ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer vertraut Qualität seiner Elf
Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern kassierte in den ersten 16 Saisonspielen neun Tore, in den beiden letzten Spielen sieben. Nach den Niederlagen in Augsburg (1:4) und Fürth (0:3) versucht Trainer Marco Kurz, seine junge Elf am Samstag (13 Uhr) gegen Rot Weiss Ahlen in die Erfolgsspur zurückzuführen.
Rückblende: Das 0:1 in Fürth fällt nach dem zweiten Lauterer Eckball durch einen Konter, den Nicolai Müller abschließt. „Keine Organisation, keine Kommunikation", kritisiert Marco Kurz das vogelwilde Treiben seiner Mannschaft. Das 0:2 wird 60 Sekunden nach dem Rückstand durch Sippels Foul an Allagui verursacht. Die Lauterer haben nach dem Rückstand alle Ordnungselemente aufgegeben, agieren kopflos. „Die Entstehung, das war nicht unser Gesicht", sagt der Trainer. Die Fehleranalyse mit der Mannschaft beschreibt er als „ausführlich, kritisch, aber ohne die Nerven zu verlieren".
Angst, dass der FCK wie im Vorjahr nach starker Hinrunde abbrechen könnte, befällt Marco Kurz nicht. „Ich bin unbefangen, was die letzte Saison angeht", sagt der Coach, der erst im Juni 2009 kam.
„Das Spiel war schlecht. Deshalb haben wir verloren. Wir sehen aber auch das Positive, wir wissen um die Qualität unserer Mannschaft", betont der FCK-Trainer. Zu dieser Qualität gehörte in den ersten 16 Spielen ein fast fehlerfreier Torwart. Tobias Sippel bewahrte den FCK bei den Siegen in St. Pauli (2:1) und bei 1860 München (1:0) heldenhaft vor Rückständen. Der 21-Jährige hielt den FCK beim 2:1-Sieg in Cottbus nach dem 0:1 im Spiel. In Augsburg war Sippel Auslöser des Rückstands. Die Abwehrkette - bis Augsburg mit Gütesiegel unterwegs - erwies sich in Fürth außen als brüchig. Florian Dick und Alexander Bugera lagen schief. Rodnei und Kapitän Amedick, mit die zweikampfstärksten Spieler der Liga, müssen wieder besser abgestimmt arbeiten.
Die Außen (Ivo Ilicevic und Sidney Sam) sind ein Erfolgsrezept des FCK. Ilicevic, in Fürth von Markus Steinhöfer unzulänglich ersetzt, soll heute nach einer Bänderdehnung wieder voll ins Training einsteigen. Kurz warnt, Neuzugang Steinhöfer nach einem schlechten Spiel abzuschreiben.
Die Stabilität des FCK in der Hinrunde basierte auch auf der gekonnten Arbeitsteilung in der Mittelfeldzentrale (Bastian Schulz oder Jiri Bilek neben Georges Mandjeck). Neuzugang Pierre de Wit, für den mit Kamerun beim Afrika-Cup weilenden Mandjeck am Ball, sieht der Trainer als Gewinn. De Wit war lange verletzt, braucht nun Spielpraxis, deutet aber auch Offensivqualität an.
Manko des FCK ist der Abschluss (27 Tore in 18 Spielen, viele vermasselte Großchancen). Die Stürmer arbeiten auch defensiv engagiert mit. Am Samstag ersetzt Srdjan Lakic den gelbgesperrten Adam Nemec. Erik Jendrisek begann gestern nach Beckenkammprellung mit Lauftraining. Kurz hofft auf seinen Einsatz, verweist aber auch darauf, dass Lakic erstmals seit dem 1. Mai 2009 in der Startelf stehen wird. „Er kann noch nicht in Top-Form sein. Er setzt sich sehr unter Druck, hat einen Riesenehrgeiz. Man darf nicht erwarten, dass er das Spiel allein entscheidet."
Vor Panik nach zwei Niederlagen in Folge warnt der besonnene Coach. Mit Recht! „Es gab Leute, für die waren wir schon durch - was ich nie so gesagt und gesehen habe. Aber für Unruhe gibt es jetzt auch keinen Grund", äußert der Trainer.
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.16
Datum: Mittwoch, den 20. Januar 2010
Seite: Nr.9