ZitatAlles anzeigenStefan Kuntz kam schon wieder zum Pressegespräch für das nächste Spiel des 1. FC Kaiserslautern. Zum zweiten Mal in Folge. Wieder begrüßte er jeden im Raum per Handschlag und schnappte sich wieder ein süßes Teilchen. Diesmal rauschte der FCK-Boss aber nicht sofort davon. Er ließ es sich nicht nehmen, die Vertragsverlängerung mit Alexander Bugera bekanntzugeben und ein paar zufriedene Worte loszuwerden. Bis er das konnte, musste er aber auf Christian Gruber warten, der mit Bugera im Schlepptau kam. „Früher war es so, dass es losging, wenn der Vorstandsvorsitzende da war - jetzt muss man auf den Pressechef warten", sagte Kuntz mit gespielter Entrüstung und ertrug die Wartezeit mit Humor.
Dass Alexander Bugera beim FCK bleiben will, darüber ist der Vereinschef sichtlich erfreut. Und lobt die gesamte Familie, die bei den Vertragsgesprächen gezeigt habe, dass sie sich intelligente Gedanken über die Zeit nach dem aktiven Fußball macht. „So etwas ist schön zu sehen in der heutigen Zeit. Diese Art Spieler und Familien haben zu meiner Zeit den FCK ausgemacht", lobte Kuntz. Und Bugera hat nicht nur was im Köpfchen und im linken Füßchen, sondern auch Manieren: „Danke an Stefan für das Kompliment. Es ist schön, wenn man so etwas hört", sagte der 31-Jährige artig. Nur ein Mitglied der Familie Bugera hat"s noch nicht so mit dem FCK: Töchterchen Marie-Luise, das dieses Jahr in die Schule kommt, hat Angst vor dem Betzenberg. Oder besser gesagt vor dem Stadion. „Das werden wir ihr noch austreiben", sagte Bugera lachend.
Beim Gespräch mit Blick auf das heutige FCK-Spiel in Aachen herrschte trotz der jüngsten Negativerlebnisse im sportlichen Bereich gute Stimmung. Trauermienen wären ja auch fehl am Platz. Krisen kann man schließlich meistern. Wobei das Wort Krise mit Vorsicht zu benutzen ist. Laut Duden ist die Krise eine „schwierige Situation, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt". Und es ist von einer „entscheidenden Wendung" die Rede. Davon kann im Fall FCK aber noch keine Rede sein. Negativ entschieden ist schließlich noch überhaupt nichts. Andererseits: Irgendwie weiß man ja erst hinterher, wenn es wirklich schief gegangen ist, ob es eine Krise war...
FCK-Trainer Marco Kurz spricht jedenfalls von einer „kleinen Delle". Und so etwas Kleines sollte sich doch ausbeulen lassen.
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.26
Datum: Montag, den 01. Februar 2010
Seite: Nr.21