ZitatAlles anzeigenFCK-Stürmer Ilian Micanski kämpft um Chance auf der rechten Seite
VON OLIVER SPERK
Elf Tage sind es noch bis zum ersten Pflichtspiel der Saison für den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Bevor am 30. Juli (15.30 Uhr) die Pokalaufgabe beim Berliner FC Dynamo wartet, geht es um den taktischen Feinschliff im Lauterer Spiel.
Aus den letzten Tests jeweils gegen französische Erstligisten - morgen (18 Uhr) bei AJ Auxerre und am Samstag (auf 14.30 Uhr vorverlegt) beim Lauterer Stadionfest gegen AS Nancy - erhofft sich Trainer Marco Kurz wichtige Erkenntnisse mit Blick auf die ersten Pflichtpartien.
Weil Auxerre und Nancy die nominell schwersten Gegner der Vorbereitung sind, wünscht sich Kurz nun explizit echte Härtetests für den Abwehrverbund der Lauterer. „Defensiv war wir bisher ja in den bisherigen Spielen noch nicht so gefordert”, sagt der 42-Jährige. Während Martin Amedick und Mathias Abel um den Innenverteidiger-Platz neben Rodnei kämpfen, sind Florian Dick rechts und Leon Jessen links klare Startelf-Kandidaten. Zumal Jessen-Konkurrent Alexander Bugera vorerst wegen seiner Achillessehnenverletzung ausfällt.
„Wir haben zurzeit in Florian Dick und Leon Jessen nur zwei gelernte Außenverteidiger zur Verfügung”, sagt der FCK-Trainer, „das ist nicht optimal.” Ob die Lauterer daher auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv werden, werde man „noch abwägen”, meint Kurz. „Ich sehe keinen akuten Handlungsbedarf, aber wir müssen die Situation im Auge behalten”, betont der 42-Jährige.
Obwohl es mit der Effizienz bei der Chancenverwertung bislang noch nicht so weit her war - die Spielfreude der FCK-Offensive war deutlich erkennbar. Die bislang bevorzugte Variante: eine offensive Dreierreihe hinter einem einzigen Stoßstürmer, der abwechselnd meist Itay Shechter oder Dorge Kouemaha hieß; ein 4-2-3-1-System, das zeitweise zum 4-3-3 wird.
Rechts vorne setzte Kurz zuletzt auf Richard Sukuta-Pasu oder auf Ilian Micanski, der sich wie im vergangenen Sommer auch in dieser Vorbereitung bisher in guter Form präsentierte. Für Micanski, den in der vergangenen Saison so glücklosen bulgarischen Nationalstürmer, eröffnet sich durch die leicht modifizierte Ausrichtung in der Offensive eine neue Chance. „Er ist kein klassischer Außenbahnspieler”, sagt Kurz, „aber er kann einer von drei Stürmern sein.”
Egal wie - Micanski, der zuvor in Polen gespielt hat und dort ein gefeierter Held war, möchte nach dem für ihn schlecht gelaufenen ersten Jahr in Deutschland (10 Kurzeinsätze/1 Tor) vor allem eines: „Mehr Spielzeit. Ich möchte jedem zeigen, dass ich Fußball spielen und Tore schießen kann.” Interviews führt der aufgeweckte, höfliche 25-Jährige lieber noch auf Englisch, obwohl sein Deutsch schon gut ist.
Mit seiner aus Polen stammenden Freundin lebt er in Kaiserslautern und fühlt sich sehr wohl. Seine Familie hat ihn häufiger besucht, was in neuer Umgebung oft hilft. „Ich kenne jetzt alles hier beim FCK, die Atmosphäre, die Trainingsbelastung; das ist ein Vorteil”, sagt Micanski. Er kämpft um ein glücklicheres zweites Jahr in der Pfalz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau