ZitatAlles anzeigenNach dem 0:1 beim neuen Spitzenreiter Hertha BSC geht es für den FCK nur noch um Rang drei
VON OLIVER SPERK
BERLIN - Das 45. Saisontor von Hertha BSC konnten die zehn Spieler des 1. FC Kaiserslautern dann doch nicht verhindern. Nach der Roten Karte gegen Alexander Baumjohann (33.) wegen rüden Fouls an Peter Pekarik waren seine Kollegen zwangsläufig noch mehr damit beschäftigt, immer wieder Lücken zu schließen. Dennoch traf Peer Kluge (68.) zum 1:0 (0:0) für den neuen Zweitliga-Tabellenführer.
Reisen in den Berliner Winter sind für die Berufsfußballer des 1. FC Kaiserslautern zuletzt immer ziemlich unangenehm gewesen. Am Montag kassierten die Roten Teufel bei der beileibe nicht betagt wirkenden „alten Dame“ Hertha ihre vierte Saisonniederlage. Vor knapp drei Monaten im Stadion an der Alten Försterei in Berlin-Köpenick setzte es für die Lauterer eine bittere 0:2-Schlappe.
Gar nicht zu reden vom Achtelfinal-Aus beim 1:3 im DFB-Pokal am 21. Dezember 2011 im Olympiastadion bei Hertha BSC, das damals psychologisch den Auftakt zum katastrophalen Bundesliga-Abstiegshalbjahr bildete.Der Versuch des FCK, den Sprung zurück ins Oberhaus ohne Umwege zu schaffen, ist nach einer erneuten Niederlage in Berlin am Montag endgültig gescheitert.
Mit dem Heimspiel am Samstag (13 Uhr) gegen den VfL Bochum beginnen die elf letzten Partien der Punktrunde, in der es für die Lauterer nur darum geht, Platz drei zu verteidigen. Der 1. FC Köln ist bis auf drei Punkte herangerückt.
„Ich persönlich hatte mir bis jetzt den einen oder anderen Punkt mehr für uns ausgerechnet“, bilanzierte FCK-Trainer Franco Foda nach dem 0:1 gegen die deutlich dynamischeren und schnelleren Berliner, für die die Statistik 13:2 Torschüsse und 12:0 Flanken ausweist.
Auch wenn die Rote Karte gegen Baumjohann, der mit gestrecktem Fuß und den Stollen voraus gegen das Schienbein des einige Minuten zuvor den Lauterer ebenfalls rüde foulenden Pekarik trat, recht hart war:
Hertha gewann verdient, war über die gesamte Spielzeit schwungvoller, flinker und gedankenschneller. So leitete der stark aufspielende Stürmer Pierre-Michel Lasogga beim 1:0 einen Steilpass Peter Niemeyers direkt weiter auf Peer Kluge, der über die von Kostas Fortounis und Florian Dick unbewachte rechte Seite der Lauterer Richtung Tor laufen und den Drei-Punkte-Treffer markieren durfte.
„Uns hat das Durchsetzungsvermögen im Spiel nach vorne gefehlt“, betonte FCK-Coach Foda, dessen Torwart Tobias Sippel früh den von ihm selbst am guten Nico Schulz verursachten Foulelfmeter Ronnys (3.) abgewehrt hatte. „Wir haben uns in die Augen geschaut“, erzählte Sippel, „und ich habe probiert, so lange wie möglich stehen zu bleiben.
“ Der Torwart ahnte die richtige Ecke und parierte. Das 1:0 fiel dennoch; auch weil „Hertha uns früh attackiert hat“, stellte Markus Karl fest.
In der kommenden Saison reisen die Roten Teufel wieder nach Berlin. Sie würden dann lieber bei Hertha spielen als bei Union – lieber Erste Liga als Zweite. Dazu wiederum muss der FCK seinerseits noch elf Punktpartien und zwei Relegationsspiele erfolgreich bestreiten. Ab Samstag.
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DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau