ZitatAlles anzeigenFCK-Stürmer Dorge Kouemaha schwer verletzt - Kuntz zitiert Brehme
Pech? Schicksal? Für den Fußball-Profi Dorge Kouemaha ist's ein Drama. Der 28 Jahre alte Stürmer des 1. FC Kaiserslautern hat gestern Vormittag in der sprichwörtlich letzten Trainingsminute ohne Fremdeinwirkung einen Achillessehnenriss erlitten. Heute wird der Pechvogel im St. Elisabeth-Krankenhaus in Rodalben von FCK-Vereinsarzt Dr. Markus Pahl operiert. Kouemaha, bis 30. Juni vom FC Brügge ausgeliehen, fällt nach Schätzung von FCK-Trainer Marco Kurz sechs bis acht Monate aus.
„Ich weiß nicht, ob man sagen kann, das passt jetzt zu unserer Situation”, sagt der Coach - und fühlt mit seinem Spieler. Der litt eh - an Ladehemmung und an seinem Formtief nach einer Adduktorenverletzung. „Ich sehe immer zuerst den Sportler - es ist einfach Scheiße”, bemerkt Kurz mit drastischen Worten. „Es ist grammatisch nicht korrekt, aber ich kann nur zitieren: Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß”, zitierte FCK-Boss Stefan Kuntz nach der neusten Hiobsbotschaft seinen einstigen Mitspieler Andreas Brehme. Aber Kuntz' Kampfgeist ist neu erwacht: „Je höher der Druck, je stärker der Gegenwind, umso mehr stachelt mich das an! Ich freu' mich jetzt auf das Spiel am Samstag.”
Die Mannschaft, in Mainz auf sattem Grün alles andere als bundesligareif unterwegs, kickte auf dem Betze zuletzt auf ganz und gar bundesligauntauglichem Untergrund. Das wird sich bis Samstag (15.30 Uhr), dem Gastspiel des deutschen Importmeisters VfL Wolfsburg, ändern: Beim Spiel gegen Felix Magaths Wundertüten-Team wird der neue Rasen aus Holland das Fritz-Walter-Stadion zieren. Der Trainingsacker stellt sich seit gestern wieder als Spielwiese dar. „Wir machen alles, um drin zu bleiben”, verspricht Kuntz.
Beim Training fehlen die zu Länderspielen gereisten Olcay Sahan (Türkei), Anthar Yahia (Algerien) und Konstantinos Fortounis (Griechenland) sowie Ariel Borysiuk (U21 Polen), Thanos Petsos (U21 Griechenland) und Steven Zellner (U20). Jakub Swierczok und Itay Shechter sollen heute einsteigen. Shechter weilte in Israel, um bei der Geburt seines ersten Kindes dabei zu sein.
Die Fanvertretung des FCK distanzierte sich von „rassistischen, diskriminierenden und antisemitischen Äußerungen”, die Rechtsradikale am Sonntag in Richtung Shechters abgesetzt hatten. „Emotionen ja, Rassismus nein”, heißt der Leitsatz. Zur Lauterer Hooligan-Szene bekannt hat sich gestern ein Anrufer in der Redaktion. Wichtig ist ihm: „Wir haben mit den idiotischen Äußerungen gegen Itay Shechter nichts zu tun. Das hat niemand von uns gemacht.”
Marco Kurz, der auch Hendrick Zuck (21) und Torjäger Andrew Wooten (22) aus der zweiten Mannschaft auf dem Trainingsplatz weiß, versucht jetzt, seine Mannschaft schnell aufzurichten: „Es geht darum, als Gruppe da rauszukommen! Oder als Einzelne unterzugehen.”
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau