ZitatAlles anzeigenWenn Trainer Kosta Runjaic die Spieler des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern heute um sich versammelt, dann sind mit Christopher Drazan, der nach einem halben, durchwachsenen Jahr auf Leihbasis bei Rot-Weiß Erfurt zurück ist, und Florian Riedel, dem Pechvogel, zumindest zwei Spieler dabei, die der FCK ins Schaufenster zum Sommerschlussverkauf gestellt hat. Dort befindet sich auch Enis Alushi, auf dessen Dienste Kosta Runjaic fortan verzichten möchte. Auf Klubsuche befindet sich Kostas Fortounis, der 2011 zum FCK gekommen ist, aber auf der Schwelle vom Talent zum Leistungsträger stehengeblieben ist. Ein großes Versprechen, ein oft leeres Versprechen.
Nicht mehr dabei sind die Torjäger Mo Idrissou, der zu Maccabi Haifa wechselt, und Simon Zoller, den es zum 1. FC Köln gezogen hat. Gegangen sind und wurden Ex-Kapitän Albert Bunjaku (FC St. Gallen), Andrew Wooten (SV Sandhausen) und Florian Dick, dessen Vertrag nicht verlängert worden ist. Ariel Borysiuk wird wohl zu Lech Gdansk gehen, David Hohs zum 1. FC Saarbrücken. Auf der Verkaufsliste steht zudem Angreifer Olivier Occéan, der für zwei Jahre von Eintracht Frankfurt ausgeliehen ist.
Neben den mit Profiverträgen ausgestatteten Eigengewächsen Sebastian Jacob (20) und Jan-Lucas Dorow (21) – zwei Stürmer aus der U23 – und Manfred Osei-Kwadwo (19), einem offensiven, sehr schnellen Mittelfeldspieler aus der U19, heißt der FCK heute drei Neue willkommen: Philipp Hofmann, die 21 Jahre junge Stürmerhoffnung, die Schalke 04 in Ingolstadt und Paderborn Spielpraxis sammeln ließ, folgt auf Idrissou. Außerdem kamen Michael Schulze (25) und André Fomitschow (23), die mit Energie Cottbus blamabel abgestiegen sind. Die beiden aus dem Wolfsburger Talentschuppen haben aber auch in der Lausitz schon gezeigt, dass sie’s besser können.
Schulze ist quasi der Nachfolger Dicks rechts in der Abwehr, steht in Konkurrenz mit Jean Zimmer. Der kann’s rechts wie links in der Abwehrkette, hat am Ende der letzten Saison aber auch Klasse auf der Außenbahn gezeigt. Ein schneller Beißer mit Courage! Fomitschow kennt seine Planstelle – als „Backup für den als Linksverteidiger eigentlich gesetzten Chris Löwe“, sagt Markus Schupp, der Sportdirektor. Löwe aber laboriert noch immer an einer Sprunggelenkverletzung aus der letzten Saison. Rund zwei Wochen, schätzt Schupp, wird der 25-Jährige noch pausieren.
Philipp Hofmann, mit 1,95 Metern Körpergröße ein Typ Sturmtank, Torjäger der deutschen U21-Nationalelf, kann – wie Kollege und Rivale Srdjan Lakic – als Stoßstürmer, aber auch als zweite Spitze im 4-4-2 spielen. Die Suche nach einem schnellen, beweglichen Angreifer läuft noch.
Will der FCK 2014/15 etwas reißen, muss es den Verantwortlichen gelingen, das Torjäger-Duo Idrissou/Zoller, das zusammen 26 Tore markierte, zu ersetzen. Das Mittelfeld und auch die Verteidiger waren zu wenig torgefährlich. Hat Markus Karl als Sechser immerhin vier Tore erzielt, so blieben die offensiven Mittelfeldspieler zu oft uneffektive Waffen. Der Aufwärtstrend des Traumtoreschießers Ruben Jenssen lässt hoffen. Vielleicht löst aber auch Kevin Stöger das Zehnerproblem. Lange saß der Leihspieler vom VfB Stuttgart im Abseits, zeigte aber am Ende, dass er’s drauf hat.
Offen ist die Antwort in der Torwartfrage: Tobias Sippel (26) hat in Eigengewächs Marius Müller (20) einen begabten Herausforderer bekommen. Der misst mit 1,95 Metern zwölf Zentimeter mehr als Sippel.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung