ZitatAlles anzeigenFCK steht nach dem Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde vor der Verpflichtung von Alexander Baumjohann
Von Oliver Sperk
ROSTOCK - Und wieder mussten sie zittern. Aber wieder hat das Ergebnis gestimmt. Der 3:1 (0:0)-Auswärtssieg am Sonntagabend bei Fußball-Drittligist Hansa Rostock beschert dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mindestens rund 250.000 Euro Mehreinnahmen allein aus dem TV-Rechte-Topf für die zweite DFB-Pokalrunde.
Ein solcher finanzieller Bonus kommt nie ungelegen, zumal der FCK seine Personalplanungen nicht abgeschlossen hat und zwei weitere Spieler verpflichten möchte. Heute wird Mittelfeldspieler Alexander Baumjohann (25) vom FC Schalke 04 zur ärztlichen Untersuchung in Kaiserslautern erwartet. Die Verhandlungen mit Innenverteidiger MarcTorrejón (26) vom spanischen Erstliga-Absteiger Racing Santander laufen.
Weil sich die Lauterer Abwehr in den ersten drei Pflichtspielen der Saison anfällig zeigte - auch in Rostock geriet sie vor allem gegen Ende ins Schwimmen -, hat der FCK die Suche nach einem Innenverteidiger forciert und mit Torrejãn verhandelt.
Das Vertrauen in den noch im Aufbautraining befindlichen Rodnei, der sehr dynamisch, zweikampf- und kopfballstark ist, sich aber auch folgenschwere Ausrutscher leistete, ist erschüttert. Bei einem entsprechenden Angebot würden die Roten Teufel den Brasilianer ebenso gehen lassen wie Anthar Yahia und wohl auch Linksverteidiger Leon Jessen.
Jessen vertrat in Rostock den am Fuß verletzten Alexander Bugera; der schnelle Däne rettete zwar in der 32. Minute sehr aufmerksam. Später aber hatte er wieder einige Stellungsfehler in seinem Spiel. Durch einen davon hätte Hansa fast das 2:2 erzielt, bevor Konstantinos Fortounis im dritten Versuch den 3:1-Schlusspunkt setzte (90.+3). Nachdem der angeschlagene und daher spät eingewechselte Hansa-Stürmer Johan Plat bei seinem Blitztor zum 2:1 (77.) erst Innenverteidiger Mathias Abel umspielte, dessen Abwehrkollegen Jan Simunek und Jessen zu spät kamen und Torwart Tobias Sippel düpiert war, geriet der Favorit noch einmal gehörig ins Schwimmen.
Mo Idrissou bugsiert den Ball an Kevin Müller vorbei - das Tor zählt wegen Abseits nicht.
„Wir haben das 80 Minuten ganz gut gemacht”, meinte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, „aber in den restlichen zehn Minuten haben wir gesehen, dass wir noch daran arbeiten müssen, in Drucksituationen konzentrierter zu spielen.”
In der ersten Saisonpartie gegen Union Berlin kassierten die Lauterer nach toller Aufholjagd kurz vor Schluss noch den 3:3-Ausgleich. Und zuletzt beim VfR Aalen zitterte der Bundesliga-Absteiger den 2:1-Sieg am Ende ähnlich über die Zeit wie jetzt den dennoch hochverdienten Pokalerfolg in Rostock. „Es war ähnlich wie in Aalen: Wir haben den Sack wieder nicht entschlossen zugemacht, obwohl die Chancen dazu vorhanden waren”, sagte FCK-Rechtsverteidiger Florian Dick.
Gute Tormöglichkeiten, abgesehen von den schön herausgespielten Treffern von Kapitän Albert Bunjaku (50.) und Hendrick Zuck (56.), hatten die Lauterer vor allem nach schnellem Umschaltspiel mit steilen Pässen in die Spitze, die FCK-Trainer Franco Foda sehen will und die er nimmermüde und detailgenau einstudieren lässt. Dafür gab's an diesem auch an der Ostseeküste schwülheißen Sonntagabend neben dem Einzug in die zweite Pokalrunde auch ein Kompliment von Rostocks Trainer Wolfgang Wolf an seinen einstigen Mitspieler Foda und an den eigenen Ex-Klub: „Der FCK kann vor allem eines sehr gut”, sagte Wolf, „blitzschnell das Mittelfeld überbrücken und in die Spitze kommen.”
Mit Blick auf die Pokalauslosung an Samstagabend bei Sky wünscht sich FCK-Kapitän Bunjaku „ein schönes, gutes Heimspiel”. In der Liga verspricht es schon am Sonntag (13.30 Uhr) ein solches zu geben - vor wohl weit mehr als 30.000 Zuschauern gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen TSV 1860 München.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau