ZitatAlles anzeigenFussball: Zentraler Defensivspieler soll heute ins FCK-Quartier nachreisen - Simunek macht Fortschritte
Neun Tage vor Rückrundenbeginn in der Fußball-Bundesliga bahnt sich beim 1. FC Kaiserslautern die dritte Winter-Neuverpflichtung des Tabellen-16. an. Die Anzeichen verdichten sich, dass heute ein Kandidat, ein zentraler Defensivspieler, ins FCK-Trainingsquartier in Spanien kommt.
Als Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, und Teammanager Marco Haber, am späten Dienstagabend um kurz vor Mitternacht ins Golfhotel Campoamor zurückkehrten, waren sie bester Laune. Sie genehmigten sich nach ihrer eintägigen Verhandlungsreise ein kleines, schnelles Feierabendbierchen in der Hotelhalle. Gestern dann redete Kuntz von „guten Gesprächen”, was Neuzugang Nummer drei nach Nicolai Jörgensen (20) und Jakub „Kuba” Swierczok (19) betrifft. Der Kandidat soll zunächst auf Gastspieler-Basis kommen, um dann helfen zu können, die Zentrale im FCK-Spiel zu stabilisieren.
Stabil ist der Zustand von Innenverteidiger Jan Simunek, der nach 14-monatiger Verletzungspause auf dem Trainingsplatz weiterhin einen prima Eindruck hinterlässt. Bestätigt sich diese Erkenntnis auch nach der morgigen Generalprobe des FCK im „Heimspiel” in Lomas de Campoamor gegen den PSV Eindhoven (Anstoß 16 Uhr), ist der 24-Jährige ein heißer Kandidat für die Startelf. „Ich denke, dass Jan keinem der anderen Innenverteidiger in etwas nachsteht, was den Kampf um einen Startplatz beim Rückrundenauftakt gegen Bremen angeht”, betont Trainer Kurz.
U23-Stürmer Andrew Wooten (22), der Torjäger der Lauterer Regionalliga-Mannschaft, der beim 3:0-Testspielsieg des FCK II gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt alle drei Treffer erzielte, bleibt bei Cheftrainer Marco Kurz „im Fokus”. Wooten soll aber zunächst weiter Praxis in der Regionalliga sammeln. In der Bundesliga sollten es „etablierte Kräfte richten”, betonte Kurz, „alles andere wäre nicht seriös”. Der Coach ergänzte auch mit Blick auf die Trainingseindrücke, die Wooten noch zu Hause in Kaiserslautern bei den Profis hinterließ: „Wenn man in der vierten Liga Tore schießt, heißt das nicht automatisch, dass man es auch in der Bundesliga tut.” So ruhen die Hoffnungen der Fans vorerst weiter auf Dorge Kouemaha, Adam Nemec, Itay Shechter und Co. - und nun auch auf den beiden Offensiv-Neuzugängen Swierczok und Jörgensen.
Neben Ilian Micanski, dem von Bayer Leverkusen ausgeliehenen Lucas, Jiri Bilek - er absolvierte ein Probespiel beim Karlsruher SC (0:3 gegen Augsburg) - haben die Lauterer auch dem israelischen Mittelfeldspieler Gil Vermouth einen Vereinswechsel nahegelegt. Der 26-Jährige soll Spielpraxis sammeln, möglicherweise auch im Ausland. Entsprechendes Interesse eines Klubs vorausgesetzt, scheint eine Ausleihe möglich.
Verfluchte Torflaute
Der 1. FCK steht vor einer sehr schweren Bundesliga-Rückrunde. Ein Lichtblick ist das Comeback von Innenverteidiger Simunek.
Die guten Trainingseindrücke, die Innenverteidiger Jan Simunek schon vor Weihnachten in Kaiserslautern hinterließ, bestätigen sich im FCK-Quartier in Spanien. Der 24-Jährige, 14 Monate wegen eines Adduktorenteilabrisses außer Gefecht, ist auf sehr gutem Weg in die Startelf an der Seite Rodneis. Der in Prag geborene, nahezu perfekt Deutsch sprechende Simunek gefällt mit klaren Kommandos, guter Spieleröffnung und sauberen, kernigen Pässen.
Gestern Vormittag beim internen Übungsspielchen in Spanien bei bedecktem Himmel, aber milden 15 Grad bildeten Florian Dick, der 1,89 Meter große Simunek, Rodnei und Alexander Bugera die Vierer-Abwehrkette.
Seinen klaren Aufwärtstrend hat Olcay Sahan am Montag beim 4:0-Sieg gegen Mouloudia Club d' Alger - den Ex-Klub des ehemaligen Lauterer Verteidigers Ismael Bouzid - bestätigt. Der Mittelfeldspieler erzielte zwei Tore und gefiel zudem als Pass- und Ideengeber. Auch Linksverteidiger Bugera zeigte wie schon zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde, dass er seinen Platz nicht an Leon Jessen verlieren will.
Jessens Landsmann, der dänische Neuzugang Nicolai Jörgensen, soll morgen bei der Generalprobe gegen Eindhoven nach seiner Sprunggelenkverletzung erstmals für den FCK spielen. Als zweite Spitze oder auf der linken offensiven Außenbahn. Angesichts der Schwäche bei der Chancenverwertung ist für die Roten Teufel mehr Treffsicherheit im Abstiegskampf überlebensnotwendig. Mit noch einmal nur 13 Toren in 17 Spielen jedenfalls werden sie sich von ihrem derzeitigen drittletzten Platz, dem Relegationsrang, nicht nach oben lösen können.
Zur Sache: Trapp hat keinen Zeitdruck
Eine kurze Städtereise mit der Freundin nach London hat Kevin Trapp gut getan. Der junge Torwart des 1. FC Kaiserslautern hat die Weihnachtspause in der Bundesliga genutzt, um neue Energie zu tanken für die schwere Rückrunde. „Eine schöne Stadt, das Richtige, um den Kopf ein bisschen frei zu kriegen”, sagt der 21 Jahre alte U21-Nationaltorhüter.
20 Pflichtspiele in Folge hat Trapp in der Hinrunde absolviert, 17 im Bundesliga-Abstiegskampf und drei im DFB-Pokal mit dem Ausscheiden im Achtelfinale bei Hertha BSC kurz vor Weihnachten als negativem Höhepunkt. Ein hartes Programm für den 1,89-Meter-Mann in der ersten Profi-Saison, in die er als Stammtorhüter gegangen ist.
Trapp reflektiert viel, ist sehr selbstkritisch und war froh über den Kurzurlaub. „Es ist normal, dass man mal eine Auszeit braucht”, sagt der 21-Jährige. Das Trainingslager der Lauterer endet am Samstag, und eine Woche später wird es ernst: Da kommt der SV Werder Bremen. „Ich konzentriere mich auf die Arbeit im Trainingslager”, betont Trapp, „aber natürlich habe ich schon im Hinterkopf, dass es bald wieder losgeht.” Nebenbei laufen Gespräche mit FCK-Chef Stefan Kuntz über die Erneuerung von Trapps Vertrag, der bis 2013 läuft. „Aber es gibt keinen Zeitdruck, von beiden Seiten nicht”, betont der talentierte U21-Nationaltorwart, der im Sommer von Schalke 04 umworben war.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau