ZitatAlles anzeigenFCK nach 1:0-Arbeitssieg bei 1860 München zurück im Aufstiegsrennen – Gelb-Sperre für Mo Idrissou
Von HORST KONZOK
MÜNCHEN. Die Aufstiegsträume des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern hat Marcel Gaus gestern auf ungewohntem Terrain wiederbelebt. Der Linksaußen spielte für den verletzten Matmour Rechtsaußen und schoss das entscheidende Tor zum 1:0 (0:0)-Sieg der Roten Teufel beim TSV 1860 München.
Gaus traf im Stil des großen Bayern-Stars Arjen Robben. Angespielt von Florian Dick, stürmte der Lauterer in hohem Tempo nach innen, zog ab, der Ball flog ins lange Eck 1:0 (55.). Im dritten Anlauf hatte der Turbo getroffen. „Das Vertrauen des Trainers war da, er hat mich ermuntert, die Eins-zu-Eins-Situationen zu suchen“, beschrieb Gaus die Entscheidung.
„Nach dem 1:0 haben wir ein bisschen gewackelt und hatten auch Glück“, gestand FCK-Trainer Kosta Runjaic vor allem auch beim Gedanken an die Nachspielzeit, als der nach vorne geeilte „Löwen“-Schlussmann Gabor Kiraly einen Steinhöfer-Freistoß mit dem Kopf vor Markus Karl erwischte, der Ball aber über Sippels Tor strich. „Erleichterung über die drei Punkte“ empfand Gaus: „Hilfreich für mich, dass Flo Dick auf meiner Seite war, der weiß, wie man die Bälle in die Tiefe spielt.“
Gestern legte der FCK sogleich den Vorwärtsgang ein, Gaus sorgte über rechts für Schwung und eine frühe Chance (2. Minute). „Leider zur Ecke abgefälscht“, bedauerte Gaus. Die „Löwen“ konterten. Und das machten sie gut. So in der 13. Minute, als Daniel Adlung einen verunglückten Fallrückzieher Chris Löwes zu einem artistischen Abschluss nutzte.
Schön geschossen, aber vorbei. Sechs Minuten später profitierte der spielintelligente Adlung von einem Fehler Dicks, „Löwen“-Torjäger Yaya Osaka aber scheiterte an Torhüter Tobias Sippel. Der Lauterer Schlussmann, am Samstag 26 Jahre alt geworden, bewies Klasse, hatte nur einen miesen Abschlag (19.) und eine Unsicherheit (82.) auf der Mängelliste. Top , wie er in der 29. Minute gegen den freien Adlung parierte, nachdem Löwe bei Steinhöfers Vorstoß den Ball verpasste. In der 36. Minute fand Osako erneut in Sippel seinen Meister.
Chancen aber hatte auch der FCK. So servierte Mo Idrissou, der wie in jungen Jahren am linken Flügel agierte, nach Steinhöfers Fehler eine Maßflanke, Srdjan Lakics Kopfball aber war nur eine harmlose Rückgabe (27.). Sekunden später wehrte Oldtimer Kiraly einen Distanzknaller Karls gekonnt ab. Zehn Minuten danach hatten die „Sechziger“ mächtig Glück: Nach einem Missverständnis zwischen Vallori und Kiraly war das Tor verwaist, Simon Zoller nahm aus spitzem Winkel Maß, Debütant Markus Schwabl rettete auf der Torlinie.
„Ein richtig gutes Zweitligaspiel“, kommentierte der „Löwen“-Trainer Friedhelm Funkel und haderte mit Schiedsrichter Dankert, der einem Freistoßtreffer Yannick Starks wegen Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte (59.).
Als die „Sechziger“ nach dem Rückstand mit Ex-Nationalspieler Benny Lauth eine zweite Spitze mobilisierten, stand die Lauterer Defensive. Dick und Löwe vermochten Entlastung zu schaffen, der kompromisslose Marc Torrejón, Willi Orban und Karl beherrschten, unterstützt von Idrissou, den zweiten Stock mit Kopfballstärke. Idrissou aber quittierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt am Mittwoch (17.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld gesperrt.
So spielten sie
1860 München: Kiraly - Steinhöfer, Vallori, Schwabl, Wojtkowiak - Weigl (75. Lauth), Stark - Ludwig (61. Bierofka), Adlung, Stoppelkamp - Osako
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Orban, Torrejón, Löwe - Gaus (88. Fortounis), Karl, Jenssen, Idrissou - Lakic (65. Alushi), Zoller (85. Occeán)
Tor: 0:1 Gaus (55.) - Gelbe Karten: Stark (10/1), Schwabl - Gaus (5/3), Dick (5/2), Idrissou (5), Jenssen (4) - Beste Spieler: Adlung, Osako, Schwabl - Sippel, Gaus, Torrejón - Zuschauer: 24.600 - Schiedsrichter: Dankert (Rostock).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung