mittlerweile 34 Treffer verteilen sich auf 14 Torschützen, was es den Gegnern nicht leichter macht. Die Sharpshooter sind momentan Daniel Hanslik und Philipp Hercher mit jeweils fünf Toren, gefolgt von Tomiak und Wunderlich mit je vier. Auch das zeigt, dass in allen Mannschaftsteilen scharf aus der Hüfte geschossen wird. Die gegnerischen Trainer können das Defensivverhalten ihrer Teams gar nicht gezielt auf einen Lautrer Spieler ausrichten. Ein Erfolgsrezept, das bisher voll aufging.


    Warum sich Elias Huth beim FCK so schwer tat, bleibt ein Rätsel. Spätestens nach seinem Gastspiel in Zwickau, wohin er in der Saison 2019/20 verliehen wurde, war die Hoffnung groß, dass er doch noch in der Pfalz einschlägt. Bei den Westsachsen bekam er die benötigte Einsatzzeit, blühte auf und war der perfekte Sturmpartner des routinierten Ronny König. Huth steuerte in jener Saison 14 Treffer zum Zwickauer Klassenerhalt bei und man war sich sicher, dass er in dieser Form das Sturmproblem beim FCK dauerhaft würde beheben können. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In den folgenden anderthalb Jahren kam der Ex-Hannoveraner beim FCK zwar in 38 Spielen zum Einsatz, traf aber lediglich zwei Mal. Viel zu wenig, um als Stürmer ein unverzichtbarer Bestandteil der Stammelf zu sein.


    Nun wurde Huth Teil des „Boyd-Deals“ und von den Hallensern direkt als Ersatz für den Neu-Lautrer verpflichtet. Als Außenstehender finde ich diesen Wechsel zwar verständlich, aber dennoch sehr schade. Spätestens mit dem Spiel gegen Viktoria Köln hatte sich Elias Huth in mein FCK-Herz „gedivert“. Obwohl er gar nicht eingewechselt wurde, feierte er mit der Mannschaft den Sieg gegen die Domstädter als hätte er alle Tore selbst geschossen. Ein absoluter Teamplayer scheint er also immer gewesen zu sein. Nun bleibt ihm zu wünschen, dass er auch sportlich wieder Fuß fassen kann. Allerdings sollte er damit dann erst nächsten Samstag anfangen.

    „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden“

    Denn morgen kehrt er schon wieder auf den Betzenberg zurück. Der Hallesche FC benötigt dringend Punkte, um den Anschluss an das untere Mittelfeld der Tabelle wiederherzustellen. Gastgeschenke sind folglich nicht zu erwarten. Die Erfolgsbilanz der Hallenser auf dem Betzenberg liest sich aber wie die Titelsammlung von Mainz 05. So unangenehm für den FCK bisher alle Reisen an die Saale nämlich auch waren, so gern empfangen die Roten Teufel die Sachsen-Anhaltiner auf dem Betzenberg. In den drei Heimspielen seit Drittligazugehörigkeit blieben sieben Punkte in Kaiserslautern. Im optimalen Fall folgen nun die Zähler acht, neun und zehn. Unter der Woche hat sich auch der VfL Osnabrück in der Spitzengruppe zurückgemeldet, Dementsprechend kann jeder Ausrutscher mittlerweile einige Plätze im Ranking kosten. Abgerechnet wird bekanntermaßen zwar erst am Schluss, aber auch im Kampf um die Aufstiegsplätze haben die Lautrer nichts zu verschenken.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: I bims 1 Tormaschine


    Roundhouse-Kick: I bims 1 Tormaschine

    In der heutigen Ausgabe: Die Zementmischer vom Betzenberg, stinkende Stiefel, Lautrer Legenden und Marco Antwerpen, der nur knapp an Thomas Tuchel scheiterte.


    Hashtag der Woche: #starketruppe. Dass das Lautrer Bollwerk steht, ist hinlänglich bekannt. Eine kleine Ursachenforschung muss trotzdem hin und wieder betrieben werden. Und wenn jetzt noch das Runde etwas zuverlässiger den Weg ins Eckige findet, könnte die Euphoriewelle weiter geritten werden. Der richtige Mann dafür scheint verpflichtet worden zu sein. Dazu huldigen wir einem ganz großen FCK'ler, betrachten wie aus dem „kleinen Marco“ die Lautrer „Glatze gnadenlos“ wurde, blicken zu einem Helden der Westkurve und wundern uns einmal mehr über die Fifa. Unser Wochenrückblick.


    1. Mein Name ist Boyd, Terrence Boyd: Irgendwie hat es sich schon seit Jahren abgezeichnet. In so ziemlich jeder Transferperiode der letzten Jahre tauchte rund um den FCK immer wieder der Name des mittlerweile fast 31-jährigen auf. Allerdings ließ sich ein Wechsel nie realisieren. Nun, fünf Monate vor seinem Vertragsende beim HFC und somit der letzten Möglichkeit für die Hallenser mit einem Transfer etwas Geld zu verdienen, ging der Wechsel über die Bühne. Den gebürtigen Bremer Boyd zieht es in die Heimat seiner aus Heidelberg stammenden Frau. Im Gegenzug verlässt Elias Huth den Betzenberg und wechselt als Boyd-Ersatz an die Saale. Der Mittelstürmer wechselte 2018 zum FCK, zündete bei den Roten Teufeln aber nie so wirklich. Dass er ein guter Drittligaspieler ist, konnte er bei seinem Gastspiel in Zwickau unter Beweis stellen, wohin er im Spieljahr 2019/20 verliehen wurde. In 31 Spielen erzielte Huth 14 Tore für die Westsachsen und trug so maßgeblich zu deren Klassenerhalt bei.


    FCK verstärkt sich mit Mittelstürmer Terrence Boyd


    2. Ännie Schipp Zement, vier Schippe Kies, boddenass anriehre: Vermutlich ist das das Geheimrezept von Kevin Kraus – oder wie der SWR ihn nennt: Vom Betonmischer der FCK-Abwehr. Gerade einmal 13 Gegentore musste die beste Defensive der Liga bislang schlucken. Allein vier davon in der Vorrunde in Berlin. Das Erfolgsrezept sieht der Abwehrchef jedoch in der Kompaktheit, die derzeit bei den Roten Teufeln vorherrscht. "Momentan verteidigen wir alles weg. Das fängt schon vorne bei unseren Stürmern an, die enorme Laufarbeit leisten. Das macht uns das Leben hinten in der Dreier-Abwehrkette oder in der Fünfer-Abwehrkette bedeutend leichter. Wir haben mit dem Matze (Matheo Raab, Anm. d. Red.) einen super Torwart, der auch mal die eine oder andere brenzlige Situation rettet", klärt der gebürtige Wiesbadener auf. Dass sein Vertrag mit Ablauf der aktuellen Spielzeit endet, macht ihm aktuell noch keine Gedanken. Er fühlt sich beim FCK und in Kaiserslautern zwar offensichtlich sehr wohl, aber momentan konzentriert er sich auf das sportliche Geschehen, um oben dran zu bleiben. "Wenn wir so weitermachen, ist einiges drin“, hofft Kraus, der schon 97 Zweitliga-Spiele auf dem Buckel hat und sicher noch gern das ein oder andere folgen lassen würde. Hoffentlich im Lautrer Trikot.


    Der Betonmischer in der FCK-Abwehr


    3. Häuptling Kämpfende Klinge verjagt Stinkenden Stiefel: René Klingenburg war beim SWR-Podcast Nur der FCK zu Gast. Der „aggressive leader“ der Roten Teufel relativiert den gelungenen Start ins Spieljahr 2022 jedoch ein wenig: "Das ist eine schöne Momentaufnahme, und es war ein hartes Stück Arbeit. Aber wir wissen auch, da liegt noch einiges vor uns". Bei noch 16 ausstehenden Spielen wird ihm sicher niemand widersprechen. Er sieht die mannschaftliche Geschlossenheit, die beim FCK Einzug gehalten hat, als entscheidenden Faktor. "Du darfst einfach keine Stinkstiefel haben. Wenn du mal nicht spielst, musst du trotzdem deine Mannschaftskollegen unterstützen. Wenn du zum Beispiel aus einer Verletzung kommst, eigentlich Stammspieler warst und es läuft gerade im Team, musst du dich damit abfinden, dass der eine oder andere vielleicht Vorrang hat. Aber wenn du gebraucht wirst, bist du da. Das ist eben ein Mannschaftssport und kein Einzelsport", führt der ehemalige Jugendspieler von Schalke 04 aus. Dass er selbst nicht immer ein pflegeleichter Spieler war, weiß er auch. Der FCK ist bereits seine siebte Station im Profizirkus und „Klinge“ möchte alles daran setzen, dass dieses Engagement deutlich länger dauert als die vorherigen.


    Klingenburg: "Du darfst einfach keine Stinkstiefel haben!"


    4. Der Löwe von Wembley: Werner Liebrich hätte am vergangenen Dienstag seinen 95. Geburtstag gefeiert. „De Rod“ verstarb jedoch schon 1995 und so erinnerte die Initiative Leidenschaft FCK an den Lautrer Weltmeister von 1954. Seine Duelle mit Ferenc Puskas im Finale von Bern und der damit verbundene WM-Titel waren für Liebrich der Höhepunkt seiner grandiosen Karriere. Der „beste Stopper der Welt“, wie ihn fortan internationale Journalisten feierten, prägte zusammen mit den anderen Helden von Bern aber auch die erfolgreichste Zeit des FCK. In 17 Spielzeiten lief der Abwehrrecke für die Roten Teufel auf. In dieser Zeit errang er neun Meisterschaften in der Oberliga Südwest, zog fünf Mal in das Finale um die Deutsche Meisterschaft ein, verließ davon 1951 und 1953 als Sieger den Platz und stand 1961 zudem mit den Lautrern im DFB-Pokalfinale. Er beendete seine beeindruckende Laufbahn ein Jahr später und blieb „seiner“ Stadt treu. Er ließ sich für die SPD in den Stadtrat von Kaiserslautern wählen und übernahm auch hier Verantwortung. Werner Liebrich, den britische Medienvertreter nach einem Gastspiel der deutschen Nationalmannschaft in London als „The lion of Wembley“ bezeichneten, war zweifelsohne einer der ganz großen Köpfe des FCK – auf und neben dem Fußballplatz.


    Der Frie­dens­panzer


    5. Flieg junger Adler, hinaus in die Freiheit: Der SWR begab sich auf eine Spurensuche von FCK-Coach Marco Antwerpen. Beim Königsborner SV, in einem Stadtteil von Unna gelegen, verbrachte der mittlerweile 50-jährige seine Jugend. Bis hin zur ersten Mannschaft, die seinerzeit in der Bezirksliga kickte, hielt er seinem KSV die Treue. "Es war schon früh abzusehen, dass das mit ihm etwas wird", stellt sein Patenonkel und damaliger Trainer Karl-Heinz Korte rückblickend fest. Und wenn er auch offenbar nicht immer der Trainingsfleißigste war, wusste Antwerpen als Spieler jedoch stets, wann es zählte. An Spieltagen ging der Nachwuchsstürmer schon damals vorne weg und war laut seinem ehemaligen Fußball-Obmann Hans-Jürgen Albert schon in jungen Jahren eine wichtige Säule des Teams. Allerdings weiß Ex-Coach Korte, der es als Spieler übrigens selbst bis in die zweite Liga schaffte, auch zu berichten, dass der kleine Marco nicht immer pflegeleicht war. "Ich musste ihn ab und zu auch bremsen", so Korte über seinen Zögling mit der kurzen Zündschnur. "Wenn er sich ungerecht behandelt fühlte, das ist teilweise heute ja auch noch der Fall, dann sagte er dem Schiedsrichter auch seine Meinung". Eine Eigenschaft, die er glücklicherweise beibehalten hat. Denn diese Authentizität macht ihn derzeit zum perfekten FCK-Coach.


    Wie alles begann


    6. Ciao Bello: Axel Bellinghausen ist zurück. Wer dachte, das ehemalige Kampfschwein des FCK hätte seine Schuhe an den Nagel gehangen, sieht sich getäuscht. Den mittlerweile 38-jährigen hat es zum SC Unterbach verschlagen, wo er künftig in der Bezirksliga die Schuhe schnürt. Aber „Bello“ wäre nicht „Bello“, wenn er das nicht auf seine Art machen würde. In einem Interview mit dem Kicker verrät er, dass er leistungstechnisch in der Bezirksliga nicht auffällt und schon viel für ihn passen muss, wenn er aus der Mannschaft herausstechen soll. Und auch auf die Frage, ob von ihm als Ex-Profi nicht besondere Dinge erwartet werden würden, antwortet er in gewohnter Bescheidenheit: "Nee. Die meisten hier beim SCU kennen mich aus meiner Zeit bei der Fortuna, deswegen wusste man ja, womit man zu rechnen hat. Ich stand in meiner ganzen Karriere ja nie für die große Show, sondern für ehrliche Arbeit. Also erwartet man auch keine Wunderdinge von mir - denn die würde ich ja auch gar nicht können. Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft, damit bin ich immer ganz gut gefahren“. Kann man so stehen lassen. Nicht umsonst schaffte er es bei all seinen Arbeitgebern recht schnell zum Publikumsliebling.


    Bellinghausen: "Man erwartet keine Wunderdinge - die würde ich auch nicht können"

    Axel Bellinghausen: "Für die Fans immer alles geben"


    7. The Best FIFA Football Awards: Thomas Tuchel sorgte am Montag für den Fortbestand einer deutschen Serie. Nachdem Jürgen Klopp in den beiden Vorjahren die Auszeichnung als Fifa-Welttrainer erringen konnte, schaffte es nun auch Tuchel, die Trophäe im Land der Dichter und Denker zu behalten. Der Coach des FC Chelsea ist nach Jupp Heynckes, Jogi Löw und eben Kloppo bereits der vierte deutsche Trainer, dem diese Ehre zuteil wurde. "Es ist ziemlich surreal, ich bin überwältigt und es ist mir etwas unangenehm", sagte Tuchel in Anbetracht seiner auf die Plätze verwiesenen Konkurrenz nachvollziehbarerweise. Dass er als amtierender Champions-League-Sieger Roberto Mancini oder Pep Guardiola hinter sich lassen konnte, ist verständlich. Dass er aber in der Endabrechnung noch vor Derby-König Marco Antwerpen lag, klingt tatsächlich surreal. Aber was will man erwarten? Ein Lewandowski wurde von der Fifa bei der Wahl zum Weltfußballer schließlich auch stärker eingeschätzt als Boris To(r)miak.


    Lewandowski erneut Weltfußballer, Tuchel Welttrainer


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Do werd die Wutz geschlacht


    Roundhouse-Kick: Do werd die Wutz geschlacht

    Willi Orban verfolgt den FCK, Mark Forster lebt den FCK. Die Betze-Buben bekommen neue Nachbarn und fechten ein Dilemma im Nachwuchsleistungszentrum aus. Unser Wochen-Rückblick.


    Unser Hashtag der Woche: #youllneverwalkalone. Große Gefühle, klare Worte, Zukunftspläne und Millionen scheffeln - der Fußball hat uns in der letzten Woche einmal mehr all seine Facetten gezeigt. Dass er dabei mindestens genauso sympathisch wie fragwürdig rüberkommen kann, zeigt wie polarisierend unsere liebste Nebenbeschäftigung oftmals ist. Von der großen Showbühne bis hin zu moralisch höchst fragwürdigen Einnahmequellen: Unser Wochenrückblick.


    1. En echte Pälzer racht ken Hasch: Mark Forster hat sich am vergangenen Dienstag einen kleinen Traum erfüllt und wenigstens vor einer Westkurvenkulisse mit einigen FCK-Fans „You´ll never walk alone“ zelebriert. Passiert ist das Ganze im Rahmen der Pro7-Sendung „Wer stiehlt mir die Show“, in der Forster nach seinem Sieg in der Vorwoche in die Rolle des Quizmasters schlüpfen und die Sendung nach eigenem Geschmack ausgestalten durfte. „Ich liebe den 1. FC Kaiserslautern. Schon als Kind sang ich die Lieder, pfiff den Gegner aus, bekam Gänsehaut beim Torjubel. Es war immer ein Wunsch von mir, als Spieler das Feld zu betreten, die Atmosphäre auf dem Rasen zu spüren. Aber als Fußballer bin ich selbst für die dritte Liga zu schlecht und es wird wohl immer ein Traum bleiben – dachte ich“, leitete Forster „seine“ Show ein. Und was folgte war eine Hommage an die Pfalz im Generellen und an den FCK im Speziellen. Er moderierte durchgängig im „Otto-Rehhagel-Gedächtnisanzug“, ließ seine Band in den Trikots der Roten Teufel aufspielen, wies einen aufmüpfigen Fan von Dynamo Dresden mit einem Augenzwinkern in seine Schranken und gab feinstes Liedgut von Kurt Dehn zum Besten. Jedem Lautrer dürfte an diesem Abend das Herz aufgegangen sein. Leider eroberte sich Joko Winterscheidt, bekennender Fan von Borussia Mönchengladbach, die Show zurück. Mit einer baldigen Wiederholung der rot-weißen Gala dürfte also nicht zu rechnen sein. Dennoch: Das war ganz großes Kino, lieber Mark!


    Mark Forster bringt die Pfalz und den FCK ins Fernsehen


    2. Free Willi: Willi Orban war der erste Gast im Jahr 2022 beim Fußball-Podcast kicker meets DAZN. Natürlich wurde das Leipziger Kantholz auch zu seinen Karriereanfängen in Kaiserslautern befragt. Als Fünfjähriger sei er schon zum FCK gestoßen und habe bei seinem Heimatverein alle Jugendmannschaften durchlaufen, berichtet der ungarische Nationalspieler. Dass er nicht, wie eigentlich üblich, über einen Dorfverein den Weg zum Fußball fand, verdankt er seinen Eltern. Diese kannten damals nur den FCK und schickten den kleinen Willi direkt dorthin, wovon andere Kids nur träumen durften. An den Durchbruch zum Profifußballer dachte er erstmals als Spieler der U17, endgültig öffnete sich für ihn diese Tür nach dem Finale um die Deutsche Meisterschaft mit der U19. Der FCK erkannte sein Talent und nahm ihn in der Folge als Profi unter Vertrag. Dass er seinen Herzensverein 2015 Richtung Leipzig verließ bereut Orban nicht. „Der Wechsel nach Leipzig war damals für mich brutal schwer. Einerseits willst du den Verein, von dem du ja auch Fan bist, am Liebsten niemals verlassen. Aber andererseits hast du auch die Verantwortung die bestmögliche Option zu wählen, in der du dich auch beruflich weiterentwickeln kannst. Das ist dann immer so ein Zwiespalt, aber eben die Entscheidung, die du fällen musst. Dass die nicht einfach ist, ist klar. Aber ich habe mir die Zeit genommen und die Entscheidung getroffen“, fasst er zusammen. Aber natürlich verfolgt „Williiiiiiiii“ immer noch das Geschehen rund um den Betzenberg und hofft auf eine baldige Rückkehr in die zweite Liga.


    "kicker meets DAZN": Die neue KMD-Folge mit Willi Orban


    3. Rent an office: „Sie suchen schon lange eine passende Location für ihr Unternehmen? Sie sind der tristen Umgebung der Gewerbegebiete überdrüssig? Sie wollen Ihren Geschäftspartnern und Kunden zum Business auch entspannte Stimmung in anspruchsvollem und außergewöhnlichem Ambiente bieten? Dann kontaktieren Sie uns, die Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH“. So oder so ähnlich könnte eine junge Dame den Werbefilm zu den aktuellen Plänen der Stadt Kaiserslautern einsäuseln. Wie der SWR recherchieren konnte, stünden dann zwar keine Schreibtische in der Umkleidekabine des FCK, aber es könnten Mieteinnahmen generiert werden, die den klammen Stadtkassen durchaus guttun würden. Aber obwohl es bereits erste Interessenten zu geben scheint, ist noch keine unmittelbare „Fremdmitbenutzung“ angedacht. Zunächst muss noch die Installation von Kabeln und Leitungen den neuen Begebenheiten angepasst werden, entsprechende Vergabeverfahren sind wohl schon gestartet. Und wenn nicht gerade die Macher vom Berliner Flughafen am Werk sind, dürften zeitnah erste Umzugskartons zu sichten sein.


    Stadt Kaiserslautern will Fritz-Walter-Stadion vermarkten


    4. Goodbye Shawni: Der erste Sommertransfer ist eingetütet. Allerdings verliert der FCK zu seinem Leidwesen damit eines seiner vielversprechenden Nachwuchstalente. Shawn Blum wechselt zur neuen Saison zum 1. FC Nürnberg und soll dort an den Profikader herangeführt werden. Dass Daniel Paulus, einst Blums Jugendtrainer beim FCK und mittlerweile in gleicher Funktion beim Club tätig, eine nicht unwesentliche Rolle bei diesem Vereinswechsel gespielt hat, bleibt nur zu vermuten. Und auch, dass Blum schon als Kind davon geträumt hat, einmal am Valznerweiher kicken zu dürfen und vielleicht sogar in Nürnberger Bettwäsche geschlafen hat, ist eher unwahrscheinlich. „Ich bin froh und glücklich ab Sommer beim Club zu spielen. Das Konzept der Verantwortlichen um Sportvorstand Dieter Hecking, Sportdirektor Olaf Rebbe und Trainer Robert Klauß hat mich unglaublich überzeugt. Außerdem habe ich schon so viel Gutes von meinem älteren Bruder Danny vom Club gehört. Deshalb musste ich auch nicht lange für diesen Schritt überlegen“, lautet das Statement des Offensivspielers. Aber egal welche Beweggründe der Frankenthaler Nachwuchskicker auch hat, für die Roten Teufel steht erneut der Verlust eines vielversprechenden Talents zu Buche. Nichtsdestotrotz wünschen wir dir, lieber Shawn, alles Gute auf deinem Weg und eine steile Karriere!


    Viel Gutes vom Bruder gehört: Blum wechselt vom FCK zum 1. FC Nürnberg


    5. Female Empowerment im Wüstenstaat: Großer Fußball wird nun endlich auch wieder in Spanien geboten. Der Supercup wird in einem Final-Four-Turnier ermittelt und alle Spanier können live dabei sein – vor ihrem Fernseher. Denn der nationale Fußballverband (RFEF) des Königreichs geht voll mit der Zeit und verkauft seine Seele an einen Staat mit sehr fragwürdiger Auffassung von Menschenrechten. Die Hauptstadtclubs Real und Atletico, der FC Barcelona und Athletic Bilbao reisen einmal quer über den Globus, um in Saudi-Arabien, dem unumstrittenen Mutterland des Fußballs, die Besten der Besten zu ermitteln. Aber an den Ehrenmännern des RFEF haben sich auch die Scheichs die Zähne ausgebissen. Luis Rubiales, Präsident des Verbandes, rühmt sich damit, dass man sich immerhin für die Frauen in Saudi-Arabien eingesetzt habe, die nun gratis in die Stadien dürfen. "Mit Fußball kann man eine Gesellschaft verändern", versucht er sich selbst von dem Mist, den er erzählt, zu überzeugen. Dass jedes Final-Four-Turnier mit 40 Millionen Euro, die sich Verband und Vereine teilen, versüßt wird, ist natürlich nur eine nette Randerscheinung für die Südeuropäer.


    Spanischer Supercup: Deshalb findet das Turnier in Saudi-Arabien statt


    Quelle: Treffpunkt Betze