ZitatAlles anzeigenDer Klub der Unersättlichen
Die Stadt Kaiserslautern ist hoch verschuldet. Dennoch fordert der FCK eine weitere Mietminderung für das Stadion. Der Widerstand wächst, doch der Klub braucht Hilfe für den Aufstieg.
28. November 2009 Von Michael Ashelm
Kaiserslautern. Je dunkler und kälter die Tage zurzeit werden, desto heißblütiger lebt die Pfälzer Fußballbegeisterung auf. Stefan Kuntz spricht von "gefühlter Bundesliga" und meint die Atmosphäre rund um den 1. FC Kaiserslautern. "Als ich hier anfing, herrschte in der Stadt noch das Gefühl: die da oben. Inzwischen stehen die Fans wieder viel mehr hinter uns." Seit der frühere Stürmer und Europameister von 1996 vor anderthalb Jahren als neuer Vorstandschef zu seinem alten Klub zurückkehrte, glauben wieder mehr Menschen an den FCK. Zwar spielt die Mannschaft seit Jahren nicht mehr auf den wichtigen Fußballplätzen der Republik, aber als Tabellenführer der zweiten Liga gibt es Hoffnung auf eine Rückkehr ins große Geschäft. An diesem Montag empfangen die Lauterer im Spitzenspiel Arminia Bielefeld - und das Fritz-Walter-Stadion wird beben.
Für viele "Rote Teufel" ist die gewaltige Arena heute wieder das Symbol für die Fußballmacht vom Betzenberg. Mit den sportlichen Erfolgen dieser Saison sind die Fans zurückgekommen. Aber auch steht das Monument hoch über der Stadt für Größenwahn und Verschwendungssucht. Bei keinem anderen Fußballklub in Deutschland ist so viel Geld des Steuerzahlers verbrannt worden. Mehr als 100 Millionen Euro wurden in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten in den Verein und vor allem das Stadion gepumpt - und so ist in der pfälzischen Fußballprovinz eine Diskussion entbrannt, ob es sich gehört, dem allseits wieder beliebten FCK zur Realisierung seiner sportlichen Ziele nun weiteres Steuergeld zukommen zu lassen.
Quelle: http://www.faz.net/s/RubF3CE08…Tpl~Ecommon~Scontent.html