ZitatAlles anzeigenFCK heute gegen den SV Sandhausen – Die Krise soll besiegt werden
Das Thema ist nicht der Aufstieg, das Thema heißt schlicht SV Sandhausen. Heute (18.30 Uhr) will Zweitligist 1. FC Kaiserslautern nach drei Niederlagen in Serie gegen den defensivstarken SV Sandhausen auf heimischem Rasen im Fritz-Walter-Stadion unbedingt die Wende erzwingen.
Acht Spieler, die international im Einsatz waren, sind gestern in die Pfalz zurückgekehrt. Sie alle waren beim Training gestern Abend unter Flutlicht im Fritz-Walter-Stadion auch dabei. Den 18-Mann-Kader wird Cheftrainer Kosta Runjaic aber erst heute nach einer letzten, leichten Einheit festschreiben. Angekündigt ist das Comeback Simon Zollers nach auskuriertem Muskelfaserriss. Der junge Torjäger stürmt neben Srdjan Lakic. Mo Idrissou und Albert Bunjaku dürften die Angriffs-Joker sein.
In der Hinterhand weiß der Coach auch noch Jan-Lucas Dorow, den Torjäger der zweiten Mannschaft. Ihm liegt ein Profiangebot der Roten Teufel vor.„Nach einem guten Start hatten wir sehr unbefriedigende Ergebnisse. Aufwand und Ertrag haben nicht gepasst. Der Tiefpunkt war in Cottbus erreicht“, bilanziert Runjaic den Februar. „Wir haben im März die Möglichkeit, den Turnaround zu schaffen und das Publikum ein stückweit zurückzugewinnen.“ Mit Toren, mit Siegen, mit Herz, mit Leidenschaft, mit Leistung!
Wie das geht, weiß Srdjan Lakic. „Wir müssen von der ersten Minute an zeigen, dass wir gewinnen wollen. Wir müssen zeigen, dass wir besser als der Gegner sind. Wenn wir so auftreten, dann werden wir auch gewinnen“, äußert Lakic.
Den SV Sandhausen sah der Lauterer Coach letzten Samstag beim starken Auftritt, der mit einem Punkt beim 0:0 gegen 1860 München nicht wirklich belohnt worden ist. „Sandhausen hat sehr gut gespielt, nicht nur defensiv. Sie hatten verdient, zu gewinnen“, urteilt der FCK-Coach.
„Den Anspruch und die Qualität, die wir haben, gilt es einzusetzen. Mit Kampf, mit Mut, mit allem was dazu gehört“, appelliert der Trainer an die Einstellung – ganz unabhängig von der Aufstellung: „Es ist eine Frage des Stolzes, es ist eine Frage der Ehre!“
Bei allem Respekt vor dem abwehrstarken Gast, der bisher nur drei Punkte weniger als er FCK gesammelt hat, wollen die Lauterer heute zurück in die Erfolgsspur. „Wir können jeden schlagen, das haben wir bewiesen. Wir haben aber auch gezeigt, dass wir uns selber schlagen können“, sagt der Coach mit Galgenhumor.
„Von Beginn an Power-Fußball spielen“, lautet ein Marschbefehl des Trainers, der genug Erfahrung in der Mannschaft sieht, um die schwierige Lage auch mental zu meistern. „Die Jungs müssen die Erfahrung in die Mannschaft transportieren. Das sind alles gestandene Männer, die wissen sollten, was es heißt, für den 1. FC Kaiserslautern zu spielen“, sagt der Coach und verlangt: „Mit dem Druck müssen wir umgehen.“
So argumentiert auch Stürmer Lakic, der die totale Konzentration auf den heutigen Abend, auf den heutigen Gegner, einfordert. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass wir die vier Spiele schon gewonnen haben, bevor sie gespielt sind“, sagt er mit Hinweis auf frühere Hochrechnungen gegen Aue (0:1), Aalen (1:2) und Cottbus (0:1). Und auf heute Abend: Der Gegner heißt SV Sandhausen. Und der will drei Punkte mitnehmen!
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejón, Löwe - Matmour, Karl, Ring (Ede, Jenssen), Gaus - Zoller, Lakic – Ersatz: Müller, Heintz, Orban, Alushi, Fortounis, Bunjaku, Idrissou
Es fehlen: Riedel (Schulteroperation), Zellner (Kreuzbandriss)
SV Sandhausen: Riemann - Schauerte, Olajengbesi, Schulz, Achenbach - Linsmayer, Tüting - Zimmermann (Ulm, Blum), Stiefler, Thiede - Jovanovic
Es fehlen: Adler (Bänderriss im Sprunggelenk), Florian Hübner (Rotsperre), Kister (Muskelfaserriss), Mendler (Außenmeniskusriss)
Schiedsrichter: Brych (München)
Hinrunde: 0:1.
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BETZE-GEFLÜSTER
Wiedersehen auf dem Betze
Es ist heute Abend (18.30 Uhr) auf dem Betzenberg irgendwie auch der Tag der Heimkehrer und der Rückkehrer. Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern hofft im neuen Derby gegen den SV Sandhausen auf seinen Rückkehrer: Simon Zoller, 22 Jahre jung, zehn Tore auf dem Konto, ist nach einem Muskelfaserriss zurück auf der Wiese. Der Fan-Liebling gibt sein Comeback an der Seite eines Heimkehrers, der die Wende zwingen will: Srdjan Lakic.
„Ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich habe viele alte Freunde wieder gesehen. Von der Seite geht es uns sehr gut. Das Wichtigste aber, und das fehlt, ist der Erfolg“, sagt der Stürmer, der sich 2011 mit 16 Bundesliga-Toren vom FCK verabschiedet hat. 2010 gehörte Lakic zu den Aufstiegshelden, nun will er helfen, die Männer in Rot ein zweites Mal nach oben zu führen.
Lakic-Tore würden helfen. Das weiß er, darauf brennt er. Vom jungen Kollegen Zoller hat „Laki“ eine sehr, sehr gute Meinung, warnt aber auch davor, zu hohe Erwartungen an den jungen Burschen zu stellen. „Zolli ist heiß“, weiß Trainer Kosta Runjaic, froh, dass die Nummer 9 wieder auf Torjagd geht.
Eine Heimkehr für 90 Minuten ist’s heute für Denis Linsmayer. Der 22-Jährige ist bei der TSG im Lauterer Buchenloch groß geworden, hat beim FCK in der Jugend und in der U23 gespielt, absolvierte in der letzten Saison acht Zweitligaeinsätze für den FCK. Der besseren sportlichen Perspektive wegen entschied sich der sympathische junge Mann im letzten Sommer zum Tapetenwechsel. Für Sandhausen sprach nicht nur die Nähe zur Heimat, sondern vor allem auch der Trainer: Alois Schwartz, Ex-Coach der U23 des FCK, ist ein überzeugter Förderer Linsmayers. Er hatte ihn bei den kleinen Roten Teufeln zum Kapitän gemacht.
In Sandhausen hat er ihn vom Vorstopper zum spieltragenden Sechser umgeschult, weil 1,82 Meter Körpergröße für einen Innenverteidiger heutzutage oft nicht mehr ausreichen. „Denis ist ein guter Fußballer. Er steht immer seinen Mann, er kann mit der Aufgabe wachsen“, lobt Schwartz seinen Musterschüler. Der hat sich in der neuen sportlichen Heimat Schritt für Schritt zum Leistungsträger entwickelt. Er ist ballsicher, taktisch gut geschult, er versteht, Spiele zu lesen. Zuletzt beim 0:0 gegen 1860 Münchenśzeigte Linsmayer auch, dass er einen guten Schuss hat. Seinem ersten Ligator stand nur „Alt- Löwe“ Gabor Kiraly im Weg.
Ein besonderes Match ist’s heute auch für Alois Schwartz. „Ich freue mich auf das Spiel, auf dem Betzenberg ist immer eine besondere Stimmung“, sagt der 46-Jährige, der in knapp sechs Jahren als Coach der zweiten FCK-Garnitur und als Talentschmied sehr gute Arbeit geleistet hatte. Nach der Entlassung von Milan Sasic 2008/09 war er für vier Spiele Interimstrainer, dann kam Marco Kurz. Der Traum, Cheftrainer zu werden, aber hat sich doch erfüllt. Schwartz zeigt beim SV Sandhausen, dass er’s kann.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung