Loveparade: 21 Tote nach Massenpanik

Wenn er jetzt auf seine Pensionsansprüche verzichtet ändert das auch nichts. Außer das wir ggf. einen Sozialfall mehr haben. Ohne irgendwas schönzureden, aber in seiner Situation würden 999 von 1000 genauso handeln!

Aber wieso tritt eigentlich nicht der ganze Stadtrat zurück?`Die Genehmigung wurde doch sicher durch Ratsbeschluß erteilt!?

Zitat von FCK_Tom

Wenn er jetzt auf seine Pensionsansprüche verzichtet ändert das auch nichts. Außer das wir ggf. einen Sozialfall mehr haben. Ohne irgendwas schönzureden, aber in seiner Situation würden 999 von 1000 genauso handeln! !

Seh ich auch so. Seine Pensionsansprüche, die er sich als Oberstudienrat vor seiner Zeit als OB erworben hat, haben rein gar nicht, mit seiner Schuld am Unglück zu tun. Die Angehörigen der Opfer werden das zwar nicht so sehen und ihn für alles büßen lassen wollen, aber bei allem Respekt, da sollte man doch differenzieren.

Die Untersuchungen laufen noch und ich kann sein Problem schon nachvollziehen. Das der in der Zwickmühle sitzt ist klar, aber ein Rücktritt würde doch jedem zeigen, ob gewollt oder nicht, dass er sich einer Schuld bewusst ist. Der ist anscheinend wirklich der Meinung, dass er alles richtig gemacht hat.

Ich bin der Meinung dass er nicht zurück treten sollte, denn dies käme einem Schuldeingeständnis gleich. Es schießen sich komischer weise die meisten auf ihn ein und in vorderster Front die SPD Führung aus NRW! Erst einmal abwarten was die Untersuchungen ergeben und dann die schuldigen finden und bestrafen.

Also ich wage auch zu behaupten das 999 von 1000 Menschen sich in seiner Situation genauso verhalten würden, er sagt ja auch, dass er sich sofort abwählen lassen würde, aber wenn er selbst zurücktritt, verliert er sämtliche Pensionsansprüche, selbst die aus seinen 14 Jahren Tätigkeit als Oberstudienrat... wer von uns würde wegen so etwas tragischem beispielsweise seine komplette Rente einstampfen lassen, um den Rest seines Lebens von der Sozialhilfe zu leben?

Ein Faziit nach allem was wir bisher wissen:
Die Love Parade wurde von einem geld- und imagegeilem Unternehmer wie eine Butterfahrt organisiert. Dafür wurde erheblicher öffentlicher Druck auf die Politik ausgeübt. Insbesondere durch dieselbe yellow press, die jetzt wieder sensationsgeil davon provitiert. Der war sogar so geldgeil, dass er an der Versicherung gespart hat: 7,5 Mio als Haftpflicht sind ein Witz!
Dazu kam eine imagegeile Stadtverwaöltung - Sauerland hat es politisch zu verantworten, aber für die Details waren auch andere verantwortlich und letztlich mußte es die Regierungsfraktion im Stadtrat verantworten. Die sind jetzt alle auf Tauchstation. Die Kritik der Öffentlichkeit greift viel zu kurz, wenn man nur den OB an den Pranger stellt.

Schlimm im Vorfeld:
Der Polizeipräsident wurde aufgrund seiner Kritik VOR EINEM JAHR fast aus dem Amt gehoben. Daraufhin hat keiner von Polizei oder Feuerwehr mehr gewagt Kritik zu äußern. Auch daran haben die Medien - insbesondere Springer - mit ihrem öffentlichem Druck großen Anteil.

Die Fakten:
Es wird vielfach auf die Poliei eingeprügelt. Die Polizei war auf diesem Gelände nur Gast und lediglichdafür zuständig, wenn es Prügeleien oder andere Übergriffe gegeben hätte. Die Verantwortung auf dem Gelände liegt beim Veranstalter. Dieser ist er diletantischund gewinnsüchtig nicht nachgekommen!
Die Katastrophe war absehbar: Das Gelände war nicht geeignet, es gab keine Flucht und Ausweichmöglichkleiten. Die Menschen die gestorben sind sind qualvoll erstickt. Insofern kann man nicht von einer Massenpanik reden.
Wäre es z.B. zu einem Brand auf der Bühne gekommen und es hätte wirklich eine Massenpanik gegeben, dann will ich mir die Zahl der Opfer gar nicht vorstellen

Der Zeitgeist:
Ich fand es zum Kotzen dass der Veranstalter und die Offiziellen erst einmal über Schuld diskutiiert haben anstatt ihre Betroffenheit und ehrliches bedauern auszudrücken. Wenn das der deutsche Zeitgeist ist möchte ich nicht mehr hier leben. Positiv aufgefallen ist mir dabei nur die Ministerpräsidentin Kraft

Zitat von lookaround

Die Love Parade wurde von einem geld- und imagegeilem Unternehmer wie eine Butterfahrt organisiert. Dafür wurde erheblicher öffentlicher Druck auf die Politik ausgeübt. Insbesondere durch dieselbe yellow press, die jetzt wieder sensationsgeil davon provitiert.

Der Druck kam wohl eher von der Politik, wie man am Beispiel mit dem Polizeipräsidenten sieht. Bochum hatte auch abgesagt, also wäre das für Duisburg auch möglich gewesen.

Zitat von lookaround

Daraufhin hat keiner von Polizei oder Feuerwehr mehr gewagt Kritik zu äußern.

Das bezweifle ich, da auch hier, wenige Tage vor der Veranstaltung, auch gewarnt wurde. Die haben sich nicht zurück gehalten, mussten aber ihre Arbeit machen, da ja alles genehmigt wurde.

Zitat von lookaround

Es wird vielfach auf die Poliei eingeprügelt. Die Polizei war auf diesem Gelände nur Gast und lediglichdafür zuständig, wenn es Prügeleien oder andere Übergriffe gegeben hätte. Die Verantwortung auf dem Gelände liegt beim Veranstalter. Dieser ist er diletantischund gewinnsüchtig nicht nachgekommen!

So leicht ist es nun auch nicht. Auch die Polizei steht in der Verantwortung, da diese Absperrungen eingerichtet hat und für diese verantwortlich war. Da gab es ja auch Diskussionen zwischen der Feuerwehr und der Polizei. Die Polizei ist nicht nur für Straftaten zuständig.

Zitat von lookaround

Die Katastrophe war absehbar: Das Gelände war nicht geeignet, es gab keine Flucht und Ausweichmöglichkleiten. Die Menschen die gestorben sind sind qualvoll erstickt. Insofern kann man nicht von einer Massenpanik reden.

Warum man nicht von einer Massenpanik sprechen kann, erkenne ich nicht. Durch die massive Einengung am Tunnel sind nicht gerade wenige in Panik geraten. Das konnte man auch auf den Bildern erkennen.

Fazit für mich:

Da wollte man mit Ach und Krach eine Veranstaltung durchdrücken und hat es wohl nie für möglich gehalten, dass da was passieren kann. Jetzt stehen alle ratlos vor dem Scherbenhaufen und keiner möchte es gewesen sein. Ich hoffe, dass die Richtigen zur Rechenschaft gezogen werden. Den Todesopfern hilft das nicht mehr, aber eventuell den trauernden Angehörigen und Freunden.