ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer warnt vor heutigem Gegner Regensburg - Bunjaku ersetzt gegen den Aufsteiger Idrissou - Fan-Aktion geplant
Zu der nicht gerade fanfreundlichen Anstoßzeit an einem Dienstag um 17.30 Uhr erwartet Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern heute Aufsteiger Jahn Regensburg und rund 25.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion. Ganze fünf Tickets des Gäste-Kartenkontingents wurden von Regensburger Anhängern geordert.
Die Westkurve ist die Kultkurve auf dem Betzenberg. Hier steht der zwölfte Mann des FCK. Foto: Kunz
FCK-Trainer Franco Foda, der auf den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Angreifer Mohamadou Idrissou verzichten muss, mahnt gegen den Tabellenvorletzten zur Geduld. Für die drittplatzierten Roten Teufel gilt es, das Bollwerk mit Bedacht und gezielten Vorstößen zu knacken. ”Regensburg wird tief stehen und versuchen, auf Konter zu spielen”, meint Foda, ”deshalb ist für uns gutes Flügelspiel besonders wichtig. Auch beim Umschaltspiel bei Kontern sind wir gefordert.” Der FCK-Coach weiß um die Gefährlichkeit, die vor allem der kongolesische Stürmer Francky Sembolo bei schnellen Gegenstößen der Regensburger ausstrahlt. Für den 27-Jährigen stehen nach 15 Spieltagen sechs Saisontore zu Buche.
Bei den Lauterern wird Albert Bunjaku, der beim 1:0-Sieg beim FSV Frankfurt per Foul-Elfmeter seinen siebten Saisontreffer erzielte, heute ganz vorne Idrissous Position einnehmen. Angreifer Ilian Micanski kann mit seiner Schambeinentzündung vorerst weiter nur zuschauen. So ist der ghanaische Junioren-Nationalstürmer Kwame Nsor hinter Bunjaku die erste Alternative. Foda hat seiner Mannschaft eingetrichtert, dass sie mit ihren Torchancen heute doch bitte nicht so verschwenderisch umgehen möge wie zuletzt in Frankfurt, gegen Cottbus und in Paderborn. ”Gerade gegen Regensburg wird es wichtig sein, diese Chancen konsequent zu nutzen”, betont Foda, der Floskeln von der Papierform, die einen klaren Heimsieg erwarten lassen könnte, entschieden und leidenschaftlich bekämpft.
Jeder, der schon einmal Fußball gespielt habe, wisse, wie schwer gerade solche Konstellationen seien. ”Wenn Fußball so einfach wäre”, meint der Coach, ”könnte man ja jedes Ergebnis vorhersagen.” Den nötigen Dampf über die Flügel könnten für den FCK Hendrick Zuck und der zuletzt im Training und nach seiner Einwechslung in Frankfurt sehr wache Mimoun Azaouagh machen. Beim wie Nsor 20 Jahre jungen und fraglos hochbegabten Konstantinos Fortounis, ebenfalls ein Kandidat für eine der offensiven Außenbahnen, wechseln sich Licht und Schatten ab - und das zurzeit in atemberaubend hoher Schlagzahl. Der Trainer nimmt das griechische Toptalent in Schutz. ”Er ist wie jeder junge Spieler großen Schwankungen unterworfen”, betont der 46-Jährige, ”er hat als EM-Teilnehmer nur eine kurze Vorbereitung absolviert. Und wenn er Zeit hätte, Rückstände aufzuarbeiten, ist er mit der Nationalmannschaft unterwegs.”
Für heute ruft die Fan-Vertretung des FCK - wie berichtet - dazu auf, die Aktion ”Ohne Stimme keine Stimmung” zu unterstützen und in den ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden der Partie auf jegliche Unterstützung der Mannschaft zu verzichten. Bundesweit solle in den Stadien verdeutlicht werden, was passiere, wenn die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Konzeptpapier ”Sicheres Stadionerlebnis” angedachten Konsequenzen greifen würden. In der DFL wird aufgrund von Ausschreitungen und des Drucks von Politik und Polizei über Stehplatzverbote in Stadien, Ganzkörperkontrollen an den Eingängen und Kartenentzug für Fanklubs bei Fehlverhalten einzelner diskutiert.
”Wir haben die Mannschaft über die Aktion informiert und haben da sehr viel Verständnis erfahren”, sagt Sebastian Scheffler von der FCK-Fanvertretung. Er versichert: ”Es sind ja nur zwölf Minuten - dann geben wir wieder Vollgas!” Bei den kommenden Spielen beim FC St. Pauli und bei Union Berlin soll die Aktion im Zusammenspiel mit den beiden starken Fanvertretungen der Gastgeber fortgesetzt werden. FCK-Trainer Foda betont jedoch: ”Gerade in so einem Spiel wie gegen Regensburg braucht die Mannschaft die Unterstützung!”
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Bugera - Zellner, Borysiuk - Azaouagh (Fortounis), Baumjohann, Zuck - Bunjaku – Ersatz: Hohs, Abel, Hajri, Jessen, Linsmayer, Nsor, Derstroff
Es fehlen: Alushi (Reha nach Kreuzbandriss), Amri (Reha nach Schien- und Wadenbeinbruch), Idrissou (Gelb-Sperre), Micanski (Schambeinentzündung)
Jahn Regensburg: Wiegers - Weidlich, Laurito, Nachreiner, Haag - Kotzke, Neunaber - Machado, Jim-Patrick Müller - Amachaibou - Sembolo
Es fehlen: Djuricin (Reha), Hein (Bänderanriss in der Schulter), Michael Hofmann (Schleimbeutelentzündung), Kurz (Knöchel lädiert), Marius Müller (Nerv eingeklemmt), Rahn (Muskelfaserriss), Schmid (muskuläre Probleme), Ziereis (Knieverletzung)
Schiedsrichter: Wingenbach (Mainz).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau