ZitatAlles anzeigenFCK geht in enger Zweiter Liga als Tabellendritter in die Winterpause – Am 8. Februar gegen Fürth
Wie kleine Kinder haben sich viele Spieler des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gefreut: Mit dem holprigen, aber umso wichtigeren 2:1 (1:1)-Sieg beim FC Ingolstadt kurz vor Heiligabend endete ein turbulentes Fußballjahr 2013 für die Roten Teufel. Die Lauterer haben nach zuvor drei Punktspiel-Schlappen in Folge Platz drei zurückerobert.
Bevor es am Samstag, 8. Februar, 13 Uhr, mit dem Zweitliga-Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Greuther Fürth und sogleich mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale am 12. Februar, 19 Uhr, bei Bayer Leverkusen weitergeht, ist für die FCK-Profis erst mal Durchatmen angesagt. Nach der heftigen Kurz-Weihnachtsfeier auf dem Fantribünen-Zaun mit den knapp 3000 nach Ingolstadt mitgereisten FCK-Anhängern hieß es für alle: schnell nach Hause, Weihnachten feiern.
Die Zeit drängte so kurz vor Heiligabend. Einige ergriffen direkt von Ingolstadt aus die „Flucht“ in den knapp zweiwöchigen Urlaub. „Mannschaftsbus? Nein, ich brauch’ ein Taxi!“ Die Profis eilten nach Hause, brachen in aller Herren Länder auf, um sich am 6. Januar zum Trainingsauftakt wiederzutreffen (siehe „Nils berichtet“).
Außenbahnspieler Karim Matmour, dessen Ecke Simon Zoller nach Vorlage Marc Torrejóns bei den „Schanzern“ des FCI zum 1:1 verwandelt hatte (32.), erzählte: „Ich fliege heim zu meiner Familie nach Algerien – ein bisschen Sonne tanken!“ Für Kapitän Torrejón ging’s Richtung Barcelona zu seiner Familie, danach reist der 27-Jährige mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn nach Villarreal zur Verwandtschaft seiner Gattin.
Dass sie alle mit dem vorweihnachtlichen Auswärtssieg im Urlaubsgepäck abreisten, ließ sie den Audi-Sportpark aufgekratzt verlassen. „Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg nach den drei Niederlagen vorher, wir haben großen Druck gespürt“, sagte Kapitän Torrejón. Matmour pflichtete ihm gut gelaunt bei: „Das war psychologisch ganz wichtig. Wir haben schwere Tage hinter uns.“ Nach dem weiteren zeitweisen Rückschlag, dem 1:0 für Ingolstadt durch den fahrlässig alleingelassenen Moritz Hartmann (19.), sorgte Zoller mit seinem Doppelpack (32., 64.) für den 2:1-Erfolg.
„Das war fußballerisch nicht viel“, bekannte Matmour, „dieses Spiel mussten wir allein über Kampf gewinnen.“ Zoller freute sich über seine Saisontore neun und zehn – Zweitliga-Spitze nach 19 von 34 Spieltagen – und die Erleichterung: „Wir hatten großen Druck vor dem Spiel und können froh sein, dass wir die drei Punkte geholt haben.“
Platz drei im Februar, Platz drei am Ende, die Aufstiegsrelegation verloren, Ende August das 0:4 in Aalen unter dem dann entlassenen Trainer Franco Foda, kurz Erster unter Kosta Runjaic, dann die drei Niederlagen – eine schlauchende Achterbahnfahrt für den FCK. „So viele Höhen und Tiefen für diesen Verein und die Fans“, bilanzierte Matmour, „deshalb ist es wichtig, dass wir zum Jahresschluss gewonnen haben.
In der Vorbereitung hat der Trainer endlich ein paar Wochen Zeit, mit uns auch viel taktisch zu arbeiten.“ In Sachen Wintereinkäufe will der FCK nichts überstürzen. „Zwei bis drei“ Neue sollen kommen – weniger als in den Vorjahren.
-------
Kommentar
Warten auf den zweiten Zoller
von Horst Konzok
Es ist noch nichts gewonnen, es ist aber auch noch nichts verloren: Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern kann den Aufstieg noch schaffen.
Nach drei Niederlagen in Serie, die Folge von Schlamperei vor dem eigenen Tor, Pech und Unfähigkeit vor dem Tor des Gegners und der bisweilen kollektiven Ratlosigkeit beim Aushebeln destruktiver Gäste, hat der 1. FC Kaiserslautern seine Krise besiegt. Das Tief nach einem Höhenflug unter Trainer Kosta Runjaic, der nach sieben Spieltagen mit zehn Punkten übernommen hatte, verunsicherte die Mannschaft, die den FCK zurück in die Bundesliga bringen soll, merklich.
Das wurde beim 2:1 (1:1)-Arbeitssieg in Ingolstadt sehr deutlich. „Das Glück erarbeitet man sich auch“, befand Trainer Kosta Runjaic. Bei seiner Amtsübernahme hat er der Mannschaft Platz drei als Minimalziel nach 19 Spielen vorgegeben. Das ist erreicht.
„Nicht alles war super“, sagt der Trainer, der die Mannschaft mit ramponiertem Selbstvertrauen übernahm und wieder in die Spitzengruppe führte. Runjaic überzeugt durch Auftreten, Arbeit und Ausrichtung der Mannschaft. Er setzt nun auf die Vorbereitung, auf die taktische Arbeit bis zum Zweitligagipfel am 8. Februar gegen Fürth. Dem Coach ist zuzutrauen, die Mannschaft durch seine Arbeit und einen gelungenen Transfer stärker zu machen. Im Mittelfeld hat der FCK ein Überangebot an gleichartigen Spielern.
Ein Spielmacher fehlt. Ein Glücksgriff wie es Stürmer Simon Zoller ist, kann Abhilfe schaffen. Der 22-Jährige kam für 350.000 Euro von Drittligist VfL Osnabrück. Mit zehn Treffern führt er die Torjägerliste an.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau