ZitatAlles anzeigen
Weiser trifft beim 1:1 des 1. FC Kaiserslautern in Braunschweig – Ausgleich durch Kumbela
Eintracht Braunschweig hat den Status quo in der Zweiten Fußball-Bundesliga verteidigt: Nach dem 1:1 (0:1) im Spitzenspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern beträgt der Sicherheitsabstand zum FCK auf Platz drei weiter elf Punkte.
„Ich freue mich, dass wir dieses schwere Spiel mit einem Unentschieden noch gerettet haben“, bekannte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. Der FCK hatte gestern Abend nicht nur zwei Spitzen auf dem Papier – nein, er begann in der Höhle der „Löwen“ auch vorwärts orientiert. In der 4. Minute lag die Führung für die Roten Teufel in der Luft, aber Mo Idrissou vergab nach Bunjaku-Maßflanke die Riesenchance per Kopf.
Augenscheinlich: Bunjaku machte zunächst viel Betrieb, Florian Dick agierte hochkonzentriert und stark verbessert. Allerdings hätte Bunjaku nach einem klasse Konter über den schnellen Mitchell Weiser und Kostas Fortounis mehr aus seiner Chance machen müssen (57.). „Wir haben toll kombiniert, aber unterm Strich ist der Punkt zu wenig. Trotzdem haben wir Selbstvertrauen zurückgewonnen“, befand FCK-Trainer Franco Foda.
Er überraschte mit der Nominierung von Jan Simunek anstelle von Dominique Heintz, der erstmals seit dem dritten Spieltag nicht in der Startelf stand. „Dominique ist körperlich ein bisschen platt“, begründete der Lauterer Trainer die „schöpferische Pause“ des 19-Jährigen.
Nach 13 Minuten schon aber sah Simunek nach Foul an Domi Kumbela Gelb. Der Torjäger der Eintracht hatte in der 30. Minute die erste Chance für den Tabellenzweiten, wurde nach tollem Konter im letzten Moment von Simunek am Torschuss gehindert.
Eine Minute später dann feuerte Deniz Dogan, der Kapitän der Braunschweiger, einen klasse Freistoß aus 17 Metern ab, Tobias Sippel drehte den Ball vor dem Einschlag im Torgiebel über die Latte. Toller Schuss, tolle Parade. In der 39. Minute reagierte der Lauterer Schlussmann hellwach, stürmte aus seinem Tor und klärte mit Fußabwehr gegen Omar Elabdellaoui.
Der FCK hatte in dieser Phase den Zugriff auf die Partie etwas verloren, umso überraschender die Führung 60 Sekunden vor dem Pausenpfiff: Chris Löwe startete am linken Flügel durch, der schnelle Mitchell Weiser traf geschickt aus kurzer Distanz.
Torsten Lieberknecht musste seine Mannschaft schon nach neun Minuten umbauen: Linksverteidiger Ken Reichel musste mit einer Knieverletzung ausgetauscht werden. Seine Position übernahm Mittelfeldmann Norman Theuerkauf. Der eingewechselte Marc Pfitzner hatte Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz ein Revanchefoul an Bunjaku nicht als Tätlichkeit entlarvte (19.).
Glück für den FCK, dass die Führung drei Minuten nach dem Seitenwechsel noch Bestand hatte: Nach Vrancic-Freistoß traf Ermin Bicakcic per Kopf, der Abseitspfiff war ein Irrtum. „Da hatten wir Glück“, sagte Franco Foda.
Nach 55 Minuten reagierte Trainer Lieberknecht auf den Rückstand: Orhan Ademi, im Hinspiel Schütze des Ausgleichstreffers, kam für den wenig bewegenden Mirko Boland und unterstützte den ungemein agilen Kumbela als zweite Spitze.
Mitchell Weiser, 18 Jahre junge Leihgabe der Bayern, dankte seinem Trainer das Vertrauen. Toll, wie Weiser am eigenen Sechzehner den Ball gegen Pfitzner erkämpfte, einen herrlichen Konter startete, Idrissou aber war zu zögerlich im Abschluss, so dass Bicakcic klären konnte (63.). Dem Konterspiel der Lauterer fehlte der krönende Abschluss.
So startete „Jimmy“ Hoffer in der 77. Minute durch, übersah aber den freien Fortounis und scheiterte. Quasi im Gegenzug der Ausgleich: Steffen Bohl bediente Kumbela, der den Ball unter den Querbalken donnerte. Es war der 15. Saisontreffer Kumbelas, die Krönung einer starken Leistung.
Ganz im Gegensatz dazu die Leistung Idrissous. Er arbeitete bei den Standards der Eintracht gut mit, klärte öfter im eigenen Strafraum, im Abschluss aber lag er völlig daneben. Und Hoffer war kein Joker, der stach.
So spielten sie
Eintracht Braunschweig: Davari - Bohl, Bicakcic, Dogan, Reichel (9. Pfitzner) - Vrancic - Elabdellaoui, Petersch, Theuerkauf, Boland (55. Ademi) - Kumbela
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejón, Löwe - Weiser (89. Riedel), Karl, Borysiuk, Fortounis (82. Drazan) - Idrissou, Bunjaku (75. Hoffer)
Tore: 0:1 Weiser (44.), 1:1 Kumbela (78.) - Gelbe Karten: Pfitzner (5) - Hoffer, Simunek - Beste Spieler: Kumbela, Dogan, Bicakcic - Sippel, Weiser, Löwe
Zuschauer: 20.630 - Schiedsrichter: Fritz (Korb).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau