ZitatAlles anzeigenEinstand nach Maß für Mohamadou Idrissou im Dress des 1. FC Kaiserslautern. Der Ex-Frankfurter erzielt nach Vorlage von Hendrick Zuck das „goldene” Tor gegen den FC Augsburg. Am Mittwoch kommt der FC Bayern.
Siege tun immer gut. Auch in Freundschaftsspielen. Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern landete gestern beim Stadionfest einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den fast sensationell erstklassig gebliebenen FC Augsburg. „Schön, dass wir gewonnen haben”, sagte FCK-Trainer Franco Foda, der seine Mannschaft in der ersten Halbzeit „mit zu viel Respekt” agieren sah: „Wir hatten kein Vertrauen im Spiel nach vorne.” Das machte der Coach auch daran fest, dass die technisch versierten Enis Alushi und Ariel Borysiuk fast auf einer Höhe spielten.
Sie waren wohl gut in der Organisation, gut in der Balleroberung, aber zunächst zu sehr Sechser, zu selten Achter oder gar Zehner.
Albert Bunjaku hatte am linken Flügel begonnen und auch da im Zusammenspiel mit dem gestern als Kapitän aufgelaufenen Alexander Bugera Akzente gesetzt. Ilian Micanski, als zweite Spitze neben Neuzugang Idrissou unterwegs, begann wohl ansprechend, klinkte sich aber wieder zu lange aus dem Spiel aus. Nach der Pause rückte Bunjaku, der sehr spielfreudig wirkte, zu Idrissou in die vorderste Front, Julian Derstroff und Hendrick Zuck beflügelten die Lauterer Mannschaft. „Man darf nicht vergessen, dass Kostas Fortounis erst seit zwei Wochen bei der Mannschaft ist, wir müssen ihn weiter aufbauen”, sagte Trainer Foda mit Blick auf den 19 Jahre alten griechischen Nationalspieler, der noch weit von seiner Bestform entfernt scheint.
KOPFSACHE - Wenn FCK-Torjäger Mohamadou Idrissou hochsteigt, ziehen die Gegenspieler, wie hier Paul Verhaegh, schon mal den Kopf ein. (foto: kunz)
Über die rechte Seite, wo auch Florian Dick zunächst nicht immer Herr der Situation war, wurden die Augsburger einige Male gefährlich. Nach Vorarbeit des früheren Lauterers Jan Moravek aber vergab Tobias Werner (13.), nach Moravek-Konter fand Musona in Sippel seinen Meister, der mit Fußabwehr parierte (22.). Glück für den FCK, dass Werner mit einem Freistoß nur den Pfosten traf (62.). Sippel, bis auf eine Faustabwehr sehr souverän, hielt auch in der 77. Minute prima bei Werners Chance. „Insgesamt waren wir gut organisiert”, sagte Foda, der nach 28 Minuten den am Auge verletzten, merklich verbesserten Anthar Yahia durch Mathias Abel ersetzen musste.
„Das Tor war sehr gut herausgespielt”, lobte Foda. Nach einem schönen Alleingang des pfeilschnellen, sehr mutigen Zuck hatte Mohamadou Idrissou getroffen, mit dem Siegtreffer für seinen Einstand nach Maß gesorgt (59.). „Mo war sehr präsent, hat auch nach hinten sehr gut gearbeitet”, attestierte der Trainer seinem Neuzugang ein prima Debüt. Idrissou ging nach 74 Minuten mit viel Beifall vom Platz - und war zufrieden. „Wir haben ja noch nie zusammen gespielt, aber dafür hat es ganz gut geklappt”, beschrieb der Mann aus Kamerun das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen.
Idrissou verfolgt nur ein Ziel mit seinem neuen Klub - das ist der Aufstieg in die Bundesliga. „Montag in acht Tagen zählt! Wer aufsteigen will, muss seine Heimspiele gewinnen. Da gibt es keine Entschuldigungen”, betont der Stürmer, der dem FCK mehr Durchschlagskraft verleihen soll. Tore zu schießen - dafür sieht sich Mo Idrissou in Lohn und Brot. Lautern - eine neue Herausforderung.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Yahia (28. Abel), Bugera - Fortounis (46. Derstroff), Borysiuk (85. Linsmayer), Alushi, Bunjaku (82. Vermouth) - Idrissou (74. Shechter), Micanski (46. Zuck)
FC Augsburg: Jentzsch (79. Gelios) - Verhaegh (79. Strohmaier), Langkamp (46. Sankoh), Klavan, Ostrzolek (46. de Jong) - Baier (46. Reinhardt), Ottl (46. Vogt) - Musona (76. Hain), Moravek (46. Petrzela), Werner (81. Tiede) - Bancé (46. Oehrl)
Tor: 1:0 Idrissou (59.) - Gelbe Karte: Strohmaier - Beste Spieler: Bunjaku, Zuck, Idrissou - Werner, Moravek, Musona - Zuschauer: 18.000 -
Schiedsrichter: Wingenbach (Mainz).
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Rückweg
Mohamadou Idrissou kann dem FCK auf dem Weg zurück ins Oberhaus helfen.
Am Mittwoch kommt der FC Bayern München ins Fritz-Walter-Stadion. Leider geht's um nichts, es ist nach zwei Bundesligajahren des 1. FC Kaiserslautern jetzt wieder auf unbestimmte Zeit nur noch ein Testspiel. Sicher - ein netter Besuch der Über-Bayern, die einen ordentlichen Prüfstein suchten. Aber Pflichtspiele gegen den Rekordmeister sind was anderes!
Wenn die 50. Bundesligasaison am 24. August angepfiffen wird, ist der FCK, 1963 Gründungsmitglied der damals 16 Mannschaften zählenden Eliteklasse, nicht mehr dabei. Der FCK, 1996/97 und von 2006 bis 2010 zweitklassig, spielt seine sechste Zweitligasaison. Wenn sich im Oktober 2013 zum 40. Mal der Festtag mit der Erinnerung an das legendäre 7:4 des FCK gegen die Bayern jährt, wär's schön, wenn die Lauterer wieder im Oberhaus dabei wären. Ein weiter Weg.
Den Weg mitgehen will Mohamadou Idrissou. Er gab gestern beim 1:0-Testspielsieg gegen Bundesligist FC Augsburg einen Einstand nach Maß. Seine gute Leistung krönte der Angreifer mit dem „goldenen” Tor. „Dafür bin ich hergekommen”, sagte der selbstbewusste Vollblutstürmer. Er sieht sich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz. „Ich bin mit Duisburg aufgestiegen, mit Freiburg aufgestiegen, jetzt mit Frankfurt - Kaiserslautern hat mit mir den richtigen Mann geholt”, sagte der 32-Jährige mit einem freundlichen Lächeln.
Er ist durchsetzungsfreudig, er ist unbekümmert, er geht dahin, wo es wehtut. So kann er dem FCK helfen. „Mo hat immer seine Tore gemacht - in der Bundesliga und in der Zweiten Liga”, betont Trainer Foda.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau