ZitatAlles anzeigenIn vier Wochen beginnt für den 1. FC Kaiserslautern die neue Zweitliga-Saison. Gestern haben die Lauterer im südpfälzischen Herxheim ihr erstes Kurz-Trainingslager beendet. Beim jungen Team zeichnen sich erste Konturen ab.
RXHEIM-HAYNA. Es gibt noch viel, viel Arbeit auf allen Ebenen. Das ist beim 1. FC Kaiserslautern allen klar. Die Roten Teufel, denen ihr Vorstandschef Stefan Kuntz und ihr Trainer Kosta Runjaic eine Verjüngungskur verschrieben haben, sind dabei, sich neu zusammenzufinden. In vier Wochen wird’s wieder ernst, wenn am 4. August um 20.15 Uhr der Anpfiff zum ersten Montagsspiel der neuen Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga ertönt. Daheim auf dem „Betze“ geht’s gegen 1860 München.
Natürlich hoffen Kuntz und Kollegen, dass das Fritz-Walter-Stadion dann wieder gut gefüllt sein wird. Trotz der tiefen Enttäuschung, die sich nach dem wiederholt verspielten Bundesliga-Aufstieg am Ende der vergangenen Runde bei vielen Anhängern breitgemacht hat. Trotz der Verärgerung vieler Fans und Dauerkarteninhaber, dass im 29 Jahre alten Florian Dick ein Publikumsliebling keinen Vertrag mehr in Kaiserslautern bekommen hat – auch ein Symbol des Neuanfangs mit Jüngeren. Für diesen Kurs steht zum Beispiel ein junger Stürmer namens Stefan Mugosa: ein 22-Jähriger, den der FCK vom montenegrinischen Hauptstadtklub Mladost Podgorica verpflichtet hat. Aus dem Potenzial, das Mugosa in seiner Heimat offenbart hat, will Runjaic gemeinsam mit dem Spieler noch so einiges machen. Entsprechend betont Sportdirektor Markus Schupp: „Er konnte als Stammspieler in der montenegrinischen Liga und in der U21 in seinen jungen Jahren viel Erfahrung sammeln. Wir sind uns sicher, dass wir ihn weiterentwickeln werden und dass er sich auch im deutschen Profifußball durchsetzen wird.“
LUST AUF ARBEIT - FCK-Trainer Kosta Runjaic hat Spaß daran, seine jungen Spieler Schritt für Schritt zu entwickeln. Auch wenn es noch ein sehr langer und harter Weg ist.
Wie Mugosa, dessen Muttersprache auch Runjaic, Assistenztrainer Ilia Gruev und Stürmerkollege Srdjan Lakic sprechen, gilt es auch die anderen Perspektivspieler im Kader zu entwickeln. Runjaic betont nach Abschluss des Trainingslagers im südpfälzischen Herxheim und nach zwei von sechs Vorbereitungswochen: „Es ist sehr erfreulich, was ich in den ersten zwei Wochen gesehen habe. Da hat sich schon einiges entwickelt.“
Normalerweise, sagt der Trainer, dauere der erste Anpassungsprozess bei neuen, jungen Spielern sechs bis acht Wochen; aber Runjaic ist nach den ersten Erkenntnissen guter Dinge, dass es sogar etwas schneller geht. Ähnliches hat Innenverteidiger Dominique Heintz beobachtet, der im August erst 21 wird, aber nun schon in seine dritte Saison im Profikader geht: „Ich finde, man sieht, dass wir im Urlaub die Akkus wieder aufgeladen haben und mit frischen Kräften ans Werk gehen. Die Stimmung im Team ist sehr gut, und es wird extrem konzentriert und ruhig gearbeitet.“ Runjaic hat sich auch selbst die nötige Geduld auferlegt. Der 43-Jährige muss das Kunststück vollbringen, womöglich schädlichen (Über-)Druck von seinen Jungs fernzuhalten. So redet in diesen Tagen niemand vom Aufstieg. Es sind die kleinen Ziele, die Etappenziele, auf die sich Runjaic und Co. konzentrieren wollen. „Es geht darum, Spieler besser zu machen, die Mannschaft weiterzuentwickeln“, sagt der Trainer.
Das Grundgerüst des neuen Teams kristallisiert sich heraus: In der Viererabwehrkette haben zurzeit Michael Schulze (rechts) und André Fomitschow (links) feste Positionen, Chris Löwe (links) soll in dieser Woche das Mannschaftstraining wieder aufnehmen. In der Innenverteidigung ist der alte und neue Kapitän Marc Torrejón für Runjaic gesetzt, speziell Heintz, aber auch Willi Orban attestiert der Coach Top-Trainingsleistungen. „Willi ist aber auch eine Option für die Sechserposition.“ Wie Markus Karl. Für die Außenbahnen sind Karim Matmour und Marcel Gaus die Topkandidaten, für die Zentrale Kevin Stöger und Ruben Jenssen. Und als Zentrumsstürmer haben dem Trainer Srdjan Lakic und Philipp Hofmann bisher beide gefallen. Noch vier Wochen bis zum Start. Ein bisschen Zeit zum Puzzeln bleibt noch.
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