ZitatAlles anzeigenRote Teufel verschenken zwei Punkte - Ilicevic gibt Siegtor vom Stiefel - Sam trifft und hadert
KAISERSLAUTERN (zkk). Selbst zwei Punkte Vorsprung im Wettlauf mit dem FC Augsburg eingebüßt, aber den Abstand gegenüber dem FC St. Pauli auf dem Relegationsrang auf acht Zähler ausgebaut: Das sind die ablesbaren Folgen des 1:1 (1:1) von Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern gegen den abstiegsgefährdeten FSV Frankfurt.
„Die Frankfurter freuen sich, für uns ist"s eine Niederlage", befand Sidney Sam, der nach 45 Minuten Anlaufzeit immer besser, immer gefährlicher wurde, mit seinen Tempo-Dribblings Lücken in das Abwehr-Bollwerk des FSV riss. Nur das erlösende zweite Tor wollte nicht gelingen. Es hätte kurz vor Schluss auch auf der Gegenseite fallen können. Doch Tobias Sippel parierte großartig gegen den urplötzlich frei vor ihm auftauchenden Jurgen Gjasula (77.).
„Es hat nicht ganz gereicht. Aber der FCK hat auch eine wirklich gute Mannschaft", sagte Gjasula, der 2004/2005 beim FCK in die Profi-Lehre ging. Er hat Potenzial!
Über das Sprungbrett FSV Frankfurt möchte der 24-Jährige zurück in die Bundesliga. Was ihm sein Trainer Hans-Jürgen Boysen zutraut. „Einen hervorragenden Ideengeber" sah FCK-Trainer Marco Kurz in dem klassischen Zehner des FSV, den Jiri Bilek und Georges Mandjeck in Wechselschicht aus dem Spiel hätten nehmen sollen. Es gelang nicht wirklich.
Der FCK kam nur schwer in die Gänge, nach dem jähen Rückstand durch Ledgerwoods Kopfballtor nach Sams Ballverlust (13.) aber zeitnah zum Ausgleich (27.). „Ich habe nichts gemacht. Er hebt einfach ab", haderte Gledson, der Bilek zu Fall gebracht hatte. Den Elfmeter verwandelte Sam, obwohl der gute Patric Klandt ins richtige Eck getaucht war. „Gott sei Dank drin! Nächstes Mal schieß" ich in die andere Ecke - oder ganz woanders hin", scherzte Sam nach seinem siebten Saisontreffer.
„Am Ende wird man sehen, was der Punkt wirklich wert ist", meinte Martin Amedick, den die zwei verspielten Punkte mächtig wurmten. „Sehr ärgerlich! Frankfurt macht mit zwei Chancen ein Tor. Dann hat Tobi super gereettt", sagte der bis auf einen Fehler gut spielende Kapitän.
Zum 25. Mal spielte der Tabellenführer mit der selben Vierer-Abwehrkette vor Torwart Sippel. Rodnei, den Vereinschef Stefan Kuntz mit einer entsprechenden Klausel bei Hertha BSC Berlin auslösen kann und wird, spielt in der Rückserie ohne die überragende Souveränität, die ihn in der Hinserie auszeichnete. Im Aufbauspiel missriet dem Abwehrriesen auch gegen den biederen FSV einiges. So erging es auch Georges Mandjeck, dessen Fehlerquote der Coach mit dem Reisestress zum Länderspiel mit Kamerun entschuldigte.
„Die Mannschaft war nicht zu passiv. Sie hat es nur nicht geschafft, die richtigen Lösungen zu finden", erklärte FCK-Trainer Marco Kurz, der die Enttäuschung ob der verschenkten Punkte auf kleiner Flamme halten wollte. Sidney Sam konnte das Match entscheiden, er scheiterte in der Nachspielzeit aber an der Torlatte. Der zehnte Aluminium-Treffer des FCK in dieser Saison. Pech ...
Adam Nemec hätte das Siegtor machen dürfen, Ivo Ilicevic hätte es machen müssen. Voigt hatte den Ball hergeschenkt, Ilicevic war völlig frei - und schoss vorbei! Frust im Frost !
SPIEL-Statistik
FCK - FSV Frankfurt
Chancen: 11:4
Ecken: 4:3
Schüsse: 20:5
Schüsse aufs Tor: 7:3
Schüsse neben das Tor: 10:2
Abgeblockte Schüsse: 3:0
Flanken: 23:19
Ballbesitz in %: 68:32
Gewonnene Zweikämpfe in %: 49:51
Pässe gelungen in %: 80:63
Fouls: 17:19
Meiste Schüsse: Sam (5) - Gjasula (2)
Meiste Ballkontakte: Bugera (124) - Gjasula (70).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.56