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Beim heiß umkämpften 0:0 in Duisburg verpasst der FCK den dritten Sieg in Serie – Am Montag Spitzenspiel bei Hertha BSC
Von Oliver Sperk
Mit dem neunten Unentschieden der Saison, dem 0:0 beim kampfstarken MSV Duisburg, hat es der Fußball-Zweitliga-Dritte 1. FC Kaiserslautern verpasst, die Verfolger weiter zu distanzieren. Das Spitzenduo Braunschweig und Hertha BSC marschiert derweil nach wie vor munter Richtung Bundesliga.
Der Abstand des FCK auf die Plätze eins und zwei beträgt zwölf Spiele vor Ende der Punktrunde wieder zwölf und zehn Zähler. Der Unterschied: Braunschweig und Hertha gewinnen oft auch, wenn es spielerisch nicht läuft. Am Montagabend gastiert der FCK beim Tabellenzweiten in Berlin und muss auf seinen erfolgreichsten Schützen verzichten: Mo Idrissou, der zehnmal traf, kassierte nicht wegen brutalen Spiels, vielmehr aus mangelnder Cleverness Gelb-Rot. Trotz reichlich Erfahrung aus 139 Bundesliga-, 124 Zweitligapartien und 31 Länderspielen für Kamerun handelte er sich fahrlässig seine schon neunte Gelbe Karte ein, als der Ball längst weg war.
Überflüssig, zumal die Lauterer sich bei der Halbzeitbesprechung einig waren, sich in der hitzigen Partie auf einem raponierten Rasen nicht provozieren zu lassen.Die Erinnerung an die Gelb-Szene und Idrissous Hang zu Dauerdiskussionen war bei dem auf beiden Seiten nicht souverän pfeifenden Schiedsrichter Thorsten Schriever noch ganz frisch, als der FCK-Stürmer den Arm nach dem enteilten Sören Brandy ausstreckte; jener fiel in vollem Lauf, obgleich ihn Idrissou wohl nicht berührte (65.). Der Platzverweis war fragwürdig, entsprang aber der fehlenden Cleverness des Lauterers.
So spielten wieder zehn gegen zehn, nachdem Duisburgs Goran Sukalo dem FCK eigentlich vorgemacht hatte, wie es nicht geht. Der 31-Jährige, ebenso erfahren wie diesmal hitzköpfig und unclever, foulte Baumjohann und setzte dann zum Kopfstoß gegen den Lauterer an (41.). Die grobe Unsportlichkeit zog zu Recht Rot und nun ein Spiel Sperre nach sich.
„Der Trainer hat uns darauf eingestellt, dass Duisburg sehr aggressiv zur Sache gehen würde“, betonte FCK-Kapitän Albert Bunjaku, der bei Julian Kochs Attacke (21.) gerne einen Elfmeter gehabt hätte, „wir wollten deshalb viel schneller spielen. Aber das ist uns nicht gelungen. Das 0:0 ist ein bitteres Ergebnis.“ Seinen Lattentreffer (31.) bei einer der beiden Großchancen des FCK verbuchte der enorm fleißige Bunjaku unter der Kategorie „vielleicht fehlt im Moment das Glück“. Das hatte allerdings Innenverteidiger Marc Torrejón, der Brandy mit dem Arm elfmeterreif niederrang, Schrievers Pfiff blieb aus (19.). „Der Schiedsrichter hat auf beiden Seiten Fehler gemacht, aber das müssen wir akzeptieren und respektieren, jeder hat mal einen schlechten Tag“, sagte FCK-Trainer Franco Foda.
Weiterkämpfen – das ist für Innenverteidiger Dominique Heintz die Devise nach dem dritten Spiel in Folge ohne Gegentor. „Für mich war es normale Härte der Duisburger, wir haben ja auch ausgeteilt“, sagte Heintz: „Duisburg hat die Räume gut zugestellt, deshalb konnten wir unser Spiel nicht aufziehen.“
Die Kreativabteilung um Alexander Baumjohann fand keine Mittel, auch weil der MSV sie zu Fehlern nötigte. Montagsgegner Hertha wird sich die Partie auf Video anschauen – und auf dem Weg zurück ins Oberhaus die oft zitierte Zweitliga-Härte registrieren.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau