ZitatAlles anzeigenFCK-Talent Marius Müller auf gutem Weg
Marius Müller ist 20. Und Profi. Er ist die Nummer 3 in der Torwarthierarchie des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Und die Nummer 1 im Regionalliga-Team des FCK. Seit dieser Woche ist Müller auch Nationalspieler. U20-Nationalspieler. Ein Talent aus der hohen Torwartschule der Roten Teufel.
Beim Gewinn des Vierländerturniers in Gemert in den Niederlanden bestand der in Heppenheim geborene, in Lampertheim beheimatete Torhüter sein Debüt im Nationaltrikot glänzend. „Er hat gegen die Türkei überragend gehalten“, lobt Frank Wormuth, der DFB-Trainer, den Debütanten in einem RHEINPFALZ-Interview. Müller hielt das 3:0 fest. Beim 4:0 gegen die Niederlande gefiel Odisseas Vlachodimos vom VfB Stuttgart, beim 1:1 gegen Tschechien hielt Thomas Dähne von RB Salzburg gut.
„Wir drei haben uns super verstanden“, berichtet Müller nach der Rückkehr. Der DFB nutzt die Zeit ohne EM und EM-Qualifikation mit „Spielen um die goldene Ananas“, wie es Trainer-Chefausbilder Wormuth formuliert, um aus einem Kreis von 40 Talenten eine Feinauslese zu treffen. Zum großen Kreis gehört auch Marius Müller. „Spieler, die es noch nicht geschafft haben, aber das Zeug dazu haben, es zu schaffen“, urteilt Wormuth.
Er lernte mit Müller einen Torwart mit Augenmaß kennen. „Bodenständig“ nennt der Nachwuchstrainer den Lauterer, anerkennt Ausbildung und Charakter: „Marius ist ein Talent mit hohem Potenzial.“ „Souverän im Herauskommen, reaktionsschnell unten, er versteht hervorragend von hinten das Spiel zu machen“, lobt der DFB-Coach die rasche Auffassungsgabe.
„Marius ist glücklich über das, was mit ihm gerade so geschieht“, weiß Wormuth um den Realitätssinn des 1,92 Meter großen Lauterers, der Ex-Profi Martin Wagner als Berater an seiner Seite weiß. Müller, bis 30. Juni 2015 beim FCK unter Vertrag, hat die Situation angenommen. Er weiß, es ist gut für seine Entwicklung, bei der U23 zu spielen, Spielpraxis zu bekommen. Das ist der Nährwert des Lehrwerts, den er beim Training mit dem Zweitliga-Kader bekommt. Mit Tobias Sippel, der Nummer 1, und David Hohs, dem zweiten Torwart, versteht sich Müller blendend.
„Das erste Länderspiel ist immer etwas Besonderes“, sagt Marius Müller, sehr angetan von der Art, mit der Frank Wormuth ihn empfangen hat. „Ich bin dankbar, dass ich gleich im ersten Spiel im Tor gestanden habe, und internationale Erfahrung sammeln durfte.“
Dankbar ist Müller auch seinen Ausbildern beim FCK. Beispielsweise Patrick Tessie, der ihn vor zehn Jahren überredete, vom TV Lampertheim zum FCK zu kommen. „Dankbar bin ich auch Engelbert Klag, der leider nicht mehr hier ist. Er hat mich das Kämpfen gelernt, als er mich mal auf die Bank setzte.“ Dankbar ist er auch seinen früheren Torwartrainern Sven Höh und Tobias Lenk. Sie und Helmut Zahn hielten ihm den Platz in der Jugend frei, als er aufgeben wollte. Nach zwei Monaten Pause waren die Lust am Fußball und Marius wieder da.
Dankbar ist er Franco Foda, der ihn in den Profikader holte. Dankbar ist er U23-Coach Konrad Fünfstück für die Rückendeckung und „Herrn Runjaic, der viel mit mir spricht“. Dankbar ist er auch „Gerry“ Ehrmann. Der beseelte Torwarttrainer freut sich an Lernwille, Ehrgeiz und neuer Konstanz.
„Ich sehe die Berufung als Bestätigung, Belohnung und Ansporn zugleich“, betont Marius Müller, der nach wie vor in Lampertheim wohnt. Ein Fernstudium in Sportmanagement hat er aufgenommen. Die Freizeit genießt er gerne mit Freundin, Hunden und Freunden.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau