ZitatAlles anzeigenPremiere für FCK-Trainer Runjaic heute in Köln – Marc Torrejón und Enis Alushi vor Comeback
„In einem vollem Stadion der Klassiker Köln gegen Kaiserslautern, das ist doch ein schöner Einstand“, sagt Kosta Runjaic, der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern, vor seiner Premiere. An seinem Team liegt es, wie gut Runjaics Laune nach der Fußball-Zweitliga-Partie heute (18.30 Uhr) beim 1. FC Köln sein wird.
4:1 zu Hause gegen Erzgebirge Aue und 4:0 am Montagabend bei Energie Cottbus – die Kölner haben einen Lauf und wollen sich durch die zuletzt beim 0:1 beim SV Sandhausen so enttäuschenden Roten Teufel nicht stoppen lassen.Kaiserslauterns Trainer Runjaic hat seit seiner Vorstellung als Nachfolger von Franco Foda und Interimscoach Oliver Schäfer mehrfach betont, „dass nicht alles von heute auf morgen geht.
Entscheidend ist, dass wir am Ende der Saison unsere Ziele erreichen“. Das größte dieser Ziele ist der Wiederaufstieg in die Bundesliga – das haben die Lauterer mit ihrem heutigen Gastgeber gemeinsam.
Der Trend, der tolle Einstand von Rückkehrer Patrick Helmes und das Fehlen von FCK-Torjäger Mohamadou Idrissou, der noch für dieses Spiel rotgesperrt ist, sprechen für die Kölner. Die Lauterer, zuletzt dreimal in Serie sieglos, hoffen mit Runjaic auf den „Neue-Besen-Effekt“.
„Wichtig ist die Wirkung als Mannschaft“, betont der 42-Jährige, der um die enorme Qualität der Kölner Offensive um den Ex-Lauterer Daniel Halfar, Marcel Risse, Anthony Ujah und Helmes weiß. Runjaic geht es zunächst um die „Basics“, wie er es ausdrückt.
Beim Fernseh- und Videostudium der 0:1-Schlappe des FCK unter Runjaics jetzigem Co-Trainer Schäfer hat er vor allem in der ganz schwachen zweiten Hälfte gesehen: Einfachste Pässe kamen nicht an, schon bei der Ballannahme haperte es, „dann haben die Spieler auf dem Platz falsche oder zu späte Entscheidungen getroffen“.
Dies zu ändern, darauf hat der Coach seit Dienstag die Arbeit mit seiner neuen Mannschaft ausgerichtet. Taktische Übungen und viele Gespräche standen im Vordergrund. Runjaic: „Wir müssen versuchen zu punkten, und gleichzeitig müssen wir langfristig eine bessere Struktur in die Mannschaft bekommen.“
Diese Mannschaft wird der neue Trainer heute mutmaßlich gleich auf mehreren Positionen verändern. Erstmals in dieser Saison im Kader sind Marc Torrejón und Enis Alushi. Ihr Comeback steht nach langen Verletzungspausen bevor.
Nicht zum Kader zählen überraschend Andrew Wooten und Ariel Borysiuk, die wie der genesene Steven Zellner morgen in der zweiten Mannschaft gegen Baunatal spielen. Im Angriff vertraut der neue Coach wohl auf Simon Zoller und Olivier Occéan.
So spielen sie
1. FC Köln: Horn - Brecko, Maroh, Bruno Nascimento, Hector - Risse, Lehmann, Gerhardt, Halfar - Helmes, Ujah
Es fehlen: Bröker, Chihi, Mc Kenna (Aufbautraining), Bigalke (Kreuzbandriss)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek (Orban), Torrejón, Löwe - Matmour, Orban (Alushi), Karl, Gaus - Zoller, Occéan - Ersatz: Hohs, Heintz, Zimmer, Ring, Jenssen, Fortounis
Es fehlen: Bunjaku (Knieoperation), Idrissou (Rotsperre), Riedel (Schulteroperation), Stöger (Nasenbeinbruch)
Schiedsrichter: Brych (München).
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Zur Sache: Löwe zeigt Respekt
Chris Löwe, der linke Verteidiger des 1. FC Kaiserslautern, brennt immer. Im Training, im Spiel, nach den Spielen. So witzig der Ex-Dortmunder auch daher kommt, so lustig seine Sprüche – Originalton Sachsen – sind, auf dem Platz kennt der 24-Jährige keine Freunde. Niederlagen schmerzen. Unnötige wie das 0:1 von Sandhausen schmerzen doppelt.
„Unser Anspruch muss sein, dort zu gewinnen“, sagt Chris Löwe beim Blick zurück auf das Desaster. Heute beim Klassiker in Köln wartet ein ganz anderes Kaliber auf die Lauterer. Löwe hat das 4:0 des FC in Cottbus am Fernseher beobachtet: „Nach vorne haben sie ein brutale Qualität, Riesenqualität!“ Da ist – endlich wieder – eine kompakte, konzentrierte Defensive gefragt. Erst einmal in sieben Spielen stand beim FCK in dieser Saison die Null.
Löwe hat aber nicht nur das Kölner Sturm-Duo Helmes/Ujah auf der Rechnung, sondern auch die Flügelzange Risse/Halfar. „Gegen Risse habe ich mit Dortmund schon mal gespielt, als er in Mainz war“, erinnert sich Löwe und weiß: „Er ist schnell, torgefährlich. Es ist wichtig, ihn zeitig zu stellen, damit er nicht im hohen Tempo auf mich zulaufen kann.“
Mit Kosta Runjaic erlebt Löwe beim FCK in dieser Saison bereits den dritten Trainer nach Foda und Interimscoach Schäfer. „Jeder Trainer hat seine eigenen Ideen, als Profi muss man sich darauf einstellen“, sagt Löwe. Die ersten Tage mit dem neuen Coach hat Löwe „durchweg positiv“ empfunden.
„Er hat andere Ideen als Franco Foda. In den ersten Einheiten war er sehr kommunikativ“, sagt Löwe und erklärt: „Der größte Unterschied ist die Kommunikation, die war bei Foda nicht so da.“ Löwe gefällt, dass der neue Trainer oft unterbricht, Fehler anspricht, Lösungen aufzeigt.
„Es geht ja nicht darum, dass uns Zucker in den Arsch geblasen wird“, verdeutlicht Löwe schon mal drastisch.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau