ZitatAlles anzeigenDer scheidende FCK-Torwart Tobias Sippel geht hoch motiviert in seine letzten Spiele für den Klub – Morgen in Braunschweig
VON OLIVER SPERK
Mit Tobias Sippel zwischen den Pfosten geht Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern morgen (13.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig in die zweite Saisonhälfte. Die Trennung des Vereins vom erfahrenen Schlussmann im Sommer ändert an der Lauterer Torwart-Hierarchie vorerst nichts.
„So ist es besprochen und mir kommuniziert worden“, bestätigt der 26-jährige Stammtorwart, der seit fast 17 Jahren beim FCK ist. Vor 19 Tagen hat der Klub dem gebürtigen Bad Dürkheimer im Trainingslager im türkischen Belek mitgeteilt, dass sein am 30. Juni auslaufender Vertrag ziemlich sicher nicht verlängert wird – zumindest nicht, wenn die Lauterer in der Zweiten Liga bleiben. Sippel indes hat gleich betont, dass der Abschied nach der Runde für ihn damit auf jeden Fall feststeht.
Das schafft dem Klub Spielraum beim Gehaltsvolumen des Teams, Sippel ist einer der Top-Verdiener. Und sein designierter Nachfolger Marius Müller, dessen Vertrag bis 30. Juni 2017 läuft, scharrt längst mit den Hufen: Der 1,92 Meter große 21-Jährige will unbedingt schnellstmöglich die Nummer eins beim FCK werden.
„Wir hatten ein gutes Gespräch, obwohl es natürlich angenehmere Aufgaben gibt, als jemandem so etwas mitzuteilen. So etwas fällt mir auch nicht leicht“, sagt Markus Schupp mit Blick auf jenen Montag in Belek, als der FCK-Sportdirektor dem Torwart die gemeinsame Entscheidung aller sportlich Verantwortlichen verkündet hat. „Aber es war mir wichtig, Tobias dabei in die Augen zu schauen und das nicht über seinen Berater zu kommunizieren.“ Der Torwart, der für den FCK 158 Zweitliga- und 36 Bundesligaspiele absolviert hat, hatte an der Entscheidung zu knabbern.
Er trug nach dem frühen Wechsel vom SV 1911 Bad Dürkheim in die Westpfalz schließlich schon als Zehnjähriger das FCK-Trikot. „Ich habe eine Woche gebraucht, um das alles zu verarbeiten“, sagt Sippel nun, „von daher war es gut, dass das Gespräch im Trainingslager in der Türkei gewesen ist, ein bisschen ab vom Schuss und weit weg vom Alltagstrubel.“ Für heftige Diskussionen unter der Lauterer Anhängerschaft hat die pikante Personalie dennoch gesorgt. Der 1,80 Meter große Sippel – für einen Torwart nicht unbedingt Gardemaß – ist FCK-Urgestein, Publikumsliebling und auf der Linie bärenstark; in der Strafraumbeherrschung allerdings hat er seine Schwächen.
Sippel wirkt kurz vor dem Wiederauftakt nun fest entschlossen, das Beste aus seiner Situation zu machen. Zumal er dabei volle Rückendeckung von Trainer Kosta Runjaic genießt, wie der FCK-Chefcoach betont. „Es ist mein großes Ziel, mich vernünftig zu verabschieden“, sagt Sippel. Am liebsten natürlich mit dem Aufstieg – es wäre sein zweiter nach 2010.
Die Rückkehr von Stürmer Simon Zoller, vor Wochenfrist für den nach Paderborn gewechselten Srdjan Lakic gekommen, sieht Sippel sehr positiv. Fast liebevoll nannte er „Zolli“ vorige Runde „einen echten Straßenkicker“. Nun sagt er: „Ich hoffe, dass ,Zolli’ als Rückkehrer gleich ein gutes Spiel macht, damit die Fans wieder voll hinter ihm stehen.“ Auf der Top-Partie morgen vor wohl 23.000 Zuschauern in Braunschweig liegt das Augenmerk für Zoller, Sippel und Kollegen.
In den nächsten Wochen will der seit 23. Dezember verheiratete Torwart dann mit seinem Berater Michael Becker besprechen, wohin die Reise im Sommer gehen könnte. Der nächste Schritt will sorgfältig geplant sein.
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Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung