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FC Erzgebirge Aue schlägt die Roten Teufel 1:0 – Jakub Sylvestr schießt Siegtor in der fünften Minute
AUE. Der 1. FC Kaiserslautern hat den Sprung auf Platz zwei der Zweiten Liga verpasst: 0:1 (0:1) verloren die Lauterer nach desolaten 60 Minuten beim FC Erzgebirge Aue und holten sich bei den Veilchen gleich zwei blaue Augen!
„Wer der Favorit ist, das ist klar. Aber wir sind zu Hause und wir müssen da sein, wenn sie uns was anbieten“, orakelte Falko Götz, der Trainer des FC Erzgebirge, vor dem Anpfiff. Und die Lauterer boten vom Anpfiff weg Unzulänglichkeiten an. Erst verlor Florian Dick ein Laufduell gegen René Klingbeil, dann fabrizierte Chris Löwe einen Querschläger. Konzentration? Fehlanzeige!
Und dann bot der FCK den Gastgebern reichlich Weideland an, um den Vollernter einzusetzen: Frank Löning nutzte den Freiraum zum Musterpass auf Jakub Sylvestr, der Jan Simunek ganz schlecht aussehen ließ, auch Torhüter Tobias Sippel umspielte: 1:0 nach fünf Minuten. Das „goldene“ Tor einer beherzt kämpfenden Mannschaft.Drei Minuten später hatten die schläfrigen Lauterer das Glück der Untüchtigen, als Guido Kocer an Ede vorbei sprintete, Löning den Kopfballaufsetzer über das Tor setzte.
FCK-Trainer Kosta Runjaic änderte die Startformation gegenüber dem Pokalspiel bei Bayer Leverkusen auf zwei Positionen: Chinedu Ede, die Mainzer Leihgabe, spielte für Alexander Ring. Im Sturm durfte Mohamadou Idrissou für Olivier Occéan ran. Gebracht hat’s nichts. Ein, zwei Hackentricks, letztlich brotlose Kunst verbuchte Ede bis zur Pause. Und einen klasse Pass in die Gasse, den Karim Matmour aber verschluderte.
Der Konter hätte wohl zum 2:0 geführt, wäre der pfeilschnelle Sylvestr, dem Simunek nicht zu folgen vermochte, beim Schuss nicht im Rasen hängen geblieben (44.). Eine Minute zuvor hatte sich auch Kapitän Marc Torrejón der allgemeinen Lauterer Verunsicherung angeschlossen, den Kopf eingezogen anstatt den Ball wegzuköpfen. So kam Sylvestr zu einem gefährlichen Heber, der das Ziel aber verfehlte.
Der FCK verfing sich in seiner kopflosen Angriffsbemühungen immer wieder im Dickicht der vielbeinigen Auer Abwehr. Anfangs war Ruben Jenssen mit seinen Dribblings ansatzweise gefährlich, bald herrschte aber totale Flaute. Glück, dass er nur Gelb sah, hatte Enis Alushi nach einem brutalen Foul an Löning.
Nach einer Halbzeit ohne Torchance kam Srdjan Lakic für den Gelb-Rot gefährdeten Alushi. Wirkung: null! Zwei Stürmer, zwei Totalausfälle.
Ein Geschenk zum 26. Geburtstag am Vortag des Spieles gab’s für Martin Männel. Der Torhüter unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016 bei den Veilchen. 56 Minuten durfte er unbeschäftigt zusehen, ehe er nach Lakic-Zuspiel Edes Schuss parierte.
Zwischen der 65. und 70. Minute hatte der FCK fünf gute Minuten. Aber Jenssen versagte frei vor Männel im Abschluss (65.), eine Minute später rettete der überragende Löning nach Simuneks Kopfball auf der Linie. In der 70. Minute meisterte Männel erst Löwes Freistoß und Edes Nachschuss.
Als der FCK die Brechstange auspackte, durch Matmour und Occean (85., 88.) noch zwei Chancen hatte, konterte Aue. Löning (72.) scheiterte knapp, Luksiks Heber holte Torrejón von der Linie (90.)
So spielten sie
FC Erzgebirge Aue: Männel - Klingbeil, Nickenig (63. Schröder), Paulus, Miatke - Könnecke (68. Luksik), Benatelli, Fink, Kocer - Löning, Sylvestr (72. Diring)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejón, Löwe - Karl (84. Orban), Alushi (46. Lakic) - Matmour, Ede (80. Occeán), Jenssen - Idrissou
Tor: 1:0 Sylvestr (5.) - Gelbe Karten: Diring (2) – Matmour (3), Alushi (2), Jenssen (2) - Beste Spieler: Löning, Männel, Sylvestr, Nickenig - Zuschauer: 8600 - Schiedsrichter: Perl (München).
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau