Deine Argumente verstehe ich und kann diese auch gut nachvollziehen, aber zum Thema RB oder Hoffenheim Ansatz, wir sind nun mal ein Verein. Was willst du machen?
Der Weg zur Ausgliederung war sehr lange und eine schwere Geburt
Manchmal scheint es, als könnten wir wenig tun, doch ich möchte auf ein Problem hinweisen, das viele nicht sehen wollen: Wir wählen Leute, die wir nach einem halben Jahr wieder vom Berg jagen. Dabei sollten wir uns klarmachen, dass wir Mitglieder, und dazu zähle ich mich auch, weder Sportdirektor, Spieler noch Trainer bestimmen.
Ich bin oft erschrocken, wie viele Fans im Geist in den 90ern stecken geblieben sind und außer dem FCK kaum etwas anderes im Fußball wahrnehmen. Der Gedanke an einen Aufstieg scheint völlig realitätsfern, besonders ohne die finanziellen Mittel, wie sie zum Beispiel RB Leipzig zur Verfügung hat. Doch große Investoren will man auch nicht, da diese als "böse" gelten. Ohne finanzielle Unterstützung oder eine lange Aufbauzeit, die Fans oft nicht gewähren, hat man kaum eine Chance. Der Fußball hat sich verändert, doch viele möchten das nicht einsehen. Trainer und Spieler werden auf Plattformen wie Transfermarkt.de bewertet, und Trainer werden allein aufgrund ihrer Stationen bei früheren Vereinen kritisiert, ohne dass man ein einziges Spiel von ihnen gesehen hat.
Nehmen wir zum Beispiel Markus Anfang: Ich verfolge die 3. Liga intensiv und habe gesehen, dass Dynamo Dresden unter ihm in etwa 90 % der Spiele klar überlegen war. Sie haben zahlreiche Elfmeter verschossen und mehrmals Pfosten und Latte getroffen. Dresden hätte in vielen Spielen locker mit drei oder vier Toren Unterschied gewinnen müssen. Dafür kann der Trainer nur bedingt etwas. Auch seine Nachfolger konnten nicht mehr erreichen. Wenn also behauptet wird, der Kader würde "von allein aufsteigen", zeigt das nur, wie wenig die Realität erkannt wird.
Markus Anfang hat mit jedem Verein oben mitgespielt: Er ist mit Kiel aufgestiegen und scheiterte nur knapp in der Relegation, war mit Köln auf Platz 1, als er entlassen wurde, und in Bremen war es die Impfaffäre, die ihn stoppte. In Dresden landete er zweimal auf Platz 4. Wenn das "Scheitern" ist, dann würde ich ihn gerne genauso bei uns scheitern sehen!
Trotzdem werden Trainer wie Sforza gefordert, der nie wirkliche Erfolge vorzuweisen hatte, oder Marco Kurz, der nach wenigen Wochen wieder entlassen wurde und außer ein paar guten Jahren beim FCK kaum Erfolge hatte.
Wir sollten die Emotionen manchmal beiseitelegen und uns ein realistisches Bild vom FCK machen.