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Der Kader des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern wird von Trainer Kurz und FCK-Chef Kuntz auf den Abstiegskampf eingeschworen. Morgen gegen den FC Augsburg fehlt wahrscheinlich Oliver Kirch wegen einer Knieverletzung.
Alle Angestellten des 1. FC Kaiserslautern sollen es wissen - vor allem die, die morgen ab 15.30 Uhr in der Fußball-Bundesliga-Partie der Roten Teufel gegen Aufsteiger FC Augsburg auf dem Platz stehen. Oder nein, nicht stehen, besser laufen und springen.
Die Botschaft, die Vereinschef Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz der Mannschaft nach dem 0:2 zum Auftakt in Bremen vor der morgigen Heimpremiere vermitteln wollen, haben sie schon in den vergangenen Tagen mit einiger Vehemenz vorgetragen. „Wir müssen in puncto Aggressivität und Zweikampfführung um einiges besser sein als in Bremen”, betont Kurz, „uns muss bewusst sein, was uns in der vergangenen Saison stark gemacht hat.”
Demut und Bodenhaftung bläut Trainer Kurz seinen Spielern immer wieder ein. „Die Partie gegen Ausgburg ist ein Duell gegen einen Aufsteiger, der ein gutes Format aufweist. Sie sind nach dem Aufstieg noch ungeheuer euphorisch. Dass das beflügelt, haben wir im vergangenen Jahr selbst erlebt”, sagt Kurz.
„Der Kampf um den Klassenerhalt beginnt”, betont der 42-Jährige. Er freut sich über den guten Zuschauerzuspruch für die Sonntagspartie. 38.500 Karten hatte der FCK bis gestern Nachmittag verkauft. „Aber wir müssen in Vorleistung treten”, betont der Fußball-Lehrer, „unsere Leistung auf dem Platz muss stimmen”, „dann wird von den Rängen noch zusätzliche Energie kommen.”
Vor seiner Bundesliga-Premiere im Fritz-Walter-Stadion steht FCK-Angreifer Itay Shechter, der auch gestern im Trainingsspiel wie zuletzt häufiger mit Richard Sukuta-Pasu die Rollen getauscht hat. Shechter als Rechtsaußen, Sukuta-Pasu im Sturmzentrum und umgekehrt. Dass Shechter im Länderspiel mit Israel bei der 3:4-Niederlage gegen die Elfenbeinküste in Genf ein Tor erzielt hat, freut Trainer Kurz: „Das gibt ihm Sicherheit, Itay hat die Fahrt zu seiner Ländermannschaft gutgetan.”
Topfit fühlt sich Leon Jessen. Das ist beim Spiel erkennbar, das ist in fast jedem Training sichtbar. Der Däne, letzte Runde gut gestartet, nach langem Zwischentief in der Rückserie ein Leistungsträger, ist nicht nur schnell unterwegs, sein Spiel ist längst auch viel zielgerichteter geworden. Die Effektivität des linken Offensivverteidigers hat sich merklich verbessert. Umso ärgerlicher für den 25-Jährigen, dass er sich in Bremen den zweiten Treffer Markus Rosenbergs ankreiden lassen muss.
„Ärgerlich, weil ich zuvor sehr gut im Spiel war”, sagt der Blondschopf beim Blick zurück auf jene 81. Minute. „Die Flanke war sehr gut. Er lief nach innen, hat dann abgebrochen und ging dann nach rechts - ich habe das noch einmal auf Video gesehen. Wenn sich eine solche Situation wiederholt, weiß ich künftig, wie ich laufen muss”, sinniert der lernwillige Profi selbstkritisch.
Der Heimpremiere morgen gegen den FC Augsburg fiebert er entgegen. „Das Spiel ist ganz wichtig. Wir wollen natürlich die drei Punkte holen”, sagt die Nummer 3 der Lauterer entschlossen - und setzt auf die Fans als zwölften Mann: „Sie helfen uns, sie machen Druck.” Immer im Lauterer Stadion dabei: Jessens Freundin Mette. Sie fiebert mit, sie feuert an, sie kritisiert. Und lobt - auch am Sonntagabend, hofft ihr Freund ...
Druck auf die Abwehr der Gäste aufbauen kann auch Jessen mit seinen Tempoläufen. Das Zusammenspiel mit Schlitzohr Ivo Ilicevic birgt manches Überraschungsmoment. „Das erste Ziel für unsere Mannschaft ist der Klassenerhalt. Ich selbst möchte ein wichtiger Spieler werden und mehr Verantwortung übernehmen”, bekundet der Däne.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau