ZitatAlles anzeigenIvo Ilicevic setzt in den Vorbereitungsspielen des 1. FC Kaiserslautern Ausrufezeichen. Der kreative Dribbler fühlt sich auf der linken Außenbahn sehr wohl und möchte eine feste Größe werden.
VON RECHTS NACH LINKSIvo Ilicevic ist beim FCK - zumindest in den Tests - auf seiner Lieblingsposition auf der linken Außenbahnangekommen. (foto: kunz)
VON HORST KONZOK
HERXHEIM. Die Spielfreude ist unverkennbar. Lässt FCK-Trainer Marco Kurz seine Nummer 22 in den Testspielen los, dann zeigt Ivo Ilicevic ungebremsten Einsatz, setzt immer wieder zu seinen Dribblings an, versucht unablässig zum Torabschluss zu kommen. Unverkennbar: Ivo Ilicevic, der Spaß-Fußballer, will sich zeigen, er will einen Startplatz, er will einen Stammplatz in der Elf des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern.
Auf den Tag genau vor einem Monat wurde der endgültige Wechsel des Kroaten aus Aschaffenburg zum FCK besiegelt. In Aschaffenburg wohnen die Eltern, da hat er den Großteil seines Urlaubs verbracht. „Daheim ist es am schönsten", sagt er lächelnd.
Ilicevic, vergangene Saison ein Roter Teufel auf Leihbasis, wurde vom VfL Bochum abgelöst. Zwei Jahre läuft der Vertrag des 23-Jährigen beim FCK. „Ich bin froh, dass ich jetzt endgültig hier bin. Wir hatten in der Zweiten Liga ja ein tolles Jahr und ich fühle mich auch sehr wohl."
Ivo Ilicevic - 30 Einsätze, vier Tore, fünf Torvorlagen, sechsmal eingewechselt, 16 mal ausgewechselt - hatte nach formidabler Hinserie in der Rückrunde Probleme. Seine Leistungen schwankten, manchmal musste er sich hinter dem inzwischen wieder zu Eintracht Frankfurt abgewanderten Markus Steinhöfer anstellen.
Die plötzliche Konkurrenzsituation schien Ilicevic auch mental nicht bekommen zu sein. „Konkurrenzkampf ist überall, damit habe ich überhaupt kein Problem", bekundet der Flügelflitzer im Gespräch im Hotel „Krone" in Hayna, wo der FCK noch bis Freitag im Trainingslager weilt. „Mein Ziel ist es, durch gute Leistung eine feste Größe in unserer Mannschaft zu werden", sagt Ilicevic. Genau das will der Trainer hören - und vor allem auf dem Platz bewiesen bekommen. „Wir haben jetzt nahezu alle Positionen doppelt besetzt und dadurch auch den Konkurrenzdruck, den wir wollten und der die Leistung steigern hilft", philosophiert der Coach.
Vergangene Saison experimentierte er bei der Flügelbesetzung. Weil Sidney Sam auf links so toll auftrumpfte, war er dort rasch eine geschätzte Größe, Ilicevic übernahm rechts, der Flügelwechsel beider war oft eine Waffe des FCK. So soll es auch nach Sams Abgang bleiben, am 4-4-2-System will der Trainer festhalten. „Ich fühle mich links wohler. Ich komme dann öfters zum Tor", sagt Ivo Ilicevic, der sich in den Testspielen mit sehr viel Tatendrang vorstellte, auch den Rückwärtsgang wirkungsvoll einlegte. Er hat starke Konkurrenz - zum Beispiel durch Neuzugang Stiven Rivic, mit dem ihn ein kumpelhaftes Verhältnis verbindet. „Es sind neun Neue da. Ich denke, sie werden sich alle schnell integrieren, weil wir eine sehr charakterstarke Mannschaft sind", versichert Ilicevic.
„Meine Stärke sind die Eins-zu-Eins-Situationen. Ich versuche mit meinen Dribblings variabler zu werden", bekundet der schnelle Techniker, der mit der Kugel so ungemein viel anzustellen weiß - wenn er frei im Kopf ist. So sucht Ilicevic „auf gutem Weg" den Mittelweg zwischen Solo, Vorlage und Torschuss.
Der Trainer registriert den Wille, den Fleiß, das Engagement seiner Nummer 22. Er weiß, dass Ilicevic noch viel, viel Potenzial besitzt. So gibt Kurz Orientierungshilfen. „Der Trainer versucht mich in jedem Training besser zu machen, meine Schwächen abzustellen", weiß der Ex-Bochumer. Er hörte auch in Herxheim des Trainers Worte: „Der Konkurrenzkampf ist völlig offen."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau