ZitatAlles anzeigenKlare Analyse und deutliche, aber keine polemisierenden Worte: Marco Kurz, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, hat das bittere 0:1 (0:0) gegen Wolfsburg mit seinem Team nachbereitet. Am Freitag (20.30 Uhr) geht's daheim gegen den VfB Stuttgart. 40.000 Karten sind verkauft.
„Ein Abendspiel gegen einen Gegner von gutem Format, ein sicher gut volles Stadion. Da freu'n wir uns drauf”, sagte Coach Kurz gestern Abend.
Zuvor stand die erste Einheit der neuen Trainingswoche an, und der 42-Jährige betonte noch einmal seine Sicht der in der zweiten Halbzeit gegen zehn Wolfsburger verlorenen Partie. „In der ersten Halbzeit war das gut von uns, so muss man in Wolfsburg erst mal auftreten. Wir haben defensiv nichts zugelassen, was gegen diesen Gegner nicht selbstverständlich ist. In der zweiten Hälfte müssen wir konsequenter nach vorn spielen, das wissen wir, und das müssen wir sukzessive entwickeln”, sagte Kurz, „man darf jetzt nicht den Fehler machen, alles schwarz zu sehen.”
Der FCK-Trainer will von überzogener Kritik von außen gegen seine Mannschaft ebenso wenig wissen, wie er bei Siegen eine zu sanfte Beurteilung mag. „Dass dieses Jahr knallhart wird, das haben wir schon vor der Saison gesagt”, betonte Kurz, „aber wir sind überzeugt, dass wir unser Spiel weiterentwickeln und am Ende in der Liga bleiben.”
So positiv er die Arbeit der eigenen Offensive in den Schnittstellen der „Wölfe”-Abwehr in Hälfte eins sah, so sehr kritisierte Kurz die später gegen zehn Wolfsburger fehlende Entschlossenheit des Mittelfelds im Spiel nach vorne und „falsche Entscheidungen” seiner Stürmer.
Nach ungeahndeter Attacke gegen FCK-Torwart Kevin Trapp ließ der eingewechselte Mittelfeld-Debütant Gil Vermouth vor dem 0:1 seinen Gegenspieler Marcel Schäfer entwischen, auch Florian Dick konnte dessen Maßflanke nicht verhindern. „Wir suchen keine Entschuldigungen”, sagte Kurz, „wir müssen in dieser Szene besser verteidigen.”
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Cappuccino für Marco Kurz
Alfons Fröhlich weiß, was Betze-Spieler mögen. Der Dansenberger Hotelier, der die Profis des 1. FC Kaiserslautern vor jedem Spiel im Fritz-Walter-Stadion beherbergt, hat sich auf die Extra-Wünsche der Kurz-Schützlinge eingestellt. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Es ist schon fast familiär. Es hat jeder beim Essen und Ablauf seine Eigenheiten”, plaudert der Eigentümer des FCK-Mannschaftsquartiers aus dem Nähkästchen.
Alfons Fröhlich, der 48-jährige Betreiber des gleichnamigen Hotels, erzählt über die Spieler: „ Der eine will ein hartgekochtes Ei, der andere will Kirschsaft zum Mittagessen, der eine will Eiswürfel zu den Getränken, der andere will Frischkäse ohne Grün.” Gerne geht der Gastronom darauf ein.
Was mag FCK-Trainer Marco Kurz, wenn er einen Tag vor dem Spiel das Mannschaftsquartier mit seinen Spielern bezieht? Alfons Fröhlich muss nicht lange über die Antwort nachdenken. „Er trinkt am Anfang gern einen Cappuccino”, verrät er.
Der Ablauf ist jedes Mal derselbe, berichtet Alfons Fröhlich weiter. Die Mannschaft des FCK bezieht am frühen Abend vor dem Spiel das Hotel. In dieser Woche wird es am Donnerstag der Fall sein, weil der FCK bereits am Freitagabend auf dem Betzenberg gegen den VfB Stuttgart antritt. „Gegen 19 Uhr gibt es dann Besprechung, gegen 19.30 Uhr dann das Abendessen”, erzählt Alfons Fröhlich. Bei der Ankunft der Mannschaft wird das Hotel regelmäßig auch zur Pilgerstätte junger FCK-Fans. Der Gastronom: „Sie erwarten und empfangen die Spieler, holen sich ihre Autogramme, wollen Hallo sagen.”
Alfons Fröhlich fühlt sich geehrt, den Bundesligisten unter seinem Dach beherbergen zu können. „Wir haben damit gemerkt, das wir auf dem Markt wahrgenommen werden. Es ist eine Bestätigung für unsere Arbeit, die wir machen. Wir sind ja ohnehin betzeverrückt, da hat es ganz gut gepasst”, so der Hotelier.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
Publikation: Pfälzische Volkszeitung