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FCK-Trainer streicht Abwehrspieler aus dem Kader fürs Bayern-Spiel
Im Mannschaftsbus des 1. FC Kaiserslautern ist gestern bei der Dienstfahrt nach München ein Stammplatz freigeblieben: Abwehrspieler Rodnei kam verspätet zum Abschlusstraining und wurde von Trainer Marco Kurz aus dem Aufgebot für das Spiel heute (15.30 Uhr) beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München gestrichen.
Rodnei glaubte, das gestrige Training beginne um 11 Uhr. Dabei war seit Montag klar, dass um 10 Uhr Trainingsbeginn sein sollte. „Am letzten Tag vor dem Spiel zu spät zum Training zu kommen, das geht nicht! Wir dürfen uns solche Dinge nicht erlauben! Das ist eine Frage der Konzentration. Das ist auch ein Zeichen an die Gruppe”, begründet Kurz die Ausbootung des Brasilianers. Für ihn spielt Mathias Abel, im Training im Aufwärtstrend, vor allem auch als Organisator positiv aufgefallen.
Neben Bugera, Simunek, De Wit und Kouemaha fehlt Neuzugang Nicolai Jörgensen, der gestern wegen muskulärer Probleme ausstieg. Der gesperrte Ariel Borysiuk ist an Bord. „Er soll die Abläufe kennenlernen, nah bei der Mannschaft sein”, sagt der Coach. Den Kader vervollständigen die Jung-Profis Steven Zellner, Willi Orban und Julian Derstroff.
Ariel Borysiuk knabbert nach Darstellung seines Trainers noch immer merklich an seinem Platzverweis, der wohl auch zum 0:1 gegen den 1. FC Köln beigetragen hat. „Klar, das war nicht der optimale Einstand”, weiß Kurz. „Die zweite Gelbe Karte hätte man nicht geben müssen”, urteilt Kollege Florian Dick. Er hat versucht, den jungen Neuzugang etwas zu trösten: „Er war sehr motiviert, vielleicht übermotiviert. Für ihn war es schlimm ... Er hat aber die Qualität, uns weiterzuhelfen.”
In München dürfte Thanos Petsos für Borysiuk in die Mannschaft kommen und versuchen, das Ordnungselement hinter dem Vierer-Mittelfeld zu verkörpern. Spielt bei den Bayern Arjen Robben, wird Thomas Müller wohl zentral offensiv auflaufen. Im Hinspiel hat er alle drei Tore von Mario Gomez vorbereitet. David Alaba soll den verletzten Bastian Schweinsteiger ersetzen.
Beim FCK ist Anthar Yahia letzte Woche durch die Verletzung von Jan Simunek in die Mannschaft gerückt und spielt heute neben Mathias Abel. Das Kölner Spiel möchte Yahia schnell abgehakt wissen. „Unser Blick geht nach München zum Spiel gegen Bayern”, sagt der Franko-Algerier. „Wir wissen, dass wir künftig wieder aggressiver auftreten müssen. Das war für alle Fans eine schmerzhafte Enttäuschung.”
Yahia, zuletzt in Saudi-Arabien am Ball, ist froh, wieder in der Bundesliga zu sein. „Ich habe ganz positive Eindrücke vom Verein, von der Mannschaft - alle haben mich hier sehr gut empfangen. Ein Riesendank dafür an alle”, sagt der 29-Jährige, der ein Haus in Kaiserslautern kaufen will, wo er mit Frau und Sohn heimisch werden möchte.
„Wir haben die Qualität, uns von da unten abzusetzen. Die Mannschaft verfügt über ein großes Potenzial”, glaubt Yahia, den Kurz noch nicht bei 100 Prozent sieht. „Ich bin der gleichen Meinung wie der Trainer. Spiele helfen, um schneller dahin zu kommen. Ich tue im Training alles dafür”, versichert der Routinier. Im Mannschaftshotel teilte er einmal mit Sukuta-Pasu das Zimmer, einmal mit Rodnei. „Find' ich gut, so lerne ich sie alle schnell besser kennen.”
So spielen sie
Bayern München: Neuer - Rafinha, Boateng, Badstuber, Lahm - Luiz Gustavo, Alaba - Müller, Kroos, Ribéry - Gomez - Es fehlen: Contento (Zehenbruch), Schweinsteiger (Außenbandriss), van Buyten (Mittelfußbruch)
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Yahia, Abel, Jessen - Petsos - Sahan, Tiffert, Fortounis, Swierczok - Wagner - Ersatz: Sippel, Orban, Kirch, Zellner, Sukuta-Pasu, Shechter, Derstroff - Es fehlen: Borysiuk (Gelb-Rot-Sperre), Bugera (Prellung am Fuß), De Wit (Trainingsrückstand), Jörgensen, Simunek (beide muskuläre Probleme), Kouemaha (Adduktorenbündelriss)
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
Hinrunde: 3:0.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung