Dienstag, 13. Mai 2014 "Zuckerbrot und Peitsche" Die Rheinpfalz)

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    Der FCK verspielt den Aufstieg durch individuelle Fehler und Heimschwäche – Trainer Runjaic redet Misserfolge zu oft schön


    VON HORST KONZOK & OLIVER SPERK

    Der 1. FC Kaiserslautern hat sein Ziel deutlich verfehlt. Ein Jahr nach dem Scheitern in der Relegation wurde der FCK mit 54 Punkten und 55:39 Toren Vierter der Zweiten Fußball-Bundesliga. Eine Ursachenforschung.


    „Es war nicht alles schlecht, wir waren phasenweise gut, aber nicht gut genug“, bilanziert Trainer Kosta Runjaic. Zehn Niederlagen, davon drei daheim, sind viel zu viel! Der FCK ist zu Hause längst keine Macht mehr. Das belegen zudem fünf Unentschieden.


    Runjaic führt das Team seit Mitte September, Franco Foda wurde nach zwei Niederlagen in den ersten fünf Saisonspielen beurlaubt und zunächst durch Interimscoach Oliver Schäfer ersetzt. Nach sieben Spielen übernahm Runjaic die Mannschaft mit zehn Punkten. Der neue Trainer kam auf Anhieb gut an, die Stimmung wurde über Nacht richtig gut: Der Neue gefiel mit starker Rhetorik, bemüht, die beklagten Kommunikationsdefizite durch intensive Gespräche abzubauen, er beeindruckte als sehr profunder Analytiker. Auffällig: Als der FCK in die Krise schlitterte, setzte der Trainer häufiger auf Schönfärberei. Der verbale Weichspüler handelte aber hausintern knallhart: David Hohs, Jan Simunek und Enis Alushi verloren ihre Plätze im Kader.


    Runjaic startete mit der Herkulesaufgabe beim 1. FC Köln, beim 0:0 beeindruckte der FCK mit couragiertem Spiel, gefiel spielerisch und imponierte taktisch. Die Mannschaft begeisterte daheim mit Erlebnisfußball. Acht Spiele ungeschlagen, 18 von 24 Punkten geholt, der FCK war nach 15 Spielen Tabellenführer! Die erste Niederlage unter Runjaic folgte in Dresden: 2:3 nach 2:1-Führung. Zwei weitere Schlappen folgten. Sie zeigten Wirkung. Die unglückselige Serie schwerster individueller Fehler, die Niederlagen gegen die Nachhut der Liga kosteten den FCK den Aufstieg.


    Gegen defensiv eingestellte Gegner taten sich die Lauterer schwer, Lösungen zu finden. Der FCK dominierte oft mit Ballbesitz, aber immer öfter wurde zu wenig produktiver Fußball gespielt. Es gab zu viele gleichartige Spieler im Mittelfeld, die Kreativabteilung war oft unter- oder unbesetzt. Kostas Fortounis stagnierte, Alexander Ring sucht weiter Effektivität, Ruben Jenssen, der sich steigerte, schoss zwei tolle Tore, ist aber wie das komplette offensive Mittelfeld zu wenig torgefährlich. Gleiches gilt für die Abwehr, Ausnahme Florian Dick, der bei seinem Einsatz aber noch viel mehr ernten müsste, Stichwort: Flanken. Bezeichnend: Markus Karl ist fußballerisch mit Defiziten behaftet, hat aber vier Tore auf dem Konto. Linksverteidiger Chris Löwe fiel nach guter Hinrunde vor allem offensiv ab.


    In Karim Matmour wusste der FCK einen umtriebigen Mann auf der rechten Bahn, bei dem Aufwand und Ertrag ebenso wie bei Marcel Gaus auf links zu oft im Gegensatz standen.


    Am wirkungsvollsten war der FCK mit zwei Spitzen. Der „erste Sturm“ mit Mo Idrissou, der jedoch zu lange Ladehemmung hatte, und dem begabten Simon Zoller verzeichnete die größte Durchschlagskraft. Zu oft aber fehlten den Stürmern Flanken und Pässe, das Umschaltspiel krankte. Zollers Verletzung nach den Weihnachtsferien war ein Handicap, zumal Olivier Occéan nach guter Wintervorbereitung keine Bindung mehr fand.


    Der FCK holte im Winter Chinedu Ede als Leihgabe von Mainz 05 und Srdjan Lakic von Eintracht Frankfurt ablösefrei zurück. Ede fiel durchs Sieb, Lakic fehlten die Flanken und das Durchsetzungsvermögen.


    Es gibt aber einige frische Gesichter, die Hoffnung geben: Kevin Stöger, der Kreative, Jean Zimmer, der mutig rechts wie links verteidigt, gut flankt, der gereifte Willi Orban und Torhütertalent Marius Müller.


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    Zarte Lichtblicke


    Coach Kosta Runjaic leitet Umbruch in der Endphase der Saison ein


    Die Saison 2013/14 brachte im viel zu großen Kader des FCK mehr Verlierer als Gewinner. Die anfängliche Euphorie um Trainer Kosta Runjaic ist großer Ernüchterung gewichen.


    Jean Zimmer, Willi Orban, Ruben Jenssen, Kevin Stöger und Marius Müller sind neben Simon Zoller die Gewinner der ersten Runjaic-Runde. Der 42-Jährige wurde nach sieben von 34 Spieltagen FCK-Coach. Nach dem Höhenflug in den ersten Partien unter seiner Regie kehrte Runjaic in der Rückrunde mit eisernem Besen. Er war von einigen erfahrenen und recht teuren Spielern enttäuscht und ließ sie das deutlich spüren.


    So gehörten Verteidiger Jan Simunek (27), Mittelfeldmann Enis Alushi (28 ) sowie die Angreifer Albert Bunjaku (30) und Olivier Occéan (32) in den letzten Spielen gar nicht mehr zum 18er-Kader. Von den Winterzugängen blieb der aus Mainz ausgeliehene Chinedu Ede (27) alles schuldig, und Rückkehrer Srdjan Lakic (30) kam über wenige Ansätze nicht hinaus; er wurde selten wirksam ins Spiel integriert.



    Als Spitzeneinkauf, den Vorstandschef Stefan Kuntz durch harte Verhandlungen mit dem VfL Osnabrück für 350.000 Euro ermöglichte, erwies sich Angreifer Zoller, der von den RHEINPFALZ-Lesern zum Spieler des Jahres gekürt wurde und den Notenschnitt 2,91 hat. 13 Tore in der ersten Zweitliga-Saison sind top, dazu kamen wichtige Pokal-Treffer. Bundesliga-Klubs locken den 22-Jährigen.


    Ein Mutmacher für die FCK-Zukunft ist der schnelle, technisch starke und mutige Außenverteidiger Jean Zimmer (20). Zum Musterschüler wurde Ruben Jenssen (26), der aber in der Offensive noch viel forscher werden muss. Von Jenssens Mittelfeldkamerad Kevin Stöger (20) war Runjaic lange nicht überzeugt, setzte aber gegen Saisonende auf den technisch versierten Top-Ecken- und Distanzschützen. Stöger gehört dem VfB Stuttgart und ist von den Schwaben noch bis 30. Juni 2015 an den FCK ausgeliehen. Willi Orban (21), der gebürtige Lauterer, der von Kindesbeinen an stets beim FCK gespielt hat, ist ein Musterbeispiel für Fleiß, Lernwillen und Zuverlässigkeit. Dass er wie Innenverteidiger-Kollege Marc Torrejón nicht superschnell ist, zeigte sich gegen die konterstarken Düsseldorfer.


    Torwarttalent Marius Müller (20) gehört die Zukunft. Er will sich mit Tobias Sippel (26) ein hartes, aber faires Duell liefern. Leidtragender ist Torwart Nummer drei, David Hohs (26). Sein Vertrag läuft noch ein Jahr, er ist aber gut beraten, sich eine neue Herausforderung zu suchen.


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    Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

    Einmal editiert, zuletzt von PFALZADLER ()

  • So wie es da steht,scheint der Abgang von Zoller wohl beschlossene Sache zu sein. Ansonsten deckt der Bericht schonungslos die Schwächen des FCK auf.

    Ich bin gläubig!
    Ich glaube,daß 4 Pfund Ochsenschwanz eine gute Suppe gibt
    :biggrin:


    Die Herstellung eines Ofenrohres ist ganz einfach:Man nimmt ein langes Loch und wickelt Blech drumherum! :D

  • Bei uns wird wieder, in Gutsherrenart agiert. M.Schupp - AMIGO (wird es nicht gut können) !


    Wir brauchen einen sehr guten Sportleiter, keinen zweit- oder drittklassigen !


    Der verdient sein Geld durch Transfers, welche uns sportlich u. damit finanziell weiterbringen, nicht, wie dies (außer bei Zoller) S.K. seit Jahren praktiziert. Sportl. mangelhaft - finanziell: 5 Minus !

    koha

  • ...also gehen wir mal die Transfers von SK durch


    Löwe- gut
    Torrejon - sehr gut
    Zoller - sehr gut
    Jennssen - gut
    Idrissou - Sehr gut


    Gaus, Matmour, Karl, Ring, Simunek, Alushi, Lakic, Bunjacu = Mittelmaß


    Ede, Occean = Totalausfälle


    das Problem sehe ich ehr darin, dass jetzt schon 2 Jahre lang immer viel gewechselt wurde anstatt mal einem Team das Vertrauen zu geben und sicherlich fehlt ein creativer Mittelfeldmann....


    dazu ein ewiges Talent Fortounis den ich mittlerweile auch in die Nähe Totalausfall sehe und einen Stöger der sich langsam aber stetig entwickelt. Dabei den Profivertrag für Zimmer.

    :bier:Kingloius

  • Interessant Aufzählung, nur fehlen da wohl so einige, ich will jetzt einfach mal ein spontanes Beispiel nennen: zwei Israelis…


    Wenn ich jetzt wirklich lese, dass die Tendenz für einen Sportdirektor zu Schupp hingeht, dann wirklich gute Nacht.

  • Ich freue mich zu jeden Saisonabschluss bzw. zur Winterpause über die Statistikübersicht der Rheinpfalz :jubel:


    53 Tore (davon 1 Eigentor am letzten Spieltag, daher stimmen die 52 aufgelisteten Torschützen) geschossen und 61 Vorlagen dafür berechnet :gruebel:

    Ein Team das kämpft darf auch verliern, am Ende werden wir Sieger sein!
    Egal was kommt, wohin es geht, oh FCK ich lass dich nie allein!

  • Ist doch der Klassiker. Wo Bugera oder wers war am Ende so rüberkam, als hätte er pro Spiel zwei Dinger aufgelegt nur weil der dritte Pass vorm wirklichen finalen Pass von ihm kam :thumbup: