ZitatAlles anzeigenUMFRAGE: FCK-Torhüter Tobias Sippel steht im Verdacht, betrunken einen Unfall gebaut zu haben. Die Polizei stellte ihn nach dem Besuch eines Bordells in der Denisstraße. Unser Mitarbeiter Benjamin Ginkel fragte gestern Passanten in der Fußgängerzone, ob damit Sippels Karriere einen Knick bekommen hat.
Nikolaus Liebrecht: „Ich bin schon seit 1997 Betze-Fan und verfolge alles rund um den FCK. Tobias Sippel macht sicher weiter, das ist doch ein talentierter junger Kerl. Für seine Karriere ist der Vorfall ein kleiner Schaden - ob er nun selbst am Steuer saß oder nicht. Aber der Torwart wird auch noch älter und ruhiger. Außerdem macht doch jeder Mensch Fehler und es ist noch nicht hundertprozentig klar, wer denn nun den Wagen fuhr. Schade ist es um so einen Kerl aber schon. Ich bleibe natürlich weiterhin Fan des FCK und verfolge die Angelegenheit auch in Zukunft.”
Erich Hach: „Der Vorfall schadet auf jeden Fall den Roten Teufeln und tut den Spielern in der Vorbereitungsphase auf die neue Bundesligasaison bestimmt nicht gut. Immerhin haben die Profispieler für viele junge Menschen auch eine Vorbildfunktion, da sind die Vorwürfe gegen Sippel schon hart. Er sollte jetzt zu seinen möglichen Fehlern stehen, das würde wirklich Klasse zeigen - gerade mit Blick auf seine Vorbildfunktion. Seiner Karriere wird das Ganze vermutlich nicht schaden, aber ob er nochmal beim FCK als erster Torwart auf dem Platz steht? Ich schätze, er wagt einen Neustart in einem anderen Verein.”
Nils Schumann: „Bevor man vorschnell über Torwart Tobias Sippel urteilt, sollte die Schuldfrage erstmal von der Polizei geklärt werden. Immerhin ist noch nicht nachgewiesen, wer den Wagen tatsächlich gefahren und den Unfall verursacht hat. Von seiner Vorbildfunktion als Sportler her ist die ganze Angelegenheit natürlich absolut nicht glücklich. Gerade als Person des öffentlichen Lebens muss er da doch Vorbild sein. Generell finde ich, dass man sich, wenn man denn mal Mist gebaut hat, melden sollte.”
Joachim Migura: „Auch als Profifußballer muss man sich an die Regeln der Gesellschaft halten. Gerade wenn man so wie der Torwart im öffentlichen Leben steht, sollte man solche Ausschweifungen auf jeden Fall vermeiden. Da aber schließlich alle Menschen Fehler machen, glaube ich nicht, dass Sippels Karriere jetzt langfristig gesehen Schaden nimmt. Der Verein sollte ihn abmahnen, denn so ist er alles andere als ein Aushängeschild für den FCK.”
Hans Braun: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Karriere von Tobias Sippel einen dauerhaften Schaden nimmt. Gegen den Besuch dieses gewissen Etablissements ist doch auch nichts zu sagen. Trunkenheit und Fahrerflucht sind dagegen keine Bagatelle. Der FCK lebt auch von der öffentlichen Meinung und die wurde jetzt beschädigt. Eine Kündigung halte ich dagegen für übertrieben, mal sehen, wie sich die Sachlage weiter entwickelt.”
Angeblichen Fahrer noch nicht gehört
Im Fall des FCK-Torhüters Tobias Sippel gab es gestern keine neuen Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern führt ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen des Verdachts der Trunkenheit am Steuer und der Verkehrsunfallflucht.
Der Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern, Paul Scheidner, sagte gestern der RHEINPFALZ, die Polizei habe den von Sippel benannten Fahrer seines Wagens noch nicht vernehmen können. Sie kenne Name und Anschrift, habe ihn aber noch nicht angetroffen.
Die Staatsanwaltschaft lastet Sippel an, Sonntagfrüh gegen 6.30 Uhr im betrunkenen Zustand im Gewerbegebiet West mit seinem Wagen, einem BMW, einen Unfall gebaut zu haben und anschließend weiter gefahren zu sein, ohne sich um den Schaden zu kümmern.
Sippel war in dem Wagen mit seinen FCK-Mannschaftskollegen Ivo Ilicevic und Thanos Petsos unterwegs. Die Polizei stellte den FCK-Torhüter nach einem Bordellbesuch in der Denisstraße, unweit des Orts, an dem Sippels Wagen einen geparkten Pkw gerammt hatte. Der FCK-Profi hatte gegenüber der Polizei erklärt, ein weiterer, ein vierter Mann habe zum Unfallzeitpunkt seinen Pkw gesteuert.
Falko Zink, der Rechtsbeistand Sippels, wollte sich gestern gegenüber der RHEINPFALZ zu den Anschuldigungen gegenüber seinem Mandanten noch nicht äußern. Zink: „Es ist ein laufendes Verfahren. Ich habe noch keine Einsicht nehmen können in die Ermittlungsakte der Polizei.”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung