ZitatAlles anzeigenLinksfuß aus Cottbus zum FCK – Borysiuk nach Danzig – Wooten nach Sandhausen
Am Montag beginnt beim 1. FC Kaiserslautern wieder der Ernst des Zweitliga-Lebens. Um 15.15 Uhr soll die erste Trainingseinheit der Saison auf Platz vier auf dem Betzenberg beginnen. Im Lauterer Kader der Zukunft sind noch einige Planstellen frei. Das Transferfenster ist bis zum 31. August offen.
Gestern wurde nach Mittelstürmer Philipp Hofmann (21), den Schalke 04 zuletzt an Zweitligist FC Ingolstadt ausgeliehen hatte, und dem rechten Verteidiger Michael Schulze (25; Energie Cottbus) ein dritter Neuzugang verpflichtet: André Fomitschow, am 7. September 1990 in Dresden geboren, kommt ablösefrei von Fortuna Düsseldorf. Die Fortunen hatten den zuvor beim VfL Wolfsburg II aktiven Fomitschow seit Januar 2013 an Energie Cottbus ausgeliehen. Bemerkenswert: 2011/12 schoss er in 31 Regionalligaspielen 17 Tore für den VfL. In Düsseldorf und Cottbus hat er den großen Durchbruch nicht geschafft.
Der FCK hat den linken Verteidiger mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Sportdirektor Markus Schupp sieht in dem Neuzugang eine mögliche Ersatzlösung für Chris Löwe, der wegen einer Sprunggelenkverletzung aus der alten Saison erst in rund zwei Wochen in die Saisonvorbereitung wird einsteigen können. „André kann aber auch auf der Position davor spielen“, urteilt Schupp. Er sieht in dem 1,80 Meter großen Mann aus der Lausitz einen Spieler mit Perspektive, der die Kaderqualität in der Breite verbessere. „Er ist schnell, laufstark, hat eine gute Ausbildung und bringt neben viel Offensivdrang auch die richtige Einstellung und den unbedingten Willen mit, sich bei uns weiter zu entwickeln“, sagt Schupp und gibt dem Neuen so einigen Vorschusslorbeer mit auf den Weg.
Den FCK verlassen wird der im Januar 2012 von Legia Warschau gekommene Ariel Borysiuk (22). Er steht nach RHEINPFALZ-Informationen vor einem Wechsel zu Lech Gdansk in seiner polnischen Heimat. Nach der Ausleihe an den FSV Frankfurt zeichnet sich nach Informationen unserer Zeitung nun auch der Transfer von Andrew Wooten (24) zum Zweitligisten SV Sandhausen ab. Torhüter David Hohs (26), zuletzt nur noch dritte Wahl beim FCK, steht vor einem Wechsel zum Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Einen Wechsel nahegelegt hat der FCK auch Enis Alushi, Christopher Drazan, Konstantinos Fortounis, Olivier Occéan und Florian Riedel.
FCK-Wunschkandidat Nicola Pallois, eine Abwehrkante aus Frankreich, hat dem FCK einen Korb gegeben. Der Eisenfuß hat sich für einen Vierjahresvertrag bei Girondins Bordeaux entschieden. Bestätigt hat Sportdirektor Schupp Kontakte zu Stürmer Stefan Mugosa (22) aus Montenegro und ein Informationsgespräch mit Allrounder Stephan Schröck (27) von Eintracht Frankfurt, der aber zunächst seine Perspektiven beim neuen Trainer Thomas Schaaf auszuloten gedenkt.
Nachdem sich der Pallois-Transfer zerschlagen hat, versucht der FCK einen Plan B bei der Besetzung der Innenverteidigung umzusetzen. Die Neuen, sagt Markus Schupp, sollen Spieler mit Hunger sein, Profis, die nach oben wollen und sich vorbehaltlos mit der FCK-Philosophie identifizieren. Mit der Verpflichtung von Sebastian Jacob und Jan-Lucas Dorow aus der eigenen U23 sowie Manfred Osei-Kwadwo aus der eigenen U19 setzte der Verein verstärkt auf eigene Talente. „Nur mit Jungen geht es aber nicht“, sagt Schupp.
Der gestern verpflichtete Fomitschow hatte in zwei Spielen gegen den FCK spektakuläre Auftritte. Am 29. April 2013 traf der schnelle Linksfuß zehn Minuten nach seiner Einwechslung mit einem feinen Heber zum 3:1 für Energie, das 4:1 gewann. Am 2. September 2013 beim 2:2 des FC Energie auf dem Betzenberg sah Florian Dick nach Notbremse gegen Fomitschow Rot in der 7. Minute. Den Elfmeter verwandelte Ivica Banovic.
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Ich bin der Meinung, ...
... dass der FCK
einen anderen
Fußball spielen muss.
Ende der Sommerferien: Am Montag lädt Trainer Kosta Runjaic beim 1. FC Kaiserslautern zum ersten Training nach dem enttäuschenden vierten Platz in der abgelaufenen Zweitliga-Saison. Der Hamburger SV schleppte sich mit beschämenden 27 Punkten in die Relegation gegen Greuther Fürth und schaffte mit einer nicht austrainierten Mogelpackung mit der Raute auf der Brust ohne Sieg den Klassenerhalt. Wer das erlebte, sah, was der FCK hätte erreichen können. Wenn er gespielt hätte wie in den glorreichen Pokalspielen gegen Hertha BSC, Union Berlin und Bayer Leverkusen. Es ist unheimlich ärgerlich, dass die Lauterer den möglichen Aufstieg daheim gegen Aalen, Bielefeld und Bochum vergurkt und mit peinlichen Auftritten in Aue und Cottbus endgültig verspielt haben.
Der Trainer hat sein selbst gestecktes Ziel verfehlt. Entgegen seinen am Ende schön gefärbten Spielanalysen zogen Vorstand und Trainer personelle Konsequenz, verordneten dem FCK die nächste Zäsur. Eine Identifikationsfigur wie Florian Dick abzusägen, ist streitbar. Sicher ist er technisch limitiert, sicher wird er keinen großen Leistungssprung mehr machen. Aber Dick lebte Einsatz vor. So wie es der heutige Vereinschef Stefan Kuntz als Spieler tat. Es ist an Kuntz, Runjaic und Sportdirektor Markus Schupp, Spieler zu verpflichten, die den Rasen glühen lassen. Jungs wie Jean Zimmer stehen für diesen Geist. Der FCK muss endlich auch daheim wieder Fußball mit Leidenschaft spielen, der den Besuch auf dem Betze zum Erlebnis macht.
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau